Der sündhafte Eingriff in die Geisterwelt
Eine solche eigenmächtige Kontaktaufnahme und Einwirkung auf böse Geister ist uns durch Gottes Wort streng untersagt. Die „Befreiungs“praxis läuft im Grunde auf Geisterbeschwörung, Zauberei und Spiritismus in christlichem Gewand hinaus.
Solche Praktiken, verbunden mit fromm-abergläubischen Lehren über die angebliche Macht von Dämonen über Gotteskinder, geben dem Widersacher erst recht die Möglichkeit, einzugreifen und sich bei einer „Befreiung“ kräftig und listig zu offenbaren, was dann wiederum von den verblendeten Okkult-Seelsorgern als Beweis einer angeblichen „Besessenheit“ bzw. Belastung gewertet wird. Damit entsteht ein wahrer „Teufelskreis“, in dessen Verlauf der Hilfesuchende oft immer stärker von dämonischen Belästigungen heimgesucht wird und die „Austreibungs“versuche immer mehr ausgeweitet werden.
Diese Zusammenhänge werden auch von einzelnen Charismatikern gesehen, und es erheben sich warnende Stimmen gegen solche Praktiken. Peter Kierner schreibt:
„An wiedergeborenen Gotteskindern darf kein „Befreiungsdienst“ durchgeführt werden. Hier kann – laut biblischer Aussage – keine „Besetzung“ vorliegen. Wer es dennoch praktiziert, greift in die unsichtbare Welt der Geister ein und berechtigt dadurch die Dämonen, zu erscheinen. Sie werden kommen, durch Gebärden und Stimmen auf sich aufmerksam machen und den Hilfesuchenden durch Lügen verführen. Ich kann nur eindringlich warnen und herzlich bitten: Finger weg von solchen unbiblischen Praktiken! Gott hat verboten, mit der unsichtbaren Welt Kontakt aufzunehmen. Deshalb muß diese Parallele im Vergleich zwischen „Spiritismus“ und „Befreiung“ von Dämonen in Wiedergeborenen sehr, sehr ernst genommen werden.“
Kierner trifft sogar die für einen Charismatiker ungewöhnlich klare Feststellung: „Die Erkenntnis, daß wiedergeborene Christen von Dämonen besetzt sein können, kommt weder aus der Heiligen Schrift noch aus einer Inspiration des Heiligen Geistes. Diese Botschaft verbreitet der satanische Geist der Verführung.“
Die zerstörerischen Auswirkungen der Dämonenaustreibung auf die Beteiligten
a) Geistliche Entmündigung statt echter Buße
Weil die meisten „Befreiungs-Seelsorger“ Sünden und Bindungen im Leben der Hilfesuchenden einseitig mit dem Wirken von Dämonen erklären, lenken sie von der eigentlichen Wurzel, der alten Sündennatur, ab und hindern die Hilfesuchenden daran, ihre eigene Verantwortung für diese Sünden und den Weg zu echter Befreiung klar zu erkennen. Die schwarmgeistige „Befreiung“ von angeblich innewohnenden Dämonen wird zum Ersatz für echte, tiefgehende biblische Buße. Ein ganz entscheidender Schritt zu echter „Gesinnungsänderung“ und Befreiung, nämlich das gläubige Erfassen und Festhalten der vollkommenen Erlösung, die uns in Christus bereits gegeben ist, wird durch die falschen Lehren geradezu verhindert.
Auf diesem falschen Weg kann der Hilfesuchende nicht von seiner Sündenbindung loskommen. Wenn die Grundlage für dämonische Einwirkungen nicht durch klare biblische Buße beseitigt wurde, ist das Ergebnis von „Austreibungen“ nur, daß neue „Belastungen“ zu den alten hinzukommen bzw. diese ersetzen. Wo hingegen in der „Befreiungs-Seelsorge“ echte, bleibende Befreiungen geschehen, so ist das nicht auf die „Austreibung“ von Dämonen, sondern auf die Aufrichtigkeit und klare Buße der Hilfesuchenden und das Erbarmen Gottes zurückzuführen.
