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notiert & kommentiert / Aktuelle Notizen –
unser Archiv 2009-2011

 

In diesem Archiv finden Sie die älteren Ausgaben der früher so genannten „Aktuellen Notizen“, die zwischen 2009 und 2011 auf der Webseite www.das-wort-der-wahrheit.de veröffentlicht worden sind.

 

 

 

September / Oktober 2011

„Lieber Bruder in Rom“ –
Evangelikale Anbiederung an den Papst und die katholische Kirche

Es war auch einiges an cleverer Selbstdarstellung und umsatzwirksamer Nutzung eines großen Ereignisses bei diesem Buchprojekt im Spiel: Rechtzeitig vor dem breit in den Medien herausgestellten Besuch von Papst Benedikt XVI. in Deutschland brachte der weltliche Knaur Verlag ein Taschenbuch heraus, das von einem als „evangelikal“ geltenden Herausgeber zusammengestellt wurde und den Titel trägt: „Lieber Bruder in Rom! Ein evangelischer Brief an den Papst“. Das Buch enthält 18 Briefe evangelischer Verfasser an Papst Benedikt, in dem sie ihre Wünsche an das Oberhaupt der römischen Kirche zum Ausdruck bringen. Neun dieser evangelischen Autoren kann man dem evangelikalen Lager zuordnen, die anderen sind zumeist Theologen und Funktionsträger in der evangelischen Kirchenwelt.

Was nun die Sprecher des Evangelikalismus in ihren Briefen vorbringen, ist schon eine Betrachtung wert, denn es wirft ein Licht auf die zunehmende Auflösung biblischer Grundlagen und Überzeugungen in dieser Bewegung und zeigt, wie weit sie sich schon für die römische Falschreligion und die Irrlehren der katholischen Kirche geöffnet hat (in Klammer finden sich Seitenangaben zu den Zitaten).

Zunächst wollen wir den Beitrag Ulrich Parzanys betrachten, der mit Abstand der bekannteste im Buch vertretene Evangelikale ist. Wie seine Kollegen redet er den Papst als seinen „Bruder“ an: „Sehr geehrter, lieber Bruder Benedikt“. Schon darin zeigt sich die heutige Vernebelung und Verführung im evangelikalen Lager. Die Reformatoren wußten noch, daß die Päpste Feinde des Evangeliums waren und sind. Sie sind als höchste Vertreter der römischen Kirche die Führer einer heidnischen, antichristlichen Religion, dem mit dem biblischen Christusglauben nichts zu tun hat. Sie sind als angemaßte „Stellvertreter Christi auf Erden“ in der Tat „Antichristen“, weil sie sich anstelle des erhöhten Hauptes der Gemeinde setzen und sich anmaßen, über die Kirche zu herrschen. Wie kann Parzany einen nicht wiedergeborenen Menschen, den höchste Irrlehrer eines nur scheinchristlichen religiösen Systems, als seinen Bruder in Christus anreden?

Als nächstes schmeichelt Parzany dem Papst wegen seiner Bücher über „Jesus von Nazareth“. Er schreibt: „In Ihren Jesus-Büchern haben Sie die Autorität und Glaubwürdigkeit der Heiligen Schrift stärker betont, als das heute in den Kirchen der Reformation geschieht“ (145). Das ist nur die halbe Wahrheit. In der Tat kann man vom Papst und der römischen Kirche Stellungnahmen lesen, die sich im Vergleich zu der radikalen Bibelkritik und dem Unglauben der allermeisten protestantischen Theologen „konservativ“ anhören. Und doch unterschlägt Parzany, daß in den „Jesus-Büchern“ wie auch in der ganzen katholischen Kirchenlehre von wirklicher Bibeltreue und Glauben an die Inspiration und Irrtumslosigkeit der Bibel keine Rede sein kann; die historisch-kritische Theologie wird dort durchaus bejaht, wenn auch mit gewissen Einschränkungen, und ein wirklich evangelisches Schriftverständnis, wie es die Reformatoren hatten, kann die römische Kirche niemals zulassen; nach wie vor stellt sie die Tradition der Kirche und das päpstliche Lehramt auf dieselbe Stufe wie die Autorität der Bibel.

Es ist ein Trauerspiel, wenn Parzany in bezug auf das zweite „Jesus-Buch“ des Papstes bekennt: „Ich danke Ihnen sehr herzlich für dieses große Werk. Mein Glaube an Christus und meine Freude zur Verkündigung des Evangeliums wurden durch die Lektüre gestärkt“ (145). Hier wird unterschlagen, daß Rom einen falschen Christus und ein falsches Evangelium verkündet, mit dem wir nichts gemeinsam haben können. Von solchen wahrhaft evangelischen und protestantischen Einsichten ist Parzany weit entfernt. Im Gegenteil appelliert er an den Papst, bei der Evangeliumsverkündigung mehr mitzuhelfen. Er sagt:

„Ich gestehe, ich hätte nicht gedacht, dass ich als evangelischer Christ einmal den Papst bitten würde, die Evangelisation in Europa stärker voranzutreiben. Aber nachdem die Gegner des Evangeliums keine konfessionellen Unterschiede machen, uns alle in einen Sack stecken und draufhauen, mag ich mich nicht mehr innerhalb der Christenheit durch Abgrenzung definieren. Ja, die Unterschiede in Lehren und kirchlichen Ordnungen sind beträchtlich. Ich sage nicht, dass sie belanglos sind. Aber ich bin überzeugt, dass unsere leidenschaftliche Liebe zu Jesus Christus uns stärker zusammenbindet, als die unterschiedlichen Erkenntnisse uns trennen können.“ (146).

Dieses Bekenntnis zu einer ökumenischen „Evangelisation“ Europas zeugt von tiefer geistlicher Verblendung bei dem wohl bekanntesten und einflußreichsten evangelikalen Verkündiger (vgl. zu Parzany auch die Schrift „Pro Christ“ oder biblische Evangelisation?). Der grundlegende Unterschied zwischen dem falschen römischen Evangelium der Sakramente und Werke und dem biblischen Evangelium der Gnade wird völlig verwischt. Der falsche römische „Jesus“ in der Oblate, der täglich neu für Sünden geopfert werden muß, wird mit dem biblischen Herrn Jesus Christus vermischt. Das zeigt, wie weit Parzany selbst schon vom biblischen Evangelium abgedriftet ist. Parzany schließt mit einer Anspielung auf die von ihm aktiv geförderte Zusammenarbeit mit katholischen Gruppen (darunter glühende Marienverehrer) in der Aktion „Miteinander für Europa“ und mit einer Anspielung auf die neuen Irrlehren der Emerging Church, besonders die „narrative“ (= Geschichten erzählende) Theologie: „Wir haben auch und gerade in der postmodernen Zeit die Aufgabe, die Geschichte Gottes mit der Welt von der Schöpfung bis zur Vollendung und die großen Taten Gottes in Jesus Christus zu erzählen“ (147).

In ein ganz ähnliches Horn stößt Parzanys Nachfolger als Generalsekretär des CVJM, Roland Werner. Auch er appelliert unter dem Titel „Schalten Sie um auf Mission!“ an den Papst, mehr für die „Mission“ zu tun, wobei er den irregeleiteten Jesuiten Franz Xavier ausgiebig als Vorbild für Missionseifer hinstellt (130). Im weiteren betont Werner eine falsche Missionslehre, die in der römischen Kirche schon lange praktiziert wird: er setzt sich für die unbiblische Anpassung des Evangeliums an die Kultur und Religion der jeweiligen Völker ein („Inkulturation“). „Mission muss sich der wirklichen Bedürfnisse und Fragen der Menschen annehmen“ (133). Das hört sich gut an, aber in der heutigen Missionspraxis wird unter solchen Stichworten wie „Kontextualisierung“ und „Anpassung an die Kultur“ leider zunehmend eine Anpassung auch der Botschaft des Evangeliums selbst an die anderen Religionen (die in dem „Kulturbegriff“ mit gemeint sind) praktiziert, und daraus folgend eine Vermischung zwischen „christlichen“ Elementen und Elementen heidnischer Religion.

So haben schon die falschen „Missionare“ der römischen Kirche gearbeitet, und haben etwa in Lateinamerika ein furchtbares Gemisch aus entartetem „Christentum“ und heidnischer Zauberei und Animismus hervorgebracht. Wie viele echte biblische Missionare ringen darum, Menschen aus diesem todbringenden Religionsmischmasch herauszuführen und zum rettenden biblischen Glauben zu führen – aber mehr und mehr Evangelikale befürworten genau eine solche Vermischung als neue Strategie zur Weltevangelisation! Werner grenzt sich auch gegen bibeltreue Gläubige ab, wenn er „das gegenseitige Bekämpfen christlicher Kirchen, das Schlechtmachen und Ausgrenzen anderer Konfessionen und Traditionen“ verurteilt (133). Demnach dürfte auch an der römischen Kirche und ihren Irrlehren keine Kritik geübt werden. Werner jedenfalls macht sich mit ihr weitgehend eins und meint, man könne gemeinsam die Evangeliumsbotschaft in der Welt verkündigen.

Der angesehene evangelikale Theologe Werner Neuer (Lehrer am Theologischen Seminar St. Chrischona) huldigt in seinem Brief dem Papst als Lehrer der Christenheit. Nachdem er durchaus zutreffend geschildert hat, wie die humanistische Ideologie der freien Geschlechterwahl („Gender Mainstreaming“) das biblische Menschenbild total verkehrt und die Menschen irreleitet, wendet er sich an den Papst, weil hier „das Zeugnis der Kirche zutiefst herausgefordert“ sei (99/100) und bittet ihn untertänig: „In dieser Situation, wäre es hilfreich und wegweisend, wenn Sie, verehrter und lieber Bruder Benedikt, die genannten Bedrohungen des biblischen Menschenbildes beispielsweise in einem Lehrschreiben aufzeigen und das Volk Gottes und die Menschheitsfamilie ermutigen würden (-…) Ich bin davon überzeugt, dass ein solches Lehrschreiben, auch in der evangelischen Christenheit, starke Beachtung finden würde. Neuer schließt mit: „In Dankbarkeit und mit Segenwunsch für Ihren apostolischen Dienst“ (101). Hier erkennt also ein „evangelischer“ (??) Theologe die Lehrautorität des Papstes an und spricht ihm einen „apostolischen“ Dienst zu – ein Zeichen völliger geistiger Kapitulation vor den unbiblischen Ansprüchen der römischen Kirche!

Aufmerksamkeit verdient auch das Schreiben der bekannten evangelikalen „Islamexpertin“ Christine Schirrmacher. Sie appelliert an den Papst „Begegnen Sie dem Islam fröhlich (!?) offensiv“ und wünscht sich Zusammenarbeit mit Rom: „über die Konfessionen hinweg teilen Christen bei Thema Islam viele gemeinsame Anliegen“ (83). Wie selbstverständlich redet sie dann davon, daß Evangelische und Katholische „in einen fruchtbaren Dialog mit den Muslimen eintreten“ sollten (83). Wie andere Evangelikale auch ist Schirrmacher offenkundig über die Ökumene auch schon bis an den Punkt abgesunken, wo sie vom interreligiösen Dialog mit Angehörigen anderer Religionen für richtig hält. Einen solchen „Dialog“ kann es aber für echte Gläubige nicht geben, weil er immer auf der Grundlage geführt wird, daß auch in den nichtchristlichen Religionen Elemente der Wahrheit sind und sie denselben Gott verehren. Beides ist nach dem Zeugnis der Bibel nicht der Fall (siehe dazu auch unsere Stellungnahme Führende Evangelikale befürworten Dialog mit dem Islam).

Eine Andeutung in ihrem Brief kann man eigentlich nur so verstehen, daß Schirrmacher wie die römische Kirche davon ausgeht, daß Christen und Muslime denselben Gott verehren: „Auch hat Ihre Kirche bereits mit dem II. Vatikanischen Konzil die Frage nach dem ‚einen Gott’ gestellt, als viele Menschen in Europa vom Islam nur sehr wenig wussten“ (84). Auf dem II. Vatikanischen Konzil war in der Erklärung „Nostra Aetate“ die Grundlage für einen Vereinigung der Weltreligionen im Sinne der weltweiten Hure Babylon gelegt worden. Die römische Kirche erkannte darin an, daß die nichtchristlichen Religionen auch Elemente der Wahrheit und Gottesverehrung enthielten und insbesondere die Muslime auch den einen Gott verehrten. Es sieht ganz so aus, als würde Schirrmacher diesen völlig unbiblischen Standpunkt billigen. Ihren Brief schließt sie mit den irreführenden Worten „Im Glauben an Jesus Christus verbunden, grüßt Sie herzlich“.

Auch die übrigen Beiträge des Buches zeugen vom geistlichen Tiefstand und der Verführung unter den heutigen Evangelikalen. Der Gründer der „Jesus-Freaks“ Martin Dreyer geht so weit, den Papst in seinem unterwürfig-verehrenden Brief „Heiliger Vater“ (39) zu nennen – trotz Matthäus 23,9. Ansonsten ist sein Brief von unverhohlener Selbstdarstellung und plumper Werbung für seine Bibelverfälschung „Volxbibel“ geprägt. Der Vorstandsvorsitzende von „World Vision“ Deutschland, Christoph Waffenschmidt, will den Papst in eine Kampagne gegen „Armut, Hunger, Krankheit, Unterdrückung und Konflikte“ mit einspannen (78) und macht sich damit für das falsche „soziale Evangelium“ stark, für das die römische Kirche durchaus offen ist. Es ist recht fragwürdig, daß trotz der Enthüllungen über die schlimmen Zustände und die mystischen Verirrungen bei den „Marienschwestern“ (vgl. das Buch „Wenn Mauern fallen“) die leitende „Schwester Joela“ eine Stimme in diesem Buch bekommt, um sich für Israel einzusetzen (109). Die charismatische Pfarrerin Astrid Eichler macht Werbung für den Zölibat, den sie aber gerne als freiwillige Möglichkeit in der römischen Kirche sähe. Der Herausgeber Dominik Klenk, Prior der ökumenischen Kommunität „Offensive Junger Christen“, klagt über die zunehmende Hast und Hetze unseres Lebens und wünscht sich vom Papst Impulse zur Stille aus der römischen Mystik und Liturgie für die Evangelischen.

Das Buch ist ein weiteres Symptom dafür, wie offen einflußreiche Evangelikale heute die ökumenische Zusammenarbeit mit der römischen Kirche anstreben und dabei eine Führungsrolle des Papstes willig akzeptieren. Während liberale Protestanten gelegentlich im Vorfeld des Papstbesuches auch Kritisches von sich gaben, waren die Stellungnahmen der führenden Evangelikalen, auch in idea spektrum, fast einhellig positiv für den römischen Machthaber. In ihrem Streben nach Gehör bei der Welt und religiöser Anerkennung hoffen sie, daß etwas von dem trügerischen Glanz und dem Einfluß der römischen Kirche auf sie abfärben könnte.

Für die echten bibeltreuen Gläubigen dagegen ist es ein fundamentaler Grundsatz unseres geistlichen Weges, daß wir uns von der römischen Kirche und allen Bestrebungen zu einer unbiblischen Zusammenarbeit oder gar Vereinigung mit ihr fernhalten. Wer die römische Kirche und ihre verderbenbringenden Irrlehren verharmlost oder annimmt, der verführt und zerstört die wahre Gemeinde, die nur in der Absonderung von der Hure Babylon ihren Weg nach Gottes Willen gehen kann. „Geht hinaus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an!“ (2Kor 6,17). „Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!“ (Offb 18,4).

Rudolf Ebertshäuser 10. 10. 2011 www.das-wort-der-wahrheit.de

Zu diesem Beitrag können Sie auf unserer Webseite lesen:

Die Ökumenebestrebungen in der Endzeitchristenheit

Ökumene – wohin führt die Einheit aller Namenschristen?

 
 

„Glaube am Montag“: neue Kampagne für eine falsche Spiritualität

Im April 2011 wurde eine neue Kampagne evangelikaler Werke und Persönlichkeiten eingeläutet, die sich den Namen „Glaube am Montag“ gab. Sie ist in gewisser Weise ein Nachfolgeprojekt zum „Jahr der Stille 2010“ gedacht und hat im Kern denselben Trägerkreis, der noch erweitert wurde. In der Pressemitteilung heißt es: „’Glaube am Montag’ lädt ein, Glaube und Spiritualität lebendig werden zu lassen und Christus mitten im Leben nachzufolgen – sei es in Beruf, Familie, Nachbarschaft oder in Feuerwehr, Sportverein und Politik“. Die eigentliche Aktion soll am 2. Januar 2012 starten; die Vorbereitungen laufen schon jetzt, und man will möglichst viele Christen und Gemeinden für diese Sache gewinnen.

Auf den ersten Blick ist das Anliegen der Aktion gut und nötig. Es ist wahr, daß unser Glaubensleben oft daran krankt, daß wir im Alltag viel zuwenig geistlich handeln und unseren Glauben bezeugen. Es ist wichtig, im Beruf oder in unserer Nachbarschaft bewußt als gläubiger Christ zu handeln, Licht und Salz zu sein. Wenn man sich diese Aktion jedoch genauer ansieht, dann merkt der nüchterne biblische Beobachter, daß dieses berechtigte Anliegen hier aufgegriffen wird, um ganz unbiblische, ungesunde Vorstellungen zu fördern. Und daß die „Partner“, die sich da zu einem „Netzwerk“ (ein alter New-Age-Begriff!) zusammengeschlossen haben, für Verführungsströmungen stehen, die man nur allzugut kennt.

Wie sollen wir denn nach Vorstellung der Verantwortlichen als Christen im Alltag glaubwürdig leben? Die Ideen, die auf der Webseite der Kampagne vorgestellt werden, kommen aus dem Gedankengut der „neuen Spiritualität“ und der postmodernen Emerging-Church-Strömung. „Eine Spiritualität entwickeln, die natürlich, selbstverständlich und unaufdringlich ist“; „Das SEIN lernen“; „Wohltuende Beziehungen pflegen“; „Authentisch leben – jeden Tag: Offen, ehrlich, fragend, zweifelnd (?!), achtsam (ein buddhistischer New-Age-Begriff!!) und zuversichtlich“.

Neben meditativ-katholischen Elementen einer unbiblischen „Spiritualität“ geht es auch darum, Christen stärker in die Politik und in „Gesellschaftstransformation“ einzuführen. Diese Orientierung, die genau der Linie der Emerging Church entspricht, ist jedoch mit der Lehre der Bibel nicht vereinbar. Wir sind gerufen, Zeugen des Evangeliums in der Welt zu sein, nicht aber, sie zu verbessern und uns politisch zu engagieren. So gibt der Leiter der extremcharismatischen Vineyard-Bewegung in den deutschsprachigen Ländern, Martin Bühlmann, als Ziel vor: „Christen werden in der Öffentlichkeit wieder als Kraft der Versöhnung, Gerechtigkeit und tätiger Nächstenhilfe erkannt. Taten und nicht nur Worte bringen Veränderung in die Gesellschaft“. Eine Referentin von „Campus für Christus“ meint: „Wir brauchen ein neues Selbstbewußtsein darüber, dass wir einen wirklichen ‚Unterschied’ in dieser Welt machen können.“

Wenn man sich die Partner dieses unbiblischen „Netzwerkes“ genauer ansieht, so sehen wir, ähnlich wie schon beim „Jahr der Stille“, eine traurige Koalition von prominenten Evangelikalen, radikalen Charismatikern, Funktionären der Gemeindewachstumsbewegung und Sprechern der häretischen Emerging Church. Von „evangelikaler“ Seite z.B. Evangelische Allianz, Bibellesebund, Gnaudauer Gemeinschaftsverband, FEGs, Baptistenbund, Methodisten, Campus für Christus, ProChrist, SMD; von der Gemeindewachstumsbewegung Willow Creek Deutschland, Kirche mit Vision und Prof. Michael Herbst; von den Charismatikern u.a. Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden, Mühlheimer Verband, „Geschäftsleute des vollen Evangeliums“ (Christen im Beruf“); Geistliche Gemeinderneuerung der EKD, Vineyard DACH; von der „neuen Spiritualität“ Bundes-Verlag, Dünenhof, Jesus-Bruderschaft, OJC, und von der Emerging Church-Richtung Tobias Faix und Johannes Reimer.

Vorsitzender ist, wie fast zu erwarten, Ulrich Eggers, der wie kaum ein zweiter die Verführung der „neuen Spiritualität“ und der „Emerging Church“ in Deutschland gefördert hat. Im Kuratorium der Aktion arbeiten vertrauensvoll nebeneinander der liberale EKD-Bischof Abromeit, Pfarrer Breithaupt vom „Haus der Stille Weitenhagen“, Regina Claas, Generalsekretärin des BEFG, Präses Michael Diener vom Gnadauer Verband, Ansgar Hörsting, Präses der FEGs, Domik Klenk (OJC), der Altcharismatiker Eberhard Mühlan, Pfarrer Ulrich Parzany, Prof. Johannes Reimer von der Emerging Church, Hans Peter Royer von den „Fackelträgern“, Barbara von Schnurbein von den pfingstlerischen „Geschäftsleuten“, Frieder Trommer (Geschäftsführer Stiftung Christliche Medien), Jürgen Werth (ERF) und Roland Werner (CVJM). Im Leitungskreis wirken u.a. mit: Martin Bühlmann (Vineyard), Veit Claesberg (Forum Wiedenest), Tobias Faix (Marburg), einer der Sprecher der Emerging-Church-Bewegung in Deutschland, Manfred Pagel (Dünenhof), Ekkehart Vetter (Mühlheimer Verband).

So können wir von einer solchen von falschen Lehren durchsäuerten Bewegung keine biblisch gesunde Orientierung erwarten. Diese Aktion zeigt umgekehrt, wie bedenkenlos viele führende Evangelikale mit Irrlehrern und Vertretern einer verderblichen, völlig unbiblischen „Spiritualität“ zusammengehen. Und doch sagt das Wort Gottes so deutlich: „Ich ermahne euch aber, ihr Brüder: Gebt acht auf die, welche Trennungen und Ärgernisse bewirken im Widerspruch zu der Lehre, die ihr gelernt habt, und meidet sie! Denn solche dienen nicht unserem Herrn Jesus Christus, sondern ihrem eigenen Bauch, und durch wohlklingende Reden und schöne Worte verführen sie die Herzen der Arglosen“ (Röm 16,17).

Rudolf Ebertshäuser 10. 10. 2011 www.das-wort-der-wahrheit.de

Quelle: http://www.glaube-am-montag.net/

Zu diesem Beitrag können Sie auf unserer Webseite lesen:

„Jahr der Stille“ 2010 –Mystik und Meditation statt Beten und Bibellesen

 
 
 

Licht oder Finsternis? Ein beunruhigendes Buch von Hans Peter Royer

Wir waren leider bereits einmal gezwungen, uns kritisch mit Hans Peter Royer zu beschäftigen (vgl. Aktuelle Notizen Januar 2011). Diesmal geht es um sein 2010 erschienenes Buch „Dunkler als Finsternis – heller als Licht“, das ich auf Anraten eines Bruders gelesen habe, der Royer verteidigen wollte. Oberflächlich betrachtet ist es ein eher evangelistisches Plädoyer für Jesus Christus, recht flott geschrieben, mit vielen Anekdoten und geistreichen Bemerkungen. Doch wenn man es genauer liest, kommen eine ganze Reihe verwirrende und beunruhigende Einzelheiten ans Licht. Der evangelikale Leser legt bei Büchern, die für den Glauben werben, in der Regel keine sehr klaren Maßstäbe an; oftmals muß der gute Zweck herhalten, um manches Zweifelhafte zu rechtfertigen. Doch dieses Buch enthält so viel Irreführendes und Verkehrtes, daß man davor im Grunde warnen muß. Das kommt daher, daß Royer schon stark von den letzten Verführungstrends in der evangelikalen Szene beeinflußt ist, und diese Einflüsse kommen in dem Buch an verschiedenen Stellen zum Tragen. Ich will hier nur einige Stichworte nennen (Seitenzahlen in Klammern beziehen sich auf das Buch; Hervorhebungen RE):

1. Royer behandelt die Bibel immer wieder in diesem Buch als eine spannende, faszinierende Geschichte und spielt herunter, daß sie Lehre, absolute Wahrheitsaussagen über Gott, Christus, den Menschen, die Sünde, das Erlösungswerk usw. enthält. Das wird schon in der Einleitung auf S. 12 deutlich: „Darum hat Gott uns das größte aller Abenteuer in der ‚Heilsgeschichte’ geschenkt, im Evangelium seines Sohnes. Es ist eine Geschichte, die so spannend ist, daß ‚Krieg der Sterne’ dagegen langweilig erscheint. Die ganze Bibel erzählt vom Kampf zwischen Gut und Böse …“. Royer folgt hier erkennbar den Lehren der „narrativen (= erzählenden) Theologie“, die die Bibel nur als eine faszinierende Geschichte darstellt und ihre Lehre, ihre objektiven Wahrheitsaussagen und natürlich die Gebote unterbelichtet bzw. ausblendet.

Die „narrative Theologie“ gehört zu den Kerndogmen der Emerging Church. Sie versteht die Bibel einseitig als undogmatische Erzählung. Es besteht kein Zweifel, daß die Bibel Erzählung enthält, und zwar ein inspiriertes, wahres geschichtliches Zeugnis der Taten Gottes. Aber die Bibel enthält, auch im AT, eine Fülle von Lehre, von ewigen Wahrheitsaussagen, die man nicht unter den unverbindlichen Begriff „Geschichte“ fassen kann. In dem Buch kommt diese bibelkritische Umdeutung der Bibel zu einer „Erzählung“ immer wieder zum Ausdruck.

