Der Mensch hat sicherlich schon immer das Bedürfnis gehabt, von seinen Mühen im Arbeitsprozeß auszuspannen und sich zu vergnügen. Das ist an und für sich nichts Böses, aber die Wege, die sich die sündigen, von Gott abgefallenen Menschen suchten, um ihren „Spaß“ zu haben, waren in den allermeisten Fällen sehr wohl böse und verdorben.

Wir finden in der Bibel manche Andeutungen, wie im Altertum die Sünder aus den Heidenvölkern, aber auch die untreuen Angehörigen des Bundesvolkes Israel ihre Freizeit nutzten, um sich zu vergnügen. „Partys“ mit Trinkgelagen und unzüchtigem Zeitvertreib gab es schon in ältesten Zeiten. Die schlimmen Auswirkungen des Alkoholkonsums werden uns schon an Noah warnend vorgestellt (1Mo 9,18-21).

Dina, die Tochter Jakobs, ging aus, um die Töchter der verdorbenen Kanaaniter zu sehen (1Mo 34,1-2); es ist die Frage, wie unschuldig dieses „Freizeitvergnügen“ war, bei dem sie von Sichem geschändet wurde. Auch die Gewohnheit sündiger Männer, sich mit Huren einzulassen, ist uralt, wie traurigerweise schon die Lebensgeschichte Judas bezeugt (1Mo 38,15-16).

So ging es in der ganzen Geschichte der gottlosen Welt weiter. Der Unterschied ist nur, daß seit dem 20. Jahrhundert im Westen viel größere Schichten der Bevölkerung in großem Umfang Zugriff auf die Vergnügungen hatten, die in früheren Zeiten hauptsächlich der Oberschicht vorbehalten waren.

 

 

1. Unsere Zeit ist die Blütezeit der leichtfertigen Unterhaltung und Vergnügungssucht

 

Es dürfte noch keine Zeit in der Weltgeschichte gegeben haben, in der raffinierteste Vergnügungen und Ausschweifungen ein solches Ausmaß erreicht haben wie die unsere. Noch nie hatten so viele Menschen (vor allem in den Industrieländern) so viel „Freizeit“ wie heute; noch nie gab es solche technischen Möglichkeiten, alle Spielarten der Unterhaltung überallhin zu verkaufen bzw. auszubreiten, insbesondere über Fernsehen und Internet.

Und noch nie hatte ein relativ so hoher Teil der Weltbevölkerung auch die finanziellen Mittel, sich mit allen möglichen Dingen zu belustigen – Filme und Videos, Pornodarstellungen und Theaterstücke, Youtube-Späßchen und Computerspiele, Fernsehkrimis und Liebesromane, Rockkonzerte oder Philharmoniebesuche, Discoabende oder Ohrhörer-Wunschkonzert beim Stadtbummel, Partys oder Facebook-Chats, Saufurlaube auf Mallorca oder romantische Sonnenuntergänge auf Bali, Bildungsreisen nach Rom oder Kreuzfahrten in der Südsee, Skiurlaub in Garmisch oder Bergwandern in den Alpen … man könnte die Aufzählung der Vergnügungsangebote beliebig fortsetzen.

Hinter all dem steht letztlich der Fürst dieser Welt, welcher die ruhelosen Weltmenschen durch die vielseitigsten Ablenkungen, Belustigungen und Befriedigungsmöglichkeiten für ihre Begierden berauscht und geistlich einschläfert, damit sie nicht nach Gott fragen und umkehren. Mithilfe der modernen Unterhaltungsmedien beschäftigt er sie rund um die Uhr und flößt ihnen zugleich eine Flut vergifteter Bilder und Inhalte ein, die auf verschiedenste Weise die sündigen Anschauungen dieser gottfeindlichen Welt transportieren und die Menschen bewußt und unbewußt manipulieren und in eine böse Richtung steuern.