Wenn der Hilfesuchende nicht seine eigene Verantwortung vor Gott für die Sünden und dämonischen Verstrickungen erkennt, sondern sie bewußt oder unbewußt auf die Dämonen abschiebt, muß er für diese verkehrte Haltung einen teuren Preis bezahlen.
Er bleibt nicht nur in seinen Bindungen gefangen; er kommt auch in weitere Bindungen hinein: in eine krankhafte und ungeistliche Abhängigkeit von „Befreiungs-Seelsorgern“, die für ihn stellvertretend handeln sollen und ohne deren „Vollmacht“ und „Offenbarungserkenntnis“ für ihn keine Aussicht auf Hilfe besteht. So wird eine bestehende geistliche Unmündigkeit noch vertieft, und es besteht Gefahr, daß sich der Hilfesuchende immer mehr an Menschen klammert und zu einem „Dauer-Seelsorgefall“ wird.
Solch eine Situation kommt andererseits oftmals der verkehrten, ichbezogenen fleischlichen Gesinnung mancher Hilfesuchenden entgegen, denen eine klare Buße und die Konsequenzen eines Lebens in Heiligung und Gehorsam auf diese Weise „erspart“ bleiben und die bewußt oder unbewußt ein Leben in Gebundenheit dem schmalen Weg der biblischen Christusnachfolge vorziehen. Man darf nicht außer acht lassen, daß die Rituale der „Befreiungs-Seelsorge“ solchen verkehrt gesinnten Menschen auch eine Befriedigung ihrer Geltungssucht oder eines seelisch-fleischlichen Wunsches nach Zuwendung verschaffen. Walter Nitsche schreibt dazu:
„Mancher Ratsuchende umgeht durch die Okkult-Seelsorge die nüchterne, biblische Seelsorge und letztlich das Kreuz. So unterstützt diese unbiblische Seelsorge oftmals die Egozentrik solcher Ratsuchender. Nach entsprechenden Sitzungen erzählen diese oftmals bereitwillig von besonderen Erfahrungen und Erlebnissen, fühlen sich plötzlich als etwas Besseres und stellen sich durch ihre Erzählungen unaufhörlich in den Mittelpunkt. Eine wieder nüchtern gewordene Glaubensschwester gab offen zu, wie sie es während solcher Seelsorge genossen hatte, von „geistlichen“ Brüdern umsorgt zu werden und im Mittelpunkt ihres Interesses zu stehen.“
b) Zerrüttung des Glaubenslebens
Die falsche Lehre der „Befreiung“ schreibt dem Feind viel mehr Anrechte und Einflußmöglichkeiten im Leben eines Gläubigen zu, als er eigentlich haben darf. Auf der anderen Seite verfälscht sie die wahre Stellung des Gotteskindes und leugnet die vollbrachte Befreiung, die jeder Gläubige in Christus bereits besitzt. Damit schwächt und verbiegt sie den Glauben der Hilfesuchenden und macht sie gegenüber den Listen und Angriffen des Feindes wehrlos.
Die vom Feind selbst inspirierte Vorstellung, man habe als Gläubiger noch verschiedene Dämonen in sich wohnen und sei ihnen ausgeliefert ohne einen „vollmächtigen Seelsorger“, erzeugt zumindest schwere Nöte und Anfechtungen; sensiblere und im Glauben schwächere Opfer solcher „Seelsorge“ können diese Lehren in massive Ängste und geistliche und seelische Zerrüttung bringen.
Der Hilfesuchende wird in der Praxis dazu verführt, sein Augenmerk immer mehr auf den Feind und seine „Manifestationen“ zu richten statt auf den Erlöser Jesus Christus und Seinen vollbrachten Sieg. Ihnen wird ein falscher Glaube an die Macht des Feindes und eine verkehrte, abergläubische Erwartungshaltung eingeimpft, die den Einwirkungen des Widersachers die Türe erst richtig öffnet und es ihm ermöglicht, ein böses Verwirrspiel mit dem Betroffenen zu treiben. Der Teufel erhält damit eine Aufmerksamkeit und Ehre, die ihm absolut nicht zusteht.