Originalton Royer: „Die Bibel ist die größte Erzählung aller Zeiten – und in diese Geschichte will Gott jeden Menschen hineinnehmen. Ist man erst einmal Teil dieses Abenteuers (!), bestimmt es unsere Realität“ (alles S. 12). „Das Charakteristische für Israels Anbetung war etwas anderes: nämlich das Erzählen von den Taten Gottes, der größten Erzählung der Geschichte. Man sagt nicht in erster Linie, wie Gott ist, sondern wie er in der Geschichte gehandelt hat“ (S. 111). Das ist zumindest eine sehr einseitige, verflachte Aussage, die dem Anspruch von Gottes Wort überhaupt nicht entspricht (Das AT enthält nicht nur Erzählungen von Gottes Handeln, sondern sehr viele Aussagen über Gottes Wesen). Auch sonst fällt auf, daß Royer kaum die Bibel auslegt und erklärt, dafür aber viele fragwürdige, unbiblische „Geschichten“ erzählt – ganz nach dem Muster der modernen Evangelikalen und der Emerging-Church-Autoren. Eine davon ist von dem irreführenden Starautor Max Lucado (S. 66-68). Andere Geschichten (Mythen) sind ähnlich irreführend so die eines „Männchens vom Mars“ auf S. 98.

2. Royer fordert in seinem Buch, „dass wir die gesamte Bibel mit Jesus auslegen müssen“ (S. 83). Das klingt zunächst durchaus zutreffend, aber im Mund der neuen „postmodernen“ Umdeuter der Bibel beinhaltet dies auch eine Ablehnung der Apostellehre und berechtigt sie scheinbar, bestimmte Aussagen (z.B. was Paulus über die Frau lehrte) einfach als „nicht in Übereinstimmung mit Jesus und seiner Liebe“ abzutun. Auch bei Royer wird die Aufforderung, alles „durch die Brille Jesu“ auszulegen, gegen die gesunde Lehre der Bibel gerichtet: „Der vom Gesetz geprägte Mensch … beginnt in der Regel, theologische Grenzen zu definieren, abzustecken und zu verteidigen. Rechtgläubigkeit und Pharisäertum gewinnen dann die Oberhand und werden irrtümlicherweise als die rechten Glaubensvorbilder angesehen“ (S. 82/83). Doch die Bibel selbst, besonders der Apostel Paulus in seinen Briefen, steckt deutliche Grenzen zwischen gesunder Lehre und Irrlehre ab! Wer diese Grenzen verwischt und als unwichtig darstellt, verführt die Gemeinde Gottes!

3. Royer stellt den biblischen Glauben sehr einseitig dar. Er überbetont das Erlebnis, das Abenteuer, das Subjektive. Er redet zuwenig von der Sündhaftigkeit des Menschen. Es ist auch irreführend, wenn er sagt, „Die Bibel berichtet, dass der Ursprung von Sünde nicht im Menschen liegt“, sondern beim Teufel (S. 24). Auch wenn der Teufel vor dem Menschen sündigte und den Menschen zur Sünde verführte, gibt die Bibel dennoch dem Menschen die Verantwortung für seine Sünde. Royer macht auch unehrfürchtige und verkehrte Aussagen: „Gott ist ein Gentleman“ (S. 44). Es ist eine humanistische Verflachung und Verkehrung des biblischen Gottesbildes, wenn er, ausgehend von der uralten mystischen Deutung des Hoheliedes, schreibt: „Nein, ein einziger Blick aus unseren Augen erobert das Herz Gottes!“ (S. 73). Dementsprechend soll der Gläubige „verliebt in Christus“ sein (S. 107). An anderer Stelle macht Royer eine geradezu mystische, hinduistisch gefärbte Aussage: „Darum ist der eine Gott die Quintessenz aller Dinge“ (S. 102). So ein Satz kann nicht aus der Bibel geschöpft werden, die zwischen dem Schöpfer und dem geschaffenen eine deutliche Trennlinie zieht, sondern aus den trüben Quellen der „neuen Spiritualität“.

4. Das Schlimmste ist, daß Royer auch die biblische Erlösungslehre und das Evangelium von Christus verfälscht. Anstatt klare Aussagen über den Sühnetod Jesu Christi zu machen, erzählt er in typischem Emerging-Church-Stil auf S. 46-47 eine erfundene „Geschichte“, die ein angebliches „Gespräch“ zwischen Jesus und dem Satan schildert. Jesus fragt darin den Satan: „Wieviel möchtest du für diese Menschen?“, und der Satan antwortet schließlich: „Alle deine Tränen und dein ganzes Blut“, worauf der falsche „Jesus“ dieser Geschichte so reagiert: „Jesus sagte: ‚Abgemacht!’ Und er bezahlte den Preis.“ Hier verkündet Royer indirekt und deshalb umso wirksamer die Irrlehre, Jesus Christus habe das Lösegeld dem Satan bezahlt! Das ist sehr bedeutsam, weil es einer der Kernpunkte der Emerging-Church-Häresie ist, daß das biblische Sühnopfer des Sohnes Gottes verleugnet wird. Die Irrlehrer des falschen postmodernen Glaubens verwerfen die Aussagen der Bibel, daß Christus an unserer Stelle das Zorngericht Gottes trug und deshalb Sein Blut als Lösegeld Gott darbrachte (vgl. u.a. Hebr 9,11-12; Röm 3,24-26; Kol 1,20). In seinem Buch Du mußt sterben, bevor du lebst … (2006) hatte Royer noch die biblische Lehre bezeugt; nunmehr verbreitet er eine verdorbene Falschlehre, und das mithilfe einer Legende (2Tim 4,3-4)!

5. Royer verharmlost die Irrlehre der Allversöhnung (einer weiteren Lehre, die in der Emerging Church an Bedeutung gewinnt) und kokettiert mit ihr, wenn er sagt: „So sehr ich manche Vertreter dieser Lehre schätze und auch persönlich aus diesen Argumenten einen Funken Hoffnung hege, so sehr muss ich dennoch festhalten, dass die Bibel als ganzes es nicht so lehrt“ (S. 43). Das ist so ein typisch neo-evangelikaler Verwirrsatz. Was nun? Ist diese Lehre unbiblisch – dann kann ich doch daraus keine Hoffnung hegen! Ist sie vielleicht dennoch wahr, obwohl die Bibel es nicht so lehrt? Genau diese Möglichkeit legt Royers Bemerkung nahe und betreibt damit einmal mehr die Relativierung biblischer Lehre. Dabei bezeugt die Bibel sehr deutlich das Gegenteil, und deshalb kann es keine solchen „Hoffnungen“ geben, wenn man die biblische Lehre ernst nimmt. Aber Royer schürt ja in seinem Buch ein Vorurteil gegen „Lehre“ und „Dogma“; immer wieder in seinem Buch hören wir die Einflüsterung: Nimm es nicht so genau mit der Lehre, die „Liebe“ und das „Leben“ sind viel wichtiger!

6. Zum Schluß läßt Royer noch einmal seiner Abneigung gegen die gesunde Lehre freien Lauf. Ganz ähnlich wie viele Autoren der Emerging Church richtet er seine Polemik gegen die gesunde Lehre der Apostel, die dem „undogmatischen, liebenden Jesus“ entgegengesetzt wird, der angeblich in den Evangelien auftritt. „Leider sind wir immer wieder versucht, Jesus Christus als ein nachahmenswertes Vorbild anzubeten und Paulus als einen gelehrten Christuslehrer auszulegen. Wenn wir den Apostel Paulus vom geisterfüllten Christusträger zum intellektuellen Christuslehrer degradieren, füllen wir damit unsere theologischen Studierstuben mit Zank und Streit und nehmen den Kirchengemeinden das Leben. Wir rauben dem Evangelium die ganze Kraft und Dynamik. Die Bibel wird damit herabgewürdigt zu einem Buch guter Lehren göttlicher Dinge und kluger Ratschläge für ein frommes Leben“ (116).

Das ist ein direkter Angriff gegen die gesunde Lehre der Apostel, die ja nach der Bibel die Lehre des erhöhten Christus ist. Der Apostel Paulus war tatsächlich zuallererst „Christuslehrer“, und das unter der Inspiration seines Herrn (vgl. Kol 1,25-28; 2Tim 1,11; 1Kor 1,13; 1Kor 14,36-37)! Für ihn war die Lehre sehr wichtig, und er hat Timotheus und uns nicht umsonst ermahnt: „Wenn du dies den Brüdern vor Augen stellst, wirst du ein guter Diener Jesu Christi sein, der sich nährt mit den Worten des Glaubens und der guten Lehre, der du nachgefolgt bist. (…) Bis ich komme, sei bedacht auf das Vorlesen, das Ermahnen und das Lehren. (…) Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; bleibe beständig dabei! Denn wenn du dies tust, wirst du sowohl dich selbst retten als auch die, welche auf dich hören.“ (1Tim 4,6.13.16). Daß die Lehre des Paulus dem Evangelium die Kraft und den Gemeinden das Leben raube, ist eine schlimme Irreführung. Aber es kommt darin auch zum Ausdruck, daß die Irrlehrer des postmodernen „undogmatischen Christentums“ in der Lehre des Apostels Paulus ein Hindernis für ihre Verführung sehen. Deshalb müssen sie diese „gesunde Lehre“ auf irgendeine Weise abwerten und in Vergessenheit bringen.

Was ist Royers Ersatz für die biblische Lehre? Ein Gemisch aus Mystik und Charismatik: „Wenn wir die Kräfte des Neuen Testaments in ihrer ursprünglichen Reinheit und Absicht entdecken, dann erschließt sich uns die Kraft Gottes und kann unser ganzes Leben verändern. Dann entdecken wir die Nähe Gottes in uns als die Realität aller Realitäten und beginnen, alles in der Welt von diesem Standpunkt aus zu verstehen und zu bewerten. Und anstatt immer nur grübelnd nachzudenken, entdecken wir den zwanglosen Zugang zu Gott in Jesus Christus, unserem Herrn“ (116/117; Hv. RE). Diese Äußerungen sind erkennbar von der Lektüre des Mystikers „Bruder Lorenz“ geprägt.

Insgesamt ist dieses Buch nach meiner Überzeugung nicht biblisch gesund und weist deutliche Spuren verführerischer Lehren auf. Hans Peter Royer ist, das ist für mich nach der Lektüre dieses Buches noch klarer geworden, tatsächlich von Mystik, „neuer Spiritualität“ und postmodernen Emerging-Church-Gedanken beeinflußt. Dieses Buch bestätigt nur die Diagnose, die ich aus dem Interview gewonnen habe. Es ist von daher sehr bedauerlich und auch etwas befremdlich, daß dieses Buch in der eigentlich bibeltreuen Zeitschrift „Gemeindegründung“ enthusiastisch empfohlen wurde (Gemeindegründung 106, 2/11, S. 16). Wir müssen in der heutigen Zeit wachsam sein, damit wir nicht in den Sog des verfälschten „postmodernen Christentums“ geraten, das zwar immer noch vertraute Begriffe verwendet, aber etwas ganz anderes, völlig Unbiblisches damit meint.

Rudolf Ebertshäuser 11. 10. 2011 www.das-wort-der-wahrheit.de

Zu diesem Beitrag können Sie auf unserer Webseite lesen:

Was Hans Peter Royer bewegt Aktuelle Notizen Januar 2011

 

 

Auf-gelesen September/Oktober 2011

„Gott hat viel Spaß an uns“

Das erschreckend verfälschte Gottesbild vieler heutiger „postmoderner“ Christen wird in den Äußerungen des „christlichen“ Popmusikers Johannes Falk deutlich. In einem Artikel des Medienmagazins „pro“ heißt es: „Falk begegnet Gott in seiner Musik, sagt er im Interview. Er sei konservativ und christlich erzogen worden und habe durch sein kreatives Arbeiten ein individuelles Gottesbild gefunden. ‚Ich glaube, Gott sitzt nicht nur im Himmel und schüttelt den Kopf über uns, sondern dass er viel Freude und Spaß an uns hat. Und das entspannt mich ungemein in meiner Beziehung zu Gott“. Ja, die Ehrfurcht vor dem heiligen Gott ist den heutigen „Rock&Pop-Christen“ völlig abhandengekommen. Ihr gefälschter Gott segnet ihr eigenwilliges Tun, ihren Selbstverwirklichungstrip gütig lächelnd ab. Aber wenn sie dann einmal im Gericht dem wahren Gott begegnen, dann wird ihr Schrecken groß sein.
[Quelle: prokompakt 9/2011, S. 18]


Hip-Hop, Rap und Emerging-Church-Verführung beim Aidlinger Pfingstjugendtreffen

Die Aidlinger Schwestern sind ein in Süddeutschland vor allem unter Pietisten sehr gut bekanntes Werk, in dem etwa 280 Schwestern in verschiedenen Bereichen tätig sind. Die Schwesternschaft wurde 1927 von Christa von Viebahn gegründet, der Tochter des bekannten bibeltreuen Evangelisten und Generalmajors Georg von Viebahn. Das Werk war früher für seinen erwecklichen Kurs bekannt und hat, obwohl schon von Anfang an auch geistlich Fragwürdiges mit einfloß, jahrzehntelang in vielem segensreich gewirkt. Doch inzwischen ist dieser Segen durch eine erschreckende Kursänderung in Richtung endzeitlicher Verführung gewichen, und die Gründerin würde sicherlich entsetzt in Tränen ausbrechen, wenn sie sehen müßte, was aus den „Aidlinger Schwestern“ geworden ist. Nach außen zeigt sich dieser Niedergang vor allem in dem bekannten Aidlinger Pfingstjugendtreffen. Seit Jahren schon findet sich dort statt des früher geistlich im wesentlichen klaren und zuchtvollen Programms immer mehr moderne „Jugendunterhaltung“. In diesem Jahr gipfelte diese Entwicklung darin, daß die ca. 8.000 (!) jugendlichen Besucher auf eine gotteslästerliche Weise mit üblen Rap-Liedern, Hiphop-Tanz und gruppendynamischen Lockerungsübungen verführt wurden. Zu den Hauptrednern des Treffens gehörten zwei führende Vertreter der vom Glauben abgefallenen „Emerging-Church“-Strömung: Gottfried „Gofi“ Müller und Alexander Garth (beide vertreten in dem Sammelband der deutschen Emergenten „Zeitgeist 2“). Sicherlich waren sich viele Eltern (und auch Jugendliche) nicht darüber im Klaren, daß auf diesem Treffen inzwischen ein anderer Geist weht und endzeitliche Verführung statt dem klaren Wort Gottes vermittelt wird. Wenn man die rappenden, auf Rockmusik tanzenden Schwestern sieht (manche mit grauem Haar) und ihre leichtfertigen, „jugendgemäßen“ Sprüche hört, dann muß man erschrecken über die verführerische Macht, die hier wirksam ist.
[Quellen: http://www.diakonissenmutterhaus-aidlingen.de/cms/wir-ueber-uns/wie-alles-entstand http://www.jugendtreffen-aidlingen.de/trotzdemjesus/kategorie/videos/
http://www.jugendtreffen-aidlingen.de/trotzdemjesus/videos/dam-dam-da-bam-bam-bam/
http://www.jugendtreffen-aidlingen.de/trotzdemjesus/videos/petrus-beim-psychiater/
http://www.jugendtreffen-aidlingen.de/trotzdemjesus/videos/danceworkshop-move-music-guter-tag/
http://www.jugendtreffen-aidlingen.de/trotzdemjesus/?s=alexandergarth
http://www.jugendtreffen-aidlingen.de/trotzdemjesus/page/2/]

 

Weltweite Allianz führt Lehrgespräche mit Rom

In einer Meldung des Nachrichtenmagazins ideaSpektrum heißt es: „Vertreter des evangelikalen Dachverbandes – der Weltweiten Evangelischen Allianz – und des Vatikans haben theologische Lehrgespräche geführt. Sie trafen sich vom 12. bis 17. September in Rom zur zweiten von drei Konsultationen. Eingeladen hatte der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Im Zentrum der Gespräche stand das Thema ‚Heilige Schrift im Leben und der Mission der Kirche’. Der Schwerpunkt lag auf dem Verhältnis von Schrift und Tradition. Die erste Gesprächsrunde hatte sich 2009 in Sao Paulo mit dogmatischen und ethischen Fragen befasst. Die jetzige habe in einer Atmosphäre stattgefunden, die von ‚wachsendem Vertrauen und geistlicher Gemeinschaft’ bestimmt gewesen sei, heißt es in einer gemeinsamen Verlautbarung. (…) Leiter der Delegationen waren der Direktor für ökumenische Angelegenheiten der Weltweiten Evangelischen Allianz, Rolf Hille (Heilbronn), und der Kolumbianer Monsignore Juan Usma Gómez (Vatikanstadt).“

Weltweit arbeitet die Allianz schon seit vielen Jahren auf eine engere Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche hin. Umgekehrt versucht die römische Kirche geduldig, die Evangelikalen zu umgarnen und näher an sich zu binden – mit großem Erfolg, wie auch das kürzlich erschienene Buch mit evangelischen Briefen an den Papst zeigt (vgl. unsere entsprechende Meldung). 2012 wird die nächste Konsultation stattfinden, zu der dann die Allianz einladen wird. Um der Einheit willen wird die Wahrheit der Heiligen Schrift bei solchen Dialogen geopfert und verleugnet. Doch der Herr wird solche Bemäntelung der Irrlehren einmal richten: „Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen!“ (Jesaja 5,20).
[Quelle: ideaSpektrum 38/2011, S. 10-11]

Der Tod eines falschen Messias: Steve Jobs, Meister der Medienmanipulation

Steve Jobs ist tot. Der weltberühmte, von der Welt viel bewunderte Gründer des riesigen Apple-Konzerns starb elend an Krebs, mit 56 Jahren. Er war einer der Reichen und Mächtigen, einer der Macher und Lenker in dem sich explosiv ausweitenden Geschäft mit den neuen Medien. Er hatte mit seinen Erfindungen und Konzepten maßgeblich die totale Vernetzung des Weltbürgers vorangetrieben. Seine edel und trendig aussehenden Produkte, besonders das iPhone und das iPad, trugen wesentlich mit dazu bei, daß immer mehr Menschen immer stärker von kleinen elektronischen „Helfern“ abhängig wurden und werden. Sie halfen mit, den heutigen Konsumenten möglichst andauernd mit dem Internet zu verbinden, ihm rund um die Uhr Musikberieselung und Unterhaltung zu bieten, ihn ständig erreichbar zu machen, jederzeit präsent in facebook oder ähnlichen Foren, wo er sich selbst darstellen und die Selbstdarstellungen seiner „Freunde“ verfolgen kann … oder muß. Jobs wurde verehrt als ein genialer Guru der Medienbranche, und nach seinem Tod wird er von seinen Verehrern zu einer quasi-religiösen Messiasfigur hochstilisiert. Doch seine Inspirationen bezog dieser Mann aus der Finsternis. Es ist für Gläubige sehr aufschlußreich, daß Jobs seit seiner Jugend die hochokkulte buddhistische Zen-Meditation praktizierte. Er diente dem Antichristen, und sein Tod sollte vor allem jungen Christen Stoff zum Nachdenken geben, wieweit sie nicht auch in Gefahr sind, sich dank der modernen Computer- und Telefonietechnik immer weiter in dem raffiniert gesponnenen weltweiten Netz zu verstricken. „Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe im dichten Gebüsch; er lauert, um den Schwachen zu fangen; er fängt den Schwachen und schleppt ihn fort in seinem Netz.“ (Ps 10,9).
[Quelle: pro Medienmagazin „Der iMächtige ist tot“ http://www.pro-medienmagazin.de/nachrichten.html?&news[action]=detail&news[id]=4521 (eingesehen 10. 10. 2011)]

Juli / August 2011

 

Der Mörder von Oslo – ein „christlicher Fundamentalist“?

Kaum wurde der norwegische Attentäter gefaßt, der in Oslo und auf einer Insel zahlreiche Menschen kaltblütig ermordet hatte, da streute die Presse das Gerücht aus, Anders Behring Breivik sei ein „konservativer Christ“ bzw. ein „christlicher Fundamentalist“ gewesen. Anlaß für diese Behauptung war eine erste Durchsicht der schriftlichen Bekenntnisse, die der Attentäter zuvor im Internet veröffentlicht hatte. Offenkundig findet sich in ihnen ein wahnhaft-rechtextremes Weltbild, das aus verschiedenartigsten Versatzstücken zusammengekleistert ist, und in dem sich auch einige „christliche“ Bezüge finden.

Der Rechtsextremist Breivik ist kein wirklicher Christ

In den inzwischen veröffentlichten Informationen kommt deutlich zum Ausdruck, daß Breivik hauptsächlich politisch-ideologisch motiviert war. Der rechtsradikale Fanatiker, der sich auch als Mitglied der Freimaurer bekannte, hielt einen bewaffneten Kampf gegen den liberalen, multikulturell orientierten norwegischen Staat für berechtigt und notwendig; er wollte mit kaltblütiger Gewaltanwendung gegen den Islamismus und die in Norwegen regierende Sozialdemokratie vorgehen. Seine brutale Tat war auch der Versuch, für seine rechtsradikalen Gedanken eine Öffentlichkeit zu schaffen. Er distanzierte sich zwar von den Neonazis, aber seine Weltanschauung ist ihrem finsteren Weltbild sehr eng verwandt.

Wer die Bibel und den wahren christlichen Glauben kennt, kann sofort feststellen, daß Anders Breivik alles Mögliche ist, aber kein „konservativer Christ“. So kann man nur jemanden bezeichnen, der wirklich der Lehre der Bibel und des Herrn Jesus Christus folgt, und das schließt jegliche Gewaltanwendung aus, und schon gar solches kaltblütige Morden, wie es der Attentäter praktizierte. Er bekannte auch von sich, daß er „nicht sehr religiös“ sei und keine persönliche Beziehung zu Jesus Christus und Gott habe. In seinen wahnhaften Gedanken spielte eher ein „kulturelles Christentum“ und die Vorstellung von einem neuen „Kreuzrittertum“ eine Rolle, das ein „christliches Abendland“ gegen zersetzende Einflüsse verteidigen müsse.

Wahre Christen leben gewaltlos und lehnen sich nicht gegen den Staat auf

Wer dem Herrn Jesus Christus wirklich nachfolgt und Seine Gebote bewahrt (das drückt ja eigentlich der Begriff „konservativer Christ“ aus), der verzichtet auf jegliche Gewalt und Machtpolitik.

Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier. (Joh 18,36)

Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert, schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Platz! Denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen! (Mt 26,51-52)

Jesus Christus pries die Friedfertigen und Sanftmütigen glückselig (Mt 5,5+9) und wies Seine Jünger an: „Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen, sondern wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, so biete ihm auch die andere dar; und dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Hemd nehmen will, dem laß auch den Mantel“ (Mt 5,39-40). Ein wahrer gläubiger Christ mischt sich nicht in die Politik dieser Welt. Er wendet keinerlei Gewalt an, um seine Ziele durchzusetzen. Er kann auch keinen gewaltsamen Aktionen gegen die staatliche Obrigkeit planen, geschweige denn ausführen, denn der Apostel Paulus lehrt unmißverständlich:

Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt. Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu. (Röm 13,1-2)

Leider ist diese klare christliche Lehre durch viele bloß äußerliche Christen mißachtet worden; gelegentlich sicher auch durch einzelne irregeleitete Gläubige. Solche widergöttliche Gewaltanwendung hat das christliche Zeugnis in dieser Frage in Frage gestellt bzw. verfälscht. Doch wenn etwa die römische Kirche mit Gewalt ihre Sache vertreten hat oder irgendwelche „Christen“ um des Glaubens willen meinten zur Waffe greifen zu müssen, so war dies eine traurige Anweichung von der echten biblischen Lehre. Und immer wieder wurden „christliche“ Lippenbekenntnisse von im Grunde antichristlichen, vom Teufel besessenen Mördern wie Adolf Hitler oder dem Sektenführer Jim Jones dazu mißbraucht, dem wahren Christentum mörderische, gewaltbereite Züge anzudichten. Doch dies ist eine Verdrehung der Wahrheit.

Die echten Gläubigen haben sich zu aller Zeit für die Sache des Herrn Jesus verleumden und verfolgen lassen, ohne gewaltsam zu widerstehen oder für ihre Interessen einzutreten. Das war der Weg der ersten Märtyrer, die vom römischen Reich blutig verfolgt wurden und für ihren Glauben in den Arenen starben. Das war der Weg der biblischen Täufer in der Reformationszeit, die sich verbrennen ließen und dabei mutig ihren Glauben an den Herrn bezeugten. Das war der Weg der Mennoniten in Rußland, die allen Kriegsdienst verweigerten und dafür Gefängnis und Verfolgung in Kauf nahmen. Sie alle gingen den von der Bibel gewiesenen Weg der Gewaltlosigkeit, des leidenden Zeugnisses für ihren Glauben.

Weltliche Humanisten betreiben die Ausgrenzung von bibeltreuen Christen

Die wirklichen bibeltreuen, konservativen Christen in Norwegen, in Deutschland oder anderswo folgen ihrem Herrn und Retter Jesus Christus nach und sind bestrebt, Sein Wort im Alltag auszuleben und Sein Evangelium auszubreiten. Sie sind keine politischen Aktivisten oder Extremisten. Sie wissen, daß diese Welt im Bösen liegt und weit von den Maßstäben Gottes entfernt ist, aber sie suchen nicht die heutige Welt durch irgendwelche politischen Aktivitäten zu verbessern. Sie achten die Obrigkeit und ordnen sich ihr unter, auch wenn sie manche widergöttlichen Tendenzen bei ihr feststellen müssen. Sie beten für die Menschen in politischer Verantwortung, für das Gemeinwesen, in dem sie leben, und für das Wohl ihrer Mitmenschen, getreu dem Wort des HERRN: „Sucht den Frieden der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum HERRN; denn in ihrem Frieden werdet auch ihr Frieden haben!“ (Jeremia 29,7). Sie lehnen jede Gewalt zur Förderung ihrer Überzeugungen zutiefst und aus Überzeugung ab, weil der Herr Jesus es so gelehrt hat.

Allerdings müssen wir in dieser letzten Zeit damit rechnen, daß dämonisch inspirierte Greueltaten fanatischer Einzelgänger oder Gruppen dazu ausgeschlachtet werden, Stimmung gegen „konservative Christen“ zu machen. So wurden bereits Forderungen laut, man müsse die „christlichen Fundamentalisten“ schärfer beobachten, die „gewaltbereit“ und daher gefährlich seien. Solche Verdächtigungen entsprechen zwar nicht der Wahrheit und sind völlig unberechtigt, aber sie entsprechen dem Feindbild, das viele weltlich-humanistische Zeitgenossen von bibelgläubigen Christen haben. Letztlich zeigt sich darin die Feindschaft und der Haß der Welt, die sich gegen Gott und Seine Ordnungen auflehnt. Wir wollen uns an das Wort unseres Herrn Jesus Christus erinnern: „Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt haßt sie; denn sie sind nicht von der Welt, gleichwie ich nicht von der Welt bin“ (Johannes 17,14).

