Das Neue Testament lehrt, daß mit dem Kommen des Herrn Jesus auf die Erde eine heilsgeschichtliche Zeitenwende gekommen ist, die in einem gewissen Sinn die „letzten Tage“ eingeläutet hat. So heißt es in Hebräer 1,1-2: „Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn“. In 1Pt 1,20 heißt es: „(…) aber er wurde geoffenbart in den letzten Zeiten um euretwillen …“

Deshalb sagt Paulus auch von den Gläubigen der ersten Gemeinde: (…) sondern es wurde für uns aufgeschrieben, auf die das Ende der Weltzeiten gekommen ist“ (1Kor 10,11). Johannes mahnt seine Mitgläubigen in 1Joh 2,18: „Kinder, es ist die letzte Stunde!“ Jakobus mahnt: „Ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen!“ (Jak 5,3). (Ähnlich auch 2Tim 3,1; 2Pt 3,3; Jud 18 „in der letzten Zeit“).

So kann man also sagen, daß in gewisser Weise die „Zeit des Endes“ schon seit dem Kommen des Herrn Jesus auf die Erde angebrochen ist. Mit der Kreuzigung und Auferstehung des Sohnes Gottes ging die Heilszeit des Gesetzes zu Ende, und die heutige Heilszeit der Gnade begann. Israel wurde als das auserwählte Volk Gottes beiseitegesetzt und im Gericht zerstreut unter die Heiden. Durch das Evangelium der Gnade ruft Gott Heiden und Juden zu Seiner Gemeinde. Die Gemeinde Gottes ist ein neuer, in vielem von Israel unterschiedener Abschnitt im Heilshandeln Gottes mit den Menschen, viele Ausleger sagen auch: ein neues Heilszeitalter.

Aber das NT bezeichnet auch die Zeit der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus als die „letzte Zeit“: 1Pt 1,5 lesen wir von dem Heil, „das bereit ist, geoffenbart zu werden in der letzten Zeit“. In der Endzeitrede spricht der Herr Jesus mehrfach von der Zeit seines Wiederkommens als dem „Ende“ (Mt 24, 6 u. 14; vgl. Mk 13,7; Lk 21,9). In einem besonderen Sinn sind also die letzten Tage des Zeitalters der Gemeinde „End-Zeit“, die Zeit unmittelbar vor der Wiederkunft des Messias. In diesem Sinn deckt sich der alttestamentliche und der neutestamentliche Begriff von der „letzten Zeit“ weitgehend.

 

 

1. Das Heilszeitalter der Gemeinde und seine Besonderheiten

 

Wir sollten solche sein, die die Zeichen der Zeit verstehen, in der wir leben, im Gegensatz zu den Pharisäern (Mt 16,3). Wir können im Handeln Gottes mit den Menschen verschiedene Abschnitte oder Heilszeiten erkennen, die wir auch unterschei-den müssen.

Gott handelte auf eine besondere Weise mit Seinem auserwählten Volk Israel durch viele Jahrhunderte auf der Grundlage des Alten Bundes, d.h. des mosaischen Gesetzes (Heilszeit des Gesetzes oder Israels). Mit dem vollkommenen Sühnopfer Jesu Christi fand diese Zeit des Gesetzes ein Ende. Christus erfüllte das Gesetz als einziger Mensch vollkommen, Er starb dem Gesetz und wurde aus den Toten auferweckt. Daher hat das Gesetz mit seinen Forderungen, die das Halten aller Gebote zur Voraussetzung für die Errettung machten, keinen Anspruch mehr an uns, die wir Christus angehören.

Gott berief nun aus Heiden und Juden ein besonderes Eigentumsvolk auf der Grundlage der Gnade, des Evangeliums und des Glaubens. Diese neue Heilszeit wird als die der Gemeinde oder der Gnade bezeichnet. Die Gemeinde steht nicht unter dem mosaischen Gesetz, sondern unter der Gnade. Gott gewährt ihr die Errettung nicht aus Werken des Gesetzes, sondern durch den Glauben an Jesus Christus. Die Gläubigen sind in Christus; sie sind neue Geschöpfe und Kinder Gottes, von neuem gezeugt durch den Geist Gottes.