Die Gefahr ist groß, daß bei dem Betroffenen eine abergläubisch-magische Sicht entsteht, die immer mehr mit dem Wirken des Widersachers rechnet und nicht mehr mit der vollbrachten Erlösung des Herrn. Solcher Unglaube und Aberglaube ist aber Sünde und kann zu einem wachsenden Einfluß des Feindes auf das Denken und Leben eines Christen führen.
In Verbindung mit solchen falschen Lehren tritt eine „fromme“ Spielart des magischen Denkens auf, die recht weit verbreitet ist.9 Dabei werden übernatürliche Wirkungen, Schutz oder Gefahr von bestimmten Formeln und Handlungen oder von „beseelten“, mit besonderen Kräften versehen Gegenständen erwartet, statt von dem Herrn Jesus Christus. Die allermeisten Christen werden solche magisch-abergläubische Bräuche dort erkennen und ablehnen, wo sie sich im Katholizismus oder im Volksaberglauben äußern (Bekreuzigen, Rosenkranzbeten als Abwehrmagie gegen böse Geister, Aberglaube in bezug auf Vorzeichen, „beschützende“ Gegenstände wie Kreuze, Weihwasser usw.).
Manche Gläubige sind sich jedoch nicht der Tatsache bewußt, daß auch einige Praktiken charismatischer und nichtcharismatischer „Befreiungsseelsorger“ objektiv magisch-abergläubischen Charakter haben. Dazu zählt die Furcht vor „dämonisch verunreinigten“ oder „wirksamen“ Gegenständen, vor Flüchen oder okkulten Handlungen anderer, die angeblich über Gotteskinder noch Macht haben können.
Wer z.B. meint, er müsse ein Haus mit besonderen „Austreibungsgebeten“ und unter magischer Anwendung des „Blutes Jesu“ erst von Dämonen „freibeten“, wer meint, Okkultisten hätten mit ihren Zaubereien Macht über wahre Christen, wer meint, über gekaufte Gegenstände in eine okkulte Belastung hineinzukommen, ist im Grunde bereits einem fromm getarnten Aberglauben aufgesessen.
In der „Befreiungs-Seelsorge“ verleitet die unbiblische Beschäftigung mit dem Feind zu einer Spielart weißer Abwehrmagie, die gefährliche Sünde und Verführung ist. Es ist interessant, daß dabei Charismatiker mit „evangelikaler“ Vergangenheit bedenkenlos uralte magische Praktiken der katholischen Kirche übernehmen, weil sie sich angeblich durch „Erfahrungen“ bzw. Aussagen von Dämonen als „wirksam“ erwiesen haben. Man verwendet „geweihtes“ Wasser oder Öl oder Kreuzeszeichen als „bannende“ Mittel gegen böse Geister und scheut sich nicht, auch das Blut Jesu Christi als ein magisches Abwehrmittel zu mißbrauchen, indem man Menschen oder Gegenstände mit ihm „besprengen“ oder „reinigen“ will (das Wort Gottes sagt dagegen, daß jeder wahre Christ von Gott einmalig und wirksam durch das Blut Jesu Christi gereinigt und mit ihm besprengt ist!).
Auch die unter Christen weitverbreitete Vorstellung, man sei vor dem Feind besser geschützt, wenn man sich „unter den Schutz des Blutes Jesu“ stelle, und der Feind könne einen angreifen, wenn man das unterlasse, entspricht nicht dem Wort Gottes und unserer Stellung in Christus; in ihren extremeren Formen nähert sie sich magischem Denken. Christus selbst ist unser Schirm und Schild; wir sind in Ihm befreit und vor den Einwirkungen des Feindes bewahrt!10
Es ist für einen klarsichtigen Christen erschreckend, die Verwandtschaft der charismatischen Dämonenaustreibung mit dem alten katholischen Ritual des „Exorzismus“ und den auch im Heidentum überall verbreiteten Praktiken der Geisterbeschwörung zu sehen. Walter Nitsche und Benedikt Peters geben in ihrem Buch die Darstellung eines katholischen Exorzismus wieder, die sehr aufschlußreich ist, nicht zuletzt deshalb, weil die Geister hier auch auf die Anrufung von Maria hin „ausfahren“.