Wir müssen uns wohl auf zunehmende Verleumdung und Verfolgung gefaßt machen. Gläubige Christen, die immer noch daran festhalten, daß Jesus Christus der einzige Weg zum Heil ist, werden mehr und mehr ausgegrenzt werden. Wer die Bibel als göttliche, verbindliche Wahrheit anerkennt und nach ihr lebt, paßt nicht in das heutige Konzept von „Toleranz“, das nicht mehr die Duldung von Andersdenkenden meint, sondern den Irrglauben, daß jeder gleich recht hat und eine absolute Wahrheit nicht existiert. Wir wollen dafür eintreten, daß auch der biblische Glaube geduldet wird und wir das Recht behalten, unseren Glauben frei und ungehindert leben und bezeugen zu können. Aber wir wollen und sollen diesen Glauben niemand anderem aufzwingen.

Laßt uns bereit sein, offen und liebevoll für unsere Glaubensüberzeugungen einzustehen und Vorurteile und Verleumdungen der Welt zu widerlegen. Vor allem sollten wir mehr für die Obrigkeit, die Presse und unsere Mitmenschen beten, so wie es uns in 1. Timotheus 2,1-4 ans Herz gelegt wird:

So ermahne ich nun, daß man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe für alle Menschen, für Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit; denn dies ist gut und angenehm vor Gott, unserem Retter, welcher will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Quelle: proKOMPAKT 30-2011, S. 2-6

Rudolf Ebertshäuser     www.das-wort-der-wahrheit.de     29. 7. 2011

 

 

Warum bibeltreue Christen keine „Fundamentalisten“ sind

Nachfolgende Gedanken habe ich aus Anlaß der jüngsten Angriffe gegen „christlichen Fundamentalismus“ niedergeschrieben. Sie sind der Versuch einer Standortbestimmung bibeltreuer Christen in der heutigen Debatte. Manche bibeltreue Gläubige werden nicht alle meine Schlußfolgerungen teilen können; sie sind das Ergebnis jahrelanger Beschäftigung mit der Geschichte des Fundamentalismus und der bibeltreuen Christen in USA und Europa, aber sie erheben keinen Anspruch, das letzte Wort in dieser Frage darzustellen. Sie sind eher als Anregung gemeint, über diese Fragen von der Bibel her einen ausgereiften, Gott wohlgefälligen Standpunkt zu finden.

In den letzten Jahrzehnten und verstärkt noch seit dem islamischen Anschlag vom 11. September 2001, werfen viele weltliche Humanisten bibeltreue Christen mit den fanatisch-gewalttätigen Kämpfern für die islamische Weltherrschaft in einen Topf. Dabei wird gerne der Begriff „Fundamentalisten“ gebraucht. Konservative Christen seien wie die fanatischen Muslime gegen die moderne, freiheitliche und moralisch freizügige Gesellschaft eingestellt; sie würden ihre religiösen Überzeugungen als allein seligmachende Wahrheiten hinstellen und seien nicht zum „Dialog“ und Kompromissen bereit. Aus ihrer „intoleranten“ und „absolutistischen“ Einstellung ergebe sich auch eine Gefahr für die Gesellschaft; sie seien zumindest unterschwellig gewaltbereit.

Bibeltreue Christen halten an den Fundamenten ihres Glaubens fest

Nun ist es unstrittig, daß wirklich bibeltreue, gläubige Christen daran festhalten, daß die Bibel eine von Gott gegebene Offenbarung an alle Menschen ist und damit auch eine absolute Wahrheit darstellt. Wir Gläubigen sind nicht der Meinung, daß alle Wahrheit relativ sei oder alle Religionen gleich oder ähnlich wahr seien. Wer das glaubt, ist kein echter gläubiger Christ, sondern ein religiös-christlich angehauchter Ungläubiger. Bibeltreue Christen halten entschieden an den von Gott selbst gegebenen Fundamenten ihres Glaubens fest. Wir glauben, daß allein die Bibel, die heiligen Schriften des Alten und Neuen Testaments, die von Gott selbst gegebene, unveränderliche und ewig gültige Offenbarung der geistlichen Wahrheiten ist, die die Menschen kennen und annehmen müssen, wenn sie wahres Leben haben wollen. Die Bibel ist göttliche Wahrheit, die höher steht als jede menschliche Vernunft; sie ist absolute Wahrheit im Vergleich zu allen menschlich-relativen Wahrheiten.

Wir sind der felsenfesten Überzeugung, daß Jesus Christus der Sohn Gottes und der alleinige Herr und Retter aller Menschen ist. Wir stehen uneingeschränkt zu dem Bekenntnis unseres Herrn: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (Johannes 14,6). Das biblische Evangelium ist der einzige Weg für sündige Menschen, Errettung vom Gericht und ewiges Leben zu finden – weder die Lehren Mohammeds noch die Lehren Buddhas, weder Hinduismus noch Animismus, weder New Age noch Humanismus können Menschen erretten und in Gemeinschaft mit dem allein wahren Gott bringen. Insofern halten wir an den Fundamenten des biblischen Glaubens fest und wollen sie auch nicht preisgeben und einhandeln gegen den heute verbreiteten postmodernen Relativismus.

Für uns ist die Bibel die einzig göttliche und verbindliche Wahrheit und Lehre. Wir glauben nicht, daß andere Religionen auch ein Weg zu Gott wären oder göttliche Wahrheiten empfangen hätten. Wir glauben, daß sich die Anhänger dieser Religionen in einem tragischen Irrtum befinden. Aber gerade deshalb, weil wir ja früher auch Irrende waren und nicht besser oder anders wie sie, und weil Gottes Liebe und Gnade auch ihnen gilt, lieben und achten wir die Anhänger anderer Religionen. Nach dem Vorbild unseres liebenden, barmherzigen Herrn hassen wir keine Andersdenkenden und wollen sie weder unterdrücken noch gar töten. Wir setzen uns nicht für die gewaltsame Unterdrückung irgendeiner Religion ein, sondern dafür, daß jeder Mensch seinen Glauben ungehindert leben kann. Wir lehnen auch jegliche Form von Druck, Bedrohung, Manipulation oder materieller Bestechung beim Zeugnis für den biblischen Glauben ab. Christ kann ein Mensch nur werden durch eine völlig freiwillige, wohlüberlegte Herzensentscheidung für Jesus Christus.

Weil wir die Bibel als alleinige göttlich geoffenbarte Wahrheit hochachten, lehnen wir andererseits jeden „Dialog“ mit den Weltreligionen und jede Glaubensbeliebigkeit ab, wie sie von den ungläubigen Namenschristen – etwa dem Ökumenischen Weltrat der Kirchen – gefordert und praktiziert werden. Ein „Dialog“ würde voraussetzen, daß jeder der Partner einen Anteil am Heil und an der Wahrheit hat und man sich durch Austausch annähern könne. Das ist nach der Lehre der Bibel unmöglich (vgl. 2Kor 6,14-18). Aber wir leben respektvoll und friedfertig mit Angehörigen anderer Religionen zusammen. Wir bezeugen friedlich und in Liebe, aber entschieden, daß Jesus Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, der einzige Retter und der kommende Herr und Richter über die Welt. In bezug auf unseren Glauben und unseren Herrn wollen wir in der Tat keinerlei Kompromisse machen und keine Abstriche an Gottes geoffenbarter Wahrheit dulden.

Bibeltreue Christen halten viele Entwicklungen in der modernen Gesellschaft für sündhaft und schädlich

Es ist auch wahr, daß wir viele neuzeitlichen Entwicklungen in Politik und Gesellschaft des ehemals christlichen Abendlandes innerlich nicht gutheißen und mitvollziehen können. Die heutige Gesellschaft zeichnet sich durch einen immer radikalere Abwendung von den christlich-biblischen Einflüssen aus, die sie während vieler Jahrhunderte prägten, und das können wir nur sehr bedauern. Auf der anderen Seite haben wir keinerlei Ambitionen, diese Welt „christlicher“ zu machen oder die gottfernen Menschen daran zu hindern, nach ihren verkehrten Maßstäben zu leben. Wir kämpfen nicht für eine „christliche“ Politik oder eine „christliche“ Gesellschaft, denn das lehrt uns die Bibel nicht. Wir möchten als eine andersdenkende Minderheit friedlich in dieser Gesellschaft leben, ohne ihre falschen Werte und ihre Sünden für uns zu übernehmen.

Gläubige Christen können solche Dinge wie die Auflösung der Ehe und Familie, die Freigabe von Unzucht und geschlechtlichen Abartigkeiten oder die Ermordung ungeborener Kinder nicht gutheißen oder mitmachen. Aber wir wollen auch nicht solche biblischen Werte anderen Menschen aufzwingen. Wir sehen es zwar als Aufgabe der Obrigkeit an, dem Bösen (und das ist die offene Übertretung der Moralgebote Gottes) zu wehren. Dort, wo sie es nicht mehr tut, entsteht schwerer Schaden für die Gesellschaft und den Einzelnen. Die Gerichte Gottes werden vermehrt über solche Länder und Völker kommen, die Gottes Maßstäbe offen brechen und niederreißen. Gott wird mehr und mehr Seinen Segen von den Völkern des ehemaligen „christlichen Abendlandes“ nehmen. Aber wir sind nicht berufen, biblische Ordnungen und Gebote den modernen Menschen aufzuzwingen, die sich von Gott abgewandt haben. Schon gar nicht werden wir gewaltsam darum kämpfen, daß die Gebote der Bibel respektiert werden.

Bibeltreue Christen sehen diese Welt aus der Sicht der biblischen Prophetie. Sie wissen, daß in der heutigen Endzeit die Gottlosigkeit und Gesetzlosigkeit der meisten Menschen unvermeidlich zunehmen wird und ganze Völker sich gegen Gott auflehnen. Die Welt wird an ihrem Ende sein wie die gottlosen Menschen vor der Sintflut und wie Sodom und Gomorrah (Lukas 17,24-32), und heute sehen wir, wie diese Voraussagen Jesu Christi sich eindrücklich erfüllen. Gott selbst wird über die Bosheit und Gesetzlosigkeit Seiner abgefallenen Geschöpfe einmal Gericht halten, und dieses Gericht wird schrecklich sein, wie das Buch der Offenbarung zeigt. Wir sind dazu berufen, solange Gott noch Zeit gewährt, Einzelne aus der Sünde und Gottlosigkeit dieser Welt herauszurufen und Ihnen die Botschaft von der rettenden Liebe und Gnade Gottes zu verkünden, die in Jesus Christus offenbar wurde.

So stehen bibeltreue Christen auf der einen Seite aus tiefster Überzeugung innerlich gegen den Weg der Selbstverwirklichung und Auflehnung gegen Gott, gegen die schrankenlose „Freiheit“ zum Sündigen und die moralische Verdorbenheit, die in der heutigen Gesellschaft immer dreister sich etabliert. Wir sind von Gott durch Sein Wort geführt, einen ganz anderen Weg einzuschlagen und mitten in dieser Welt „besonnen, gerecht und gottesfürchtig zu leben“ (Titus 2,12). Wir wollen durch ein gottesfürchtiges Leben und durch das Zeugnis des Evangeliums Menschen auf die Rettung aufmerksam machen, die allein in Christus gegeben wird. Dazu möchten wir von der Obrigkeit den Freiraum haben; andere Ansprüche haben wir nicht an Staat und Gesellschaft.

In bestimmten Fällen jedoch, wenn die Obrigkeit uns zwingen will, Dinge zu tun, die gegen Gottes Gebote stehen, sind wir vom Glauben her verpflichtet, uns zu weigern und Gott mehr zu gehorchen als den Menschen (vgl. Apg 5,29: „Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen!“). Das kann aber immer nur erleidende, passive Verweigerung sein, niemals aktiver oder gar gewaltsamer Widerstand. Dafür haben wir das Vorbild der Märtyrer der verfolgten Gemeinden des römischen Reiches wie auch der biblischen Täufergemeinden in der Reformationszeit, aber auch der leidenden und bezeugenden Gemeinde im kommunistischen Rußland und China des 20. und 21. Jahrhunderts.

Gläubige Christen haben sich zu aller Zeit bemüht, durch ihr gesetzestreues Verhalten und gute Werke (Nächstenliebe, Hilfe für Bedürftige und in Not Geratene) für die Gesellschaft Gutes zu tun und das Gute im gesellschaftlichen Leben zu fördern. Auf der anderen Seite sind wir nicht zum direkten politischen Engagement berufen und sollten uns von den politischen Geschäften dieser Welt enthalten. Das würde automatisch bedeuten, in ein fremdes Joch mit Ungläubigen zu gehen (2. Korinther 6,14-15); die Bibel lehrt uns, daß wir in diesem Zeitalter nicht berufen sind, zu herrschen, sondern zu leiden und Zeugnis von Christus zu geben. Die Welt bleibt unter der Herrschaft des Bösen, bis Christus persönlich Seine Königsherrschaft aufrichtet. Unser Auftrag ist es, für unsere Politiker und für das Wohl unseres Landes zu beten. Wir wollen und können uns nicht, wie dies die modernen Evangelikalen tun, in politisch-gesellschaftliche Veränderungsprogramme einspannen lassen oder einem falschen „sozialen Evangelium“ folgen.

Bibeltreue Christen sind keine „fanatischen Fundamentalisten“

Aus diesen Gründen ist es zutiefst unwahr und unrecht, wenn wir gläubigen Christen mit fanatischen Muslimen auf eine Stufe gestellt werden. Die Lehren Mohammeds fordern ausdrücklich die Gewalt gegen Andersgläubige und den Kampf um die völlige Weltherrschaft des Islam. Wie auch der Kommunismus und Nationalsozialismus kennt der Islam nur eine vorübergehende, taktisch motivierte Duldung Andersdenkender; wenn die Voraussetzungen gegeben sind, müssen sie mit Gewalt zur Unterwerfung unter die jeweilige Ideologie gezwungen werden. Der Mord um der Sache des Islam oder des Kommunismus willen ist ausdrücklich gerechtfertigt und sogar verdienstvoll.

So ist es eine sachlich unrichtige Verunglimpfung, wenn das Etikett „Fundamentalismus“ gleichermaßen fanatischen Muslimen und bibeltreuen Christen aufgeklebt wird und sie in gleicher Weise als „Gefahr für die moderne Gesellschaft“ eingestuft werden. Hinter einer solchen verleumderischen Gleichstellung steht ihrerseits eine intolerante, freiheitsfeindliche Ideologie, die fordert, daß alle Menschen die Gesetzlosigkeit und schrankenlose Freiheit gutheißen und mitmachen müßten, die heute von gottfernen Humanisten praktiziert wird. Wer überhaupt noch an fundamentale Wahrheiten glaubt und sich dem heutigen Relativismus widersetzt, wird schon zum Feind gestempelt, der seinerseits verfolgt wird.

Bibeltreue Christen sind keine „Gefahr für die moderne Gesellschaft“, sondern sind durch ihre Fürbitte und ihren Gehorsam gegen Gottes Gebote ein (wenn auch den gottfernen Humanisten verborgener) Segen für die Gesellschaft. Doch wollen wir nicht aufbegehren und auch nicht verzweifeln, wenn die herrschende Meinung und die Obrigkeit uns in Zukunft vielleicht zunehmend verfolgen. Verfolgung hat den wahren Gläubigen nie wirklich schaden können; sie gehört zu unserem geistlichen Leben in gewisser Weise dazu: „Und alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden“ (2. Timotheus 3,12). So wollen wir uns nicht fürchten und nicht verzagen, wenn wir als „Fundamentalisten“ ausgegrenzt und bedrängt werden. Doch andererseits wollen wir auch deutlich machen, daß uns diese polemische Bezeichnung zu Unrecht angehängt wird.

Bibeltreue Christen und der „christliche Fundamentalismus“ in den USA

Wir sollten hier noch ein Wort zu unserem Verhältnis als bibelgläubige Christen zum christlichen Fundamentalismus in den USA sagen, der ja der Namensgeber für das heutige „Fundamentalismus“-Schimpfwort ist. Hier sollen kurz die geschichtlichen Zusammenhänge dieses amerikanischen fundamentalism beleuchtet werden (ich verwende bewußt das englische Wort, um es von dem heutigen andersartigen Fundamentalismusbegriff abzugrenzen). Zugleich wollen wir einige Gründe anführen, weshalb wir den Begriff „Fundamentalist“ nicht für eine zutreffende Bezeichnung für die allermeisten konservativen Gläubigen in Europa halten.

Die bibeltreu-konservative Strömung des „fundamentalism“ bildete sich in den USA Ende des 19. Jahrhunderts aus einer regelrechten Erweckungsbewegung unter ernsten Gläubigen, die die Wahrheit von dem Abfall und der Gesetzlosigkeit in der Endzeit und der bald bevorstehenden Wiederkunft des Herrn zur Aufrichtung Seines Reiches ganz neu erfaßten und die bis dahin vorherrschende falsche Lehre verwarfen, nach der die Kirche das Tausendjährige Reich bereits verwirkliche und die Welt allmählich immer „christlicher“ mache. Durch intensives Bibelstudium und Gebet verbreitete sich die biblische Wahrheit von der bevorstehenden Wiederkunft Jesu Christi, von der Unterscheidung der Heilszeiten und der wahren Berufung der Gemeinde in den USA weit aus; eine Frucht dieser Bewegung war die bekannte „Scofield-Bibel“.

In dieser Zeit vollzog sich der Vormarsch der bibelkritisch-liberalen Theologie und der Evolutionslehre unter den verweltlichten und abgefallenen Großkirchen auch in den USA. Die erweckten Gläubigen bekämpften die verderblichen Irrlehren der liberalen Theologie, mußten aber bald erfahren, daß die Liberalen fast überall die Führungspositionen besetzten. So kam es zu einem Auszug vieler bibeltreuer Gläubiger aus den etablierten Kirchen, und es entstanden zahlreiche bibeltreue Gemeinden und Gemeindebünde. Führende konservative Bibellehrer brachten in jener Zeit (1915) eine fünfbändige Buchreihe heraus, in der sie die Grundwahrheiten des christlichen Glaubens verteidigten, und der damals große Verbreitung und Aufmerksamkeit zuteil wurde. Ihr Titel lautete „The Fundamentals“ (Die Fundamente“), und von diesem Titel abgeleitet nannte man diese bibeltreuen Christen in den USA fundamentalists.

Die Überzeugungen dieser frühen fundamentalists unterschieden sich praktisch nicht von denen heutiger bibeltreuer Christen in Europa. Doch leider erlebte diese Bewegung schon im frühen 20. Jahrhundert einige Fehlentwicklungen, die wir Gläubigen in Europa nicht nachvollziehen können und wollen. Der geistliche Eifer und die Lauterkeit der frühen Pioniere gingen später in manchem verloren; es gab häßliche Parteistreitigkeiten und Trennungen. Es kamen einige Führer auf, die sehr begabte Redner waren und die Emotionen mancher Menschen wirksam aufstachelten, so daß es zu ersten „Mega-Gemeinden“ mit an die Zehntausend Zuhörern kam. Doch ihre Botschaft wurde durch politische und polemische Elemente entstellt.

Einige fundamentalistische Führer wollten die weltliche Politik beeinflussen und für ein „christliches Amerika“ kämpfen. Dies wurde vom traditionellen Selbstverständnis Amerikas als eines christlichen Landes gefördert und durch den Umstand erleichtert, daß vergleichsweise viel mehr Amerikaner sich als gläubige Christen verstanden, als das in Europa der Fall war und ist. Diese politisierten Fundamentalisten versuchten politischen Druck auf die „Linke“ auszuüben und den ungläubigen Menschen in den USA die Beachtung der biblischen Gebote politisch aufzuzwingen – was im klaren Widerspruch zur Lehre der Bibel steht. In diesem Zusammenhang kam es zu einem spektakulären Prozeß darüber, mit dem einige fundamentalists erreichen wollten, daß an Amerikas Schulen die Schöpfung und keine Evolution gelehrt werden sollte. Diese unbiblische Vermischung des Evangeliums und der Gemeinde mit der weltlichen Politik führte nicht zuletzt dazu, daß weltliche Humanisten sich zunehmend gegen die politischen Ambitionen der fundamentalists auflehnten und sie als Gefahr für die weltliche, zunehmend liberaler werdende Gesellschaft ansahen. Diese verkehrten politischen Ambitionen beeinflußten auch den heutigen (völlig verzerrten und vorurteilsbeladenen) Kampfbegriff des „Fundamentalismus“.

In ihren verkehrten und zum Scheitern verurteilten politischen Kampagnen entschieden sich führende Fundamentalisten, unbiblische Bündnisse mit ungläubigen Konservativen und Irrströmungen einzugehen, etwa mit den Mormonen oder der katholischen Kirche. Solche Gruppen wie Jerry Falwells „Moral Majority“ erregten zwar politische Debatten und konnten einzelne zweifelhafte „Erfolge“ erringen, aber insgesamt machten sie das Zeugnis der konservativen Christen in den USA zunehmend unglaubwürdig und trugen mit dazu bei, daß die geistliche Ausstrahlungskraft der fundamentalists stetig abnahm.

Als bibeltreue Gläubige in Europa sollten wir von den Fehlern unserer Glaubensbrüder in den USA lernen und uns von politischen Kampagnen und Verstrickungen in die Politik der Welt fernhalten. Das bedeutet auch, daß wir Distanz halten zu den ungläubigen Neokonservativen oder gar Rechtsradikalen, in manchen politischen Sachfragen ähnliche Überzeugungen haben mögen, die aber letztlich genauso geistlich in der Finsternis und Teil dieser verkehrten Welt sind. Hier muß uns auch die Tatsache eine Warnung sein, daß manche bibeltreue Gläubige in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts auf Adolf Hitler hereinfielen und seine finstere antichristliche Haltung nicht durchschauten. Wir sollen uns nicht mit der Welt einmachen und nicht im ungleichen Joch mit Ungläubigen gehen. Die politisch konservativen Rechten sind auch heute vielfach neuheidnisch oder sogar esoterisch orientiert, und damit wollen wir nichts zu tun haben. Wir sollten uns aber auch von den angeblich „christlichen“ Parteien Distanz halten, die entweder konservativ-katholisch sind wie die „Christliche Mitte“, oder aber fragwürdige charismatische und modern-evangelikale Prägungen haben und mit ihren Kampagnen dem Evangelium eher schaden.

Als Selbstbezeichnung für uns konservative bibelgläubige Christen taugt wohl am besten der gute Begriff „bibeltreu“, der sich schon lange eingebürgert hat und unser Anliegen am besten wiedergibt. Wir halten an den Fundamenten des biblischen Glaubens entschieden fest, aber wir sind keine „Fundamentalisten“ in dem Sinn, wie sich der Begriff im 20. Jahrhundert entwickelt hat. Wir sind von Herzen mit den vielen aufrichtigen amerikanischen Christen verbunden, die sich heute noch fundamentalists nennen; wir teilen ihre bibeltreuen Überzeugungen und ihr evangelistisches Anliegen, aber wir können uns nicht mit den politischen und geistlichen Fehlentwicklungen einsmachen, die leider in dieser Bewegung Raum gewonnen haben. Es ist unsere Aufgabe, für die herrliche Rettungsbotschaft von Jesus Christus einzutreten und sie in Wort und Tat auszubreiten in einer Welt, die immer finsterer und gottloser wird. Laßt uns dieses wichtige Zeugnis mit aller Kraft und Hingabe ablegen und darum beten, daß wir dem Herrn treu nachfolgen können in dieser antichristlichen Welt!

Rudolf Ebertshäuser    www.das-wort-der-wahrheit.de    29. 7. 2011

Zu diesem Artikel können Sie auf unserer Webseite lesen:

Der moderne Evangelikalismus – Relativierung der Wahrheit und Kompromiß mit der Welt

Mai/Juni 2011

 

„Die Liebe hat das letzte Wort“:
Rob Bells Buch macht Werbung für ein anderes Evangelium

Der 40jährige Pastor der Megagemeinde Mars Hill Bible Church in Granville/Michigan Rob Bell wurde von dem weltlichen US-Magazin TIME zu einer der 100 weltweit einflußreichsten Persönlichkeiten des Jahres 2011 gewählt, und zwar hauptsächlich wegen seines neuen Buches „Love Wins“, das im April/Mai d. J. 4 Wochen lang auf Platz 2 der New York Times-Bestellerliste stand. Dieses Buch, das in den USA viele Debatten auslöste, wurde fast zeitgleich in Deutschland unter dem Titel „Das letzte Wort hat die Liebe“ von dem modern-evangelikalen Brunnen Verlag herausgebracht.

Bells Buch enthält eine dreiste, schamlose Werbung für ein andersartiges Evangelium, für einen gefälschten Christusglauben, der keine Kraft hat, zu erretten. Es ist zugleich ein Manifest der vorherrschenden radikalen Strömung der Emerging Church, in der schon lange das Gedankengut der Allversöhnung und die Anerkennung anderer Religionen heimisch ist. Bells Buch bietet inhaltlich nichts Neues; alle seine Aussagen sind dem Kern nach irgendwo bei bibelkritisch-liberalen Theologen schon längst ausgesprochen worden. Bell ist lediglich ein sehr geschickter Verführer, der diese liberalen Angriffe auf das biblische Evangelium in eine ansprechende, für die geistige Prägung junger Menschen von heute sehr wirksame Form bringt. Dieses Buch wird, so steht zu befürchten, eine weite Verbreitung finden und viele verführen; wir möchten uns deshalb etwas ausführlicher damit auseinandersetzen.

 

Bells verdrehte Sicht der Bibel:
Eine bedeutungsvolle Geschichte statt der inspirierten Offenbarung Gottes

Der lockere Erzählstil, durchsetzt mit rhetorischen Pointen und Gedankenblitzen, verbirgt geschickt den methodischen Ansatz, den Bell bei der Behandlung seines Themas (Untertitel: „Über Himmel und Hölle und das Schicksal jedes Menschen, der je gelebt hat“) bewußt gewählt hat. Im Einklang mit den Irrlehren der Emerging Church betrachtet er die Bibel nicht als Heilige Schrift, nicht als die vom Heiligen Geist eingegebene Selbstoffenbarung Gottes. Er betrachtet sie auch nicht unter dem Gesichtspunkt der Lehre, als Gottes Wort, das uns über Gott und Seine Ratschlüsse lehrt und unterweist.

