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Gerade für Christen in der heutigen Zeit, die vielfach vom Zeitgeist verleitet werden, dem Leiden zu entfliehen und mit allen Mitteln Selbstverwirklichung und Glück schon hier auf Erden zu erstreben, ist das Angebot der Pfingst- und Charismatischen Bewegung, jederzeit zugängliche übernatürliche Heilung für Seele und Leib zu vermitteln, ansprechend und verlockend. Es ist für das Fleisch viel attraktiver, einen Weg einzuschlagen, auf dem man Heilung durch das Befolgen von „Glaubensformeln“ oder Handauflegung von „Wunderheilern“ zuverlässig und sofort „empfangen“ oder „in Anspruch nehmen“ kann, als in demütiger Abhängigkeit vom Vater Heilung zu erbitten und nötigenfalls auch im Leiden auszuharren.

Nicht wenige Gläubige haben sich deshalb für das „Evangelium der Heilung“ geöffnet, das Bestandteil des pfingstlich-charismatischen „vollen Evangeliums“ ist, und sind über die auf diesem Weg gesuchte Krankenheilung unter den Einfluß des charismatischen Truggeistes gekommen. Es ist daher sehr wichtig, daß wir die Lehren und Praktiken charismatischer Krankenheilung biblisch prüfen und die damit verbundenen Gefahren durchschauen können. Im folgenden sollen deshalb einige grundlegende Punkte kurz dargestellt werden, wobei bewußt auf Vollständigkeit und ins Einzelne gehende Darstellung verzichtet wurde.

 

Das falsche „Evangelium der Heilung“

 

Jede Abweichung vom gesunden, biblischen Weg der Gemeinde wird eingeleitet und gelenkt durch eine Abweichung von der gesunden Lehre der Schrift. Der Feind muß erst das klare, gesunde Verständnis der Gläubigen von der Lehre der Heiligen Schrift umnebeln und verbiegen, bevor er sie zu falschem Handeln verführen kann. Ohne geistliche Klarheit über die Lehre der Schrift gibt es auch keinen wirksamen Schutz vor irrgeistig inspirierten Praktiken. Deshalb sollen hier zuerst die wichtigsten Lehrpunkte des charismatischen „Evangeliums der Heilung“ beleuchtet werden.

Die verzerrte Sicht von Krankheit

Eine Grundfrage, an der sehr vieles hängt, ist die Frage, wie Krankheiten bei Christen geistlich einzuordnen sind. Hier scheiden sich die Geister; hier geht es um Wesentliches. Unsere Antwort auf diese Frage entscheidet über unsere ganze Haltung zu Krankheit und Krankenheilung. Ist Krankheit im Leben eines Christen ein Erziehungshandeln Gottes oder ein Werk des Teufels? In wessen Hand wissen wir uns, wenn wir krank werden – in der Hand des Vaters oder in der Hand des Widersachers? Die Schrift lehrt klar und eindeutig, daß alle Dinge, die einem Gläubigen widerfahren, unter Gottes Oberherrschaft stehen, daß sie vom Vater angeordnet bzw. zugelassen sind und uns zum besten dienen müssen.

Die Krankheit ist selbst dann ein Wirken Gottes in unserem Leben, wenn sie unmittelbar vom Feind verursacht sein sollte, und Männer Gottes wie Hiob und Paulus haben dies durch ihre Glaubenshaltung bezeugt (vgl. Hi 2,10; 2Kor 12,8). Gott hat Seine guten Erziehungsabsichten mit uns, wenn Er uns krank werden läßt – das ist schon immer die Glaubenshaltung wahrer Kinder Gottes gewesen.

Ob die Krankheit uns zur Züchtigung dient, um uns zur Umkehr von Sünden zu führen, ob sie zur Zubereitung dient, um uns Geduld im Leiden zu lehren, oder ob sie uns lehren soll, Angriffe des Feindes im Glauben zu überwinden – ein wahrer Gläubiger nimmt sie immer aus Gottes Hand und weiß, daß Gottes Wille für uns nicht unsere beständige Gesundheit ist, sondern unsere fortschreitende Heiligung (1Th 4,3). Wenn es für unsere Heiligung nötig ist, dann kann Gott uns zu unserem Besten auch durch körperliche Leiden führen.