Der moderne Mensch wird z.B. über die Smartphones überall und rund um die Uhr eingehüllt in eine jederzeit präsentes Unterhaltungsangebot nach Lust und Laune: Rock- und Popmusik, Youtube-Videos, Kinofilme, Sportübertragungen, Musikshows, Talkshows, Twitternachrichten, Facebook … Der sündige Mensch will abgelenkt und amüsiert werden; er verlangt nach Vergnügungen, die ihn die Lasten des Lebens, seine Schuld und Trennung von Gott vergessen machen. Und der Teufel liefert ihm das in jeder gewünschten Spielart. Die meisten weltlichen Vergnügungen sind direkt mit Sünde verbunden und spielen mit den schmutzigen Begierden der Menschen.

 

Die moderne Vergnügungsszene und die 68er-Kulturrevolution

 

Die heutige Vergnügungsindustrie verdankt ihren Aufstieg und Einfluß hauptsächlich dem technischen Fortschritt einerseits und der 68er-Revolte mit ihrer alles durchdringenden Popkultur, obwohl es natürlich schon früher einflußreiche Unterhaltungsbranchen gab, deren Einfluß allerdings begrenzter war.

Die 68er-Revolte verstand sich vor allem als Kultur-Revolution, und das entspricht auch weitgehend den Tatsachen. Sie veränderte kaum etwas an den wirtschaftlichen Verhältnissen und auch nicht an irgendwelchen Machtstrukturen, sondern sie veränderte das Denken und die Lebensweise der Menschen, die sich ihr öffneten. Einige ihrer stärksten Impulsgeber waren Künstler und Gurus aus dem Kultursektor – Musik, Kunst, Film. Ganz besonders waren die rasch populär werdenden Stars aus der Szene der Rock- und Popmusik Vorreiter der Gesetzlosigkeit und der Jagd nach Lustbefriedigung um jeden Preis.

Weltstars wie John Lennon oder Mick Jagger und eine immer weiter anschwellende Welle von provokativen, sich im Exzeß überbietenden Rockbands bewirkten durch ihre ungehemmt rebellische, unzüchtige, alle Normen des Anstands und der Moral durchbrechende Lebensweise eine rasche Umprogrammierung weiter Kreise der jüngeren Generation. Die aus der afrikanischen Dämonenanbetung herrührende ekstatische Musik des Rock und Pop peitschte die Hörer auf und führte sie in eine folgenschwere Enthemmung und Auflehnung und brach einem gesetzlosen, lustorientierten Lebensstil Bahn.[1]

Musik zu hören (und später auch in Musikvideos zu sehen) wurde zu einem wesentlichen Bestandteil des Alltagslebens von Millionen und Abermillionen Menschen. Das beschränkte sich nicht nur auf die Freizeit; immer häufiger wurde auch an bestimmten Arbeitsplätzen die Berieselung mit Musik gestattet. In Einkaufsläden wurde Hintergrundmusik als wirksamer Anreiz zum Kaufen bewußt eingesetzt. Neuere technische Entwicklungen (CD-Player, MP3-Player, Smartphones) begünstigten eine fast lückenlose Dauerberieselung vieler Menschen – überwiegend mit der ekstatischen, erotisierenden, verführerischen Rock- und Popmusik.

Exzessives Tanzen zu dieser Musik in Discotheken wurde zu einem wichtigen Erlebnis für Millionen jüngere und später auch ältere Konsumenten. Auch die zahllosen Festivals der Rock- und Popmusik waren Orte der kollektiven Weltflucht oder Auflehnung, des Exzesses, der Grenzüberschreitung und des Ausstiegs aus dem als öde empfundenen Alltag. Mit diesen Freizeitritualen verbunden waren oftmals Drogenkonsum und kurzfristige geschlechtliche Affären.

 

Das sprechende Bild: Unterhaltung im Zeitalter der modernen Medien

 

Auch in der von den USA dominierten und in den 50er Jahren noch eher vorsichtigen Filmindustrie wirkte sich die 68er-Welle aus; die Filme wurden erotisch immer provokativer, immer zügelloser in ihren Phantasiewelten, immer gesetzloser in ihrer Moral. Die Methoden, mit denen die Filmemacher ihre Zuschauer in illusionäre Welten voller Sünde und Schmutz hineinzogen, wurden immer raffinierter.

