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Die falsche Lehre geht bei den „Heilern“ der Charismatischen Bewegung Hand in Hand mit einer Praxis, die der Heiligen Schrift völlig entgegengesetzt ist und große geistliche Gefahren für Heilungssuchende in sich trägt. Leider läßt es unser Platz nicht zu, ausführlicher auf diese Praktiken einzugehen; einige Stichworte und Beispiele müssen genügen.

 

„Glaube“ als magisches Mittel zum Erfolg

 

Der „Glaube“ der charismatischen Wunderheiler ist nicht der biblische Glaube, der in demütiger, vertrauensvoller Abhängigkeit und im Bewußtsein der eigenen Schwachheit und Nichtigkeit zu dem allmächtigen Gott aufschaut. Der charismatische Pseudoglaube macht den Menschen groß und mächtig, während Gott zu einem Handlungsgehilfen des Menschen erniedrigt werden soll. Hier wird unter dem Deckmantel des Glaubens Magie eingeführt. So schreibt die prominente „Heilungsexpertin“ Frances Hunter z. B.:

„Tun Sie mir einen Gefallen? Ja? Strecken Sie Ihre Hände aus und sagen Sie: „Dies sind Jesu Hände, und daher ist Heilungskraft in ihnen.“ (…) In Ihren Händen ist Kraft. Sie können sich selber heilen! (…) Auf einer kürzlichen Veranstaltung hatte ich Menschen mit Kopfschmerzen oder Migräne die Hände aufgelegt. Zu einer Frau sagte ich: „Legen Sie sich einfach selber die Hände auf und sagen Sie: Raus im Namen Jesus!“ (…) Diese Frau sagte mit großer Autorität: „Raus im Namen Jesus!“, berührte sich an der Stirn und fiel unter der Kraft Gottes rückwärts um. Sie hatte mit so viel Autorität und Glauben gesprochen, daß es ihr glatt selbst die Füße wegzog. Sie haben in ihrem Leben noch kein Publikum so lachen hören! [!] Als sie wieder aufstand, sagte sie: „Meine Kopfschmerzen waren weg, bevor ich den Boden berührte!“ Das ist wirkliche Kraft! Das bedeutet, daß man an die Kraft in den eigenen Händen glaubt! Jetzt müssen Sie hingehen und dasselbe tun.“

Immer wieder laufen die Rezepte und Techniken und suggestiven Losungen der „Glaubensheiler“ darauf hinaus, dem kranken Christen einzureden: Du hast die Macht, du hast es in der Hand, ob du geheilt wirst oder nicht! Betätige deine Vollmacht, deinen Glauben, deine schöpferischen Visualisierungskräfte, und du hast es! Du verfügst über die Fähigkeit, andere zu heilen – du mußt es nur glauben und unsere Techniken anwenden!

Unmerklich wird der Gläubige aus der völligen Abhängigkeit von Gott und Seinem Willen herausgelöst und wird selbst zum Gott, zum Herrn über seine Umstände. Ihm wird eingeredet, Gott selbst habe ihm diese Macht gegeben und wolle, daß er sie „im Glauben“ betätige – in Wahrheit wird er zu einer gottfeindlichen Anmaßung verleitet, die dem Verführer die Tür öffnet, mit seinen betrügerischen Kräften zu wirken und die Irreführung noch zu zementieren durch „Erfolge“.

Solche anmaßenden, frevlerischen Lehren werden zwar nicht von allen Charismatikern geteilt; sie haben aber dennoch beachtlichen Einfluß in dieser Bewegung, und es gibt kaum jemand, der ihnen offensiv entgegentritt. Im Gegenteil gibt es eine aggressiv um sich greifende Strömung in der Charismatischen Bewegung, die einen Schritt weiter geht und offene Irrlehren über die angebliche Macht und Gesetzmäßigkeit des „Glaubens“ verbreitet: die sogenannte „Wort-des-Glaubens“-Bewegung, zu deren Führern Kenneth Hagin gehört.

Dieser Lehre zufolge, die auch von Yonggi Cho verbreitet wird, habe Gott selbst durch Glauben geschaffen und gewirkt und sich einem angeblich objektiv gültigen „Gesetz des Glaubens“ unterworfen, durch das jeder, auch der Ungläubige und der Zauberer, das erhält, was er bekennt, wenn er nur „Glauben“ hat. Hier wird der Glaube zu einer Macht, durch die Gott gezwungen werden soll, das zu tun, was der Mensch will – das ist nichts anderes als Zauberei in einem „christlichen“ Gewand! Wer auf der Grundlage eines solchen „Glaubens“ heilt, der mag noch so beeindruckende Resultate aufweisen – die Kraft, die hier wirksam wird, ist nicht Gottes Heiliger Geist, sondern ein dämonischer „Heilungsgeist“.