Die Gemeinde als Heilsorganismus war im AT noch nicht geoffenbart worden; sie war in alten Zeiten ein Geheimnis, das erst den neutestamentlichen Aposteln und Propheten, besonders Paulus, geoffenbart wurde (Joh 16,12-14; Röm 16,25-26; Eph 3,1-12). Deshalb beziehen sich auch die alttestamentlichen Propheten nicht direkt auf die Gemeinde. Was die Endzeit für die Gemeinde bedeutet, finden wir aus-schließlich im NT geoffenbart.

Die Gemeinde ist ihrem Wesen, ihrer Berufung nach die Braut des Christus und zugleich Sein Leib. Sie ist eine heilige Priesterschaft und zugleich der Tempel Gottes in der jetzigen Heilszeit. Sie ist ihrem Wesen nach die „Herausgerufene“ (gr. ek-klesia), eine kleine Schar von begnadigten Sündern, von Auserwählten und Geliebten, berufen, in dieser bösen Weltzeit Zeugnis für Jesus Christus abzulegen und den Menschen den Weg zur Errettung zu zeigen. Die Gemeinde hat – im Gegensatz zu Israel und den Heidenvölkern – eine himmlische Berufung, eine himmlische Stellung und ein himmlisches Erbteil.

Wie Israel bald nach seiner Berufung als Volk Gottes und dem Bundesschluß als Ganzes versagte und vom Herrn abwich, so geschah es auch in der Gemeinde. Schon in der Apostelzeit gab es Irrlehren und verderbliche Einflüsse in der jungen Gemeinde; aber nach dem Ende der Apostelzeit wurde der zersetzende Einfluß von Irrlehren immer stärker, so daß die Gemeinde ihren heiligen Charakter und ihre Ausrichtung auf Gottes Wort immer mehr verlor. Sie entartete zur katholischen Kirche, in der ein anderes Evangelium, ein anderer Jesus und ein anderer Geist wirksam war (2. Korinther 11). Wie im Volk Israel, war es auch in der Gemeinde nur ein heiliger Überrest, der Christus und Seinem Wort noch treu blieb und das Licht des Evangeliums weitertrug. Zu diesem Überrest zählen besonders auch die Waldenser und die Täufer.

Insgesamt entwickelte sich die Christenheit zu einem verdorbenen, von Christus abgefallenen Gebilde, das immer mehr das Gepräge der Hure Babylon bekam. So nennt die Schrift auch für die Gemeindezeit eine „letzte Zeit“, die „letzten Tage“ (2Tim 3,1), in denen der Glaubensabfall und die Verführung ausreifen. Am „Tag des Herrn“, wenn Christus kommt, um die Welt zu richten, wird auch die abtrünnige Christenheit gerichtet werden, die Teil dieses Weltsystems und der Heidenvölker ist (2Th 1,5 – 2,12; Offb 17 und 18). Diese Verderbnis wird auch in den „Himmelreichsgleichnissen“ von Matthäus 13 prophetisch vorhergesagt. Das Gleichnis vom Senfkorn und das Gleichnis vom Sauerteig zeigen einerseits das unnatürliche Größenwachstum der äußerlichen Christenheit und andererseits ihre innere Zersetzung durch Irrlehre und Sünde.

 

 

2. Die Vollendung der Gemeindezeit: die Entrückung

 

Entsprechend ihrer himmlischen Stellung und Berufung wird die Gemeinde nicht für immer auf der Erde bleiben. So wie ihre Stellung schon heute geistlicherweise in den himmlischen Regionen ist (Eph 2,6; Kol 3,1-4), so wird sie am Ende, bei der Vollen-dung ihrer Bestimmung und Existenz, in den Himmel versetzt und mit ihrem herrlichen Haupt, dem Christus, vereint werden.