Das Fernsehen und später das Internet erhöhten noch die Reichweite und Wirkungskraft der sprechenden Bilder. Sie transportierten immer öfter Botschaften der ungezügelten Leidenschaft und Sünde, der brutalen Gewalt, aber auch des Okkultismus und der Perversion. Im Fernsehen kamen noch zahlreiche andere Formen fragwürdiger „Unterhaltung“ dazu – Fernsehshows der verschiedensten Art, Krimiserien, die alle Spielarten des Verbrechens öffentlich darstellten, usw.

Dazu kam eine durch die Bilddarstellung und Redaktion raffiniert manipulierende Berichterstattung über Ereignisse des Lebens, der Politik und Wirtschaft, die den Anschein der objektiven Wirklichkeitswiedergabe erweckte und doch auf vielfache Weise Wirklichkeit verfälschte, umdeutete und unterschwellig die falschen Werte des Zeitgeistes vermittelte.

Durch alle diese Dinge wurde auch der schon zuvor begonnene „Starkult“ immer mehr gefördert. Die Menschen, besonders junge Menschen, wurden und werden dazu verleitet, bestimmte von dem Medien hochgejubelte „Stars“, also besonders gutaussehende oder begabte Leute aus der Film- und Musikwelt, zu bewundern und nachzuahmen.

Diese „Stars“ sind Projektionsflächen der eigenen Sehnsüchte, Ersatz für eigene Defizite, fragwürdige oder gar perverse Vorbilder für eine Welt, die echte moralische Autoritäten abgesetzt und für veraltet erklärt hat. Das gilt auch für Sportstars, besonders Fußballspieler, und in begrenztem Maß auch für andere Personen (Ärzte, Unternehmer, Adlige), die von den Medien groß herausgebracht werden und das Spiel mitspielen.

Dieser Starkult bringt der Medienindustrie handfeste materielle Gewinne ein; er verführt die neuen Helden der orientierungslosen jüngeren Generation dazu, sich gegenseitig in immer schrillerer Selbstdarstellung, in immer offenerer Zügellosigkeit und Frechheit zu übertrumpfen.

Ein „Star“, der die Medien nicht mit immer neuen Affären und Skandalen, mit immer neuen Modeticks und Showinszenierungen füttert, endet bald abgewirtschaftet in der Vergessenheit. Die Halbgötter und Götzen der modernen Unterhaltungsindustrie landen zumeist, nachdem sie einige Jahre hochgejubelt wurden, im Abseits, ersetzt durch neue, frechere, noch zügelloser auftretende Nachfolger.

Seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts bestimmt der Aufstieg des Internets und der neuen digitalen Medien immer stärker die Kultur des westlichen Abendlandes; die Anfänge des Internets im Jahr 1969 fallen bezeichnenderweise ebenfalls in die 68er Zeit.

Dadurch haben sich insgesamt die zersetzenden Einflüsse verschiedenster Art auf die Menschen verstärkt. Insbesondere dominieren heute die „sozialen Medien“ des Internets wie Facebook, Twitter, WhatsApp, Instagram oder Youtube das Netz. Einerseits multiplizieren sie massenhafte Impulse gesetzloser, verdrehter Menschen, die sich selbst darstellen und Aufmerksamkeit erregen möchten, andererseits fördern sie auch die manipulative Einflußnahme durch bestimmte Interessengruppen, die die Menschen in ihrem Sinne steuern möchten (durch Werbung, Stimmungsmache, „Fake News“ usw.).[2]

Insgesamt können wir im 21. Jahrhundert eine in dieser Intensität sicherlich einzigartige Massenbeeinflussung durch die Rock- und Pop-Spaßkultur und die modernen digitalen Medien beobachten. In der heutigen vor-antichristlichen Zeit tut der Widersacher alles, um die Menschen von ihrer Verlorenheit abzulenken und in Sünde und weltliche Vergnügungen aller Art einzufangen. Dabei spielen immer dreistere Spielarten von Gesetzlosigkeit und Perversion eine Schlüsselrolle. Die Menschen werden von der endzeitlichen Unterhaltungsindustrie berauscht und gesteuert wie mit einer Droge.

