Ein Aufruf an junge Brüder, sich mit der biblischen Lehre zu beschäftigen

 

 

 

Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind. (…)

Wenn du dies den Brüdern vor Augen stellst, wirst du ein guter Diener Jesu Christi sein, der sich nährt mit den Worten des Glaubens und der guten Lehre, der du nachgefolgt bist. Die unheiligen Altweiberlegenden aber weise ab; dagegen übe dich in der Gottesfurcht! Denn die leibliche Übung nützt wenig, die Gottesfurcht aber ist für alles nützlich, da sie die Verheißung für dieses und für das zukünftige Leben hat. Glaubwürdig ist das Wort und aller Annahme wert; denn dafür arbeiten wir auch und werden geschmäht, weil wir unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt haben, der ein Retter aller Menschen ist, besonders der Gläubigen. Dies sollst du gebieten und lehren!

Niemand verachte dich wegen deiner Jugend, sondern sei den Gläubigen ein Vorbild im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Geist, im Glauben, in der Keuschheit! Bis ich komme, sei bedacht auf das Vorlesen, das Ermahnen und das Lehren. Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir, die dir verliehen wurde durch Weissagung unter Handauflegung der Ältestenschaft! Dies soll deine Sorge sein, darin sollst du leben, damit deine Fortschritte in allen Dingen offenbar seien! Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; bleibe beständig dabei! Denn wenn du dies tust, wirst du sowohl dich selbst retten (od. bewahren) als auch die, welche auf dich hören. (1Tim 4,1-16)

 

 

Wir leben in der fortschreitenden Endzeit, und das ist eine Zeit, in der Verführungen und falsche Lehren in der Gemeinde und unter den Gläubigen immer mehr zunehmen – ob das nun die charismatische Verführung ist oder die ökumenische Verführung oder die Irrtümer die Bibelkritik und des sozialen Evangeliums, ob es nun die verführerische „Lobpreis“musik ist oder die lässige Ehrfurchtslosigkeit irgendwelcher „Jugendkirchen“.

Deshalb sind die treuen Gläubigen heute mehr den je herausgefordert, entschieden für den Glauben zu kämpfen, der ihnen ein für allemal überliefert wurde (Jud 1,3). Wenn die Gemeinde den Irreführungen standhalten soll, dann ist es unerläßlich, daß es viele Geschwister und besonders Brüder gibt, welche die gesunde Lehre der Bibel in besonderer Weise studieren und sich davon nähren. Wir brauchen dringend viele Brüder, gerade auch jüngere Brüder, die ernsthaft und intensiv die Bibel studieren und ein Verständnis für die Lehre der Apostel (Apg 2,42) entwickeln, die uns in den Briefen des Neuen Testaments überliefert wurde.

Darüberhinaus ist es aber zur Verteidigung des Glaubens auch wichtig, daß es genügend Brüder gibt, die sich auch in einem gewissen Maß mit den heutigen Verführungsströmungen auskennen und sie von der Bibel her beurteilen und auch widerlegen können, um von der Irreführung gefährdete Christen warnen und zurüsten zu können.

Hier ist das eingangs angeführte Bibelwort aus dem 1. Timotheusbrief ganz wichtig. Es enthält einen ernsten, dringlichen Aufruf, sich dem Herrn für den Dienst der Lehre zur Verfügung zu stellen, und dieser Aufruf sollte heute ganz besonders Beachtung finden. Wir brauchen Brüder, die „sich an das zuverlässige Wort“ halten, „wie es der Lehre entspricht“, damit sie imstande sind, „sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen als auch die Widersprechenden zu überführen“ (Tit 1,9). Gerade jüngere Brüder werden von Gottes Wort ermahnt, eifrig danach zu streben, daß sie im Wort Gottes gut gegründet sind und andere lehren und zurüsten können, sowie es der Apostel Paulus dem Timotheus ans Herz legt: „Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt“ (2Tim 2,15).

Das alles erfordert Zeit und Konzentration auf das Wichtige und Vorrangige. Heute leben wir aber in einer Zeit, wo allzuviele Gläubige, besonders jüngere, die Bereitschaft zum fleißigen Bibelstudium und zum Lesen bibeltreuer Bücher immer weniger aufbringen. Das allgegenwärtige Smartphone mit seiner Vielzahl von ablenkenden Impulsen, die bunte Bilderwelt von Instagram, Youtube & Co. und die Informationsflut des Internets nehmen viele jüngere und auch manche ältere Gläubige so in Beschlag, daß die wertvolle Zeit zum Studieren und Forschen, zum Nachdenken und Erarbeiten von Grundlagenkenntnissen nicht vorhanden ist. Ja, allein schon die Fähigkeit, sich überhaupt über mehr als eine Stunde auf ein Buch oder einen längeren Text zu konzentrieren und ihn aufzunehmen, scheint bei vielen Christen zu schwinden.