Es ist daher eine satanische Verdrehung der Wahrheit, wenn die Verfechter des „Heilungsevangeliums“ behaupten, Gott wolle immer die völlige Gesundheit der Christen, und jede Krankheit sei ein Werk des Teufels. Der Feind gibt sich große Mühe, Christen zu dieser falschen Sichtweise zu verführen, denn wenn sie diesen Irrtum glauben, sind sie vorbereitet für all die anderen Irrtümer, die sich daraus ergeben. Deshalb bemühen sich die „Wunderheiler“ besonders, hier die biblisch gesunde Einstellung der Gläubigen zu verändern und sie „umzudrehen“. Bevor das nicht erreicht ist, fruchten ihre Praktiken nichts.

Was erreicht der Feind mit dieser Irrlehre? Zum ersten lenkt er die Blicke des Gotteskindes vom Vater, von seinem Herrn weg auf sich selbst. Der Feind gefällt sich darin, sich als mächtig und stark im Leben eines Christen darzustellen, denn diese Lügen schwächen den Glauben und verleiten Christen zu falschen Handlungen. Zum zweiten verführt er Gläubige, sich gegen die Erziehungsabsichten Gottes zu stellen, ja Gott zu widerstehen und Sein Wirken als satanisch zu lästern sowie durch eigenmächtiges Streben nach Heilung die Frucht von Gottes Wirken zu vereiteln. Zum dritten fördert er eine ungeistliche, selbstbezogene, irdische Gesinnung, die das Kreuz und das Leiden umgeht und das eigene diesseitige Wohlergehen um jeden Preis sucht unter dem Vorwand, dies sei ja Gottes Wille für uns.

Gerade der letzte Gesichtspunkt ist besonders wichtig. Für wahre Gläubige ist das Leben hier auf der Erde nicht das Höchste; sie wissen, daß es eine Vorbereitungs- und Läuterungszeit für die zukünftige Herrlichkeit ist. Sie wissen, daß sie in Christus Bürger des Himmels sind, die kein Erbteil auf der Erde haben. Sie erkennen an, daß Gottes Weg hier auf Erden Leiden, Niedrigkeit, Bedrängnisse und Selbstverleugnung einschließt, daß ihr irdisch-vergänglicher Leib nicht mit erlöst ist, sondern als Teil der alten Schöpfung dem Verfall und dem Tod ausgeliefert ist. Ihre Hoffnung ist das ewige Leben, die künftige Herrlichkeit, nicht Gesundheit, Wohlstand und Wohlbefinden hier auf Erden.

Genau diese geistliche Haltung, die uns unabhängig macht von den Dingen dieser Welt, ist dem Fürsten dieser Welt ein Greuel, denn sie entzieht die wahren Gläubigen seiner Beeinflussung und macht sie stark, froh im Glauben ihren Erdenweg in der Nachfolge Jesu Christi zu gehen und den Feind zu überwinden. Deshalb sucht er allezeit, mit raffinierten Lehren die Gotteskinder in eine irdische, auf das diesseitige Wohl bedachte Gesinnung zu ziehen, wie es Paulus bezeugt:

Werdet meine Nachahmer, ihr Brüder, und seht auf diejenigen, die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt. Denn viele wandeln, wie ich euch oft gesagt habe und jetzt auch weinend sage, als Feinde des Kreuzes des Christus; ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott ist der Bauch, sie rühmen sich ihrer Schande, sie sind irdisch gesinnt. (Phil 3,17-21)

Eine solche dämonisch inspirierte irdische Gesinnung steckt hinter dem verführerischen „Heilungsevangelium“, das ein falsches Evangelium ist. Nicht umsonst geht es sehr oft mit dem ebenso unbiblischen und irreführenden „Wohlstandsevangelium“ Hand in Hand.