Geleitet von der liberal-bibelkritischen „narrativen Theologie“ sieht Bell die Bibel lediglich als eine von Menschen erzählte Geschichte über Gott, die uns manches Interessante von Gott mitteilt, aber auch Irrtümer enthält, Dinge, die man getrost beiseitelassen kann, weil sie menschliche Mißverständnisse von Gott widerspiegeln (vgl. u.a. S. 25). Bell lehnt jegliche wörtliche Inspiration der Bibel und jegliche biblische Lehre ab. Das heißt, er nimmt sich das Recht, einzelne biblische Aussagen willkürlich umzudeuten und andere, seinen Thesen entgegengesetzte Aussagen einfach zu mißachten, weil er überhaupt nicht davon ausgeht, daß die Bibel etwas lehrt, d.h. daß durch den Zusammenhang verschiedener inspirierter Aussagen eine Lehre der Bibel erkannt und abgeleitet werden kann. Er zielt damit auf Leser, die ebenfalls kein Interesse an der Lehre der Bibel haben und sie nur durch moderne, verfälschte Nacherzählungen kennen (fast alle Bibelzitate in diesem Buch sind der „Hoffnung für alle“ oder ähnlichen Übertragungen entnommen, die an sich schon die biblische Aussage verdrehen und humanistisch umdeuten und sich daher für Bells Anliegen gut eignen).

Bell handelt sein Thema „Himmel und Hölle“ als ein lockerer Erzähler ab, der eine „häßliche Geschichte“ erzählt – ein polemisches Zerrbild des biblischen Evangeliums, das unbestreitbar ein ewiges Gericht Gottes über die Gottlosen zu einem seiner Fundamente hat – und erzählt im Gegensatz dazu eine „wunderschöne Geschichte“ voller Optimismus, Hoffnung und humanistischem Wohlwollen, bei dem am Ende doch alle Menschen eine Chance auf den Himmel haben. Diese „Geschichte“ ist aber ein Lügenmärchen, eine postmoderne Legende, ein Mythos (dieses Wort steht in dem hier so zutreffenden Wort von 2Tim 4,4 für „Legenden“). Bell „lehrt“ (im Vollsinn dieses Wortes) gar nichts – er stellt dem Leser nur diese beiden lügenhaft verdrehten „Geschichten“ vor und lädt ihn ein, doch besser der schönen, optimistischen zu glauben. Seine Methode ist ausgesprochen „postmodern“; er beansprucht auch für seine Liebäugelei mit der Allversöhnung keine absolute Wahrheit, sondern gaukelt dem Leser vor, er könne selbst wählen, was er lieber glaube.

Deshalb kann Bell auch dreist behaupten, er lehre gar keine Allversöhnung. Das ist eine typische Halbwahrheit. Er lehrt sie nicht nach normalen Methoden biblischer Lehre (das wäre auch unmöglich, weil viel zu viele biblische Aussagen dagegensprechen). Aber er befürwortet sie und wirbt für sie, um am Ende dem Leser aufzufordern: „Glaub es einfach; es ist doch viel schöner und einfacher, wenn du dieser liebevollen, ‚gewaltfreien’, optimistischen Botschaft anhängst!“.

Bell behauptet auch frech, seine Auffassung von der schließlichen Errettung aller sei ein Teil des „geschichtlichen orthodoxen christlichen Glaubens“, von dem er schwärmt: „Er ist ein tiefer, breiter und vielarmiger Strom, der mit einer atemberaubenden Vielfalt an Stimmen, Perspektiven und Erfahrungen seit Jahrtausenden dahinfließt“. In diesen „Strom“ schließt er dann alle Irrlehrer der Kirchengeschichte ein, von denen tatsächlich einige, wie z.B. Origenes, Verfechter einer Allversöhnung waren. Richard Mouw, der Präsident des Fuller Theological Seminary, der Rob Bell verteidigt, ordnet seine Position als „großzügige Orthodoxie“ ein. Aber bei diesem demagogischen Verständnis von Orthodoxie (eigentlich „Rechtgläubigkeit“) ist der Begriff vollends bedeutungslos geworden. Die Standpunkte Bells und seiner Mitstreiter widersprechen eindeutig den Fundamenten des biblischen Glaubens, sie sind verderbenbringende Irrlehren.

 

Bells Methode:
Dialektisches Hinterfragen, polemische Übertreibung, Appell an humanistische Vorurteile

Bells Buch ist voller verwirrender Fragen, voller Widersprüche und gewollter Unklarheiten. Keine Aussage läßt sich völlig fassen, sehr vieles bleibt nebulös, verschwommen, mehrdeutig. Das gehört zu der von ihm angewandten Methode der Dialektik und der postmodernen Zersetzung aller Wahrheitsgewißheit, die vom Geist Satans inspiriert sind: „Sollte Gott wirklich gesagt haben?“. Immer wieder zerpflückt Bell Aussagen des biblischen Evangeliums, die er zuvor bis zur Unkenntlichkeit verzerrt und verbogen hat, mit zweifelnden Fragen, die den Eindruck erwecken sollen, als sei in der Bibel ohnehin nichts klar und eine Fülle einander widersprechender Aussagen zu finden. Das kann nur ein Mensch behaupten, der den Geist Gottes nicht hat; ein solcher wird sich an bestimmten Punkten unweigerlich stoßen und widersprechen und lästern. Wer aber den Geist Gottes hat, dem wird die innere Stimmigkeit der Aussagen der Bibel durch den Geist geoffenbart. Bell zerpflückt die Bibel aus dem Geist Satans heraus, als ein Ungläubiger, der nie die Herrlichkeiten des Evangeliums durch den Geist erkannt hat (vgl. 1Kor 2,6-14).

Das fängt schon gleich am Anfang des Buches an, als Bell erzählt, sie hätten in ihrer Gemeinde eine Kunstausstellung gehabt, bei der eine „christliche“ Künstlerin ein Gandhi-Zitat verwendete, um ihre Botschaft auszudrücken. Ein Gast hatte einen Zettel an das Werk geklebt, auf dem stand „Wacht auf. Er ist in der Hölle“ – um auszudrücken, daß man nicht auf einen ungläubigen Götzendiener wie Gandhi hören sollte. Nun reagiert Bell mit seinen dialektisch-diabolischen Fragen: „Wirklich? Gandhi – in der Hölle? Ist er das? Sind wir uns da ganz sicher? Weiß das jemand so genau? Ohne jeden Zweifel?“ (S. 15 – Seitenzahlen der deutschen Ausgabe). Dahinter steht die Verführungslehre der Emerging Church, nach der auch Buddhisten, Hindus und Moslems bei Gott sein werden.

In bezug auf die Vorstellung vom ewigen Gericht der Gottlosen fragt Bell weiter: „Kann Gott so etwas tun oder es zumindest zulassen und weiterhin behaupten, ein Gott der Liebe zu sein?“ (S. 16). Das ist ein Echo der zahllosen Vorwürfe, die ungläubige Humanisten gegen den Gott der Bibel richten. Bell macht sich zu ihrem Anwalt und stimmt in ihre Angriffe auf den Gott der Bibel ein. Als nächstes erzählt er die Geschichte eines jungen Schülers, der bei einem Autounfall als Atheist gestorben war, worauf ein Gläubiger anmerkte, daß dann ja für ihn keine Hoffnung mehr bestehe. Diese völlig richtige Aussage (vgl. Hebr 9,27) nimmt Bell nun zum Anlaß für eine weitere dialektische Frageattacke: „Keine Hoffnung? Ist das die christliche Botschaft: ‚Keine Hoffnung?’ Ist es das, was Jesus der Welt anbietet? Ist das die heilige Berufung des Christen: zu verkünden, dass es keine Hoffnung gibt?“ (S. 18). Das ist pure Demagogie. Das Evangelium gibt denen Hoffnung, eine herrliche Hoffnung, die es in diesem Leben annehmen. Das ist die christliche Botschaft.

Bells Umgang mit der Bibel steht in starkem Gegensatz zur Methode der Bibel selbst, und zu ihren eindeutigen, klaren Wahrheitsaussagen: „Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde“; „Der Lohn der Sünde ist der Tod“; „Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben, danach das Gericht“; „Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm“; „… wilde Wellen des Meeres, die ihre eigenen Schande ausschäumen, Irrsterne, denen das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit aufbewahrt ist“; „Die Feiglinge aber und die Ungläubigen und mit Greueln Befleckten und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner – ihr Teil wird in dem See sein, der von Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod“.

 

Bells verführerische Botschaft:
Allversöhnung als die „bessere Nachricht“

Es ist eine unbestreitbare Tatsache, an der keine Strömung, die sich im Rahmen der biblischen Lehre und des biblischen Glaubens bewegte, vorbeigehen konnte, daß die Bibel Gottes Gericht über den sündigen Menschen offenbart. Der Sünder befindet sich nach den übereinstimmenden Aussagen des AT und NT unter dem Zorngericht Gottes, und wenn er nicht umkehrt, wird er verurteilt werden und damit auch eine ewige Strafe empfangen. Die Heiligkeit und der Zorn Gottes wird sich in Feuer äußern, in dem der Sünder seine ewige Existenz zubringen muß. Von dieser ewigen Verdammnis zeugt schon das AT, und zwar gerade der Prophet Jesaja, der auch das Licht der Erlösung so hell offenbart (Jes 66,24). Und der Herr Jesus Christus, den Bell für seine Irrlehren der „bedingungslosen Liebe und Annahme aller“ in Anspruch nehmen will, warnt in den ernstesten Worten vor diesem unauslöschlichen Feuer der Hölle (Mk 9,42-48).

Bell tritt dieser Wahrheit nicht mit den Mitteln einer wie immer gearteten Lehre entgegen. Er umgeht die Begründung mit biblischen Aussagen weitgehend und verzerrt stattdessen die biblische Lehre vom ewigen Gericht über die Gottlosen auf eine bösartige, polemische Weise, er stellt den Gott der Bibel in Seinem Gericht als willkürlich und grausam hin und erweckt Mitleid mit den Sündern, die doch solch ein Gericht nicht verdient hätten.

Im Kontrast dazu erzählt er dann seine angeblich positive, hoffnungsvolle, liebevolle Version der „Geschichte“. Auch dabei argumentiert er nicht lehrmäßig, obwohl er einige Vorstellungen der klassischen Allversöhnungslehre aufgreift und einbaut. Letztlich läuft es darauf hinaus, daß „Himmel“ und „Hölle“ sich angeblich nicht aufs Jenseits beziehen, sondern Zustände auf der Erde sind (angeblich im völlig unbiblisch verstandenen „Reich Gottes“), wobei das Feuer der Hölle nur eine reinigenden, läuternde Aufgabe hat und alle Menschen noch die Chance bekommen, zu Gott umzukehren und im Himmel mit ihm vereint zu sein.

Das ist Ausfluß einer üblen Irrlehre der Emerging Church, die die ewige Jenseitsdimension aus dem Glauben ausschneidet und ihre Hoffnungen nur auf das Diesseits, auf eine transformierte Erde konzentriert (vgl. S. 35-37). Damit wird der biblische Glaube radikal verfälscht und auf das humanistische „soziale Evangelium“ des liberalen Protestantismus verkürzt. Der falsche „Jesus“ von Bell bringt angeblich eine „soziale Revolution“ und ruft zu „menschlicher Solidarität“ (86).

Bell verkündet einen andersartigen, gefälschten „Gott“, der im scharfen Gegensatz zum Gott der Bibel steht. Es ist der „Gott“, den sich die sündigen, rebellischen Menschen gerne wünschen würden: dieser Gott ist nur bedingungslose „Liebe“ und „Annahme“, er ist so „barmherzig“, daß er nie Gericht üben würde und keinen Zorn kennt. Es ist genau der satanisch gefälschte „Gott“, der auch im New Age auftritt und die Menschen in den spiritistischen Botschaften der falschen Propheten und Channeler irreleitet: „Es gibt keine Sünde, Gott ist bedingungslose Liebe, alle kommen am Ende zu Gott“. So behauptet auch Bell, daß jeder Mensch schon Frieden mit Gott habe, auch wenn er nie Gott sucht oder Christus annimmt (vgl. S. 186-189).

Der Tod Jesu Christi wird in dieser Irrlehre nicht als Sühnopfer gesehen, weil Gott angeblich den Menschen einseitig schon alle Schuld vergeben hätte. Die biblischen Aussagen über das Sühnopfer seien nur als Bild gemeint gewesen, das in der damaligen Kultur sinnvoll war und uns heute nichts mehr zu sagen hat (131-133). Das ist das Falschevangelium der Emerging Church.

Bell verkündet auch einen anderen Christus (vgl. 2Kor 11,4) und sagt das sogar ganz offen. In bezug auf den biblischen Christus sagt er: „Es gibt einige Jesusvarianten, die in der Tat abgelehnt werden sollten“ (22). Er propagiert einen „kosmischen Christus“, wie ihn auch das New Age verkündet, als eine allgegenwärtige unpersönliche Naturkraft: „Es gibt eine Energie in der Welt, einen Funken, eine Elektrizität, an die alles angeschlossen ist. Die Griechen nannten das zoe, die Mystiker nannten es Geist und Obi-Wan Kenobi [aus „Star Wars“ – RE] nannte es die Macht.“ (147). Von diesem heidnisch-kosmischen Christus behauptet er: „Er ist in allen Kulturen gegenwärtig, und steht doch über allen Kulturen“ – und mit „Kulturen“ meint er auch „Religionen“ (vgl. S. 153-156). Noch einmal sagt er von diesem New-Age-Christus: „Er ist die heilige Kraft, die in jeder Dimension der Schöpfung gegenwärtig ist“ (159). Das ist Mystik, New Age und Taoismus, aber kein biblischer Glaube!

Bell begründet, wie gesagt, seine Allversöhnungsperspektiven nicht biblisch. Er redet an bestimmten Stellen davon, man könne verschiedene Auffassungen über das ewige Geschick der Menschen nebeneinander stehen lassen und sich selbst entscheiden, welche man bevorzuge (S. 116). An anderen Stellen greift er aber die biblische Lehre als negativ, eng, verletzend und grausam an. Ein gewichtiges Argument für ihn ist schließlich auch (und hier wird die Schulung aus der Gemeindewachstumsbewegung sichtbar) daß man mit einer solchen „negativen, verletzenden“ Botschaft nie die Masse der Menschen ansprechen kann, wohl aber mit der maßgeschneiderten „positiven“ Botschaft von der Allversöhnung (S. 174-175). Und daran ist etwas Wahres; deshalb wird die verführerische Hure Babylon, die große Welteinheitskirche, als ihr Fundament ein falsches Evangelium der Allversöhnung haben, weil nur so alle Religionen unter einem pseudochristlichen Dach vereinigt werden können. Und die Emerging Church ist eine Wegbereiterbewegung für die große babylonische Endzeitverführung.

In der Frage der Allversöhnung liegt eine Prüfung für unsere Herzenshaltung zu Gott und Seinem Wort. Sicherlich wird jeder Mensch von seinem menschlichen Gefühl her sich wünschen, daß alle Menschen gerettet werden könnten. Aber wenn wir den Gott der Bibel erkannt haben, dann wissen wir, daß Er vollkommen gut und voller Gnade und Barmherzigkeit ist, aber auch gerecht und heilig, ein Gott des Gerichts und ein Gott der Gnade zugleich. Wir mögen dieses erhabene Wesen Gottes und Seine Wege nicht in allen Einzelheiten verstehen, aber wir haben Ehrfurcht vor Ihm und vor Seinem heiligen Offenbarungswort. Wir sind gebunden, Gott und Seine Rettungsbotschaft genau so zu verkünden, wie Er sie uns in Seinem inspirierten Wort überliefert hat. Diese Rettungsbotschaft von Gnade und Gericht, von Himmel und Hölle ist unzähligen Menschen zum Segen geworden, hat sie zur Umkehr und zum ewigen Heil in Christus geführt. Wir haben kein Recht, diese Rettungsbotschaft nach menschlichem Ermessen zu verändern und dem verfinsterten Denken ungläubiger Sünder anzupassen.

 

Bells schreckliche Sünde:
Gotteslästerung und Aufruf zum Abfall von dem lebendigen Gott der Bibel

Was Bells Buch auf eine erschreckende Weise prägt, ist die dreiste, unverschämte Gotteslästerung, die er betreibt. In diesem Buch offenbart sich ein brennender Haß gegen den Gott der Bibel, der Bell zu Äußerungen treibt, die ein gottesfürchtiger Gläubiger gar nicht wiedergeben kann. Bell beschimpft den Gott der Bibel auf eine zynische, spöttische und freche Weise, daß es einem Kind Gottes nur kalt den Rücken herunterlaufen kann. Dieses Buch atmet einen teuflischen Geist der Auflehnung, der Lästerung, des Spottes, so daß man von seiner Lektüre nur jedem abraten kann, der es nicht lesen muß. Nur wenige Belege möchte ich anführen. Nachdem Bell dem Gott der Bibel Grausamkeit und Gewalttätigkeit vorgeworfen hat, sagt er: „Solch ein Gott ist schlicht verheerend. Seelisch niederschmetternd. Wir können ihn nicht ertragen. Niemand kann das (…) Dieser Gott ist Furcht einflößend und verletzend und unerträglich“ (173-174). Nachdem er Gott als einen „Sklaventreiber“ beschuldigt hat, sagt er: „Habe nichts zu schaffen mit diesem Gott“ (181).

Verbunden mit den teuflischen, bösartigen Angriffen auf den Gott der Bibel sind tückische Angriffe auf die bibeltreuen Christen, denen ebenfalls Bells besondere Abneigung gilt. Nachdem er die dreiste humanistische Behauptung aufgestellt hat „Denn wir formen unsere Götter, und dann formen unsere Götter uns“, fährt er fort: „Inquisitionen, Verfolgungen, Prozesse, Bücherverbrennungen – wenn religiöse Leute gewalttätig werden, geschieht das, weil sie von ihrem Gott geformt wurden, einem Gott, der gewalttätig ist“ (182). Hier werden bibeltreue Gläubige als „gewaltbereite Fundamentalisten“ an den Pranger gestellt. Es verwundert nicht, daß nach Bells Überzeugung besonders die bibelgläubigen Christen in der Hölle sein werden (vgl. S. 63/64).

So ist es nur eine logische Schlußfolgerung für Bell, seine Leser zur bewußten Abwendung vom überlieferten biblischen Glauben aufzufordern: „Wenn du eine dieser Sichtweisen gehört hast und sie funktioniert nicht, sie führt nicht zum Leben, sie bringt dich nicht näher zum Herzen Gottes, dann lass sie hinter dir. Lege sie ab. Lass sie los. Lass sie zurück“ (116). Er fordert seine Leser dazu auf: „altes Denken muss verlassen werden, und zugleich wird es nötig sein, sich neu zu öffnen …“ (194).

Es ist zu fürchten, daß manche junge und vielleicht auch ältere Menschen aus dem evangelikalen Lager sich diesen verderblichen Lockrufen tatsächlich öffnen werden. Wir leben in der Zeit, „da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden“ (2Tim 4,3-4). Wir leben in der Zeit, da sich die Prophetien des Judasbriefes und des 2. Petrusbrief auf erschütternde Weise bei uns erfüllen. Der Satan wird dieses Buch benutzen, um manche unbefestigte Seelen genau in das Verderben zu locken, dessen Wirklichkeit Bell so glattzüngig bestreitet (vgl. 2Pt 3,16-17).

Aber Bell selbst und diejenigen, die ihn und seine Verführungsbotschaft fördern und gewinnbringend vermarkten, tragen eine furchtbare, sehr ernste Verantwortung. Dazu gehören auch die deutsche Willow Creek-Bewegung und ihre Verantwortlichen, alles führende Allianzleute und Evangelikale; dazu gehört der Brunnen-Verlag, der schon die anderen verführerischen und verderblichen Bücher Bells verlegte. Dazu gehört Peter Aschoff, ein führender Mann der deutschen „emergenten“ Bewegung, der in seinem Vorwort dieses Buch als „inspirierend“ anpreist: „Das Resultat ist ein Glaube, der voller Hoffnung ist für unsere Welt. Ein Bild von Gott, das rundherum gewaltfrei (!!) ist.“

Dieses Buch müßte eigentlich Empörung, Protest, entschiedene Abgrenzung auslösen. Aber es steht zu befürchten, daß die meisten führenden Evangelikalen dafür schon viel zu weit in diese Bewegung des endzeitlichen Abfalls vom Glauben verstrickt sind. Wir können nur zum Herrn rufen, daß Er sich noch erbarmt und noch manchen die Augen öffnet über die schlimmen Dinge, die sich vor unseren Augen anspielen! es ist gut, wenn wir auch die jungen Menschen, die sich in bibeltreuen Kreisen bewegen, klar und ernst lehren, was die Bibel über das ewige Gericht und die ewige Gnade unseres Gottes lehrt, damit sie nicht den Lügengeschichten der postmodernen Irrlehrer anheimfallen.

Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind. (1Tim 4,1-2)

Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr bewahren, um es zu tun; du sollst nichts zu ihm hinzufügen und nichts von ihm wegnehmen! Wenn in deiner Mitte ein Prophet oder Träumer aufstehen wird und dir ein Zeichen oder Wunder angibt, und das Zeichen oder Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, und er spricht [nun]: »Laßt uns anderen Göttern nachfolgen – die du nicht gekannt hast -, und laßt uns ihnen dienen!«, so sollst du den Worten eines solchen Propheten oder eines solchen Träumers nicht gehorchen; denn der HERR, euer Gott, prüft euch, um zu erfahren, ob ihr den HERRN, euren Gott, wirklich von ganzem Herzen und von ganzer Seele liebt. Dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen und ihn fürchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhängen. (5Mo 13,1-5)

Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Sekten einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen. Und viele werden ihren verderblichen Wegen nachfolgen, und um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden. Und aus Habsucht werden sie euch mit betrügerischen Worten ausbeuten; aber das Gericht über sie ist längst vorbereitet, und ihr Verderben schlummert nicht. (2Pt 2,1-3)

Rudolf Ebertshäuser www.das-wort-der-wahrheit.de 6. 6. 2011

Quellen: Rob Bell, Das letzte Wort hat die Liebe. Gießen (Brunnen) 2011

Zu diesem Beitrag können Sie auf unserer Webseite lesen:

Die neuen Lehren der Emerging-Church-Bewegung

Wohin führt die „Emerging Church“?
Die neue Verführungsströmung unter den Evangelikalen

Falsche Propheten der „Kirche des neuen Zeitalters“.
Wichtige Bücher aus der Emerging Church-Bewegung kritisch gelesen

[Mit einer Rezension von Rob Bells Buch Velvet Elvis]

 

Willow-Creek-Jugendkongreß 2011:
„Ein Meilenstein“ in der Verführung „der Jugendszene“

Die Willow-Creek-Bewegung in Deutschland erweist sich immer deutlicher als Kanal zur Einführung eines andersartigen, vom echten biblischen Glauben abgefallenen „Christentums“. Dabei ist die Jugend eine der Hauptzielscheiben dieser Irreführung, denn viele christliche Jugendliche sind kaum in der Bibel gegründet bzw. haben gar keine echte Bekehrung und Neugeburt erlebt. So sind sie anfällig für wohlklingende Appelle und Geschichten und lassen sich auf den breiten Weg irreleiten, der ins Verderben führt. Das wurde auf dem diesjährigen Jugendkongreß der Bewegung in Düsseldorf vom 6. bis 8. Mai stattfand, wieder erschreckend deutlich.

Einer der Hauptredner dieses von ca. 3.500 Jugendlichen besuchten Kongresses war Rob Bell, erfolgreicher Pastor einer wachsenden Gemeinde in den USA (Mars Hill Bible Church in Granville/Michigan) und viel beachteter Redner der amerikanischen Evangelikalen – aber geistlich gesehen ein gefährlicher Irrlehrer und ein führender Kopf der verderblichen Emerging-Church-Strömung. Rob Bell verbreitete in seinem Vortrag genau die Lehren der postmodernen Kirche des Abfalls. Eine dieser Lehren ist die Ausrichtung der Kirche auf die Welt. So wird Bell in proKOMPAKT zitiert: „Im Evangelium geht es darum, mit dieser Welt in Verbindung zu treten (…) Jesus kam, um uns zu retten und die gesamte Schöpfung. Er ruft uns zurück zu unserer ersten Verantwortung, uns um die Schöpfung zu kümmern und etwas aus ihr zu machen“. Das ist ein falsches Evangelium! Im echten Evangelium geht es um die Errettung und Neugeburt des Sünders, der Buße tut und an Christus glaubt! Zum echten Evangelium gehört der Ausspruch unseres Herrn: „Denn was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben verliert? Oder was kann der Mensch als Lösegeld für sein Leben geben?“ (Mt 16,26).

Raffiniert wird die Ausrichtung des Glaubens von der Ewigkeit in diese Welt umgeleitet: „Jesus lehre nicht in erster Linie, was man tun müsse, um in den Himmel zu kommen, sondern wie man leben könne, um den Himmel auf die Erde zu bringen“. Die klare biblische Lehre, daß diese Welt Gott feindlich gegenübersteht, unter der Herrschaft des Bösen steht und Gottes Gericht erwartet, wird völlig verdreht und geleugnet: „Diese Welt ist unser Zuhause. Diese Welt ist gut. Gott hat uns nicht aufgegeben. Und er hat diese Welt nicht aufgegeben.“ In Bells Aussagen schwingt untergründig die Irrlehre der Allversöhnung mit, die Bell schon früher andeutete und in seinem neuen Buch „Love Wins“ offen propagiert (siehe Bericht oben).