Ich habe meine Wege erzählt, und du hast mir geantwortet; lehre mich deine Anweisungen! Laß mich den Weg verstehen, den deine Befehle weisen, so will ich reden über deine Wundertaten. (Ps 119,26-27)

Lehre mich, HERR, den Weg deiner Anweisungen, daß ich ihn einhalte bis ans Ende. Gib mir Verständnis, so will ich dein Gesetz bewahren und es befolgen von ganzem Herzen. (Ps 119,33-34)

Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Ich sinne darüber nach den ganzen Tag. (Ps 119,97)

Meine Augen kommen den Nachtwachen zuvor, damit ich nachsinne über dein Wort. (Ps 119,148)

Meine Lippen sollen überfließen von Lob, wenn du mich deine Anweisungen lehrst. Meine Zunge soll reden von deinem Wort, denn alle deine Gebote sind gerecht. (Ps 119,171-172)

Wir wichtig wäre es, daß gerade die Männer, die doch die Verantwortung haben, den Dienst am Wort zu tun und die Aufsicht über die Gemeinden zu führen, sich dieser Aufgabe widmen und die gesunde Lehre tiefer erforschen würden! Es ist gut und wichtig, wenn es auch viele gläubige Frauen gibt, die in der gesunden Lehre gegründet sind, aber für die Brüder ist das noch viel wichtiger, wenn sie ihren von Gott gegebenen Auftrag in der Gemeinde ausführen sollen.

Solche Brüder gibt es ganz gewiß, aber ich fürchte, es gibt zu wenige davon. Und wer unter den jungen Brüdern ist bereit, auf mancherlei Aktivitäten, Vergnügungen und Ablenkungen zu verzichten, um sich in die Lehre zu vertiefen und die wichtige Arbeit der Verteidigung des Glaubens weiterzuführen, wenn die Älteren es nicht mehr können? Einige profilierte Brüder, die diesen Dienst in den letzten Jahren im deutschsprachigen Bereich getan haben, sind um die 70 Jahre alt, und es ist ungewiß, wie lange sie ihren Dienst weiterführen können. Gibt es jüngere Diener Gottes, die ihre Aufgabe übernehmen können?  

Möge der Herr es schenken, daß solche Brüder von Ihm zubereitet und berufen werden! Und möge der Herr schenken, daß immer mehr Brüder sich Mühe geben, im Wort zu studieren und zu arbeiten, was eine Voraussetzung für einen solchen Dienst ist! Das Forschen im Wort und die Aneignung des nötigen Wissens über Verführungsströmungen und die Leitlinien gesunder Gemeindearbeit erfordert Disziplin und Selbstentsagung.

Die Zeit dafür müssen wir woanders wegschneiden und ganz bewußt uns selbst, unsere Zeit und Kraft dem Herrn Jesus für diesen Auftrag aus Gottes Wort zur Verfügung stellen. Doch darauf liegt auch ein großer Segen! Unser Herr will solche jungen Brüder segnen, die diesen „Timotheus-Auftrag“ aus 1. Timotheus 4 ernst nehmen und sich dem Herrn zur Verfügung stellen. Und sie werden ein Segen für die Gemeinden sein, die sich heute noch dem endzeitlichen Verführungsstrom entgegenstemmen.

Übrigens habe ich für solche Brüder, denen das am Herzen liegt, auch zwei Lehrbücher verfaßt, die eine Zusammenfassung der wichtigen biblischen Lehraussagen zum jeweiligen Thema bringen und ein gezieltes Bibelstudium anleiten und erleichtern sollen: Das Buch Der Weg der Gemeinde in der Endzeit behandelt de wichtigsten Aussagen der Bibel zu der Endzeit, in der wir leben, und zeigt, wie die Gemeinde in dieser Zeit dem Herrn treu nachfolgen kann. Das Buch Biblischer Gemeindebau in der Endzeit stellt die Lehre des Neuen Testaments über die Gemeinde und ihren Aufbau systematisch und praxisnah dar. Und die Bibelauslegungen zum 2. Timotheusbrief, zum 2. Petrusbrief und Judasbrief sowie zum 2. Thessalonicherbrief können helfen, gerade die Lehre der Bibel über die letzte Zeit an neutestamentlichen Briefen genauer zu studieren.

Was auch immer für Hilfsmittel der Einzelne wählt – wichtig ist die Bereitschaft, dem Erforschen von Gottes Wort und das Nachsinnen darüber einen ganz hohen Stellenwert einzuräumen. Und wir sollten das nicht nur zur eigenen Festigung und Glaubensstärkung tun, sondern auch, um damit dem Herrn und Seiner Gemeinde zu dienen!

 

 Veröffentlicht auf https://das-wort-der-wahrheit.de am 3. 5. 2023   © Rudolf Ebertshäuser