 

Positives Bekenntnis und Visualisierung:
Die magische Kraft des eigenen Wortes und der Vorstellung

 

1. Die angebliche Kraft des Bekennens: Zu den gefährlichen betrügerischen Lehren charismatischer „Heiler“ gehört die Behauptung, die Worte der Christen hätten schöpferische, realitätsverändernde Macht. Das „im Glauben“ gesprochene Bekenntnis bewirke nach diesen Lehren, daß das Bekannte Wirklichkeit wird. Die verführerische Formel lautet „Du bekommst, was du bekennst!“.

Bei Osborn etwa spielt das magisch gebrauchte Bekennen der Heilung (bei gleichzeitiger Ignorierung von Krankheitssymptomen) eine wichtige Rolle: „Der körperliche Befund sagt zum Beispiel, daß ich an einem unheilbaren Leiden erkrankt bin. Ich bekenne kühn, daß Gott diese Krankheit auf Jesus gelegt hat, daß ER sie für mich hinweggetragen hat und daß Satan kein Recht hat, sie mir aufzuerlegen, daß ich ‚durch SEINE Wunden geheilt bin.’ Ich glaube fest, und ich will daher zu diesem Bekenntnis stehen, auch angesichts der widersprechenden Befunde, die behaupten, es sei nicht wahr. Aber mein Bekenntnis des Wortes Gottes siegt, und ich bin geheilt“.

Wer dagegen die Realität der Krankheit in seinem Körper, die Realität der Schmerzen und anderen Symptome nicht leugnet, legt damit ein „falsches Bekenntnis“ ab und ist selbst schuld an seiner Krankheit: „Ein falsches Bekenntnis ist ein Bekenntnis der Niederlage, des Versagens und der Herrschaft Satans. (…) Wenn du eine Schwäche und Krankheit bekennst, dann bekennst du offen heraus, daß das Wort Gottes nicht wahr ist, und daß Gott versagt hat, es gut zu machen. (…) Solange ich an dem Bekenntnis der Schwachheit, Krankheit und Schmerzen festhalte, habe ich sie“.

Nach dieser perversen Lehre wäre das Wort Gottes voll von „falschen Bekenntnissen“, von David, der bekannte: „Es ist nichts Unversehrtes an meinem Fleisch vor deinem Zorn, / nichts Heiles an meinen Gebeinen wegen meiner Sünde“ (Ps 38,4), über den Herrn Jesus selbst (Psalm 22), bis zu Paulus, der sich seiner Schwachheiten rühmte (2Kor 12,7-10). Wie zerstörerisch ist die Wirkung solcher Lehren auf wirklich Leidende, die ungeheilt mit dem Vorwurf abgeschoben werden, sie seien durch ihren „Unglauben“ oder ihr „falsches Bekenntnis“ selbst schuld.

Noch schlimmer ist, daß infolge solcher irreführenden Lehren schon zahlreiche Menschen starben, die durch ärztliches Eingreifen hätten geheilt werden können. Andererseits spricht das Lebensende mancher „Glaubensheiler“ eine ernste Sprache; Gott schweigt nicht immer zu den betrügerischen Anmaßungen dieser Leute. Der bekannte Wunderheiler A. A. Allen starb 1967 an Lebersklerose, verursacht durch jahrelang verheimlichen Alkoholmißbrauch; William Branham, der Führer der „Heilungsbewegung“, erlag mit 56 Jahren nach einem Autounfall seinen Verletzungen; Kathryn Kuhlman starb 1976 an Herzversagen – sie war fast 20 Jahre lang herzkrank gewesen, während sie andere angeblich „durch den Glauben heilte“.

* Visualisierung – Heilung durch die Kraft der Vorstellung: Eine andere gefährliche „Heilungstechnik“, die in der Charismatischen Bewegung Einfluß gewonnen hat, ist die „Visualisierung“. Ihr liegt die Theorie zugrunde, daß die Vorstellungskraft des Menschen schöpferische Macht habe und Realitäten schaffen könne – eine uralte Lehre schamanischer „Heiler“.