Die Verführung erstreckte sich natürlich auch auf die Musik. Schon seit langem hat Willow Creek die mitreißende Wirkung der charismatischen Lobpreislieder erkannt und bewußt eingesetzt; so auch in Düsseldorf, wo ein Willow-Lobpreisleiter den Zuhörern einheizte. „In mitreißenden Liedern wurde der Beginn einer neuen Generation von Christen proklamiert – einer Generation, die mit ganzem Herzen für Jesus brennt. ‚Wir werden eine tanzende Generation sein’, heißt es in einem Song (…) es war zu spüren, wie so aus einer Vielzahl Einzelner eine starke Gemeinschaft, eine Einheit wurde“, so heißt es in dem Bericht eines jugendlichen Teilnehmers (idea 19/2011, S. 26/27).

Der junge Mann ahnt natürlich nicht, daß solche Proklamationen einer „neuen Generationen“ junger Christen schon seit über 40 Jahren zum Repertoire der charismatischen Verführer gehören und vor ihm schon andere „Generationen“ durch solches falsche Erweckungsfeuer ausbrannten. Wahr daran ist, daß man versucht, eine Generation andersartiger, falscher Christen zu züchten, die den biblischen Christusglauben hinter sich lassen und den antichristlichen Verführungen begeistert folgen. Der Kongreß scheint die Erwartungen seiner Organisatoren erfüllt zu haben; der Geschäftsführer von „Willow Creek Deutschland“ bezeichnete den Kongreß im Rückblick als einen „Meilenstein der Jugendszene“. Ein Meilenstein auf dem falschen Weg, der die Gemeinde von dem wahren Herrn Jesus Christus wegführt!

… damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch das betrügerische Spiel der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum verführen … (Eph 4,14)

Quellen: proKOMPAKT 19/2011; idea spektrum 19/2011, S. 13; S. 26/27

Rudolf Ebertshäuser www.das-wort-der-wahrheit.de 6. 6. 2011

 
 
 

Auf-gelesen

Hans Peter Royer tritt mit Johannes Reimer auf

Unser Kommentar zu Hans Peter Royer in „Aktuelle Notizen“ ist teilweise auf Kritik gestoßen; manche auch konservativere Evangelikale meinen offenkundig, daß meine Aussagen zu Royers Kurs überzogen seien. Doch werden diese Warnungen bestätigt durch das kommende „DünenhofFestival“, das vom 10. – 13. Juni in der evangelikalen Tagungsstätte „Dünenhof“ in Cuxhaven stattfindet. Der „Dünenhof“ wird von der „WegGemeinschaft e. V.“ getragen, zu der u.a. Ulrich und Christel Eggers sowie Manfred und Anke Pagel gehören. Der Dünenhof gehört zu den Stützpunkten der unbiblisch-mystischen „neuen Spiritualität“, die besonders von Eggers in der Zeitschrift „Aufatmen“ gefördert wird. Dort werden die mystischen Irrlehren eines Henri Nouwen oder Anselm Grün als Geheimtip für „spirituelle Erneuerung“ angepriesen; man macht Werbung für eine neue Art von „Glauben“, die mit dem biblischen eigentlich nichts mehr zu tun hat. Die Zeitschrift „Aufatmen“ und der Dünenhof haben auch bisher schon Sprecher der radikal bibelkritischen, vom echten Glauben abgefallenen „Emerging-Church-Bewegung“ gefördert. Dieses Mal wird dort der führende Vordenker der deutschen Emerging Church Prof. Johannes Reimer sprechen – und mit ihm auch Hans Peter Royer! Das ist ein schwerwiegendes Indiz dafür, daß Royer, wie schon sein Interview zeigt, sich der Verführungsströmung der „neuen Spiritualität“ weitgehend geöffnet hat und keine Bedenken hat, zusammen mit Leuten aufzutreten, die gefährliche Irrlehren verbreiten.

Das Weltende, das (noch) nicht stattfand

In den weltlichen Medien wurde den Voraussagen des amerikanischen Predigers Harold Camping recht große Aufmerksamkeit gegeben, der das „Weltende“, den „jüngsten Tag“ auf den 21. Mai berechnet hatte und über sein „Missionswerk“ „Familiy Radio“ lautstark vor dem Endgericht warnte und seine Anhänger auf diesen Tag vorbereitete. Als, wie zu erwarten, die unnüchterne und anmaßende Prophezeiung nicht eintraf, war der Spott der Gottlosen groß. Immer wieder verleitet der Feind Gottes schwärmerische Leute dazu, trotz des ausdrücklichen Wortes unseres Herrn in Termine für die Wiederkunft Christi zu berechnen und lautstark dafür Werbung zu machen. Der Widersacher versucht so die biblische Wahrheit von der bevorstehenden Entrückung der Gemeinde und dem darauf folgenden Gerichtstag des Herrn lächerlich zu machen und die Menschen dagegen immun zu machen. Doch viele Weltmenschen ahnen, daß der gerechte Gott auf das sündige Treiben der Menschheit einmal mit Gericht antworten muß. Deshalb finden Ankündigungen eines apokalyptischen Gerichts doch immer wieder Aufmerksamkeit, z.B. der Weltuntergangstermin, der anhand des Maya-Kalenders für den 21. 12. 2012 ausgerechnet wurde.

Wir gläubigen Christen sollten uns von all dem nicht abschrecken lassen, weiter die biblische Wahrheit zu bezeugen: „Die jetzigen Himmel aber und die Erde werden durch dasselbe Wort aufgespart und für das Feuer bewahrt bis zum Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen. Dieses eine aber sollt ihr nicht übersehen, Geliebte, daß ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag! Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, daß jemand verlorengehe, sondern daß jedermann Raum zur Buße habe. Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht; dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen. Da nun dies alles aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, an welchem die Himmel sich in Glut auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden!“ (2Pt 3,7-12)

Quelle: idea spektrum 21/2011, S. 13

„Weltweit haben die Gläubigen die Mehrheit“?! Eine seltsame idea-Meldung

Das Streben nach Geltung in der Welt und das ökumenische Denken bewirken bei vielen Evangelikalen eine völlige Verkehrung biblischer Maßstäbe. Anders läßt sich kaum erklären, was in idea spektrum zu lesen war: „Die Gläubigen haben weltweit die Mehrheit. Mehr als jeder 2. Mensch glaubt an ein höheres Wesen und ein Leben nach dem Tod“. Grundlage für diesen Befund ist eine internationale Meinungsumfrage, die von der Nachrichtenagentur „Reuters“ veröffentlicht wurde. Demnach glauben 51% der Befragten an die Existenz eines höheren Wesens. Abgesehen von der fragwürdigen Aussagekraft einer Umfrage, die von unter 19.000 Befragten auf die ganze Weltbevölkerung schließen will, muß es doch sehr verwundern, daß die evangelikale „idea“ hier unkritisch alle Menschen, die überhaupt an ein höheres Wesen glauben, als „Gläubige“ zusammenfaßt. Ganz im Sinne der Welteinheitsreligion werden z.B. die Muslime ebenfalls als „Gläubige“ gelistet, und es überrascht nicht, daß sie die „gläubigsten“ sind: In Indonesien und der Türkei glauben 93 bzw. 91 % an eine „höheres Wesen“, in Deutschland nur 31%. Auch im Glauben, daß Gott den Menschen erschaffen hat, erzielen die Muslime Bestwerte: das glauben in Saudi-Arabien 75%. Der wahre Glaube an den Herrn Jesus Christus, den die Bibel meint, wird in diesem Heilszeitalter nur von einer sehr kleinen Minderheit gelebt (vgl. dazu Lk 12,32; 18,8). Er fragt nicht nach Mehrheiten und geht auch keine solch verkehrten Koalitionen mit Götzendienern ein. „Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen?“ (2Kor 6,14-15).

Quelle: idea spektrum 18/2011, S. 11

Rudolf Ebertshäuser www.das-wort-der-wahrheit.de 6. 6. 2011

März / April 2011

 

Rick Warren arbeitet an Bündnissen für einen falschen „Frieden“

Auch wenn es in Deutschland über Rick Warren nicht viele öffentlichkeitswirksame Nachrichten gibt – dieser Mann hat nach wie vor einen außerordentlichen Einfluß in den USA („America’s Pastor“), und ist weltweit für viele Evangelikalen eine geistliche Autorität. Er rühmte sich beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos 2008, einem Netzwerk von etwa 500.000 Gemeinden vorzustehen. Er wurde als einer der 15 Führer bezeichnet, die weltweit am meisten Einfluß haben, und als einer der 100 einflußreichsten Menschen der Welt. Nach wie vor arbeitet er an der Verwirklichung seines globalen PEACE-Plans, der eine Vernetzung christlicher Gemeinden mit den Vereinten Nationen und ihren globalen Zielen vorsieht. Zu diesem Zweck arbeitet er mit weltlichen Politikern zusammen (so wurde in einer Abmachung mit dem Präsidenten von Ruanda dieses Land ausersehen, die erste „Leben mit Vision“-Nation zu werden), und er pflegt auch hochrangige Kontakte zu fragwürdigen und verführerischen Persönlichkeiten der „christlichen“ Szene.

Einer dieser fragwürdigen „top leader“, die Warren gerne für sich einspannt (und umgekehrt, für die er sich einspannen läßt), ist Tony Blair, ehemals Premierminister von Großbritannien, der vom Anglikanismus zum Katholizismus konvertierte und nach seiner politischen Karriere nun die Vision hat, auf religiöser Ebene zum Weltfrieden beizutragen. Blair hat zu diesem Zweck 2008 die Faith Foundation gegründet, eine Stiftung, die gegenseitiges Verständnis und Freundschaft zwischen den Weltreligionen fördern will. Warren ist Mitglied des Beirates dieser Stiftung, zusammen mit einigen illustren religiösen Führern, u.a. David Coffey, Präsident der Baptist World Alliance; Rabbi David Rosen, Vorsitzender des International Jewish Committee on Interreligious Consultations; Dr. Ismail Khudr Al-Shatti, muslimischer Berater des Premierministers von Kuwait and früherer Präsident des Gulf Institute for Futures and Strategic Studies; der Sikh-Professor Jagtar Singh Grewal, ehemaliger Vizekanzler der Guru Nanak Dev Universität in Amritsar, Indien, Roshi Joan Halifax, Abt des Upaya Zen Center (Zen-Buddhismus) in New Mexico, sowie Joel Edwards, früherer Generaldirektor der Weltweiten Evangelischen Allianz und nunmehr Direktor der evangelikalen Organisation Micah Challenge International.

Wie der Guardian berichtete, möchte Blair seine letztlich antichristlichen Bestrebungen zur Zusammenarbeit zwischen den Religionen massiv nach Kanada und die USA ausweiten. Dazu arbeitet er eng mit Rick Warren zusammen. Warren lud den rührigen Politiker Blair im März 2011 zu einem Forum mit dem Titel Peace in a Globalized Society (Friede in einer globalisierten Gesellschaft) in seine Mega-Gemeinde Saddleback Church ein. In ihren Beiträgen auf dem Forum betonten Warren und Blair nach einem Bericht von Roger Oakland, daß in Zukunft der einzige Weg zum globalen Frieden auf dem Planeten Erde darin bestehe, daß alle Religionen zusammenarbeiten und gemeinsam Gutes tun.

Das ist genau die Auffassung von der Einheit der Weltreligionen, die auch die katholische Kirche vertritt, die den Friedensgebeten in Assisi zugrundeliegt und die in die antichristliche Welteinheitsreligion der Hure Babylon einmünden wird. An diesen Zielen ist auch Warrens PEACE-Plan ausgerichtet, der ausdrücklich die Zusammenarbeit mit „Menschen des Friedens“ aus anderen Religionen befürwortet. Warren und Blair sehen ihre Initiativen auch im Zusammenhang mit den Milleniumszielen der Vereinten Nationen, die eine Art antichristliches Programm zur Höherentwicklung der Menschheit sind – antichristlich, weil sie auf der Vorstellung beruhen, der sündige Mensch könne ohne Christus Frieden und Gerechtigkeit auf der Erde bewirken.

Wie verführerisch die Arbeit der Saddleback-Gemeinde ist, zeigt auch ihre apologetische Wochenend-Konferenz im Jahr 2010. Unter den eingeladenen Sprechern waren:

* Philip Yancey, populärer evangelikaler Autor und Herausgeber der einflußreichen Zeitschrift Christianity Today. Yancey gehört zu den vielen Befürwortern einer mystischen „neuen Spiritualität“. In seinem Buch über Gebet Prayer: Does it make any Difference erwähnt er zustimmend verführerische Mystiker wie Thomas Merton, Henri Nouwen, Richard Rohr, Theresa von Avila, Meister Eckhart, aber auch Lehrer der Emerging Church wie Walter Brueggemann und Phyllis Tickle.

* Scot McKnight, ehemals Professor für Religionswissenschaft, ist ein prominenter Vordenker der vom biblischen Glauben abgefallenen Emerging-Church-Bewegung, der bekannte: „Als Theologe habe ich jahrelang die Bewegung studiert und mit ihren wichtigen Führern Austausch gepflegt – mehr noch, ich sehe mich als Teil dieser Bewegung oder dieses ‚Gesprächs’ und freue mich darüber.“

* Peter Kreeft ist ein prominenter Philosophieprofessor, der sich schon als junger Mann von seinem reformierten Glauben abkehrte und in die katholische Kirche eintrat. Er gehört zu den aktivsten und fähigsten Propagandisten der römischen Kirche in Amerika und verteidigt eifrig das falsche Evangelium Roms, die Sakramente und die Marienverehrung. Auch er wirbt für die meditative Mystik der „neuen Spiritualität“ und für die Vereinigung aller Religionen auf der Basis der Marienverehrung (vgl. dazu den Artikel „Rick Warren’s ‚Apologetics’ Weekend Should Apologize for Representing ‚Another Gospel’“ von Lighthouse Trails).

Was für eine „Verteidigung des Glaubens“ ist gemeint, wenn solche Feinde des biblischen Glaubens und raffinierten Verführer eingeladen werden? Doch diese Wahl zeigt nur, daß Warren weiter auf dem unbiblischen Kurs der Ökumene und Religionsvermischung fährt, und den gesunden biblischen Glauben zerstören hilft.

Umso bedenklicher ist die Tatsache, daß John Piper, der auch hierzulande recht beliebte Verkündiger eines charismatisch gefärbten Calvinismus und eines „christlichen Hedonismus“, Ende dieses Monats eine regionale „Desiring God“-Konferenz in der Saddleback-Gemeinde in Lake Forest abhält. Damit wird deutlich, daß Pipers Einladung von Rick Warren, im Herbst letzten Jahres auf seiner nationalen Desiring God-Konferenz zu sprechen, keine entschuldbare Verirrung war (Warren konnte damals nicht persönlich anwesend sein, aber sein Beitrag wurde per Video eingebracht). Offenkundig möchte Piper mit Warren auch weiter zusammenarbeiten, obwohl ihm bewußt sein müßte, daß er damit sein eigenes Ansehen bei vielen Evangelikalen in die Waagschale wirft, um einen nachweislichen Verführer in der Gemeinde Gottes zu stützen. Umgekehrt gibt es vielleicht dem einen oder anderen zu denken, daß Rick Warren seine Gemeinde gerne mit den unbiblischen Lehren des „christlichen Hedonismus“ nähren möchte. Offensichtlich sind diese Lehren keine Gefahr für seinen Verführungskurs, sondern vielmehr gut damit vereinbar.

Ähnliche Unterstützung bekam Warren von dem Charismatiker Chuck Smith, Leiter der „Calvary Chapel“-Bewegung. Noch vor einigen Jahren hatte Smith vor Warrens „Leben mit Vision“-Lehre gewarnt; nun aber setzte er Warren auf das Podium bei einer Evangelisationskampagne, begrüßte ihn als „seinen Freund“ und bat ihn, das Eröffnungsgebet zu sprechen. Warren hat einflußreiche Freunde, die ihm immer weitere Türen öffnen – diejenigen aber, die vor solcher Unterstützung warnen und die Wahrheit über Warrens verderblichen Kurs sagen, werden als engstirnige Spalter und Verleumder angegriffen und aufgefordert, zu schweigen. Sind diejenigen schuldig, die sich für den Schutz der Schafe einsetzen, oder diejenigen, die Türen der Schafhürde für die Wölfe öffnen?

Denn ihr wißt ja genau, daß der Tag des Herrn so kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie nämlich sagen werden: »Friede und Sicherheit«, dann wird sie das Verderben plötzlich überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen. Ihr aber, Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb überfallen könnte; ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht an noch der Finsternis. So laßt uns auch nicht schlafen wie die anderen, sondern laßt uns wachen und nüchtern sein! (1Thess 5,2-6)

Quellen:
http://www.guardian.co.uk/politics/2010/mar/14/tony-blair-faith-foundation-america
http://distomos.blogspot.com/2011/03/tony-blair-trifft-rick-warren.html
http://www.lighthousetrailsresearch.com/blog/?p=5393

Rudolf Ebertshäuser 6. 4. 2011 www.das-wort-der-wahrheit.de

Dazu können Sie auf dieser Webseite lesen:

„Leben mit Vision“ und „Willow Creek“-Welle:  Gemeindewachstum oder Gemeindeverführung?

 

US-Evangelikale suchen den Dialog mit Mormonen

Die modernen Evangelikalen haben sich im großen und ganzen von dem Fundament des wahren Glaubens, der göttlich inspirierten und irrtumslosen Bibel, abgewandt. Ihre Grundlage ist nicht mehr das biblische Evangelium und die gesunde Lehre der Schrift, sondern eine unbiblische Vermischung mit der Welt und eine betrügerische ökumenische „Einheit“, die alle möglichen Irrlehren und verderblichen Strömungen mit aufnimmt. Das hat schon dazu geführt, daß die verführerische Pfingst- und Charismatische Bewegung bereitwillig in den Reihen der „Evangelikalen“ willkommen geheißen wurde; auch die auf Falschprophetie und Irrlehren beruhende Sekte der Adventisten ist schon länger in die große evangelikale Einheit aufgenommen, von der Öffnung gegenüber der verderbenbringenden Irrlehre der römischen Kirche ganz zu schweigen.

Doch nun haben führende amerikanische Evangelikale einen Schritt über eine weitere Grenze getan und den offenen „Dialog“ mit der Sekte der Mormonen aufgenommen. Die „Evangelische Allianz“ der USA (NAE) veranstaltete eine Sitzung ihres Vorstandes in Salt Lake City, der Hochburg der Mormonen. In den USA leben mehr als 6 Millionen Mormonen, weltweit hat die Sekte ca. 13 Millionen Mitglieder. NAE-Präsident Leith Anderson (Washington) erklärte zu dem Treffen, die Evangelikalen sähen es als ihre Aufgabe an, die biblische Botschaft allen Menschen nahezubringen, ob sie sie hören wollten oder nicht. Außerdem schaue man aber auch aus nach möglichen Feldern der Zusammenarbeit.

Anlaß für das Treffen war das zehnjährige Bestehen der evangelikalen Initiative „Standing Together“ (Zusammenstehen), die den Dialog mit den Mormonen in Utah fördern will. Gründer ist der Pastor Greg Johnson (Lehi/Utah), der in einer Mormonenfamilie aufwuchs und als Jugendlicher Christ wurde. Wie Johnson sagte, gebe es reale Spannungen und Differenzen, die man nicht übertünchen solle. Es gehe um Dialog und Kommunikation. Bisher hätten sich einige Evangelikale „hinter den Kulissen“ darum bemüht, Mormonen „die Hand der Freundschaft zu reichen“, sagte der Theologe Richard Mouw, Präsident des Fuller Theological Seminary (Pasadena/Kalifornien) und Vorstandsmitglied der NAE.

Der Begründer der Mormonen ist Joseph Smith (1805-1844), der schon als Kind Visionen und Heimsuchungen von Lichtengeln hatte und der angeblich auf göttlichen Auftrag hin das „Buch Mormon“ von goldenen Tafeln übersetzte. Dieses auf okkulten Eingebungen beruhende Fabelbuch, wird neben anderen „Offenbarungen“ von den Mormonen der Bibel gleichgestellt. Die Mormonen verbreiten viele Irrlehren, u.a. daß Gott sich durch Evolution aus einem Menschen entwickelt habe und alle Menschen sich zu Göttern höherentwickeln könnten, aber auch, daß angeblich Luzifer und Jesus Christus „Brüder im Geiste“ seien. Die „Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage“ verkündet ein falsches Evangelium, das niemanden retten kann, sondern nur die Seelen verdirbt. Selbst die liberale „Zentralstelle für Weltanschauungsfragen“ stellt fest, daß die Lehren der Mormonen mit dem Christentum nicht vereinbar sind und diese Sekte eine eigene Religion bilde.

Das hindert die blind gewordenen Evangelikalen nicht, nunmehr Beziehungen zu den Mormonen aufzunehmen und den gleichberechtigten Austausch mit ihr zu suchen. Der oben erwähnte Theologe Richard Mouw, Präsident des für seine Irrlehren und verführerischen Einfluß bekannten evangelikalen Fuller Theological Seminary, hat ein beschönigendes Vorwort zu einer mormonischen Verteidigungsschrift geschrieben und den Eindruck erweckt, sie glaubten auch an Jesus Christus. Andere Evangelikale folgen dem Emerging-Church-Irrlehrer Brian McLaren und bezeichnen die Mormonen als „vierten abrahamitischen Glauben“. Kein Geringerer als Billy Graham traf sich vor kurzem mit einem bekannten Mormonen, Glenn Beck, zu einem versöhnlichen Dialog. Das ist eigentlich nur folgerichtig, weil dieselben Leute ja auch den „Dialog“ mit den Muslimen befürworten und betreiben und im Grunde längst auf dem babylonischen Zug zur Welteinheitsreligion aufgesprungen sind.

Es ist erschreckend, wohin das einmal geschehene Abweichen von der schlichten, klaren biblischen Wahrheit führt. Wer die Heilige Schrift und das klare biblische Evangelium aufgibt und die von der Bibel gebotene Absonderung von Irrlehren verläßt, der driftet auf einer abschüssigen Bahn immer weiter ab bis hin zum offenen Glaubensabfall. Das ist auch ein Gericht Gottes, der diejenigen in kräftige Irrtümer dahingibt, die Seine Wahrheit verschmäht haben

… und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr verzehren wird durch den Hauch seines Mundes, und den er durch die Erscheinung seiner Wiederkunft beseitigen wird, ihn, dessen Kommen aufgrund der Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte, Zeichen und Wunder und aller Verführung der Ungerechtigkeit bei denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, so daß sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit. (2Thess 2,8-12)

Denn viele Verführer sind in die Welt hineingekommen, die nicht bekennen, daß Jesus Christus im Fleisch gekommen ist – das ist der Verführer und der Antichrist. Seht euch vor, daß wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen! Jeder, der abweicht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, der hat Gott nicht; wer in der Lehre des Christus bleibt, der hat den Vater und den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, den nehmt nicht auf ins Haus und grüßt ihn nicht! Denn wer ihn grüßt, macht sich seiner bösen Werke teilhaftig. (2Joh 7-11)

Quellen:
http://www.idea.de/nachrichten/nachrichten-des-tages-detailartikel/artikel/usa-evangelikale-gehen-auf-mormonen-zu-1.html
http://distomos.blogspot.com/2011/03/usa-evangelikales-werben-um-mormonen.html
http://distomos.blogspot.com/2011/03/evangelikale-billy-graham-und-die.html

Rudolf Ebertshäuser 6. 4. 2011 www.das-wort-der-wahrheit.de

Dazu können Sie auf dieser Webseite lesen:

Der moderne Evangelikalismus –
Relativierung der Wahrheit und Kompromiß mit der Welt

Die Ökumenebestrebungen in der Endzeitchristenheit

 
 
 

Auf-gelesen

Eine von modernen Christen (was auch immer das heißen mag) betriebene Werbagentur hat eine neue Kampagne entwickelt – einen Werbespot „für Gott“, der in den Kinos dem Publikum vorgeführt werden soll. Der Inhalt soll die Botschaft sein: „Gott ist bis über beide Ohren verliebt. In Dich!“ Was viele oberflächliche Namenschristen als eine nette Botschaft empfinden werden, als eine smarte Idee, um ihren „Gott“ unter die Leute zu bringen, ist für gottesfürchtige echte Gläubige eine erschreckende Gotteslästerung. Hier wird das auf den Menschen ausgerichtete falsche Evangelium vieler Evangelikalen einmal ganz direkt auf einen Punkt gebracht. Der „Gott“ dieser Leute ist nicht der heilige Gott der Bibel, der die Sünder einmal richten wird. Er ist ein bequemer, menschenfreundlicher Götze, der sich glücklich schätzt, ein wenig Zuwendung von den Menschen zu bekommen, die in seinen Augen nicht nur „OK“, sondern sogar ganz toll sein müssen. Solche „Botschaften“ verkleben den Sündern die Augen und die Herzen, damit sie sich nicht wirklich bekehren.
Quelle: Brief des Christlichen Medienverbundes KEP vom März 2011

Die Verirrung und Selbstverblendung im modernen „evangelikalen Christentum“ wird auch an den Bekenntnissen des Popstars Kate Perry deutlich, die mit dem unzüchtigen und perversen Song „I kissed a girl and I liked it“ Weltruhm erlangte. In einem Interview behauptete sie nun, sie sei eine gläubige Christin. Ihr unechter „Glaube“ hindert sie allerdings nicht, sich nur spärlich bekleidet öffentlich zur Schau zu stellen. „Zu den freizügigen Pin-up-Fotos von ihr sagt sie ‚Ich bin eine junge Frau – ich habe kein Problem mit meinem Körper’“. Ihr Vater ist ein Pfingstler und Pastor einer Gemeinde. „Schon von frühen Kindertagen an seien ihr Gebetskämpfe gegen den Teufel ebenso vertraut gewesen wie das Beten in Zungen“. Welch eine Lästerung für unseren heiligen Herrn und Retter, wenn solche Menschen, die mitschwimmen im Schmutz dieser Welt, in Unzucht, Ruhmsucht, Ichkult und Vergnügungssucht, Seinen heiligen Namen in den Mund nehmen! Ein Glaube, der nicht zum Bruch mit den Sünden der Welt und zur Heiligung führt, ist nicht echt, sondern nur fromme Einbildung!
Quelle: PROkompakt 8/2011, S. 14.