 

 

2. Christen und der weltliche Unterhaltungsbetrieb

 

Seit der Ausbreitung der christlichen Gemeinde inmitten einer heidnischen Umgebung im 1. Jahrhundert nach Christus gab und gibt es ein Spannungsfeld und unterschiedliche Reaktionen, was die Beziehung der Gläubigen zu den Angeboten weltlicher Unterhaltung angeht. Sind diese unschuldig oder sündig? Rein oder befleckt? Schöne Entspannung oder geistlich schädlich? Die Bibel macht hierzu einige sehr klare Aussagen, aber diese wurden von verschiedenen Christen immer wieder verschieden gedeutet und umgesetzt. Heute haben sie größere Bedeutung und Aktualität als je zuvor.

 

Weltliche Vergnügungen zur Zeit der Urgemeinde

 

Der Umgang mit heidnischen Unterhaltungsangeboten war auch für die Gläubigen in der Antike, im damaligen römischen Reich, sehr brisant. Die aus dem Heidentum bekehrten Christen waren auch deshalb ein Anstoß für ihre Umwelt, weil sie sich radikal von den weltlichen Vergnügungen der damaligen Zeit abwandten.

Diese bestanden u.a. in Sich-Betrinken in Tavernen, im Besuch von Theaterstücken meist grob unzüchtigen Inhalts, und besonders im Zuschauen bei den vielfältigen Kampfspielen in den Arenen – z.B. Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe auf Leben und Tod. Dazu kamen private Feiern mit viel Alkohol und üppigem Essen, Festessen bei Götzenfesten und Besuch von (Tempel-)Prostituierten. Bei all diesen beliebten Freizeitaktivitäten machten die Christen nicht mit, wie es auch die Apostel gelehrt hatten:

Denn es ist für uns genug, daß wir die vergangene Zeit des Lebens nach dem Willen der Heiden zugebracht haben, indem wir uns gehen ließen in Ausschweifungen, Begierden, Trunksucht, Belustigungen, Trinkgelagen und frevelhaftem Götzendienst. Das befremdet sie, daß ihr nicht mitlauft in denselben heillosen Schlamm, und darum lästern sie; sie werden aber dem Rechenschaft geben müssen, der bereit ist, die Lebendigen und die Toten zu richten. (1Pt 4,3-5)

Laßt uns anständig wandeln wie am Tag, nicht in Schlemmereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid … (Röm 13,13)

Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit; Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen; Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, daß die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden. (Gal 5,19-21)

Die erste Gemeinde hatte im allgemeinen die Lehre der Apostel verstanden und umgesetzt, nach der die Gemeinde aus der sündenverdorbenen Welt durch das Blut Jesu Christi herauserkauft war, um nunmehr ganz für ihren himmlischen Bräutigam zu leben. Die ersten Christen erkannten, daß der Glaube und die Hingabe an Christus sich nicht mit einer Teilnahme an den unreinen und sinnlichen Belustigungen der damaligen Welt vereinbaren ließen.

Doch schon im 2. und 3. Jahrhundert gab es weltförmige Christen, die den Besuch von Arena-Wettkämpfen oder Götzenfesten nicht aufgeben wollten und deswegen sogar riskierten, aus den Gemeinden ausgeschlossen zu werden. Der Kitzel und die Faszination der heidnischen Massenunterhaltung übten einen solch starken Sog auf sie aus, daß sie sich dafür vom Christentum abwandten.

In der endzeitlichen Szene des 20. und 21. Jahrhunderts müssen wir feststellen, daß nur noch wenige gläubige Christen der Verführung durch Unterhaltungsindustrie und Massenmedien konsequent widerstehen wollen. Leider haben sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr Gläubige verleiten lassen, in wachsendem Umfang an dem Unterhaltungs- und Vergnügungsrummel der Welt mitzumachen. Das war einer der Faktoren, die stark zu einer zunehmenden Angleichung der christlichen Gemeinde an diese Welt beigetragen haben.

 

Gott ruft Sein Volk zur Absonderung vom weltlichen Vergnügungsbetrieb

 

Gott möchte nicht, daß Seine Kinder in dem giftigen Schlamm solcher Vergnügungen und Ausschweifungen mitmachen. Dabei weiß Er um das Bedürfnis nach Erholung und will uns diese auch auf vielerlei Weise schenken – etwa durch frohe Gemeinschaft mit der Familie und lieben Menschen, durch Wandern in der schönen Schöpfung oder durch das Lesen guter geistlicher Bücher.