Die falsche Verquickung von Krankenheilung und Erlösung

Viele charismatische Krankenheiler vertreten die Lehre von der „zweifachen Erlösung“. Diese Lehre behauptet unter Berufung auf Jes 53,4-5, Christus habe am Kreuz die Heilung von allen Krankheiten ebenso wie die Erlösung von den Sünden vollbracht. T. L. Osborn schreibt dazu: „Die Heilung ist in der Erlösung einbegriffen. Wir haben die Heilung in der Erlösung. Wenn wir errettet sind, sollten wir auch geheilt sein. Wenn wir geheilt sind, sollten wir errettet sein. Unser Herr war mit einer halben Erlösung [!!] nicht zufrieden.“

Kenneth Hagin behauptet: „Aber Christus verschaffte uns Befreiung von Sünde und Krankheit, als Er unsere zweifache Erlösung auf Golgatha erkaufte.“ „Er [Gott] machte nicht nur den zur Sünde, der die Sünde nicht kannte, sondern Er machte Ihn krank mit deinen Krankheiten, damit du in Christus vollkommen gesund werden kannst.“

Wir haben gesehen, daß man aus Jesaja 53 keinesfalls ableiten kann, Christus habe unsere Krankheiten in der gleichen Weise getragen wie unsere Sünden. Die Erlösung von unseren Sünden, die Versöhnung mit Gott und der Empfang des ewigen Lebens stehen mit Recht allein im Mittelpunkt der biblischen Aussagen über das Heil in Christus, und jede Lehre, die diesem vollkommenen, unvergleichlichen Erlösungswerk ein zweites beigesellen will, bei dem es ausschließlich um zeitliche und irdische Dinge geht, mindert die herausragende Bedeutung des wahren Heils und ist deshalb eine Irrlehre, ein verführerischer Mißbrauch des Gotteswortes.

Den Gläubigen soll ein Heilsgut vor Augen gestellt werden, das Gott uns in Seiner Allmacht und Weisheit jetzt noch nicht gegeben hat, sondern erst im kommenden Zeitalter: die völlige Befreiung von Krankheit. Wie der Verführer Eva dazu brachte, vom Baum der Erkenntnis zu essen, bevor Gott das erlaubt hatte, wie er den Herrn Jesus versuchte, sich das irdische Reich zu holen, bevor der Vater es Ihm gegeben hatte, so versucht er heute Gläubige, sich nach mehr auszustrecken, als Gott ihnen in der Heilszeit der Gnade zugedacht hat. Er verführt sie dazu, sich schon hier auf Erden nach Reichtum, Macht, Herrlichkeit und völliger Gesundheit auszustrecken und damit den von unserem Herrn Jesus vorgelebten Niedrigkeits- und Leidensweg zu verlassen.

Er versucht sie zu einem vorzeitigen Schauen und einem eigenmächtigen Griff nach Kraftoffenbarungen, die Gott der Gemeinde nur in der Apostelzeit gegeben hatte und die erst in der kommenden Weltzeit in Israel wieder offenbar werden – und das Ergebnis ist Verführung, die Öffnung für ein anderes Evangelium und einen anderen Geist und einen anderen Jesus. „Jesus der Heiler“ (E. W. Kenyon) ist eine spiritistische Fälschung, ein Zerrbild des wahren Herrn Jesus Christus, das sich in Visionen, Erscheinungen und unbiblischen Heilungspraktiken offenbart und viele verführt.

Wie diese Irrlehren dann angewendet werden, zeigt ein Zitat der charismatischen „Heiler“ Charles und Frances Hunter:

„Wieviele von Ihnen glauben, daß Jesus auf Golgatha alle unsere Krankheiten auf sich genommen hat? Jede von den 39 Wunden, die er auf seinem Rücken hatte, war eine andere Krankheit. Ich glaube, als Jesus am Kreuz hing, war er der inhumanste Anblick aller Zeiten. Ich glaube, sein Körper war so gepeinigt von Schmerzen, daß an ihm überhaupt nichts Menschliches mehr erkennbar war. Oder können Sie sich vielleicht alle Schlaganfälle aller Zeiten am Körper Jesu vorstellen? Allen Krebs der Welt, vom ersten bis zum letzten? (…) Nennen Sie irgendeine Krankheit, und sie war am Körper Jesu! Jeder einzelne Fall, vom ersten bis zum letzten! (…) Können Sie sich alle Gehirnverletzungen der ganzen Welt auf ihm vorstellen? Alle Mißbildungen? Millionen Krankheiten aller Art, alle auf einmal an Jesus!“

Es ist erschütternd, zu welchen verkehrten und lästerlichen Schlußfolgerungen Menschen kommen, die sich dem verführerischen charismatischen Geist ergeben haben.