Der Gastkommentar zur Ausgabe 12/2011 der evangelikalen Zeitschrift ideaSpektrum behandelt das Thema „Was Japan für unser Land bedeuten sollte“. Es geht um unsere bedenkliche Abhängigkeit von Atomkraft, ein politisches Plädoyer für den Ausstieg. Das Bemerkenswerte an diesem Kommentar ist nicht sein Inhalt, sondern der Schreiber, der hier die Ehre erhielt, an prominenter Stelle im auflagenstärksten evangelikalen Nachrichtenblatt seine Meinung kundzutun. Es ist Dr. Tobias Faix, einer der führenden Sprecher der Emerging-Church-Bewegung in Deutschland. Hier wird deutlich, daß die Evangelische Allianz sich für diese den Abfall vom biblischen Glauben verkündende Strömung geöffnet hat und keine Abgrenzung zu ihren Irrlehren vornimmt.

Februar 2011

 

Rick Warrens neue Gesundheitskampagne
macht indirekt Werbung für Yoga und New-Age-Gedankengut

Der Gemeindewachstumspastor Rick Warren und seine Saddleback-Mega-Gemeinde haben ein „Jahrzehnt der Schicksalsbestimmung“ (Decade of Destiny) ausgerufen. Im Rahmen dieser langfristigen Kampagne begann am 15. Januar 2011 ein 52wöchiger „Daniel-Plan“ zur Verbesserung der Gesundheit, der u.a. Kurse anbietet, die zur Gewichtsreduzierung und einem gesünderen Lebensstil anleiten. Dagegen ist ja an sich nichts einzuwenden; im Gegenteil, man darf von der Heiligen Schrift her durchaus sagen, daß bewußte, maßvolle Ernährung, eine gesunde Lebensweise und die Vermeidung von Übergewicht zum Lebensstil eines Nachfolgers Jesu Christi dazugehören sollten.

Doch die Kampagne von Rick Warren hat ganz gewichtige negative Nebenwirkungen – und zwar auf dem Gebiet der geistlichen Gesundheit, die für Gläubige wesentlich wichtiger ist als die körperliche. Warren verpflichtete nämlich für seine großangelegte Kampagne, die wahrscheinlich Zigtausende von Christen erfaßt, drei Star-Mediziner aus Amerika, die als Berater mit aufmunternden Videobotschaften und ergänzenden Büchern den Gesundheitskurs begleiten sollen. Und diese drei Männer gehören zu der einflußreichen New-Age-Strömung in der Medizin, die unter dem Etikett „ganzheitliche Heilung“ esoterische und okkulte Lehren und Techniken einsetzt. Und solche Lehren und Techniken werden nun mit ausdrücklicher Billigung von Rick Warren einem großen, gutgläubigen christlichen Publikum vermittelt!

Einer dieser Starberater ist Dr. Daniel Amen, ein renommierter Psychiater, Gehirnforscher und Leiter der Amen-Kliniken, der 28 Bücher verfaßt hat, u.a. auch über Bewußtseinstechniken zur Unterstützung der Gewichtsabnahme. Für ihn ist Meditation eine der wichtigsten Methoden zur Erhaltung und Wiedergewinnung der Gesundheit des Gehirns. Er empfiehlt daher das Kriya Kritan, eine Yoga-Meditationsrichtung, die mit einem besonderen Mantra arbeitet. Kriya Kirtan ist eine Spielart des Kundalini-Yoga, das die Erweckung der okkulten Kundalini- (= Schlangen-) Kraft zum Ziel hat. Außerdem empfiehlt er die hochokkulten Methoden des Tantra-Yoga, die auf einer Verbindung von Geschlechtlichkeit und magischen Riten beruhen.

Der zweite von Rick Warren angeworbene ärztliche Experte ist Dr. Mark Hyman, ein Spezialist für „funktionale Medizin“, der sich der Vermeidung von chronischen Krankheiten widmet und eine Gesundheitsmethode „Ultra-Wellness“ entwickelte. Auch er empfiehlt Yoga, Tiefenatmung und Meditation zur „Entspannung“ und Entwicklung der Bewußtheit (vgl. http://drhyman.com/ultrawellness-lesson-7-the-mindbody-bodymind-effect-158/).

Der dritte Gesundheitsberater ist der bekennende Moslem Dr. Mehmet Oz, ein renommierter Herzchirurg, der auch Bücher über Gesundheit, Abnehmen und Wellness verfaßt hat. Er wurde jahrelang von der in den USA außerordentlich populären New-Agerin Ophrah Winfrey in ihrer Fernsehshow herausgestellt und hat seit Jahren eine eigene sehr beliebte Fernsehshow. Im Januar 2010 lud er einen Reiki-Meister in seine Show und empfahl diese okkulte fernöstliche Heiltechnik, die darauf beruht, eine angebliche „universale Lebensenergie“ durch die Hände in den Kranken fließen zu lassen. Oz’ eigene Frau ist ebenfalls Reiki-Therapeutin, und Oz bekannte: „Reiki ist einer meiner Favoriten; wir wenden es seit Jahren in der Oz-Familie an, und wir schwören darauf.“ Oz stellte in einer Show auch den Hindumystiker und New-Age-Autor Deepak Chopra vor und empfahl Meditation als Hilfe zum Abnehmen. Nach seinem eigenen Bekenntnis wurde er von der okkulten Lehre Swedenborgs beeinflußt.

Warren empfahl mit den drei Spezialisten auch ihre Literatur und ihre eigenen Webseiten und wirkt damit aktiv bei der Ausbreitung von New-Age-Irrlehren unter bekennenden Christen mit. Bei dem „Daniel-Plan“ wird nur vordergründig die körperliche Gesundheit gefördert, im Verborgenen aber die endzeitliche Irreführung und Beeinflussung durch dämonische Mächte, die hinter all diesen esoterischen Meditationstechniken stehen. Wir müssen auch bei uns im deutschsprachigen Raum wachsam sein, damit nicht unser Streben nach Gesundheit uns verleitet, uns für okkulte Heilmethoden zu öffnen, die schlimmen Schaden an unseren Seelen verursachen können. Die evangelikale Christenheit verliert leider immer mehr ihr geistliches Unterscheidungsvermögen und sieht nicht mehr die Gefahren, die hinter fernöstlichen und esoterischen „Heilungs“-Methoden lauern.

Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden … (1Tim 4,1)

Wenn jemand fremde Lehren verbreitet und nicht die gesunden Worte unseres Herrn Jesus Christus annimmt und die Lehre, die der Gottesfurcht entspricht, so ist er aufgeblasen und versteht doch nichts (…) – von solchen halte dich fern! (…) Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge, jage aber nach Gerechtigkeit, Gottesfurcht, Glauben, Liebe, Geduld, Sanftmut! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, zu dem du auch berufen bist und worüber du das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen abgelegt hast. (1Tim 6,3-5.11-12)

Quellen:
http://www.lighthousetrailsresearch.com/blog/?p=5580 (31.1.2011)
http://saddleback.com/thedanielplan/whatisit/ (31.1.2011)
http://distomos.blogspot.com/ (31.1.2011)

Rudolf Ebertshäuser 2. 2. 2011 www.das-wort-der-wahrheit.de

Zu diesem Beitrag können Sie auf unserer Webseite lesen:

Lehren und Praktiken der Gemeindewachstumsbewegung

 
 
 

Eva Herman und die Reinkarnation

Unter konservativen Christen haben die Äußerungen von Eva Herman zur Frauenrolle und zum heutigen Verständnis von Ehe und Familie viel Zustimmung erhalten. Sie war von 1989 bis 2006 Nachrichtensprecherin der Tagesschau und moderierte bis September 2007 verschiedene Fernsehsendungen für den Norddeutschen Rundfunk (NDR). 2006 veröffentlichte die mehrfach geschiedene und wiederverheiratete Karrierefrau ihr Buch „Das Eva-Prinzip“, in dem sie sich für eine Rückkehr zur traditionellen Frauenrolle aussprach und den feministischen Zeitgeist kritisierte.

Frau Herman wurde für ihre mutigen Äußerungen von den entsprechenden Sprechern und Sprecherinnen des modernen Zeitgeistes wütend angegriffen, was ihr von vielen Gläubigen zusätzliche Sympathien einbrachte, auch Einladungen zu christlichen Veranstaltungen. Doch nun sorgen Beiträge von Frau Herman auf der Webseite des Kopp-Verlages, für den sie arbeitet und der u.a. esoterische Bücher herausbringt, für Bestürzung bei vielen christlichen Freunden Frau Hermans.

Frau Herman hatte bei einem Interview im Studio des Kopp-Verlages teilgenommen, in dem einige fragwürdige „Experten“ über Nahtoderlebnise berichteten, u.a. ein Schweizer Medium (d.h. okkulter Übermittler von Geisterbotschaften). Herman zog Bilanz:

„Nach der Aufzeichnung der über zweistündigen Sendung war klar: So leicht lassen sich die Fakten, die Erkenntnisse und Erfahrungen dieser Spezialisten und Hunderttausender anderer Menschen auf der ganzen Welt mit ihren sehr persönlichen, speziellen Erfahrungen in Bezug auf das Sterben, den Tod und den außersinnlichen Erfahrungen nicht einfach vom Tisch wischen. In der DVD-Produktion Nahtod, Jenseits, Reinkarnation – gibt es ein Leben nach dem Tod?- beschreiben die Wissenschaftler auf beeindruckende Weise, wie lebendig das Jenseits ist, und wie tröstlich es für Sterbende, aber auch für die Hinterbliebenen sein kann, zu wissen: Wir sehen unsere Lieben wieder, dereinst, hinter dem fernen Horizont …“

Frau Herman öffnete sich damit für die spiritistischen Betrug, der durch angebliche Botschaften Verstorbener aus dem Jenseits gestützt wird. Danach trete die verstorbene Seele in eine glückselige Lichtwelt ein und wirke von da aus positiv auf die Lebenden ein. Außerdem verbreiteten diese „Experten auch die Irrlehre der „Seelenwanderung“, nach der die Seele in immer neuen Existenzen wieder auf der Erde geboren würde. Das steht im direkten Widerspruch zu der klaren Lehre der Bibel, daß die Seele der unerlösten Sünder nach dem Tod in das Totenreich fährt, wo sie aufbewahrt wird für den Tag des Gerichts. „So gewiß es dem Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht …“ (Hebr 9,27). Hinter den „Botschaften Verstorbener aus dem Jenseits“ stehen listige finstere Geister, die den Menschen vorgaukeln wollen, sie kämen ohne Buße und Glauben an Jesus Christus in eine herrliche Lichtwelt.

Frau Herman wandte sich auch direkt gegen die Argumente ernsthafter Christen, die sich gegen ihre esoterischen Aussagen verwehrten. Sie schrieb:

„Derzeit erhalte ich zahlreiche Zuschriften … Trotzdem schreiben auch einige verunsicherte Leser, die von vornherein kategorisch beschlossen haben, sich diese Produktion nicht anzuschauen. Sie haben Furcht, es könnte sich um Verbotenes handeln. Vor allem gläubige Christen sind es, die nicht von ihrem »Weg« weichen wollen. Doch wissen diese Skeptiker eigentlich, dass die Lehre von der Wiedergeburt der Seele bzw. die Reinkarnation bis ins sechste Jahrhundert nach Christus durchaus Bestandteil der Kirchenlehre gewesen war…? Einer der bedeutendsten frühzeitlichen Lehrer der Seelenwanderung, der Begründer der Kirchenwissenschaft und Theologie Origines [!] von Alexandria, hatte sich lange vorher, im zweiten und dritten Jahrhundert, als christlicher Gelehrter über das Jenseits und die Wiedergeburt einen über alle Grenzen hinaus reichenden herausragenden Ruf erarbeitet und Kirche und Gesellschaft nachhaltig geprägt. Für Origines bestand der Sinn des Lebens in der irdischen Welt darin, dass sich alle Seelen durch viele Inkarnationen hindurch läutern und veredeln, bis sie, durch Befolgen der Gebote und durch Liebe, geistig hoch entwickelt wieder zurück in die Arme ihres Schöpfers gelangen, der sie einst erschaffen hatte…“

Die bekannte Autorin identifizierte sich in dem Beitrag eindeutig mit dem neuheidnischen Glauben an eine „Seelenwanderung“ und versuchte, dafür Anhaltspunkte in Standpunkten der katholischen Kirche zu finden. Es ist bezeichnend, daß sie dabei bei Origenes landet, einem schlimmen Irrlehrer, der viel zur Durchsäuerung der frühkatholischen Kirche beigetragen hat. Der nun offenbar gewordene Irrglaube von Frau Herman kann aber nur für solche Gläubige eine Enttäuschung sein, die wertkonservative Standpunkte geistlich überschätzen. Es hilft wenig, wenn Menschen in bestimmten Fragen Überzeugungen haben, die den Aussagen der Bibel nahe kommen oder mit ihnen vereinbar sind. Wenn jemand sich nicht zu Jesus Christus bekehrt und durch den Geist Gottes von neuem geboren wird, dann bleibt er immer noch in der Finsternis.

Es ist aus meiner Sicht eine Schwäche mancher bibeltreuer Christen, daß sie versuchen, ihre biblischen Überzeugungen auf politischen Wegen in die Gesellschaft zu tragen, obwohl das nicht unser Auftrag ist und „die Gesellschaft“ nichts anderes als „die Welt“ und damit Gott feindlich ist. So kann es zu politisch motivierten „Zweckkoalitionen“ kommen, die aber im Grunde unserem eigentlichen Auftrag schaden, nämlich in dieser finsteren Welt ein Licht und ein Zeugnis für die rettende Botschaft von Jesus Christus zu sein. Oft genug führen solche „wertkonservativen“ Koalitionen dann zu unbiblischen Verbindungen, etwa mit konservativen Katholiken oder Mormonen – oder wie in diesem Fall, mit radikalkonservativen Esoterikern. In der Bibel werden wir aber gelehrt, keine Verbindung zwischen Licht und Finsternis, Gläubigen und Ungläubigen, Christus und Belial anzustreben (2Kor 6,14-18).

In jedem Fall dürfen wir für Frau Herman wie für die vielen anderen verlorenen Menschen beten, die nur einzelne Symptome des großen Sündenübels erkannt haben und an dem großen Herrn und Retter Jesus Christus vorbeigehen.

Quellen:
Karl-Heinz Forneberg, Eva Herman und die Esoterik
http://info.kopp-verlag.de/neue-weltbilder/spiritualitaet-und-weisheitslehren/eva-herman/gibt-es-ein-leben-nach-dem-tod-teil-i-.html (31.1.2011)

Rudolf Ebertshäuser 2. 2. 2011 www.das-wort-der-wahrheit.de

 
 
 

Ein kleiner Einblick in das „Gebetsleben“ des Papstes

Der Journalist Peter Seewald, einst Marxist und durch eine Begegnung mit dem heutigen Papst Benedikt XVI. zum Namenschristentum konvertiert, hat dem jetzigen Oberhaupt der römischen Kirche in einem Interviewbuch Gelegenheit zur Selbstdarstellung gegeben. In einem eher empfehlend gehaltenen Auszug daraus druckte idea spektrum auch Äußerungen des Papstes über sein Gebetsleben ab. Es ist nicht uninteressant, diese zur Kenntnis zu nehmen:
 
„Was den Papst angeht, so ist auch er ein einfacher Bettler vor Gott – mehr noch als alle anderen Menschen. Natürlich bete ich zuallererst immer zu unserem Herrn, mit dem mich einfach sozusagen diese alte Bekanntschaft verbindet. Aber ich rufe auch die Heiligen an. Ich bin mit Augustinus, mit Bonaventura, mit Thomas von Aquin befreundet. Man sagt dann auch zu solchen Heiligen: ‚Helft mir!’ Und die Mutter Gottes ist ohnehin immer ein großer Bezugspunkt. In diesem Sinn gebe ich mich in die Gemeinschaft der Heiligen hinein. Mit ihnen, durch sie bestärkt, rede ich dann auch mit dem lieben Gott, vor allem bettelnd, aber auch dankend – oder ganz einfach freudig.“
Dazu könnte man viel sagen. Zunächst zeigt die seltsame Formulierung über Jesus Christus „mit dem mich einfach sozusagen diese alte Bekanntschaft verbindet“, daß hier jemand spricht, der nie eine biblische Bekehrung und Neugeburt aus dem Heiligen Geist erlebt hat. Die scheinbare freundliche Vertrautheit mit diesem „Herrn“ zeigt, daß hier der andere Jesus der römischen Kirche, nicht aber der verherrlichte Sohn Gottes gemeint ist, den die Heilige Schrift bezeugt. So kann kein wahrer Gläubiger über den Herrn Jesus und seine Beziehung zu Ihm reden. Dasselbe gilt, wenn er den lebendigen, heiligen Gott verharmlosend als den „lieben Gott“ bezeichnet. Auch so kann niemand reden, der den wahren Gott der Bibel kennt.

Was aufhorchen und erschrecken läßt, ist das Gebet zu den „Heiligen“, zu dem sich der Papst freimütig bekennt. Als gläubige evangelische Christen sind wir ja mit solchen finsteren Praktiken nicht wirklich vertraut. Doch die Art, wie das Oberhaupt der römischen Kirche sich hier ausdrückt, legt die Schlußfolgerung nahe, daß er diese „Totengeister“ (hinter denen in Wahrheit Dämonen stecken) nicht nur anruft, was die Bibel als Zaubereisünde verbietet, sondern daß er auch mit ihnen Umgang hat und Eingebungen von ihnen empfängt. Hoffentlich werden dadurch auch einige Gläubige gewarnt, die leichtgläubig den Behauptungen mancher Evangelikaler folgen, als sei der Papst ein echter gläubiger Christ. Hinter der römischen Kirche stehen aber Finsternismächte, und der von ihr verkündete „Glaube“ steht im unversöhnlichen Gegensatz zum wahren Glauben der Bibel.

Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer, oder einer, der Geister bannt, oder ein Geisterbefrager, oder ein Hellseher oder jemand, der sich an die Toten wendet. Denn wer so etwas tut, ist dem HERRN ein Greuel, und um solcher Greuel willen vertreibt der HERR, dein Gott, sie vor dir aus ihrem Besitz. (5Mo 18,10-12)

Quellen: ideaSpektrum 48/2010, S. 13

Rudolf Ebertshäuser 2. 2. 2011 www.das-wort-der-wahrheit.de

 
 

Januar 2011

 

Geistliche Gedanken zum Anfang des neuen Jahres 2011

Ein neues Jahr steht vor uns, hat gerade begonnen – ein Jahr, von dem wir nicht wissen, was es uns persönlich, was es dieser Welt bringen wird. Wir haben vielleicht manche Erwartungen, Hoffnungen oder auch Befürchtungen – aber Gott allein weiß, was in der Zukunft liegt. Er, der lebendige Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, Er ist der Herr über die Weltgeschichte, und Er lenkt auch die Geschicke jedes Menschen, besonders jedes Seiner Kinder. Auf Seine Gnade und Allmacht kindlich zu vertrauen und uns Ihm ganz zu überlassen ist gewiß das Beste, was jedes Kind Gottes tun kann.

Wir wollen uns darüberhinaus einige Tatsachen über das kommende Jahr vor Augen führen, die wir kennen können, auch wenn die Zukunft vor unseren Augen verborgen ist. Wir können sie erkennen, weil Gott sie uns in Seinem untrüglichen Wort geoffenbart hat. Wer dem Wort Gottes glaubt, der empfängt daraus Weisheit und Einsicht in die Zeiten, auch wenn er ihre Ereignisse nicht im Einzelnen vorhersehen kann.

1. Das neue Jahr kann uns jederzeit die Wiederkunft des Herrn und unsere Entrückung zu Ihm bringen.

Es ist nach meiner Überzeugung wichtig, daß wir uns die biblische Wahrheit von dem baldigen, jederzeit möglichen Kommen des Herrn immer wieder vor Augen halten. Jeder Tag dieses neuen Jahres bringt uns der Entrückung näher. Das Wort Gottes ermahnt uns, solche zu sein, die ihren Herrn erwarten und nicht solche, die sagen: „Unser Herr kommt noch lange nicht!“ Manche Einflüsse unter bibeltreuen Gläubigen laufen darauf hinaus, die jederzeitige Erwartung des kommenden Herrn abzuschwächen oder die Gemeinde dahin zu verleiten, auf den Antichristen zu warten statt auf ihren Herrn. Doch wir haben uns von den Götzen bekehrt, „um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen, und um seinen Sohn aus dem Himmel zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat, Jesus, der uns errettet vor dem zukünftigen Zorn“ (1Thess 1,9-10). Diese Erwartung unseres Herrn sollte uns dazu anspornen, die Zeit auszukaufen und dem Herrn Tag für Tag treu zu dienen; aber sie sollte uns auch zur Heiligung unseres Lebens anleiten, denn „jeder, der diese Hoffnung hat, reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist“ (1Joh 3,3). Wir wollen in diesem Jahr solche sein, die der Herr, wenn Er kommt, beim treuen Dienst für Ihn findet!

2. Das neue Jahr wird uns vermehrte antichristliche Entwicklungen und auch vermehrte Verfolgung bringen.

Auch wenn ich glaube daß die Gemeinde vor der großen Drangsal entrückt werden wird, bin ich davon überzeugt, daß die Gemeinde durch zunehmende Prüfungen und Bedrängnisse gehen muß, je weiter die antichristliche Entwicklung voranschreitet. Hier müssen wir achtgeben, um nicht einseitigen und oberflächlichen Lehren anheimzufallen, so als könne uns gar keine Bedrängnis treffen, nur weil der Herr uns vor dem Zorngericht der Großen Drangsal bewahrt. Nein, die vorantichristlichen Entwicklungen tragen grundsätzlich Wehencharakter, wie unser Herr in Mt 24,8 lehrt. Und die Ereignisse von Mt 24,4-14 betreffen auch die Gemeinde, solange sie noch auf der Erde ist; erst danach ist das jüdische Volk und die Drangsal für Jakob im Fokus. Wir sollten uns geistlich für diese Entwicklungen rüsten und intensiver für unsere Obrigkeit beten (siehe unsere neue Rubrik „Gebetsanliegen“).

Auch wenn die allgemeine Tendenz unaufhaltsam ist, kann unsere Fürbitte doch noch manches abwenden oder abmildern, und hier sind wir zu ernstem Gebet aufgerufen. Aber wir müssen auch bereit sein, ein treues, mutiges Zeugnis im Erleiden von Verfolgungen abzulegen. Die verschärften Antidiskriminierungsgesetze wie auch das Verbot jeglicher körperlichen Züchtigung, der staatliche Schulzwang u.a. können dazu führen, daß gläubige Christen, die der Bibel und ihrem Gewissen folgen, auf die Anklagebank kommen und bedrängt werden. Wir müssen darauf achten, daß wir uns nicht auf eine falsche Schiene politischer „wertkonservativer“ Koalitionen und Aktivitäten verleiten lassen, sondern gemäß unserer Fremdlingsstellung und unserer Berufung als heiliges Priestertum handeln, und das bedeutet in erster Linie Gebet, in gewissen Fällen begleitet von Petitionen an die Obrigkeit, gläubige Christen als religiöse Minderheit in ihren Gewissensführungen zu dulden.

3. Das neue Jahr wird uns vermehrte Verführungen bringen.

Auch die Verführungen in der Endzeit nehmen immer mehr zu, getreu dem prophetischen Wort in 2Tim 3,13: „Böse Menschen aber und Betrüger werden es immer schlimmer treiben, indem sie verführen und sich verführen lassen“. Der charismatische Irrgeist verleitet mehr und mehr evangelikal geprägte Christen, besonders durch die von ihm inspirierten „Lobpreislieder“, gegen die es kaum noch Widerstand selbst unter vielen konservativen Gläubigen gibt. Die Verführungsströmung des „postmodernen Christentums“ (Emerging Church) bringt viele junge Menschen aus dem evangelikalen Umfeld dazu, sich vom biblischen Glauben abzukehren. Die Ökumene und die Bibelkritik durchsäuern immer mehr Kreise.

Alle diese traurigen, verderblichen Entwicklungen kann die Gemeinde nicht insgesamt aufhalten oder gar zurückdrängen. Die treuen Gläubigen dürfen aber dennoch beten und Zeugnis geben mit dem Ziel, daß noch viele Verführte aufwachen und Buße tun, um sich von dem breiten Verführungsstrom abzusondern und den schmalen Weg echter Christusnachfolge zu gehen. Wir dürfen offensiv das lebendige und kräftige Wort Gottes verkündigen und vom Herrn Frucht erwarten – in der Auferbauung Seiner Gemeinde, aber auch in der Bekehrung von Menschen – auch heute.

4. Auch im neuen Jahr dürfen wir der Treue unseres Herrn gewiß sein und auf Seinen Sieg vertrauen.

Der Herr Jesus hat es verheißen: „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen“ (Mt 28,18-20). So dürfen wir vorangehen im Vertrauen auf unseren Herrn, auch wenn die Schwierigkeiten zunehmen. Der Herr will uns beistehen, wenn wir unbeirrt Ihm dienen bei der Ausbreitung des klaren Evangeliums und in der Auferbauung Seiner Gemeinde. Wenn wir auf dem schmalen, bibeltreuen Weg dem Herrn nachfolgen, dann werden wir trotz aller Bedrängnisse immer wieder die siegreiche Kraft unseres Herrn im Überwinden von Hindernissen, im selbstlosen Dienst, im Zeugnis erfahren.

5. Der biblische Ratschlag für unsere Zeit: „Habt acht, wacht und betet!“

Gemäß dieser wichtigen Aufforderung unseres Herrn in Markus 13,33 ist es für alle treuen Gläubigen in diesen Zeiten zunehmender Verführung und Bedrängnis ganz wichtig, diese drei Dinge zu praktizieren:

* Habt acht!   Hier liegt es nahe, diese Aufforderung so zu verstehen, wie wir es in Vers 9 desselben Kapitels finden: „Ihr aber, habt acht auf euch selbst!“ (vgl. auch Lk 17,3; Lk 21,34; Apg 20,28; 1Tim 4,16). Zuerst müssen wir darüber wachen, daß wir nicht in zunehmende Trägheit, Lauheit und Fleischlichkeit verfallen und so die geistliche Kraft zur treuen Christusnachfolge allmählich verlieren. Wir sollen uns immer wieder vor dem Herrn prüfen und Ihn bitten, uns durch Sein Wort bzw. durch andere Geschwister zu ermahnen und zu überführen, damit wir unser Abweichen immer wieder korrigieren können. Der Herr will uns schützen, stärken und leiten, aber wir können, wenn wir nicht acht haben auf uns selbst, von Ihm abdriften. Davor schützen uns demütige Selbstprüfung, ein Wandel im Licht und die beständige, ungetrübte Gemeinschaft mit unserem erhöhten Herrn.