Aber viele Christen lassen sich heute verführen, ohne großes Nachdenken die Unterhaltungsangebote der Welt ausgiebig zu nutzen. Dabei beflecken sie sich mit dem Schmutz vielfältiger Sünden, die ihnen vorgeführt werden, und werden durch viele unterschwellige Einflüsse immer weiter von der Gemeinschaft mit ihrem Herrn abgezogen.

Ihr Herz wird mit weltlichem Denken aufgefüllt und verdorben, ihr Empfinden für Scham und Anstand wird durch die ständigen Bilder schamloser Weltmenschen abgestumpft, unwillkürlich übernehmen sie die Denkweise der Welt und auch ihre Wortwahl. Das Gebetsleben wird auf ein Minimum heruntergefahren, und zum Lesen von Gottes Wort nimmt man sich nur einen Bruchteil der Zeit, die man mit dem Lesen von WhatsApp-Nachrichten oder Facebook-Beiträgen verbringt. So wird der Geist Gottes immer mehr betrübt, und man rutscht allmählich in immer massivere Sünden hinein, die man gar nicht mehr als Sünde wahrnimmt.

Leider finden es deshalb viele Gläubige heute nicht mehr falsch, an den Vergnügungen dieser Welt teilzunehmen, sondern tun dies wie selbstverständlich, so wie es ihnen die modernen Medien vermitteln.

* Christen hören ohne Bedenken weltliche Musik, besonders die unreine Rock- und Popmusik, durch die sie ständig von einem unreinen, unzüchtigen und rebellischen Geist beeinflußt werden;

* Christen sitzen am Fernsehgerät und schauen verschiedenste weltliche Unterhaltungssendungen an, obwohl das Fernsehen eines der wirksamsten Medien zur Verführung und Beeinflussung der Menschen im Sinne des Fürsten dieser Welt darstellt;

* Christen finden nichts dabei, ins Kino oder in weltliche Discos oder Theaterstücke zu gehen; man findet sogar Empfehlungen weltlicher Kinofilme in „christlichen“ Zeitschriften;

* Christen lesen weltliche (oder christliche) Romane und auch Sachbücher, die sie im Sinne des widergöttlichen Zeitgeistes beeinflussen;

* Christen verstehen sich als „Fußballfans“ und Fans anderer Sportarten, verfolgen Großereignisse am Fernseher oder besuchen sogar Fußballstadien.

* Christen nehmen teil am Rummel der weltlichen „Sozialen Medien“ im Internet – sie stellen sich selbst dar und kommunizieren auf Facebook, Instagram, Twitter usw. und geben dabei oft ein erschreckendes und beschämendes Zeugnis von sich selbst ab.

Vielfach muß man sich ernsthaft fragen, ob es sich bei manchen weltförmigen „Christen“ wirklich um von neuem geborene Kinder Gottes handelt – aber ohne Zweifel gibt es auch solche unter denen, die sich in dem unreinen Schlamm der weltlichen Unterhaltungskünste aufhalten, anstatt sich davon zu reinigen und zu entfernen.

Mindestens genauso traurig ist eine weitere Entwicklung, die in den letzten Jahrzehnten seit der 68er Revolte immer mehr um sich gegriffen hat: Im christlich-evangelikalen Bereich entwickelt sich eine pseudochristliche „Unterhaltungskultur“, welche die weltliche fast 1:1 kopiert und lediglich die schlimmsten Unreinheiten wegläßt. Das alles wird dann mit einigen „christlichen“ Versatzstücken dekoriert, als ob dies die weltlichen Vergnügungen besser oder vor Christus angenehmer machen würde. In Wahrheit bewirkt dies zuallermeist noch Schlimmeres, weil damit der Name des Herrn Jesus Christus hineingezogen und entehrt wird.

So finden wir heute „christliche“ Romane, Kino- und Fernsehfilme, „christliche“ Unterhaltungsshows, „christliche“ Rock- und Popmusik – besonders schlimm, wenn sie wie beim charismatischen „Lobpreis“, auch noch als „Anbetung“ deklariert wird, „christliche“ Rockstars, Youtube-Stars, Fußballstars …

Das Christentum imitiert die „Welt“ und versucht, in ihrem betörenden Rummel der Vergnügungssucht mitzumischen und auch mitzuverdienen. Das Allerhöchste für solche „christlichen“ Medienbetriebe und „Stars“ ist es dann, wenn es einem von ihnen gelingt, im großen Vorbild der weltlichen Vergnügungsindustrie Erfolg zu haben. Wie beschämend ist das für den Namen des Herrn!