Das biblische Beispiel der jüdischen Geisterbeschwörer (diese Spielart der Magie wird mit dem griechischen Wort exorkistès bezeichnet) in Apostelgeschichte 19 zeigt, daß auch Heiliges und Göttliches wie der Name Jesus oder das Blut Jesu Christi magisch mißbraucht und in abergläubischen „Gebeten“ eingesetzt werden kann, um Macht über Geister auszuüben.
Wenn Christen sich zu solchem magischen Denken und Handeln verführen lassen, dann betrüben sie den Heiligen Geist, und ihr Glaubensleben wird dadurch vergiftet und krank. Sie geraten nur tiefer in Unglauben, Angst und Gebundenheit. Der Weg zu wirklicher Freiheit im Geist führt nur durch klare, tiefe Buße und Abkehr von diesen falschen Lehren und Praktiken.
c) Spiritistische Verstrickungen der „Befreier“ und „Befreiten“
Die schwerwiegendste Folge der unbiblischen Dämonenaustreibung ist die Verstrickung in die Sünde des Spiritismus, die eigenmächtige Kontaktaufnahme mit Geistern der Finsternis und der Versuch, sie zu beeinflussen oder auszufragen. Rudi Holzhauer weist auf diese gefährliche Verirrung hin:
„Der Schlüssel zu den massiven Geisterbekundungen in Schwärmerkreisen liegt letztlich (…) in der geistigen Artverwandtschaft mit dem Spiritismus. Die Furchtsamkeit vor Geistern und gleichzeitig das Streben nach Kontakt mit ihnen, um auf sie einzuwirken und sie zu beherrschen, kommt aus den Lehren des Spiritismus/Spiritualismus und bewirkt überhaupt erst die Manifestationen der Mächte der Finsternis. Das ist darum im tiefsten Grunde blanker Aberglaube. (…) Aberglaube kommt immer einer Einladung für böse Geister gleich und öffnet ihnen alle Türen.“
Jede Art von Dämonenaustreibung ist mit einem Anrufen und Einwirken auf böse Geister verbunden, das an sich schon Sünde ist und die Reaktion der Mächte nach sich zieht:
„Auch das Anreden der sich im Exorzismus bekundenden Geister ist ein gefährliches Unterfangen. Wo es geschieht, vollzieht sich im Grunde nichts anderes als mittelalterliche Hexenmeisterei! Zauber wird mit Gegenzauber bekämpft! Die Folgen sind dann auch entsprechend: Durch das Anreden und Gebieten wird den Dämonen eine illegale Machtbefugnis eingeräumt, die ihnen nicht zusteht, die sie aber trefflich zu nutzen wissen. So eröffnet man den Mächten unwillentlich eine vorzügliche Operationsbasis. Die Folge ist ein mächtiger „Theaterdonner“. Die so provozierten Dämonen produzieren sich durch übernatürliche Kundgaben (…) Aber auch betrügerische Enthüllungen gehören in das Konzept dieser Geister, denen alles darauf ankommt, daß man sich intensiv mit ihnen beschäftigt.“
Die Verführung zur Kontaktaufnahme mit Geistern der Finsternis
Die Schrift sagt uns ganz klar, was von solchen Äußerungen der Finsternisgeister zu halten ist. Unser Herr Jesus sagt vom Teufel: „[Er] steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben“ (Joh. 8,44).
Die Dämonen, von denen manche „Befreier“ wichtige Aufschlüsse gewinnen wollen, werden in der Bibel ausdrücklich irreführende [od. betrügerische] Geister genannt (1. Tim. 4,1). Auch wenn sie, um die Täuschung zu perfektionieren, wahre Informationen in ihre Lügen mischen, ist es schwere Sünde, auf solche Äußerungen zu achten und ihnen Glauben zu schenken. Hierdurch gerät man in eine Schlinge des Satans, in dämonische Gebundenheit und Verblendung. Nur klare Buße und radikale Abkehr von allen solchen Kontakten mit der Geisterwelt können hier zu einer Befreiung führen.