* Wacht!   Diese Aufforderung bedeutet, daß wir nicht in Schlaf verfallen sollen, sondern aufmerksam, wachsam sind gegenüber allen Angriffen des Bösen, aller Verführung und Sündenverderbnis in unserem Leben, aber auch in der Gemeinde Gottes. In diesem Sinn warnt uns das Wort auch an anderen Stellen: „Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann…“ (1Pt 5,8). Wir lesen auch das Wort unseres Herrn in Offb 16,15: „Siehe, ich komme wie ein Dieb! Glückselig ist, wer wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht entblößt einhergeht und man seine Schande sieht!“. Eine große geistliche Gefahr in der letzten Zeit ist es, daß wir geistlich einschlafen und der Feind dann in unserem Leben oder in unseren Gemeinden ungehindert sein Zerstörungswerk tun kann. Wir sollten wie die Wächter auf den Mauern Zions uns keinen Schlaf gönnen, sondern betend dem Widersacher widerstehen. „Wacht, steht fest im Glauben, seid mannhaft, seid stark!“ (1Kor 16,13). Dieses Wachen ist untrennbar verbunden mit unserem Gebet: „… indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen…“ (Eph 6,18).

* Betet!   In der letzten Zeit, in die wir immer tiefer hineingeraten, ist das Gebet von entscheidender Bedeutung. Es ist grundlegend und zu allen Zeiten wichtig, weil wir als Kinder Gottes immer abhängig sind vom gnädigen Eingreifen unseres Herrn. Wir haben unsere Kraftreserven, unsere Befähigung zum Dienst, unsere Siege nicht in uns selbst, sondern nur in Christus, und durch das Gebet bringen wir sie sozusagen vom Himmel auf die Erde. Das Gebet ist aber besonders wichtig in Zeiten, wo der Feind seine unsichtbaren Geistesmächte zunehmend mobilisiert gegen die gläubige Gemeinde, wo er versucht, durch Einschüchterung und Verfolgung, aber auch durch Verführung, falsche Propheten und Irrlehren sowie persönlich durch Versuchung zur Sünde die Knechte und Mägde Gottes außer Gefecht zu setzen. Genau das ist in der Endzeit mehr und mehr der Fall. Der Feind versucht uns auch vom Gebet abzuhalten, uns träge und schläfrig zu machen. Wir aber sollten alles daransetzen, in diesen Zeiten den Herrn durch beharrliches, ernstliches Gebet zu suchen, Ihn zu bitten, daß er all die Seinen bewahrt und stärkt, daß Er die Anschläge des Teufels zunichtemacht nach Seiner Verheißung (vgl. 1Joh 3,8), daß Er uns befähigt, Seinen Willen zu erkennen und auszuführen, daß Er Seine Gemeinde erweckt und auferbaut … es gibt so viele Anliegen zum Gebet, und ohne das beharrliche Gebet der Heiligen wird die Gemeinde und werden die Einzelnen, so fürchte ich, zunehmend Rückschläge und Niederlagen erleiden. Bei unserem Beten spielt auch das Fasten in gewissen Situationen eine wichtige Rolle (vgl. Mt 9,15; Mt 17,21; Lk 2,37; Apg 13,2; Apg 14,23; 1Kor 7,5; 2Kor 6,5 – falls in Euren Bibeln an einigen Stellen „Fasten“ fehlt, bitte Schlachter 2000 lesen).

Um Anregungen für das verstärkte Gebet der Gläubigen in unserer Endzeitsituation zu geben, haben wir uns entschlossen, eine neue Rubrik „Gebetsanliegen“ einzuführen, in der wir grundsätzlichere und ggf. auch aktuelle Gebetsanliegen veröffentlichen und zum Gebet ermutigen wollen.

Zu der Rubrik „Gebetsanliegen“

Rudolf Ebertshäuser    www.das-wort-der-wahrheit.de    6. 1. 2011
 

 

Ein Jahr „Aktuelle Notizen“ – Rückblick des Verfassers

Ein Jahr lang sind nun die „Aktuellen Notizen“ auf der Webseite „Das Wort der Wahrheit“ Monat für Monat erschienen – Zeit für eine kurze Zwischenbilanz. Als Verfasser stehe ich diesen Meldungen etwas zwiespältig gegenüber. Auf der einen Seite bedeutet es eine Verstärkung des Aufklärungsdienstes zur Abwehr von Verführungen, wenn man zeitnah auf einzelne Ereignisse und Entwicklungen reagieren kann. Die Meldungen konnten auf bedenkliche Einflüsse aufmerksam machen und wahrscheinlich manche Geschwister warnen.

Auf der anderen Seite sehe ich die Gefahr, daß die Qualität leiden kann, wenn man unter einem gewissen Zeitdruck formulieren muß. Dabei können sich sachliche Fehler oder unbedacht formulierte Sätze einschleichen. Beides ist mir in Einzelfällen passiert, wofür ich mich entschuldigen möchte. Geistliche Bezüge, biblische Argumentationen können in den Notizen nur recht knapp ausgeführt werden. Mein eigentliches Anliegen besteht nach wie vor darin, fundierte biblische Lehre und geistliche Einschätzung in längeren Schriften zu formulieren. Ich würde mir wünschen, daß die aktuellen Meldungen viele Leser auch dazu führen, sich mit diesen ausführlichen Texten zu beschäftigen.

Es ist möglich, daß die „Aktuellen Notizen“ in Zukunft einmal zweimonatig oder evt. auch vierteljährlich erscheinen, weil die monatliche Erscheinungsweise doch viel Arbeitszeit vom Schreiben anderer Schriften abzieht. Hier will ich mich vom Herrn leiten lassen. Im Moment versuche ich in der ersten Woche des Monats neue Meldungen erscheinen zu lassen, aber davon muß ich unter Umständen auch einmal abweichen.

Ein weiteres Problem der „Aktuellen Notizen“ sehe ich darin, daß bisher fast ausschließlich negative Entwicklungen Gegenstand der Nachrichten und Kommentare sind. Gerne würde ich hier auch ermutigende Notizen bringen; doch geschehen geistlich vorwärtsweisende, positive Ereignisse und Entwicklungen in der heutigen geistlichen Niedergangszeit meist im Verborgenen, bei Einzelnen; sie eignen sich oft nicht für solche Nachrichten. Dennoch hoffe ich, daß ich künftig immer wieder einmal in den Aktuellen Notizen auch über ermutigende Entwicklungen und Ereignisse berichten kann. Ansonsten lade ich alle Leser der „Aktuellen Notizen“ ein, auf dieser Webseite auch die erbaulichen, ermutigenden Schriften und Vorträge zur Kenntnis zu nehmen und nicht nur die kritische Aufklärung, so nötig diese ist.

Es wäre mir eine Hilfe, wenn Geschwister, die die „Aktuellen Notizen“ nutzen, mir eine kurze Rückmeldung geben könnten, was sie an diesen Nachrichten für hilfreich und was für verbesserungsbedürftig halten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, wenn ich auf diese Mails nicht im einzelnen antworten kann! Aber ich würde gerne Anregungen und Verbesserungsvorschläge (auch für die sonstige Gestaltung der Webseite) entgegennehmen und nach Möglichkeit berücksichtigen.

 

 

Wie bibeltreu sind Sie eigentlich, Herr Werth?

Im Rahmen einer Kampagne gegen bibeltreue Christen, die von der Internetausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ schon seit einiger Zeit betrieben wird und vor allem den Vorwurf erhebt, bibelgläubige Christen würden ihre Kinder verprügeln und mißhandeln, interviewte „sueddeutsche.de“ auch den Vorsitzenden der Evangelischen Allianz, Jürgen Werth. Die kritisch gesinnten Journalisten stellten dem prominenten Evangelikalen eine peinliche Gretchenfrage: „Wie bibeltreu sind Sie eigentlich?“

Es ist sehr interessant, die Antwort des Allianzvorsitzenden einmal gründlicher zu überdenken. Zunächst einmal soll sie ganz wiedergegeben werden:
 

„Das ist eine gute Frage. Für mich ist das Christentum keine Buchreligion. Es ist eine Beziehungsreligion. Es geht um die Beziehung zum dreieinigen Gott. Die Bibel ist das Buch, in dem sich dieser Gott vorstellt. Sie ist kein Bürgerliches Gesetzbuch oder so etwas. Aber sie hilft uns, uns zu hinterfragen, was man tut, denkt und glaubt. Und evangelische Christen suchen das Gespräch mit anderen. Wer sagt: ‚So ist das, und wir reden nicht mehr darüber’, der setzt sich außerhalb der Gemeinschaft der Christen.“
Werths Antwort ist getränkt von jener dialektischen Gewundenheit und Unaufrichtigkeit, die leider immer häufiger anzutreffen ist und die eine bibelkritisch-liberale Denkweise offenbart. Was Werth hier sagt, hätte auch jeder ungläubige liberaltheologische Pfarrer aussprechen können.

1. Werth sagt: „Für mich ist das Christentum keine Buchreligion. Es ist eine Beziehungsreligion“. Diese Aussage scheint etwas Wahres an sich zu haben und ist doch zutiefst falsch und verführerisch. Das Fundament des echten Glaubens an Jesus Christus ist das Buch der Bibel, das der Glaube als vollkommen inspirierte Offenbarung Gottes ansieht. Natürlich ist der biblische Glaube eine Beziehung zu einer Person, zu dem Herrn Jesus Christus. Aber diese Beziehung beruht darauf, daß ich der Bibel als der wahren und echten Botschaft dieses Herrn Jesus Christus völlig glaube und auch ganz gehorche. Wer die Bibel nicht als verbindliche Autorität seines Glaubens und Lebens anerkennt, der glaubt nicht echt, der ist immer noch verloren – trotz eines „christlichen“ Lippenbekenntnisses. „Was nennt ihr mich ‚Herr, Herr’ und tut nicht, was ich sage?“

2. Werth sagt: „Die Bibel ist das Buch, in dem sich dieser Gott vorstellt. Sie ist kein Bürgerliches Gesetzbuch oder so etwas. Aber sie hilft uns, uns zu hinterfragen, was man tut, denkt und glaubt.“ Hier kommt ein ganz liberales Verständnis der Bibel ans Licht. Stellt sich Gott in der Bibel nur unverbindlich vor? Oder offenbart Er sich in Seiner Heiligkeit, Allmacht und Herrlichkeit, die von uns Buße, Glaube und Unterwerfung fordert? Enthält die Bibel etwa keine Gebote, die für die Gläubigen verbindlich sind? Natürlich ist sie kein „bürgerliches Gesetzbuch“. Aber sie ist doch die verbindliche Richtschnur für unseren Glauben und unser Leben – oder nicht, Herr Werth? Die Gebote Gottes zu brechen ist doch Sünde – oder nicht? Hilft die Bibel Ihnen nur noch, zu „hinterfragen“, was Sie tun, denken und glauben, Herr Werth? Haben Sie sich schon so weit von den heiligen, verbindlichen Aussagen des Wortes Gottes wegbewegt? Was der Allianzvorsitzende hier sagt, degradiert das Wort Gottes zu einem beliebigen religiösen Erbauungsbuch, bei dem jeder selber entscheiden kann, was er davon glaubt und worin er sich daran hält.

3. Werth sagt: „Und evangelische Christen suchen das Gespräch mit anderen. Wer sagt: ‚So ist das, und wir reden nicht mehr darüber’, der setzt sich außerhalb der Gemeinschaft der Christen.“ Das bedeutet also: Wer gewisse biblische Aussagen als absolute, nicht „hinterfragbare“ Wahrheit ansieht, der ist „dialogunfähig“ und wird als „Fundamentalist“ außerhalb der Gemeinschaft der Christen gestellt! Hier zeigt sich die verderbliche Frucht der unzähligen „Dialoge“, die die Evangelikalen mit liberaltheologischen Leugnern des Wortes Gottes geführt haben. Alles muß hinterfragt und diskutiert werden können – auch die Jungfrauengeburt, das Sühnopfer des Herrn Jesus, die Auferstehung … bei allem muß ein rechter „evangelischer Christ“ offensichtlich alle Meinungen stehen lassen und darf nirgends sagen: „So ist das, darüber diskutiere ich nicht!“ Hier bekennt sich Werth zu einer liberalen Beliebigkeit, die dem biblischen Glauben abgesagt hat. Zugleich ist die Drohung gegen die uneinsichtigen wirklich bibeltreuen Gläubigen unverkennbar: Sie gehören nicht zur „Gemeinschaft der Christen“ – womit offensichtlich die ökumenische Allianz aller Namenschristen gemeint ist. Nein, dazu gehören wir nicht und wollen auch gar nicht dazugehören, denn von dieser falschen „Gemeinschaft“ steht in der Bibel geschrieben: „Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!“ (Offb 18,4).

„Wie bibeltreu sind Sie eigentlich, Herr Werth?“ Nun, die offenherzigen Äußerungen dieses Interviews zeigen, daß der Vorsitzende der Evangelischen Allianz jeglicher gefährlichen, fundamentalistischen Bibeltreue gründlich abgeschworen hat. Die Vertreter dieser gottfeindlichen Welt können ihn beruhigt als harmlos, ja sogar als nützliche religiöse Stütze einordnen. Und wir? Wir wollen uns vom Herrn Mut schenken lassen, entschieden für Seine Wahrheit und Seine Gebote einzustehen, auch dort, wo das uns Hohn und Druck einbringt.

Das Gesetz des HERRN ist vollkommen, es erquickt die Seele; das Zeugnis des HERRN ist zuverlässig, es macht den Unverständigen weise. Die Befehle des HERRN sind richtig, sie erfreuen das Herz; das Gebot des HERRN ist lauter, es erleuchtet die Augen. Die Furcht des HERRN ist rein, sie bleibt in Ewigkeit; die Bestimmungen des HERRN sind Wahrheit, sie sind allesamt gerecht. (Ps 19,8-10)

Den Weg der Treue habe ich erwählt und deine Bestimmungen vor mich hingestellt. Ich halte fest an deinen Zeugnissen; HERR, laß mich nicht zuschanden werden! Ich laufe den Weg deiner Gebote, denn du machst meinem Herzen Raum. Lehre mich, HERR, den Weg deiner Anweisungen, daß ich ihn einhalte bis ans Ende. Gib mir Verständnis, so will ich dein Gesetz bewahren und es befolgen von ganzem Herzen. Laß mich wandeln auf dem Pfad deiner Gebote, denn ich habe Lust an ihm. (Ps 119,30-35)

Rudolf Ebertshäuser   www.das-wort-der-wahrheit.de    6. 1. 2011

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/wissen/glaube-liebe-pruegel-hoert-auf-damit-1.1036245-3

Zu diesem Beitrag können Sie auf unserer Webseite lesen:

Die Auflösung der Wahrheit durch die modernen Evangelikalen und unsere Antwort darauf

Der moderne Evangelikalismus – Relativierung der Wahrheit und Kompromiß mit der Welt

 

 

Was Hans Peter Royer bewegt

Hans Peter Royer ist ein beliebter Buchautor, Sprecher bei Konferenzen und Reiseprediger unter den heutigen Evangelikalen. Er ist immerhin stellvertretender Leiter der einstmals geistlich recht fruchtbaren internationalen Fackelträger-Bewegung (Major Ian Thomas) und leitet das österreichische Fackelträger-Freizeithaus „Tauernhof“. Er wird gerne geholt, um feurige Predigten vor Jugendlichen zu halten (auch bei den Dillenburger Jugendtagen der „freien Brüdergemeinden“ war er schon eingeladen). Nun hat ein österreichischer Webseitenbetreiber ihm in einem Interview einige Fragen gestellt. Royers Antworten darauf sind recht aufschlußreich. Sie zeigen, daß Royer weit von wirklich bibeltreuen Überzeugungen entfernt ist (sich weit davon entfernt hat?), und heute die unbiblische Denkweise sehr vieler (post)moderner Evangelikaler teilt. Ich erlaube mir, den Text auszugsweise wiederzugeben und hinter Royers kursiv gesetzter Antwort jeweils einen persönlichen Kommentar einzufügen (der Text bleibt einschließlich Schreibfehlern unverändert).
 

1. Was denkst du ist die größte Not der heutigen Kirche? (Antwort bitte in dem Bereich wo du Einsicht hast)

Die mangelnde Erkenntnis dass es um eine lebendige Beziehung zum Herrn Jesus geht und ein Mangel an Liebe unter Glaubensgeschwister unterschiedlicher Konfessionen. Wir reden zwar viel über Liebe, praktizieren und demonstrieren sie jedoch kaum im alltäglichen Miteinander. Damit meine ich auch mich selbst.
 

Die Antwort auf diese Frage zeigt, wie jemand die heutige endzeitliche Situation einschätzt. Die Not besteht für Royer nicht darin, daß die großen namenschristlichen Kirchen vom lebendigen Glauben abgefallen sind und sich der Bibelkritik, Ökumene und falschprophetischer Verführung geöffnet haben. Royers Antwort zeigt, daß er die Verleugnung der biblischen Wahrheit und damit auch des wahren Herrn Jesus Christus durch die römische Kirche und die protestantischen Großkirchen nicht durchschaut hat. Die tödliche Verdrehung der Wahrheit durch zahlreiche Irrlehren ist für ihn nicht das Problem, sondern unsere angebliche „Lieblosigkeit“. Wie Jürgen Werth stellt er die biblische Wahrheit stillschweigend zurück und erweckt den Eindruck, die Anhänger der verschiedenen christlichen Konfessionen hätten schon alle eine „lebendige Beziehung zu dem Herrn Jesus“. „Liebe statt Wahrheit, Einheit statt Klarheit“ ist das Motto der meisten heutigen Evangelikalen, die selbst nicht mehr auf dem Boden des biblischen Glaubens und der biblischen Lehre stehen. Royer sieht das Problem nicht in der ökumenischen Verführung, sondern wünscht sich offensichtlich, daß wir aus „Liebe“ zu unseren katholischen, orthodoxen, liberalprotestantischen, charismatischen „Glaubensgeschwistern“ alles Trennende zurückstellen und noch mehr in den ökumenischen Einheitssumpf hineinrudern.
 

2. Was ist die Lösung dafür?
 

Wenn ich das wüsste dann wäre ich Jesus. Zum einen müssen wir unser persönliches Leben immer wieder überprüfen ob wir in dieser Abhängigkeit von Jesus sind und “in ihm bleiben” und zum anderen müssen wir mehr Mut aufbringen uns freudig und stolz als Christen zu bekennen in einer Gesellschaft wo Jesus nicht mehr “cool” ist. Menschen gerne haben, egal wo sie denken und was sie glauben, und Freude an Jesus haben.
 
Hier bringt Royer fromme Allgemeinplätze und bleibt eine echte Antwort schuldig. Die Lösung für die Nöte der Gemeinde („Kirche“) kann doch nicht darin bestehen, daß wir „uns freudig und stolz als Christen bekennen“. Royer umgeht alles, was auf den Kampf für die biblische Wahrheit, die gesunde Lehre und den überlieferten Glauben hinweisen könnte. Er will ja offenkundig nicht, was die Bibel als Lösung zeigt, nämlich die Absonderung der treuen Gläubigen von den glaubensleeren Großkirchen. „Menschen gerne haben, egal wo sie denken und was sie glauben“ ist eine verführerische, verkehrte Parole, die an die heutige Emerging Church-Bewegung erinnert. Die Liebe zu den Verlorenen muß bei uns gepaart sein mit einem kompromißlosen Zeugnis für die biblische Wahrheit und mit Absonderung von Irrlehre und bloßem Namenschristentum. Doch genau davor schreckt der heutige Evangelikalismus zurück.
 

3. Welche 5 Bücher haben dich am meisten im Glauben weitergebracht oder beeinflusst und warum? (neben der Bibel)

Es fällt mir schwer nur 5 auszuwählen – es wären 50.
1. Ravi Zacharias – Cries of the heart – Bringing God near when He feels so far
2. Bruder Lorenz und Frank Laubach – Leben in Gottes Gegenwart
3. Eugene Peterson – Christ plays in Ten Thousand places
4. Henri J.M. Nouwen – The Return of the Prodical Son
5. Brennan Manning – Ruthless Trust

Diese Antwort ist nun sehr aufschlußreich und sollte uns zu denken geben. Wenn wir die Bücher kennen, die jemanden am meisten beeinflußt haben, können wir schon manches über seine Denkweise wissen. Ravi Zacharias ist ein bekannter amerikanischer Evangelikaler, ein brillanter Buchautor – aber auch engagiert in ökumenischen Kompromissen, wie seine Unterschrift unter die Manhattan-Deklaration zeigt (vgl. dazu Aktuelle Notizen Mai/Juni 2010). Noch befremdender ist sein Einsatz als Sprecher bei einer Konferenz der Mormonen im Jahr 2004 und die Tatsache, daß er für den freundlichen Dialog mit dieser Sekte plädierte und ihre Irrlehren herunterspielte. Eugene Peterson ist vor allem durch die radikal verfälschende Bibelübertragung „The Message“ bekannt. Er gehört zu den redegewandten Verfechtern der „neuen Spiritualität“, d.h. einer ökumenisch-liberal-mystischen Verfälschung des biblischen Glaubens. „Bruder Lorenz“ ist ein katholischer Mystiker des 17. Jh., der mit seinen Lehren vom „immerwährenden Gebet“ und der „Verwirklichung der Gegenwart Gottes“ zu den Lieblingsautoren der „neuen Spiritualität“ gehört. Henri Nouwen ist ein katholischer Mystiker des 20. Jh., der auch fernöstliche Meditation bejahte und überzeugt war, daß Menschen auch ohne Glauben an Jesus Christus gerettet würden. Auch Manning ist als ehemaliger katholischer Priester einer der führenden Autoren der mystisch-ökumenischen Strömung. Sie alle vertreten eine völlig unbiblische, an katholischen Vorbildern orientierte verwaschene „Spiritualität“, die heute zahllose Evangelikale irreführt. Diese Liste der wichtigsten Bücher neben der Bibel zeigt, daß Royer offenkundig auf dem Irrweg der meditativ-mystischen falschen „Spiritualität“ schon weit fortgeschritten ist. Das sollten solche Leser und Hörer beachten, die sich noch zu bibeltreuen Kreisen zählen und die von seiner Rhetorik offenkundig oft beeindruckt sind.
 

4. Wo sind für dich Grenzen der Einheit unter “bekennenden” Christen (Wo fängt Irrlehre an und was sind Auslegungsspielräume)?

Jeder Mensch der glaubt, dass der historische Jesus Christus für unsere Sünden gestorben ist, am Ostersonntag auferstanden ist aus den Toten, heute lebt und durch den Heiligen Geist in uns Wohnung nimmt, ist ein Bruder und eine Schwester in Christus. Alles andere ist Peripherie.

Diese Antwort Royers ist mit ihrer verwaschenen Formulierung der Glaubensfundamente charakteristisch für die Beliebigkeit vieler heutiger Evangelikaler in Glaubensdingen. Man will die Irrlehren nicht mehr beim Namen nennen und sucht nach der größtmöglichen Einheit auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Zunächst klingt die Antwort für manche vielleicht zufriedenstellend. (Wir wollen uns nicht lange mit der seltsamen „kirchentreuen“ Formulierung aufhalten, Christus sei am „Ostersonntag“ auferstanden.) Aber wenn man bedenkt, was hier nicht berücksichtigt ist, wird man hoffentlich nachdenklich. Royer formuliert eine „Basis“, die jeder Katholik unterschreiben könnte. Ist er deshalb ein „Bruder in Christus“? Ist das Fürwahrhalten dieser Wahrheiten schon gleichbedeutend mit Wiedergeburt? Was ist mit denen, die die Inspiration der Bibel leugnen und Bibelkritik betreiben? Mit denen, die die Gottheit Christi und die Jungfrauengeburt leugnen? Wo bleibt die Abgrenzung gegen die Irrlehren der Pfingstler? Oder gegen die Allversöhnung? Hat die römische Kirche ein falsches Evangelium, wenn sie die Rettung von Werken und Sakramenten abhängig macht? Ist das alles „Peripherie“? Für Royer offensichtlich schon. Er vertritt eine radikal ökumenische Gesinnung, die nahezu jeder satanischen Verfälschung des Christentums Zutritt gewährt.
 

6. Was muss ein Mensch glauben um errettet zu werden? (Natürlich an Christus was muss der Inhalt sein)

Er muss sich nur an Jesus wenden! Umdenken! Von einem Leben ohne Gott umkehren zu einem Leben mit Gott. Nachdem Gott sich uns in Christus zugewandt hat, dürfen wir uns mit Zuversicht an Gott wenden und leben.
 

Auch hier finden wir die modern-evangelikale Verwässerung der Evangeliumsbotschaft erschreckend deutlich ausgeprägt wieder. Und diese Formulierung kommt von jemandem, der sich als „Evangelist“ für Jugendliche betätigt! Ein bloßes verwaschenes „Umdenken“ (in welcher Beziehung? wohin?), „sich an Jesus wenden“ (an welchen Jesus? den der römischen Kirche, den der Charismatiker?) – das führt keineswegs zu einer echten Errettung; das sind die verschwommenen Formeln, die heute auch bei „Pro Christ“ und anderen modernen Evangelisationskampagnen angewandt werden, um Menschen zu einer religiösen Scheinbekehrung zu führen, die niemals bereit wären, auf biblischer Grundlage sich zum Herrn zu bekehren. Die Erkenntnis der eigenen Sündhaftigkeit und Schuld vor Gott, die Herzensumkehr zu Gott, der Glaube an den Herrn Jesus Christus als den menschgewordenen Gottessohn, der unsere Schuld durch Sein Blut am Kreuz sühnte und auferstand und nun im Himmel thront, die Unterwerfung unter die Herrschaft Christi – alle diese Elemente eines biblischen rettenden Glaubens werden ausgeblendet. Was bedeutet ein „Leben mit Gott“? Viele nicht wiedergeborene Protestanten und Katholiken meinen, sie führten ein „Leben mit Gott“ und gehen doch verloren. Nach Royers Antwort zu schließen muß der rettende Glaube fast nichts beinhalten außer einer wie immer gearteten Zuwendung zu „Jesus“.
Damit wird die Krankheit des postmodernen Evangelikalismus auch in diesen Äußerungen eines geachteten Sprechers dieser Bewegung erschreckend offenbar. Da nutzt es auch nichts, daß Royer in seinen Büchern sicherlich auch vieles Richtige, Zutreffende schreibt. Die Richtung, in der er seine Hörer und Leser führt, ist verkehrt und irreführend. Es mag sein, daß man ihm als Bergführer vertrauen kann, daß er seine Kunden sicher zum Gipfel führt – wo er als geistlicher Leiter und Verkündiger des Wortes Gottes auftritt, sollte man sich davor hüten, dem verkehrten Kurs Royers und seiner evangelikalen Kameraden zu folgen.