 

Der geistliche Schaden durch die Teilnahme am weltlichen Medienrummel

 

Wir wollen an dieser Stelle noch einmal das sehr bedenkenswerte Urteil des amerikanischen Bibellehrers Willam MacDonald über das Fernsehen wiedergeben, das wir ohne weiteres auf die ganze Fülle vergleichbarer Vergnügungsangebote der Welt wie Kino, Youtube, Rockmusik übertragen können. William MacDonald zeigt klar und deutlich auf, wie schädlich es für einen wiedergeborenen Christen ist, seine Zeit mit den modernen weltlichen Unterhaltungsmedien zu verschwenden:

»Wende meine Augen davon ab, das Eitle zu betrachten.« Psalm 119,37. Dieser Vers ist besonders zutreffend, wenn man ihn auf das Fernsehen anwendet. Die meisten Programme im Fernsehen sind nämlich eitel, dumm und nichtig. Sie zeichnen eine Welt, die es gar nicht gibt, und ein Leben, das von unserer Wirklichkeit weit entfernt ist.

Das Fernsehen stiehlt uns wertvolle Zeit. Die Zuschauer vergeuden Stunden vor dem Apparat, die unwiederbringlich verloren sind. Im Allgemeinen kann man sagen, daß das Fernsehen bei Christen auch eine Nachlässigkeit im Bibellesen bewirkt hat; die Stimme Gottes wird einfach ausgeschaltet, und die geistliche Temperatur des Fernsehzuschauers sinkt ab, ohne daß er es überhaupt merkt.

Die schädlichen Auswirkungen des Fernsehens auf Kinder sind wohlbekannt. Ihre moralische Grundeinstellung wird verdorben, weil auf dem Bildschirm Gewalt und Sex verherrlicht werden und Pornografie auf schamlose Weise in der Öffentlichkeit gezeigt wird. Die Kinder leiden auch in Bezug auf ihre intellektuellen Fähigkeiten, sie haben keine Zeit und keine Lust mehr zu lesen oder zu schreiben. Ihre Wertvorstellungen werden von dem bestimmt, was sie auf dem Bildschirm sehen, und ihr ganzes Denken wird von einer antichristlichen Propaganda geprägt.

Die Witze, die dabei aus der Röhre kommen, sind unsauber, und die Drehbücher stecken voller zweideutiger Anspielungen. Und die Fernsehwerbung ist nicht nur dumm, sondern wirkt sich auch moralisch zerstörerisch aus. Es scheint wirklich so, als ob kein Produkt mehr verkauft werden könnte, ohne daß eine ganze Schar zweifelhafter Damen der Filmbranche dabei beträchtliche Teile ihrer Anatomie zur Schau stellt und all ihre Körpersprache einsetzt, um die Lust am Kaufen anzuregen.

In vielen Familien hat das Fernsehen den Zusammenbruch der Kommunikation untereinander bewirkt. Eltern und Kinder sind so gefangen genommen von den Sendungen, und die Gespräche, die überhaupt noch stattfinden, sind leer und inhaltslos geworden. Auf dem Gebiet der musikalischen Unterhaltung sind die Texte oft höchst bedenklich. Sie verherrlichen die körperliche Lust, behandeln Ehebruch und Homosexualität als gleichberechtigte Lebensformen und machen den gewalttätig auftretenden Mann zum absoluten Helden.

Wenn man hier einwendet, daß es doch auch inhaltlich gute, informative Sendungen im Fernsehen gibt, dann ist meine Antwort darauf, daß sie nur wie eine Zuckerschicht sind, unter der sich doch eine giftige Pille versteckt. Es ist eine schlichte Tatsache, daß sich die Wirkung des Fernsehens unter dem Strich zerstörerisch auf die geistliche Lebenskraft auswirkt.