Die irreführende Behauptung, Christus heile heute alle Kranken

Wenn zahlreiche charismatische Wunderheiler verkünden, Christus heile auch heute noch alle Kranken, so wie Er es damals in Israel getan habe, denn Er sei schließlich derselbe gestern, heute und in Ewigkeit, dann brechen sie nicht nur die heilsgeschichtliche Ordnung der Schrift und versprechen ihren Anhängern etwas, das ihnen das Wort Gottes nirgends verheißen hat. Sie richten auch durch eine teuflische Verdrehung der Wahrheit unübersehbaren geistlichen Schaden an.

Diese unbiblische Verkündigung bewirkt bei ungeheilten Ungläubigen, daß sie sich enttäuscht von Christus abwenden und dem Evangelium keinen Glauben mehr schenken, weil Gott die falschen Versprechungen betrügerischer Prediger nicht gehalten hat. Sie läßt aber auch ungezählte nicht geheilte Gläubige mit einem bohrenden Stachel der Bitterkeit oder des Zweifels zurück. Letztlich dienen sie dazu, Gotteskinder von ihrer kindlichen Vertrauensbeziehung zu Christus zu entfremden, indem sie entweder Zweifel über die Realität von Gottes Verheißungen und Seiner Güte säen oder aber selbstzweiflerische Vorwürfe wegen des eigenen Versagens und Unglaubens, die angeblich eine Heilung verhindert hätten.

Andererseits werden solche suchenden Menschen umso fester an die „vollmächtigen“ Heilungsgurus gebunden, von denen die Erfüllung der falschen Verheißung angeblich zu erlangen ist. Diese wecken durch eine betrügerische Verdrehung der Wahrheit eine falsche Erwartung in kranken Christen, nämlich die Erwartung, daß sie auf jeden Fall gesund werden können. Diese falsche Erwartung verleitet die heilungssuchenden Menschen dann dazu, sich einem falschen „Jesus“ anzuvertrauen, der sofortige, garantierte Heilung verspricht, anstatt ihrem wahren Herrn und Erlöser Jesus Christus.

 

Die gefälschte Gabe der Wunderheilung

 

Die charismatischen Wunderheiler versuchen, ihren Heilungen einen göttlichen Ursprung zuzuschreiben, indem sie behaupten, durch sie werde die neutestamentliche Gnadengabe der Heilung wirksam. Wenn sie Heilungssuchenden die Hände auflegen oder wunderwirksame „Gebetstücher“ verschicken, wenn sie Menschen zusprechen: „Im Namen Jesu, sei geheilt!“ oder Krankheitsdämonen aus ihnen vertreiben, dann berufen sie sich auf das Vorbild der Apostel und erheben den Anspruch, Gott wirke durch sie auf dieselbe Weise wie damals zur Apostelzeit.

Wer in der Schrift gegründet ist, weiß, daß dieser Anspruch betrügerisch sein muß, weil die Zeichengabe der Wunderheilungen nach Gottes Willen nur am Anfang zur Bestätigung der Schriftoffenbarung wirksam war (vgl. die Ausführungen im Kapitel VI des Buches „Die Charismatische Bewegung im Licht der Bibel“ von Rudolf Ebertshäuser). Aber auch die Praktiken der Wunderheiler selbst machen den großen Unterschied zwischen dem echten Wunderwirken Gottes und der satanischen Fälschung deutlich:

* Die Heilungen des Herrn und der Apostel geschahen augenblicklich; sie waren eindeutig und vollständig und unbezweifelbar für alle Zeugen des Geschehens. Alle Heilungssuchenden wurden geheilt, auch Schwerstkranke. Die Heilungen der heutigen Wunderheiler betreffen vorwiegend psychosomatische Erkrankungen, sind oft unvollständig und nicht von Dauer und vielfach nicht klar nachprüfbar.

* Charismatische Wunderheilungen geschehen heute vorwiegend in einem sorgfältig arrangierten Rahmen, der auf hypnotisch-suggestiver Beeinflussung beruht. Durch „Lobpreislieder“, Sprechchöre und entsprechende Predigten werden die Menschen in eine Gruppenstimmung gebracht, die eingestandenermaßen die Voraussetzung für das Wirken der „Kraft“ bildet. Zahlreiche Wirkungen dieser „Kraft“, wie z. B. Rückwärtsstürzen, hysterisches Lachen und Schreien, Zuckungen oder Trancezustände widersprechen dem Schriftzeugnis vom Wesen und Wirken des Heiligen Geistes und weisen die Heilungen als dämonische Geistheilungen aus.