Dies geschieht bei der Entrückung, wenn der Herr Jesus Christus wiederkommt, um Seine Brautgemeinde zu sich zu holen. Dieses Kommen des Herrn für die Gemeinde muß unterschieden werden vom Kommen des Herrn für Israel und die Heidenvölker. Das eine Kommen ist dadurch gekennzeichnet, daß Christus aus dem unsichtbaren Himmel in den Lufthimmel herabkommt, worauf die Toten in Christus auferstehen und zusammen mit den dann lebenden Gläubigen verwandelt werden und mit dem Herrn in den Himmel geführt werden. So lesen wir es in 1Th 4,15-17:

Denn das sagen wir euch in einem Wort des Herrn: Wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrigbleiben, werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen; denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.

Dieses Kommen des Herrn für die Gemeinde muß nach der Überzeugung vieler Ausleger, die auch meine eigene ist, zuerst geschehen, vor dem Kommen des Herrn zum Gericht für die Völker. Nach der Schrift gibt es auch kein äußerliches, geschichtliches oder heilsgeschichtliches Ereignis, das vorher notwendigerweise stattfinden müßte. Sie findet dann statt, wenn die Vollzahl der Heiden eingegangen ist (Röm 11,25). Dieses Kommen wird nach meiner Überzeugung vor der großen Drangsal stattfinden, vor den Zorngerichten des Endes.

Das Kommen des Herrn zur Entrückung für die Gemeinde bedeutet in gewisser Weise den Beginn des „Tages des Herrn“, der auch „Tag des Christus“ genannt wird. Wenn die wahre Gemeinde, die Licht und Salz der Erde war und für die Völker und ihre Obrigkeiten noch betete, hinweggenommen wird, dann wird dies den Ausbruch der Schreckensherrschaft des Antichristen einleiten und den Auftakt für die Zorngerichte des „Tages des Herrn“ bedeuten.

Die Gemeinde, der Leib des Christus, ist es, was jetzt noch die antichristlichen Mächte in ihrer vollen Entfaltung zurückhält (2Th 2,6-7), und zwar durch ihre beständige Fürbitte (vgl. 1Tim 2,1-2)! Sobald die Gemeinde entrückt ist, wird der Tag des Herrn beginnen, der große Gerichtstag in der Vollendung der Zeiten, an dem alle Gottlosigkeit, aller Ungehorsam und Unglaube gerichtet werden wird. So war es im Vorbild des AT: Die Flut kam erst über die Welt, als Noah mit den Seinen in der Arche war; das Feuer kam erst über Sodom, als Lot und die Seinen aus der Stadt hinausgebracht waren.

Die Entrückung ist also das Ereignis, das wir in erster Linie und als Nächstes erwarten sollten. Wir warten nicht auf den Antichristen oder auf die große Drangsal, sondern auf den wiederkommenden Herrn! Schon der Apostel Paulus (vgl. 2Kor 5,2-4; 1Th 4,17) und die apostolischen Gemeinden (1Th 1,10) erwarteten jederzeit die Wiederkunft des Herrn, und auch wir sollten solche sein, die den Herrn Jesus Christus als den Wiederkommenden beständig erwarten (Offb 22,20).

Der Herr kann jederzeit kommen, und Er kommt bald, unversehens, wie es die Schrift uns bezeugt! Auf uns wartet eine herrliche Zukunft: die Vereinigung mit unse-rem Herrn und Haupt und das Hochzeitsmahl des Lammes, das Preisgericht des Christus für die Seinen und das himmlische Jerusalem.

Und ich hörte etwas wie die Stimme einer großen Volksmenge und wie das Rauschen vieler Wasser und wie der Schall starker Donner, die sprachen: Hallelujah! Denn der Herr, Gott, der Allmächtige, hat die Königsherrschaft angetreten! Laßt uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereit gemacht. Und es wurde ihr gegeben, sich in feine Leinwand zu kleiden, rein und glänzend; denn die feine Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen. Und er sprach zu mir: Schreibe: Glückselig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind! Und er sprach zu mir: Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes! (Offb 19,6-9)

 

 

3. Der Antichrist, die Heidenvölker und Israel nach dem Ende der Gemeindezeit

 

Wenn die wahre Brautgemeinde des Christus von dieser Erde weg in den Himmel aufgenommen wurde, dann wird unter der Zulassung Gottes, des obersten Herrschers, der Satan in hektischer Verführungsaktivität das Kommen des Antichristen vorbereiten, des Menschen der Sünde, der die Bosheit der gottlosen Menschen auf die Spitze treibt und alle die Menschen in seinen Bann zieht, die der Wahrheit Gottes nicht glauben wollten (2Th 2,3-12).