Ein Beispiel solcher „Visualisierung“ als Heilmethode liefern die Hunters:

„Wissen Sie, warum einige von uns nicht die Heilung bekommen können, die sie brauchen? Weil sie sie nicht auf Jesus sehen können. Ich glaube, an dem Tag, an dem unser geistliches Auge geöffnet wird [!] und wir unsere Heilung auf Jesus sehen können, wo sie hingehört, werden Sie und ich jede Heilung bekommen, die wir brauchen. Wenn wir unsere Krankheit zurück auf Jesus sehen können, wo sie hingehört, wird Heilung zur Realität in unserem Leben! Fangen Sie an, es so für sich zu sehen! Fangen Sie an, es so für andere zu sehen! Wenn Sie anfangen, es so zu sehen, wird es in Ihrem Leben Wirklichkeit werden. Sie sehen dann Ihren kaputten Körper im Körper Jesu, und dann wird er heil werden! Aber seien Sie ausdauernd! Wenn sie beim ersten Mal keine Heilung empfange, wenn Sie denken, Ihre Krankheit auf Jesus zu sehen, versuchen Sie es weiter! Machen Sie weiter, Ihre Krankheit zurück auf Jesus zu sehen, wo sie hingehört! Ich habe mir in meiner Bibel notiert: Er hat sie auf sich genommen, es hat also keinen Sinn, wenn wir sie beide tragen.“

Das stellvertretende Sühneleiden des Erlösers wird in solchen Aussagen umfunktioniert zu einer magischen Sympathieheilung. Christus habe angeblich alle Krankheiten der Menschen real an sich gehabt. Damit wird der nächste Schritt einer magisch heilenden Vorstellung (Imagination) begründet. Die Heilungssuchenden werden zur suggestiven Anwendung einer angeblichen „Macht der Gedanken“ angeleitet anstatt zu biblischem Glauben. Die „Visualisierung“ als Technik der Zauberei wird zum Erfolgsrezept gemacht.

F. Hunter zitiert einen Mann: „Meine Schulter ist steif, und ich kann meinen Arm nicht mehr heben. Aber als Sie heute abend gesprochen haben, fing ich an, das auf Jesus zu sehen, und bald sah ich Jesus mit einer steifen Schulter [!!]. Und dann sah ich mich selber meinen Arm schwingen, als ob ich einen Baseball werfen würde, dabei kann ich das seit 14 Jahren nicht mehr!“

F. Hunter fährt fort: „Während er mir das sagte, setzte er seinen Glauben in die Tat um und schwang seinen Arm genauso, wie er es in der Vision gesehen hatte. Ehre sei Gott [welche Lästerung!], es funktioniert ebensogut beim Heilen!“ „Es funktioniert“ – das ist das bestechende, verführerische Argument solcher Geistheiler im christlichen Gewand. All jene, die Heilung um jeden Preis mithilfe von Methoden der Zauberei suchen, sollten die Mahnung unseres Herrn Jesus beherzigen: „Denn es ist besser für dich, daß eines deiner Glieder verlorengeht, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird“ (Mt 5,29).

 

„Power Healing“ – Kraftwirkungen der Finsternis

 

Die vor allem von John Wimber beeinflußte charismatische Strömung der „Dritten Welle“ hat in bezug auf Heilung einen bewußt „undogmatischen“, pragmatischen Ansatz, der sie für evangelikal geprägte Christen akzeptabler machen soll.

In seinem Buch „Heilung in der Kraft des Geistes“ äußert Wimber lehrmäßige Ansichten, die den zuvor beschriebenen pfingstlichen Lehren weitgehend widersprechen und eher dem evangelikalen Standpunkt in bezug auf Jesaja 53, das „Recht auf Heilung“ oder das „positive Bekenntnis“ entsprechen. So werden viele Anstöße aus dem Weg geräumt, die biblisch orientierte Christen vor den charismatischen Lehren gewarnt haben.

Wimber argumentiert betont pragmatisch; er läßt die evangelikale Lehre äußerlich stehen und stützt sich auf Erfahrungen und Resultate. Er geht vom „Heilungsdienst“ des Herrn Jesus als Vorbild für Christen heute aus und verwirft die Unterscheidung zwischen Israel und der Gemeinde, und er behauptet, daß die zeichenhaften „Gnadengaben zu Heilungen“ auch heute noch Gottes Strategie zur Evangelisation seien. Sein Schlüsselwort ist „Power“ – übernatürliche Kraft und Macht, die Heilung bewirkt. Auch bei anderen charismatischen „Heilern“ wie etwa den Hunters, ist dieser lehrmäßige Pragmatismus und eine Betonung von „Gottes Heilungskraft“ zu beobachten.

