„Du bist würdig“ –
Hintergründe eines populären Lobpreisliedes

 

 

Das Lied „Du bist würdig“ ist ein „Klassiker“ unter den pfingstlerischen Lobpreisliedern. Es findet sich inzwischen in einigen Liederbüchern, die auch in bibeltreuen Kreisen verbreitet sind (u.a. in den „Glaubensliedern“ der Brüdergemeinden) und wird von vielen Nichtcharismatikern gesungen. Oft werden Fragen gestellt, was denn an diesem Lied schlecht sei. Es habe doch einen biblischen Text, und die Melodie wird als sehr ansprechend empfunden. In der Tat ist es eines der stark wirksamen Lieder, die im charismatischen Lobpreis den falschen Geist in besonderer Weise wirken lassen.

Wie soll man dieses Lied beurteilen? Nun, vielleicht hilft es manchen, etwas mehr über die Entstehungsgeschichte des Liedes zu erfahren. Die Komponistin des Liedes, Pauline Michael Mills, war eine 1898 geborene extreme Pfingstlerin, die schon im Alter von 12 Jahren die falsche „Geistertaufe“ bekam und von dem Extrempfingstler Smith Wigglesworth geheilt wurde. Sie wurde nach der unbiblischen Sitte der Pfingstler als Frau zur „Pastorin“ ordiniert und lehrte und predigte öffentlich in Pfingstkreisen. Dazu teilt uns eine biographische Notiz ihres Musikverlages mit:

 
„Pauline Michael wurde am 13. Oktober 1898 in Portland, Indiana geboren. Im Alter von 12 Jahren wurde sie mit dem Geist erfüllt und empfing drei Gaben … das Wort der Weisheit, ein Hirtenherz und die Gabe der Musik. Sie wurde darauf Pianistin in örtlichen Gemeinden. (…) 1920 wurde Pauline durch die Gebete von Smith Wigglesworth geheilt. 1915 heiratete sie Louis Mills. Sie hatte sechs Kinder und lebte in Stockton. 1944 zog sie mit ihren drei jüngeren Töchtern nach Los Angeles; sie besuchte und absolvierte das [von der extrempfingstlerischen falschen Apostelin Aimee Semple McPherson gegründete] L.I.F.E. Bible College zusammen mit ihrem Sohn, Dick Mills (…) 1975 wurde sie als Predigerin in Los Angeles vom L.I.F.E. Bible College ordiniert. (…) Das Lied “Du bist würdig” kam zustande, als sie mit ihrem Sohn auf einer Evangelisationsreise unterwegs war. Er bat die Versammlung, ihre Lieblingsbibelstellen oben [auf der Rednerplattform] einzureichen, und seine Mutter würde dann die Musik für ein Lied dazu komponieren, bevor der Gottesdienst vorbei wäre. Bis zum Ende des Gottesdienstes hatte sie die die Bibelstelle aus Offenbarung 4,11 herausgesucht: „Du bist würdig“, und der Herr gab ihr die Musik dazu, und sie sang das Lied, bevor der Gottesdienst vorbei war. Später gab ihr der Herr auch den Liedvers dazu. Dieses Lied wurde in 16 Sprachen übersetzt.“ (http://www.fredbock.com/Promo.asp?page=264; Übers. u. Hervorh. RE)
 
Hier sehen wir die schwarmgeistige Inspiration, die hinter diesem Lied wie hinter den Lobpreisliedern grundsätzlich steht. Mills „empfing“ dieses Lied während eines schwarmgeistig aufgeheizten pfingstlerischen Gottesdienstes „vom Herrn“, das heißt von dem falschen pfingstlerischen „Jesus“, dem sie anhing, und von dem falschen Geist, der sie erfüllte, und schrieb es aufgrund dieser falschgeistigen „Eingebung“ nieder.
 
Das ist grundsätzlich die Haltung der pfingstlerisch-charismatischen Liedermacher: Sie wollen unbedingt, daß ihre Lieder von dem falschen Geist, stammen, durch die „Salbung“ zustandekommen, die sie bei ihrer trügerischen Geistestaufe empfingen. Anders wären die Lieder ja auch für den „Lobpreis“ nicht wirksam, der doch den Irrgeist „freisetzen“ und die Menschen in Trance versetzen soll. Und dies vermag dieses von dem falschen Geist eingegebene Lied auch sehr wirksam zu tun.

Hier bestätigt sich der Grundansatz in bezug auf die charismatischen Lieder, den ich in meiner Schrift „Charismatische Lieder – Hilfen zur Erkennung und Beurteilung“ erläutert habe: Wenn die Quelle eines Liedes pfingstlerisch/charismatisch ist, dann sollten wir das Lied verwerfen, unabhängig davon, wie schön es uns erscheint oder wie „biblisch“ der Text sein mag. Viele Christen singen das Lied mit den besten Absichten – ich aber bin überzeugt, daß dieses Lied an den falschen „Jesus“ der Pfingstler gerichtet ist und nicht an den wahren Herrn, und daß die sehr eingängige Melodie etwas Verzauberndes aus der Küche des Satans hat, der sie offenkundig der Komponistin eingab.

Ichn weiß, daß das manchen Geschwistern schwer fällt; aber dennoch sollten wir aus der Furcht des Herrn heraus so handeln, daß wir alle Lieder meiden, die eine schwärmerische Herkunft haben. „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man auch Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln? (…) Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte bringen, und ein schlechter Baum kann keine guten Früchte bringen“ (Mt 7,16.18). Wir können nicht alle Einzelheiten der falschgeistigen Verführung immer erkennen – aber die Regel: „Wenn der Baum faul ist, dann sind auch die Früchte faul“ ist uns vom Herrn als Hilfe gegeben, damit wir nicht irregeführt werden.

 
 

Rudolf Ebertshäuser   das-wort-der-wahrheit.de    9. 11. 2010

 
 
 
Zu diesem Thema können Sie auf unserer Webseite lesen:

Einige Hilfen zur geistlichen Beurteilung von Lobpreisliedern [kürzerer Beitrag]
 
Folgende Schriften zum Thema können Sie von unserer Webseite herunterladen:

Charismatische Lieder – Hilfen zur Erkennung und Beurteilung [Ausführlicheres zu charismatischen Liedern, mit Liederliste]

Der charismatische „Lobpreis“ und die biblische Anbetung [geistliche Untersuchung der biblischen Anbetung und ihrer charismatischen Verfälschung]

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