Der Anti-Christus (das bedeutet: der Gegen-Christus, der falsche gesalbte Herrscher, den der Teufel gegen den wahren Christus aufstellt, aber auch: der Anstatt-Christus, der, welcher anstatt des wahren Christus über die Menschen Macht ausüben will), dieser Antichrist also wird eine auf Betrug und Gewalt gegründete Weltherrschaft anstreben und zeitweise auch erreichen.

Der Antichrist wird sich, ähnlich wie Hitler oder Stalin, als Erlöser und Retter der Menschen aufspielen, der ihnen Frieden und Sicherheit bringen will. Um die Menschen zu beherrschen, wird er sich auch falscher Propheten und falscher Zeichen und Wunder bedienen. Er wird die Heidenvölker in seinen Bann ziehen, wobei ihm die Hure Babylon, die falsche Welteinheitskirche, behilflich sein wird, bevor er sich gegen sie wendet und sie grausam vernichtet.

Aber auch das Volk Israel, d.h. die gottlose Mehrheit und Führung desselben, wird mit dem Antichristen ein Bündnis schließen, wie der Prophet Daniel bezeugt. Dies geschieht vielleicht, um von dessen Großmacht Sicherheiten für ihre Existenz angesichts so zahlreicher umgebender Gegner zu erhalten.

In jedem Fall wird dieses Bündnis nach 3 1/2 Jahren gebrochen werden, der Anti-christ wird einen Greuel der Verwüstung im Tempel in Jerusalem aufrichten, und dann wird Israel in eine schreckliche Drangsal kommen, die beinahe in seiner Vernichtung enden wird. Auf dem Höhepunkt der Not wird sich ein Teil des Volkes in aufrichtiger Buße zu Gott hinwenden und um Hilfe zu dem HERRN der Heerscharen schreien.

 

 

4. Das Wiederkommen des Herrn als Richter und König: der Anbruch des tausendjährigen Reiches

 

An diesem entscheidenden Punkt der Weltgeschichte, so bezeugen es sowohl das AT wie auch das NT, wird der Herr Jesus Christus als der wahre Retter und Messias Israels vom Himmel her offenbar werden und zugunsten des bedrängten bekehrten Überrestes der Israeliten eingreifen. Er wird blutiges Gericht am Antichristen und allen gottlosen Heidenvölkern üben, er wird die gottesfürchtigen Israeliten aus der Drangsal herausretten und ihnen wahren Frieden und echte Sicherheit verschaffen. Der Überrest der Heidenvölker, diejenigen, die an Ihn glaubten und Seinen Knechten Unterstützung gaben, wird in das Friedensreich eingehen und an den Segnungen des Messias teilhaben.

Bald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und dann werden sich alle Geschlechter der Erde an die Brust schlagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Windrichtungen her, von einem Ende des Himmels bis zum anderen. (Mt 24,29-31; vgl. Mt 25,31-32.41.46)

Sie sind ein Anzeichen des gerechten Gerichtes Gottes, daß ihr des Reiches Gottes würdig geachtet werdet, für das ihr auch leidet; wie es denn gerecht ist vor Gott, daß er denen, die euch bedrängen, mit Bedrängnis vergilt, euch aber, die ihr bedrängt werdet, mit Ruhe gemeinsam mit uns, bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht, in flammendem Feuer, wenn er Vergeltung üben wird an denen, die Gott nicht anerkennen, und an denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorsam sind. Diese werden Strafe erleiden, ewiges Verderben, vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Kraft, an jenem Tag, wenn Er kommen wird, um verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert in denen, die glauben – denn unser Zeugnis hat bei euch Glauben gefunden. (2Th 1,5-10)

Nach den reinigenden Gerichten, die vor und kurz nach dem Kommen Jesu Christi in Macht und Herrlichkeit über die Erde und ihre gottlosen Bewohner ergehen, werden die übriggebliebenen Menschen 1000 Jahre Friedensherrschaft des Messias erleben – eine Zeit wunderbarer Segnungen, wo es endlich wahren Frieden und wahre Gerechtigkeit auf Erden geben wird. Der Teufel und seine Engel werden für diese Zeit im Abgrund gefangen gehalten und können die Völker nicht mehr verführen.