* Während die apostolischen Heilungswunder in einem Dienst geschahen, der nach dem Grundsatz getan wurde: „Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebt es!“ (Mt 10,8), sind die Aktivitäten der meisten charismatischen „Heiler“ von einem abstoßenden Streben nach den finanziellen Gaben der Heilungssuchenden geprägt, das ihren geistlichen Ursprung deutlich macht („Denn die Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen“ 1Tim 6,10; vgl. V. 5; 2Pt 2,3). Mit den gefälschten Heilungswundern sollen ungefestigte Gläubige unter den irreführenden Einfluß des charismatischen Truggeistes gebracht werden; es handelt sich hier um endzeitliche Zeichen und Wunder der Lüge.

 

Die charismatische „Glaubensheilung“ als Verfälschung wahren Glaubens

 

„Empfange deine Heilung im Glauben“ ist eine Standardparole charismatischer Heiler. Doch der „Glaube“, der hier gelehrt und aufgebaut wird, hat nicht, wie der wahre Glaube, die geoffenbarte Wahrheit der Schrift zur Grundlage, sondern eine aus verdreht gedeuteten Bibelstellen zusammengestückelte Fälschung. Den Heilungssuchenden wird vorgemacht, sie hätten die Heilung schon als verbrieftes Recht in ihrem Besitz, sie müßten sie nur noch „im Glauben einnehmen“ bzw. „freisetzen“. Unter Berufung auf Verheißungen, die für den Gläubigen in Christus gar nicht gültig sind, werden Christen zu einem anmaßenden Pseudoglauben verleitet, der die Heilung von Gott nicht erbittet, sondern beansprucht und Gott im Endeffekt zwingen will, zu heilen.

Wir müssen uns hier an die Versuchung des Herrn erinnern, als Satan Ihn unter Berufung auf eine (aus dem Zusammenhang gerissene) biblische Verheißung dazu verleiten wollte, sich von der Zinne des Tempels zu werfen. Der Herr wußte um die Ihm von Seinem Vater gegebenen Grenzen während seines Erdenlebens und besiegte den Feind mit dem auch für uns bedeutsamen Wort: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen“ (Mt 4,5-7).

Es bedeutet aber, Gott zu versuchen, wenn charismatische „Heiler“ ihren Opfern alle möglichen „Glaubensformeln“ und Techniken anbieten, die angeblich wirksam sein sollen, weil Gott sich an den Glauben der Christen bzw. an „Gesetze des Glaubens“ gebunden habe, so daß jeder Christ, der „richtig glaubt“, auch das empfängt, was er glaubt. Hier wird die biblische Gnadengabe des wunderwirkenden Glaubens, der von Fall zu Fall von Gott geschenkt wurde (vgl. Mk 11,22-24), umfunktioniert zu einer magischen Technik in der Hand des Menschen, mit der er Gott dazu bringen will, alle seine Wünsche zu erfüllen.

Auf solchen manipulierenden, vermessenen Glauben antwortet nicht der allmächtige Gott, nicht der Herr Jesus Christus, sondern der Gott dieser Welt, der sich in einen Engel des Lichts verstellt. Dieser „Glaube“ kann durchaus wunderbare Heilungen bewirken, aber sie geschehen durch einen anderen Geist und einen anderen Jesus. Sie tragen nicht den Charakter der biblischen Heilungen des Herrn und Seiner Apostel an sich, sondern sind Vorläufer der widergöttlichen Heilungswunder, die der falsche Prophet einmal tun wird.

 

Dieser Beitrag ist ein gekürzter Auszug aus der ausführlicheren Schrift von Rudolf Ebertshäuser Die charismatischen Wunderheilungen im Licht der Heiligen Schrift.

 

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Eine gute und übersichtliche Information über die verschiedenen falschen Lehren und Praktiken der Pfingst- und Charismatischen Bewegung erhalten Sie in dem Buch desselben Verfassers: Die Pfingst- und Charismatische Bewegung. Eine biblische Orientierung (Steffisburg: Edition Nehemia 2012BC²# S., Taschenbuch).

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