Der biblisch nüchterne Gläubige muß sich fragen: Welche „Kraft“ und „Macht“ ist hier am Wirken? An den Kraftmanifestationen selbst, die in dieser Bewegung auftreten, kann großenteils kein Zweifel sein, auch wenn manches durch Suggestion und seelische Manipulation erklärbar ist. Ohne Zweifel sind bei „Power Healing“ übernatürliche Kräfte am Werk, die immer wieder auch zu „Heilungswundern“ führen. Aber Ergebnisse, erzielte Wunderheilungen, sind noch lange kein Beweis dafür, daß es Gott ist, der wirkt. Okkult gesteuerte Sekten wie die „Christliche Wissenschaft“ oder spiritistische „Geistheiler“ erzielen ebenfalls unbestreitbare „Erfolge“ in der Heilung von Kranken.

* Mediale Kraftwirkungen bei den Heilern: John Wimber berichtet über seinen „Heilungsdienst“: „Meistens sind meine Hände dabei warm und prickeln; wenn ich gebiete, habe ich das Gefühl, als würde eine Art Elektrizität aus meinen Händen strömen. (…) Manchmal verspüre ich zum Beispiel Schmerz oder auch Wärme an einer Stelle meines Körpers, die genau der erkrankten Körperstelle des Menschen entspricht, für den wir beten. Wenn ich für den Kranken bete, weicht der Schmerz in meinem Körper.“

Wimber berichtet, wie seine Frau diese „Heilungskraft“ zum ersten Mal entdeckt hat: „Eines Nachts, als wir in einer Hütte in den Bergen waren, wartete sie, bis ich eingeschlafen war, und legte dann meine Hand auf ihre Schulter. Sie sagte: „So, Herr, jetzt bist du dran.“ Sie spürte einen Strom von Hitze und Energie in ihrer Schulter, und die Schmerzen verschwanden. Sie war geheilt.“ Dazu sagt Alexander Seibel treffend: „Dies erinnert eher an den medialen Berührungskontakt bzw. Sympathiezauber als an ein biblisches Heilungswunder. Die Persönlichkeit Wimbers bzw. sein Wille ist zweifelsfrei umgangen. Er ist als Schlafender buchstäblich Medium einer Geisteskraft, die ihn wie einen Kanal benützt und durchströmt.“

* Mißbrauch der Handauflegung: Zum magischen Mißbrauch der Handauflegung, wie er in der Charismatischen Bewegung floriert, muß von der Bibel her gesagt werden: Der Herr Jesus heilte Israeliten durch Auflegen Seiner Hände und gebot dasselbe Seinen Aposteln und den Siebzig in bezug auf die messianischen Zeichen der Heilung am Volk Israel (vgl. Mk 16,18). Die Apostel legten bei bestimmten heilsgeschichtlichen Sonderfällen die Hände auf zum Empfang des Heiligen Geistes. Ansonsten wird die Handauflegung in der Gemeinde nur zur Einsetzung von Knechten Gottes in ihren Dienst erwähnt (vgl. Apg 6,6 – die Diakone in Jerusalem; Apg 13,3 – Paulus und Barnabas; 1Tim 5,22 – Diensteinsetzung von Ältesten) – nicht zur Heilung.

Das zeigt, daß die Handauflegung zur Heilung Zeichencharakter hatte; sie war mit Gebieten und Zuspruch verbunden, nicht mit Gebet und gilt nicht für die Gemeinde als Ganzes. Das wird durch Jak 5,13-16 bestätigt, wo die Ältesten über dem Kranken bzw. für ihn beten sollen, ohne daß eine Handauflegung erwähnt würde. Die Gefahr der Verführung zur Magie ist hier sehr groß – die Hände werden als Kanäle einer „Heilungskraft“ angesehen, bis hin zu spürbaren Kraft- und Wärmedurchströmungen.