Der Traum unzähliger Menschen, der immer wieder enttäuscht wurde, sobald sündige Menschen ihn verwirklichen wollten, wird endlich wahr werden. Friede, Wohlergehen, eine wunderbare Blüte der Schöpfung und Gottes reicher Segen über den gehorsamen Menschen wird dieses Reich kennzeichnen. Es wird aber noch Sünde und Tod geben, und der Christus wird immer wieder strenges Gericht über Rebellen üben müssen.

Am Ende des Tausendjährigen Reiches wird der Satan noch einmal freigelassen – und es gelingt ihm, zahllose Menschen noch einmal zu verführen, die im Reich des Messias groß geworden sind, aber unzufrieden waren mit der gerechten Herrschaft Gottes. Kaum etwas zeigt die Verdorbenheit der menschlichen Natur eindringlicher als diese letzte Rebellion undankbarer, verfinsterter Geschöpfe gegen ihren Gott und Schöpfer, der ihnen so viel Gutes tat.

Dieser Aufstand endet mit der Niederwerfung der Rebellen und mit dem ehrfurchtge-bietenden abschließenden Gericht vor dem großen weißen Thron. Dort müssen alle Sünder vor Gott Rechenschaft abgeben über alle ihre bösen Gedanken, Worte und Taten, und sie werden abgeurteilt und in den Feuersee geworfen, wo sie ewige Qual erleiden, zusammen mit dem Satan und seinen rebellischen Engeln.

 

 

5. Die Vollendung von Gottes Ratschlüssen in der Herrlichkeit

 

Nach diesem reinigenden letzten Gericht, das offensichtlich auch mit einer Auflösung der alten Himmel und der alten Erde im Feuer verbunden ist, wird Gott neue Himmel und eine neue Erde erschaffen, in denen es keinerlei Sünde, keine Krankheit und keinen Tod gibt. Wir treten aus der Zeit in die Ewigkeit, aus der alten Schöpfung in die neue Schöpfung, wo die aus Gnade durch das Blut des Lammes erlösten Gotteskinder ewige Freude und ewige Herrlichkeit in der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn genießen werden. Was für eine herrliche Hoffnung haben wir! Und was für einen herrlichen Retter und Bräutigam!

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer gibt es nicht mehr. Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß! (Offb 21,1-5)

O welche Tiefe des Reichtums sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte, und wie unaus-forschlich seine Wege! Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, daß es ihm wieder vergolten werde? Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; ihm sei die Ehre in Ewigkeit! Amen. (Röm 11,33-36)

 
 
Dieser Beitrag ist ein gekürzter Auszug aus der ausführlicheren Schrift von Rudolf Ebertshäuser: Der Weg der Gemeinde in der Endzeit.
 
 
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Weiterführende Literatur:

 

Rudolf Ebertshäuser: Zerstörerisches Wachstum. Wie falsche Missionslehren und verweltlichte Gemeindebewegungen die Evangelikalen unterwandern. Steffisburg (Edition Nehemia) 3. Aufl. 2015; gebunden, 544 S.

Rudolf Ebertshäuser: Aufbruch in ein neues Christsein? Emerging Church – Der Irrweg der postmodernen Evangelikalen. Steffisburg (Edition Nehemia) 2008, Taschenbuch, 256 S.

Rudolf Ebertshäuser: Soll die Gemeinde die Welt verändern? Das „Soziale Evangelium“ erobert die Evangelikalen. Steffisburg (Edition Nehemia) 2014, Taschenbuch, 276 S.

Rudolf Ebertshäuser: Kulturrelevante / Missionale Gemeinden. überblick + durchblick 3. Steffisburg (Edition Nehemia) 2014

Rudolf Ebertshäuser: Emerging Church / Emergente Bewegung. überblick + durchblick 1. Steffisburg (Edition Nehemia) 2013

 

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