Mir fällt dazu die Geschichte von einem Christen ein, der einen Fernsehapparat zur Lieferung frei Haus bestellt hatte. Als er den Lieferwagen vorfahren sah, bemerkte er auch den großen Werbespruch darauf: »Das Fernsehen bringt Ihnen die ganze Welt ins Wohnzimmer.« Das war ihm Aussage genug. Er ließ den Apparat sofort wieder zurückgehen. Niemand, der vor dem Fernsehschirm klebt, kann in dieser Zeit Großes für Gott vollbringen. Das Fernsehen ist eine der Hauptursachen für den geistlichen Niedergang unserer Tage.[3]

Diese Aussagen sind heute, im Zeitalter des Internets, noch weitaus dringlicher geworden. Es ist eine traurige Tatsache, daß die Verstrickung in den endzeitlichen Medienrummel großen Scharen von Gläubigen die wache und nüchterne geistliche Sicht nimmt und ihnen die dringend notwendige geistliche Kraft raubt, die sie bräuchten, um in der Nachfolge ihres von der Welt verworfenen Herrn gegen den schmutzigen Strom dieser Welt zu schwimmen.

Auch andere Fehlentwicklungen im Bereich von Freizeit und Unterhaltung wären zu nennen; wir wollen nur kurz erwähnen, daß manche Christen beim Eintritt in das Rentner- bzw. Pensionärsdasein ganz ähnlich wie ihre weltlichen Kollegen sehr viel Zeit und Geld auf Hobbys, ausgedehnte Ferienreisen oder Ähnliches verwenden. Dabei könnten heute gerade die vielen gesunden und noch sehr leistungsfähigen Männer und Frauen jenseits der 67 sehr viel Gutes im Reich Gottes bewirken, wenn sie sich hingebungsvoll dem Herrn zur Verfügung stellen würden, anstatt Zeit und Geld für sich selbst zu verwenden.

 

 

3. Kauft die Zeit aus! Wie wir eine erneuerte Einstellung zu Unterhaltung und Freizeit gewinnen können

 

Wir könnten noch viel mehr zu diesem leider sehr aktuellen Thema sagen. Doch wir dürfen einfach festhalten: Unser Herr Jesus Christus will uns aus der Falle der weltlichen Unterhaltungsbetriebs herausführen und uns anleiten, unsere knapp bemessene Zeit für Ihn zu nutzen, so wie es uns das Wort Gottes vor Augen stellt:

Darum heißt es: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten! Seht nun darauf, wie ihr mit Sorgfalt wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise; und kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse. Darum seid nicht unverständig, sondern seid verständig, was der Wille des Herrn ist! (Eph 5,14-17)

Der Herr gibt uns die Kraft, auszusteigen aus den Verstrickungen sündhafter, unreiner Freizeitbeschäftigungen. Der Herr gibt uns auch Gnade, um Seinetwillen und um des Dienstes für Ihn willen durchaus legitime, nicht bösartige Freizeitbeschäftigungen aufzugeben oder einzuschränken, damit wir Frucht für Ihn bringen können. Wenn wir einmal vor Seinem Richterstuhl stehen und mit Ihm Bilanz unseres Lebens und Dienstes ziehen werden, dann werden wir solche Opfer gewiß nicht bereuen.

 

 

[1] Vgl. zur Herkunft und den Wirkungen der Rock- und Popmusik mein Buch: Charismatischer „Lobpreis“: Fremdes Feuer im Heiligtum Gottes. Die echte Anbetung der Gemeinde und ihre Verkehrung durch Rockmusik und „Worship“-Lieder (Steffisburg: Edition Nehemia 2017).

[2] Eine ausführlichere Darstellung der Einflüsse und Gefahren der digitalen Medien aus biblischer Sicht gibt mein Buch Als Christ in der Welt des Internets. Hilfen zum geistlichen Umgang mit Smartphones, sozialen Netzwerken und anderen digitalen Medien (Steffisburg: Edition Nehemia 2015).

[3] William MacDonald, Licht für den Weg (Bielefeld: Christliche Literatur-Verbreitung, 7. Aufl. 2013), Andacht vom 4. Oktober (Hervorhebungen RE; das amerikanische Original stammt aus dem Jahr 1998).

 

 

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem Buch von Rudolf Ebertshäuser: Paßt euch nicht der Welt an!

 

 

 

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