Alexander Seibel führt in Die sanfte Verführung der Gemeinde ein Zitat des Esoterik-Autors Paul Uccusic an, das jeden Christen sehr nachdenklich stimmen sollte:

„Bei der Direktbehandlung wird der Heiler in der Regel seine Hände, die stärkste seiner Waffen im Kampf gegen die Krankheit, bemühen (…) Die meisten Heiler spüren die Kraft in Armen und Händen, und sie wissen auch, daß die Kraft nicht aus ihnen selbst kommt; aber dennoch wirkt sie mittels der Hände (…) Bei diesem Verfahren, dem Handauflegen, spürt der Kranke meist Wärme, die das Gewebe und die Knochen durchdringt und die Schmerzen in der Regel bald zum Verschwinden bringt. (…)“

* Trancezustände und Ekstasen bei den Geheilten: Der Heilige Geist ist ein Geist der Selbstkontrolle (en-krateia = Herrschaft über sich selbst; 2Pt 1,6; Gal 5,23); er wirkt durch die bewußte Persönlichkeit des Menschen und umgeht sie nicht (1Kor 14,32). Trancezustände, in denen die bewußte Wahrnehmung und Selbstbeherrschung des Menschen ausgeschaltet oder stark beeinträchtigt ist, sind daher ein deutliches Anzeichen, daß ein dämonischer Geist wirkt, und nicht der Heilige Geist Gottes. Wimber bezeichnet „Trunkenheit“ als eine der häufigen „Manifestationen“ des heilenden Geistes, den er als „Heiligen Geist“ ausgibt:

„Oft geraten Seele und Leib in einen rauschähnlichen Zustand. Manche Menschen werden euphorisch; dies folgt häufig auf eine tiefe Erkenntnis der Gnade Gottes, auf ein neues Staunen über seine Vergebung. Menschen in diesem Zustand fühlen sich „schwer“, manche können nicht aufstehen oder brauchen jemanden, der sie stützt, um gerade gehen zu können und nicht zu taumeln; auch die Sprache wird oft schwerfällig. Zwischen Betrunkenheit und Erfülltsein mit dem Heiligen Geist, die schon Paulus gegenüberstellte, besteht vielleicht eine größere Ähnlichkeit, als man im ersten Moment annimmt (Eph 5,18). Gewöhnlich ist solch ein Zustand mit einer neuen Treuezusage an den Herrn verbunden [!].“

Wimber schließt das Zeugnis eines katholischen Priesters an, der während seiner Ordination eine Heilung durch den charismatischen Irrgeist erlebte:

„Doch während der Allerheiligenlitanei [!] geschah etwas Erstaunliches. Er [der Priester] sagte: „Ich spürte, wie eine ungeheure Kraft über mich kam. Dann wich etwas von mir, und etwas anderes kam in mich hinein. Bis zum Schluß des Gottesdienstes fühlte ich mich wie betrunken. Alle Symptome der Migräne hörten auf. Ich bin geheilt! Ich fühle mich stärker als je zuvor in meinem Leben“.“

* Hellseherische „Erkenntnis“: Eine zunehmend verbreitete charismatische „Heilungsmethode“ ist das sogenannte „Wort der Erkenntnis“. Darunter sind Visionen, Bildeindrücke oder eingegebene Worte, bisweilen auch Körperempfindungen zu verstehen, die anzeigen sollen, welche Personen von welchen Krankheiten geheilt werden sollen. Für diese Praxis gibt es keinerlei Anhaltspunkt in der Heiligen Schrift. Weder der Herr Jesus Christus noch die Apostel haben auf diese Weise geheilt.

In Wahrheit operiert hier eine okkulte „Gabe“ des Hellsehens in Verbindung mit okkulter Geistheilung. Es soll nicht bestritten werden, daß dabei reale Heilungen und reale übernatürliche Informationen vorkommen – aber die Quelle dieser übernatürlichen Kraftwirkungen ist nicht der Heilige Geist Gottes, sondern es handelt sich um dämonische Geister, die sich als Kräfte des Lichts tarnen.

Die Offenbarung von übernatürlichem Wissen über Krankheitszusammenhänge, frühere Erlebnisse oder auch Sünden dienen dem Widersacher als Köder, um die angebliche Göttlichkeit seines Wirkens zu untermauern. Bemerkenswert ist auch, daß die hellseherischen „Offenbarungen“ oftmals angebliche „Krankheitsdämonen“ sichtbar machen, die sich in den erkannten Organen aufhalten und dann „ausgetrieben“ werden.

 

Dieser Beitrag ist ein gekürzter Auszug aus der ausführlicheren Schrift von Rudolf Ebertshäuser Die charismatischen Wunderheilungen im Licht der Heiligen Schrift.

 

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Eine gute und übersichtliche Information über die verschiedenen falschen Lehren und Praktiken der Pfingst- und Charismatischen Bewegung erhalten Sie in dem Buch desselben Verfassers: Die Pfingst- und Charismatische Bewegung. Eine biblische Orientierung (Steffisburg: Edition Nehemia 2012BC²# S., Taschenbuch).

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