Besonders die „vollmächtigen Seelsorger“ selbst verstricken sich durch solche Praktiken aufs schwerste und werden, ohne es zu wollen oder sich dessen bewußt zu sein, zu Werkzeugen des Feindes, der sie manipuliert und benutzt, um seine irreführenden Lehren weiterzutragen und Christen in seine Fallstricke zu bringen. Geschickt versucht der Feind, ihren Hochmut zu nähren und sie durch Erlebnisse und Äußerungen „ausfahrender“ Dämonen im Wahn einer besonderen „Vollmacht“ zu bestärken und auf dem falschen Weg der Austreibung zu bestätigen. Zunehmende geistliche Blindheit und Offenheit für die betrügerischen Botschaften der Dämonen kann die Folge sein.
Der Feind benutzt solche verstrickten und verblendeten Personen nicht selten, um spiritistische Irrlehren in die Gemeinde einzuschleusen. Er gibt ihnen angebliche „Offenbarungen“ über die jenseitige Welt, über unerlöste Seelen Verstorbener, die durch stellvertretend-magisches Handeln „erlöst“ werden wollen, ja, er läßt sogar angebliche Totengeister Verstorbener auftreten (die in Wahrheit dämonische Fälschungen sind).
Hier muß man leider feststellen, daß dieser Betrug ihm auch bei manchen pietistischen „Vätern“ (eigentlich ein unbiblischer Begriff, vgl. Mt. 23,9!) gelungen ist. Wenn man die Lebensgeschichte etwa von Jung-Stilling, Oetinger, Oberlin, Johannes Gommel oder Michael Hahn daraufhin untersucht, wird man bald Spuren mehr oder weniger starken spiritistischen Einflusses und falscher, aus irrgeistiger Quelle stammender Offenbarungen finden.15 Das sollte uns eine Warnung sein, daß auch ernste Christen verführt werden können, wenn sie sich aus einem verkehrten Streben nach Einblicken in die Geisteswelt und Erkenntnissen über die Schrift hinaus falschgeistigen Offenbarungen öffnen.
Im Zusammenhang mit Dämonenaustreibungen wird hier von den Befürwortern oft das „Vorbild“ Johann Christoph Blumhardts angeführt, der als Gottesmann und Erweckungsprediger einen guten Ruf hat. Sein „Befreiungsdienst“ an der Gottliebin Dittus ist berühmt geworden und hat nicht wenig dazu beigetragen, daß die Dämonenaustreibung auch in manchen pietistischen Kreisen zur „biblischen Seelsorge“ gezählt wird.
Betrachtet man diesen „Kampf“ jedoch einmal nüchtern aus biblischer Sicht, so wird deutlich, daß sich dieser Diener Gottes hier in gefährliche Irrtümer und unbiblische Praktiken verstricken ließ, die denen moderner charismatischer (und nichtcharismatischer) Dämonenaustreiber stark ähneln.
Nicht nur ließ sich Blumhardt durch die dämonischen Manifestationen zu einem unbiblischen „Austreibungs“marathon verleiten; er beging auch die schwerwiegende Verfehlung, auf die Äußerungen der Dämonen zu achten und ihre Verstellungs- und Lügenkünste für die Wahrheit zu halten. Er ließ sich auf Gespräche mit angeblichen Geistern Verstorbener ein und wurde durch ihre Äußerungen dazu verführt, Verstorbene durch Gebete aus ihren angeblichen Bindungen an den Satan „loszulösen“. Ja, Blumhardt war durch den Betrug der Dämonen so verblendet, daß er einem angeblichen Totengeist auf dessen Bitten gestatten wollte, sich in seiner Kirche aufzuhalten, einem anderen gar sein Pfarrhaus als Aufenthaltsort anbot.
Es ist erschütternd, zu lesen, wie raffiniert der Feind diesen Mann durch allerlei Listen in die Irre führte. Letztlich hat sich Blumhardt in Spiritismus verstrickt, und sein Beispiel kann uns nicht als Vorbild, sondern nur als Mahnung zu biblischer Nüchternheit und Klarheit dienen.
Die Dämonenaustreibung ist nicht nur ein falscher, sondern ein geistlich überaus gefährlicher Weg, der zur Verstrickung in Zauberei und Spiritismus führt und die Ketten, die er zu sprengen vorgibt, nur noch verstärkt.
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