Mich wundert, daß ihr euch so schnell abwenden laßt von dem, der euch durch die Gnade des Christus berufen hat, zu einem anderen Evangelium, während es doch kein anderes gibt; nur sind etliche da, die euch verwirren und das Evangelium von Christus verdrehen wollen. Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht! Rede ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich allerdings den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich nicht ein Knecht des Christus. (Gal 1,6-10)

Geliebte, da es mir ein großes Anliegen ist, euch von dem gemeinsamen Heil zu schreiben, hielt ich es für notwendig, euch mit der Ermahnung zu schreiben, daß ihr für den Glauben kämpft, der den Heiligen ein für allemal überliefert worden ist. Es haben sich nämlich etliche Menschen unbemerkt eingeschlichen, die schon längst zu diesem Gericht aufgeschrieben worden sind, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Zügellosigkeit verkehren und Gott, den einzigen Herrscher, und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen. (Jud 3-4)

Rudolf Ebertshäuser   www.das-wort-der-wahrheit.de    6. 1. 2011

Quellen: http://truth.gyger.at/2010/12/interview-1.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Peter_Royer
http://en.wikipedia.org/wiki/Ravi_Zacharias
http://en.wikipedia.org/wiki/Eugene_H._Peterson

Zu diesem Beitrag können Sie auf unserer Webseite lesen:

Der moderne Evangelikalismus – Relativierung der Wahrheit und Kompromiß mit der Welt

Jahr der Stille 2010: Mystik und Meditation statt Beten und Bibellesen

Ist „Pro Christ“ biblische Evangeliumsverkündigung?

Die Ökumenebestrebungen in der Endzeitchristenheit

 
 

Dezember 2010

 

„Faszination Bibel“?
Eine Zeitschrift, die von der Bibel wegführt statt zu ihr hin

Der zur „Stiftung Christliche Medien“ (vgl. Aktuelle Notizen Oktober 2010) gehörende Bundes-Verlag hat eine neue Zeitschrift gestartet: „Faszination Bibel“ lautet der vielversprechende Titel. Mit 300.000 kostenlosen Start-Exemplaren wird ein großer Aufwand betrieben, um für dieses äußerlich ansprechend aufgemachte Blatt Abonnenten zu werben. Das Ziel soll sein, „bibelmüde“ Christen neu für das Lesen der Bibel zu motivieren, „neuen Appetit machen auf die Bibel“ (Editorial S. 3) – vordergründig ein lobenswertes Unterfangen.

Wenn man die Zeitschrift allerdings durchliest, wird bald deutlich, daß hier keine wirkliche Hilfe zum Umgang mit der Bibel geboten wird. Schon die Diagnose am Anfang zeigt, daß hier etwas nicht stimmt: „Viele Christen sind bibelmüde. Sie haben wenig Erwartung, finden die Bibel oft langweilig. Spüren nicht viel vom ‚lebendigen’ Buch. So oft probiert, so wenig passiert.“ (S. 3). Hier wird nicht die Erfahrung eines echten, wiedergeborenen Kindes Gottes geschildert. Für solche ist die Bibel durch den Heiligen Geist lebendig und wirksam, durch sie redet unser Herr zu ihnen – auch wenn es manchmal geistliche Krisen und Durststrecken geben mag. Hier wird das Empfinden vieler scheinbekehrter, nicht wiedergeborener Menschen aus evangelikalen Kreisen aufgegriffen, die in der Tat Mühe haben, einen persönlichen Bezug zur Bibel zu entwickeln. Sie haben niemals eine biblische Wiedergeburt erlebt; sie haben den Heiligen Geist nicht, der ihnen das Wort Gottes aufschließen und lieb machen würde.

Zu ihnen gehört ganz offensichtlich auch Ulrich Eggers, Verlagsleiter des SCM Bundes-Verlags und einer der Begründer und Redakteure dieses Magazins. In einer Talkrunde äußert er freimütig: „Jenseits vom Beruf lese ich wenig in der Bibel und erwarte nicht viel von ihr, sondern möchte meinen Glauben leben“ (S. 38). Als seine Frau in dem Gespräch meint, die Bibel sei ein Diamant, der immer neue Facetten zeigt, und die Beschäftigung mit ihr werde ihr nicht langweilig, bekennt Eggers: „Mir schon. Ich habe keine Lust, den Text oder Diamanten zu drehen und zu drehen – und es funkelt nicht. Aber es ist ja eine legitime Frage, ob überhaupt jeder die Bibel lieben muß“ (40). Wir werden hier an 1Kor 2,14 erinnert: „Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muß“. Auch Redakteur Martin Gundlach, wie Eggers Pastorensohn, bekennt: „Als Teenager bin ich dann vom regelmäßigen Bibellesen abgekommen. Und hab bis heute nicht so richtig dorthin zurückgefunden – außer in Ausnahmesituationen“ (S. 38). Er sagt offenherzig: „Die Bibel hatte nur indirekt Einfluß auf meine Leben“ (S. 41).

Wenn solche Leute die Verantwortung für den Inhalt einer solchen Zeitschrift tragen, dann kann dabei keine wirkliche Glaubensstärkung und Hinführung zur Bibel herauskommen. Als „Bibelfachmann“ und „Bibelbegeisterter“ tritt der Chefredakteur der Zeitschrift, Dr. Ulrich Wendel, auf. Er hat seine Pastorenausbildung am liberaltheologisch geprägten Baptistenseminar in Hamburg gemacht und dann an der Universität Hamburg zum Doktor promoviert. 14 Jahre arbeitete er als Pastor der bibelkritisch-ökumenisch-charismatisch geprägten Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden (Baptistenbund). Seine theologischen „Fähigkeiten“ stellte er mit einem Buch unter Beweis, das begründen wollte, weshalb Frauen entgegen der klaren Aussage in 1Tim 2,12 zum Lehren und Leiten berufen sein sollen; außerdem qualifizierte ihn offenkundig seine Mitarbeit bei der liberal-katholisch-mystisch-emergenten Verführungszeitschrift „Aufatmen“. Er lehrt auch „Christologie“ an dem der Emerging Church sehr nahestehenden „Institut für Gemeindebau und Weltmission“ (IGW) – zusammen mit Sprechern der Emerging Church-Bewegung wie Tobias Faix, Johannes Reimer und Michael Frost.

Und der Inhalt der Einführungsausgabe? Es fängt an mit einigen manipulierten Google-Earth-Bildern, die aus der Vogelschau biblische Ereignisse darstellen sollen – u.a. sieht man zwei nackte Menschen an einem See liegen, die Adam und Eva darstellen sollen. Mit diesen Fälschungen wollte der ungläubige Grafiker eigentlich „das übergroße Vertrauen“ hinterfragen, „das wir gegenüber der scheinbaren Wahrheit solcher Fotos haben“ (S. 11). Was hat solche Sensationshascherei mit der Bibel zu tun? Guido Baltes, Dozent am Marburger Bibelseminar und Mitarbeiter des charismatisch-ökumenisch geprägten Christustreffs Marburg, bringt einen irreführenden Aufsatz über „Jesus, der fremde Jude“, in dem er die antichristlichen Deutungen ungläubiger Juden seinen Lesern nahebringt und das lästerliche Buch des liberalen Juden David Flusser über Jesus empfiehlt (S. 20-21). Auf S. 25 werden ungläubige Wissenschaftler angeführt, die eine Theorie entwickelt haben, wie sich die Teilung des Schilfmeeres aus 2. Mose 14 – nach der Bibel klar ein übernatürliches Wunder Gottes – angeblich ganz natürlich erklären läßt.

Programmatische Bedeutung hat ein Artikel des FEG-Pastors und „Faszination Bibel“-Redakteurs Dr. Christoph Schrodt, der die Lehre von der wörtlichen Inspiration der Heiligen Schrift angreift, ihre Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeit mit irreführenden Vernunftschlüssen in Frage stellt und seinen Leser eine bibelkritische, an die neoorthodoxe Theologie angelehnte Auffassung von „Inspiration“ nahelegt (S. 26-29). Hier wird der heute unter Evangelikalen vorherrschenden „gemäßigten Bibelkritik“ das Wort geredet, die das heilige Wort Gottes zum irrtümlichen Menschenwort degradiert, das aber unter der Wirkung des Geistes irgendwie doch zum Gotteswort werden könne.

Unter der Rubrik „Bibelerfahrung“ liest man ein Bekenntnis der Redakteurin Christel Eggers, die berichtet, wie sie mit 25 Jahren ihr neugeborenes Kind nach 3 Tagen verlor. Damals wurde sie mit dem Bibelwort konfrontiert: „Und alles, was ihr bittet im Gebet, wenn ihr glaubt, so werdet ihr’s empfangen“ (Mt 21,22). Ganz gewiß eine notvolle Situation, eine große Herausforderung, dieses Bibelwort richtig einzuordnen. Doch wie reagiert Frau Eggers? „Wie ein Schlag ins Gesicht! Am Boden liegen – und auch noch getreten werde, so empfinde ich die Situation“. Daraufhin wendet sie sich von der Bibel (und von Gott?!) für lange Zeit ab: „Ich kann nicht noch mehr verkraften, darum mache ich ‚die Schotten dicht’. Ich rühre lange Zeit keine Bibel mehr an. Für mich stimmt da etwas nicht. Für mich stimmt sie nicht. Sie lügt. Gottes Wort lügt mich an, schlägt mir ins Gesicht“ (46). Bei allem Verständnis für die schwere Leiderfahrung von Frau Eggers – so spricht kein echtes Kind Gottes; daraus wird erkennbar, daß diese christlich aufgewachsene Frau nie eine echte Bekehrung und Wiedergeburt erlebt hat und deshalb auch keine Ehrfurcht vor Gottes Wort hat, keine Beugung unter Gottes Führungen.

Bezeichnend ist dann der Beitrag „Welche Bibel paßt zu mir?“ (S. 58-61). Schon die Frage zeigt die heutige Beliebigkeit gegenüber der Bibel, die bewußt gefördert wird. Vorgestellt und empfohlen werden sechs Übersetzungen – nur eine davon, die Luther-Bibel, ist wortgetreu und wirklich eine Bibel im eigentlichen Sinn des Wortes. Die fünf anderen sind alles moderne Übertragungen: Die „Neue Genfer Übersetzung“ (NGÜ), die trotz ihrer viel zu weit vom Grundtext entfernten Wiedergabe als „echte Studienübersetzung“ bezeichnet wird; dann Karlheinz Vanheidens „Neue evangelistische Übersetzung“ (NeÜ); Roland Werners Übertragung „Das Buch“, die noch radikaler den Wortlaut verfälschende Übertragung des Charismatikers Fred Ritzhaupt „Willkommen daheim“, sowie die lästerliche „Volxbibel“ des Jesus-Freak-Begründers Martin Dreyer, die u.a. empfohlen wird für „’fromme’ Jugendliche, die etwas von der Aktualität der Bibel spüren möchten“. Aufhorchen lassen muß es auch, daß der den Jesus-Freaks angehörende und der Emerging Church nahestehende „Pastor Storch“ eine ständige Rubrik in der Zeitschrift hat.

Auch der Beirat der Zeitschrift verdient unsere Beachtung. Dort finden sich Leute, die den Jesus-Freaks bzw. der häretischen Emerging-Church-Strömung nahestehen, wie Martin Dreyer, Carsten Schmelzer („Storch“) und Thomas Weißenborn (Marburger Bibelseminar), Charismatiker wie Fred Ritzhaupt und die Vineyard-Mitarbeiterin Damaris Bär, der liberaltheologische Leiter der Deutschen Bibelgesellschaft Pfarrer Klaus Sturm, bibelkritische „Evangelikale“ wie Dr. Heinzpeter Hempelmann, Dr. Ulrich Brockhaus, Bernd Brockhaus (Theol. Akademie Wiedenest), Prof. Dr. Christoph Stenschke (TA Wiedenest), Michael Schröder (Rektor des Theol. Seminars Ewersbach), Dr. Volker Gäckle (Direktor des Theol. Seminars Liebenzell), Prof. Michael Herbst (Greifswald), der Verbindungen zur Gemeindewachstumsbewegung, aber auch zur Emerging Church hat. Auf der anderen Seite, mit Dreyer, Storch, Weißenborn und Ritzhaupt Seite an Seite, sind Männer mit eingebunden, denen man eine solche Gesellschaft vielleicht nicht zugetraut hätte – Prof. Dr. Armin D. Baum von der FTH Gießen etwa, oder Dr. Christian Brenner vom Bibellesebund, der auch schon in das „Jahr der Stille“ verwickelt war, Alexander Schick oder Prof. Dr. Friedhelm Jung (Bibelseminar Bonn).

Alles in allem muß man sagen, daß diese Zeitschrift mit ihrer letztlich bibelkritischen und das Bibelwort vielfältig verwässernden Ausrichtung keine Hinführung zur Bibel bieten kann, sondern in Wahrheit von ihr wegführt. Sie dient leider zur Verwirrung und Verführung derer, die sie lesen.

Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt. Die unheiligen, nichtigen Schwätzereien aber meide; denn sie fördern nur noch mehr die Gottlosigkeit, und ihr Wort frißt um sich wie ein Krebsgeschwür. (2Tim 2,15-17)

Daher ermahne ich dich ernstlich vor dem Angesicht Gottes und des Herrn Jesus Christus, der Lebendige und Tote richten wird, um seiner Erscheinung und seines Reiches willen: Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung! Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden. (2Tim 4,1-4)

Rudolf Ebertshäuser     www.das-wort-der-wahrheit.de    30. 11. 2010

Zu diesem Beitrag können Sie auf unserer Webseite lesen:

Der Kampf um die Bibel in der letzten Zeit

[kürzerer Artikel, veröffentlicht 2009]

Gottes Wort oder Menschenwort? Moderne Bibelübertragungen kritisch betrachtet

[kürzerer Artikel, veröffentlicht 2009]

Moderne Bibelübersetzungen unter der Lupe. Von der „Guten Nachricht“ zur „Volxbibel“

[Die modernen Bibelübersetzungen „in heutigem Deutsch“ werden immer beliebter. Diese Schrift untersucht anhand vieler Beispiele, wie „Gute Nachricht“, „Hoffnung für alle“, „Neues Leben“, „NGÜ“ und „NEÜ“ mit den inspirierten Worten der Heiligen Schrift umgehen. Sie zeigt die geistlichen Gefahren dieser freien Übertragungen, die durch eigenmächtiges Hinzufügen und Wegnehmen vom Bibeltext das Wort Gottes verfälscht wiedergeben. Veröffentlicht 2006]

 

Verführerische Stille:
Das 40-Tage-Buch von „Kirche mit Vision“ zum „Jahr der Stille“

Das „Jahr der Stille“ geht dem Ende zu. Aber der verführerische Einfluß, den es ausgelöst hat, die Förderung unbiblischer Mystik und Meditationsmethoden, wird weiter seine Kreise ziehen. In einer ganzen Anzahl von Gemeinden wurde während dieses Jahres im Rahmen einer Kampagne „40 Tage Gott erleben“ ein Buch gelesen, das in Zusammenarbeit mit „Kirche mit Vision“ von Klaus-Günter Pache, einem Pastor einer großen pfingstlerischen Gemeinde in Bremen, und von Elke Werner, der Frau von Roland Werner, verfaßt wurde: „Stille – dem begegnen, der alle Sehnsucht stillt“ (R. Brockhaus 2. Aufl. 2009). Aus diesem Buch wollen wir noch einmal einige Punkte hervorheben, die uns zeigen, welche Irreführungen hier unter dem Motto „Gott in der Stille begegnen“ verbreitet wurden.

* Die Sündhaftigkeit und Verdorbenheit des natürlichen Menschen wird geleugnet. Stattdessen wird behauptet: „Wir spüren in uns eine Sehnsucht nach der Transzendenz, nach der Wirklichkeit Gottes“ (16). Die mystische Suche nach der „Gegenwart Gottes“ wird auch Ungläubigen empfohlen, ohne sie auf Umkehr und Glauben an Christus hinzuweisen: „In seiner Gegenwart, an diesem heiligen Ort der Nähe Gottes, erhält unser Leben eine neue Richtung. Vielleicht kenne Sie Gott noch gar nicht. Aber sie spüren diese Sehnsucht nach mehr. Nach Ruhe im Herzen. Nach Geborgenheit. (…) Dann sollten Sie sich aufmachen, Gott zu suchen. Dieses Buch möchte Ihnen dabei helfen“ (17). Außerdem werden pantheistische Schwindeleien verbreitet: „Gottes Gegenwart offenbart sich in dieser Welt: im Flug des Bussards, in der sanften Brise und dem wohltuenden Sommerregen, in der Urgewalt einer Sturmflut, in Beethovens fünftem Klavierkonzert, in einem Kind, das im Sand spielt, in einer Frau, der der Wind durchs lange Haar streicht, in dem ersten Grün nach einem langen Winter“ (126/127).

* Immer wieder werden die Leser aufgefordert, „sich neu auf das Abenteuer des Hörens auf Gott einzulassen“. „Sie werden überrascht sein, wie klar Gott redet, und wie spannend das ist“ (18). Dabei ist wohlgemerkt nicht das Reden Gottes in der Bibel gemeint, sondern das Hören auf eine mystische Stimme Gottes in der meditativen Stille. „Beten bedeutet, ganz langsam über diesen Lärm hinwegzugehen und allmählich wieder seine Stimme zu hören. Diese sanfte und so tief gehende Stimme Gottes, die mich ‚geliebtes Kind’ nennt“ (27). Auch ein Zitat des mystisch beeinflußten Philosophen Kierkegaard unterstreicht diese unbiblische Haltung: „Beten heißt nicht: sich selbst reden hören. Beten heißt: Stille werden und Stillesein und Hören, bis der Betende Gott hört“ (28). „Fragen Sie doch einmal bei Gott nach, ob er Ihnen etwas sagen will! Er möchte, dass Sie ihn entdecken, ihm ganz neu zuhören. Unsere Aufgabe ist es allein, Gott die Erlaubnis zu geben, zu uns zu reden (…) Vielleicht träumen Sie auch etwas. Schreiben Sie es gleich nach dem Aufwachen auf“ (85/86).

* Elke Werner empfiehlt offenherzig das Hören auf charismatische prophetische „Botschaften von Gott“ und stellt dazu die radikal-mystische Irrströmung der Quäker als Vorbild hin: „Aber wann sitzen wir als Gemeinde einfach da und hören, was Gott uns sagen will? Die Gemeinden der Quäker feiern ihre Gottesdienste in genau dieser Wiese, daß jeder still ist und wartet, ob und zu wem Gott redet. Diese Person spricht dann das aus, was sie von Gott empfangen hat“ (101). Ihre Beispiele zeigen, wie stark der „Christus-Treff“ charismatisch durchsäuert ist: „Im Christus-Treff Marburg gibt es immer wieder im Gottesdienst die Gelegenheit, solche prophetischen Eindrücke zu äußern. (…) Das prophetische Reden ist ein wichtiger Bestandteil des gemeindlichen Lebens“ (103). Sie stellt die extremcharismatische „Missionarin“ Jackie Pullinger als Vorbild hin: „Jackie hatte das leise Reden Gottes gehört …“ (107). Werner erzählt auch, wie eine afrikanische Frau, für die sie betet, zittert und auf Englisch in Sprachen redet und kommentiert: „Ich mußte lachen. Hier hatte anscheinend der Heilige Geist jemandem ein Pfingsterlebnis geschenkt“ (188). Sie empfiehlt auch, nach Pfingstlerart Kranke durch Handauflegen zu heilen (193).

* Mehrfach wird das mystische „Herzensgebet“ der orthodoxen Ostkirche empfohlen: „Achten Sie auf Ihren Atemrhythmus. (…) Sie atmen gleichmäßig und entspannt. Dabei sprechen Sie in ihrem Herzen beim Einatmen „Jesus“, und beim Ausatmen „Christus“. Versuchen Sie das doch einfach einmal für einige Minuten“ (18). „Nehmen Sie sich heute noch einmal Zeit für das Herzensgebet. Beim Einatmen können Sie sagen „Jesus Christus“, und beim Ausatmen: „Hier bin ich“. Achten Sie darauf, dass Sie gleichmäßig atmen und Ihre Gedanken auf die Worte beschränken, die Sie innerlich sprechen“ (23).

* Es wird empfohlen, einen mystischen anderen Jesus zu visualisieren: „Schauen Sie nicht auf die Umstände, schauen Sie auf Jesus. Schauen Sie in sein liebevolles Gesicht. Schauen Sie in seine Augen. Und erwarten Sie, dass er ein Wunder tun kann. Auch durch Sie“ (40). „Rechnen Sie an diesem Tag damit, Jesus zu begegnen. Wenn Sie es kennen, dann singen Sie das Lied: ‚Herr, öffne du mir die Augen, Herr, öffne du mir das Herz – ich will dich sehen, ich will dich sehen’. Verpassen Sie ihn nicht. Sie werden staunen, wo und wann er überall mit ihnen redet“ (45). Das unbiblische „Bekehrungserlebnis“ des indischen Mystikers Sadhu Sundar Singh wird vorbildhaft angeführt, der angeblich durch eine Vision, in dem er ein Licht und dann einen „Christus“ schaute, zu einem neuen Menschen geworden sei (111).

* Noch manches wäre zu erwähnen; daß etwa der politische Aktivismus im Sinne des „sozialen Evangeliums“ gelobt wird (155-157) und Verführer wie der Emerging-Church-Autor Erwin McManus (71) und der Mystiker Meister Eckhart (18; 86) mit Zitaten vertreten sind, neben katholischen Schriftstellern wie Don Bosco (177) oder Gertrud von le Fort (173) – aber wir wollen uns auf das Wichtigste beschränken.

Die Kampagne von „Kirche mit Vision“, für die dieses Buch geschrieben wurde, führt genauso die Gläubigen in die Irre wie auch das ganze Jahr der Stille, das nun glücklicherweise zu Ende geht. Doch die Spätfolgen, die mystische Verführung vieler Evangelikaler, wirken weiter. Hoffen und beten wir, daß noch viele aufwachen und erkennen, welchen falschen Geistern sie hier aufgesessen sind, und den segensbringenden Weg der echten Christusnachfolge einschlagen!

Habt acht, daß euch niemand beraubt durch die Philosophie und leeren Betrug, gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den Grundsätzen der Welt und nicht Christus gemäß. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; und ihr seid zur Fülle gebracht in ihm, der das Haupt jeder Herrschaft und Gewalt ist. Laßt nicht zu, daß euch irgend jemand um den Kampfpreis bringt, indem er sich in Demut und Verehrung von Engeln gefällt und sich in Sachen einläßt, die er nicht gesehen hat, wobei er ohne Grund aufgeblasen ist von seiner fleischlichen Gesinnung … (Kol 2,8-10.18)

Rudolf Ebertshäuser     www.das-wort-der-wahrheit.de    30. 11. 2010

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Jahr der Stille 2010: Türöffner für Mystik und heidnische Meditation

[Ein kritischer Beitrag zum neu ausgerufenen „Jahr der Stille“ 2010, der zeigt, daß hier nicht biblische Stille und Gebet, sondern buddhistische Meditationstechniken und katholische Mystik gefördert werden, und zwar von führenden evangelikalen Verbänden wie der Evangelischen Allianz.]

 

Protestanten und Katholiken wollen 2017 die Reformation gemeinsam feiern

Der Lutherische Weltbund und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen haben bei einer Beratung in Regensburg Ende Oktober beschlossen, das 500jährige Jubiläum der Reformation am 31. Oktober 2017 gemeinsam zu feiern. Der evangelische Vorsitzende der internationalen katholisch-lutherischen Dialogkommission, Altbischof Huovinen, sprach von einem „revolutionären Schritt“ und warb für die evangelisch-katholische Annäherung: „Wenn es Streit bei einem Ehepaar gegeben hat, ist es gut, wenn es auf den Anfang seiner Liebe zurückschaut. Wir arbeiten daran, unser gemeinsames Erbe auch gemeinsam zu verstehen“. Sein katholischer Kollege, Bischof Gerhard Müller, betonte, man müsse das Jubiläum nutzen, um auf dem Weg der Annäherung voranzukommen; im Zeitalter der Ökumene könne man aus einem großen Fundus an Gemeinsamkeiten schöpfen. (Quelle: idea spektrum 44/2010, S. 7).

So weit sind also die Vertreter des vom biblischen Glauben längst abgefallenen liberalen Lutherischen Weltbundes schon gekommen. Diese Annäherungskampagne an die römische Kirche bedeutet praktisch einen Widerruf der Reformation. Man will die prinzipienlose Aussöhnung, und das kann nach katholischem Verständnis nur heißen: die Rückkehr in den Schoß der römischen Kirche. Kein Wort davon, daß bei der Reformation der Kampf für die Wahrheit der Bibel, für das biblische Evangelium auf dem Spiel stand und damals viele für Christus und Seine Wahrheit ihr Leben ließen. Kein Wort über den schlimmen heidnischen Götzendienst der römischen Kirche, die von den Reformatoren noch zu recht als antichristlich und babylonisch angesehen wurde. Die Gedenkfeier 2017 wird für die Lutheraner die Begräbnisfeier der Reformation sein. Und was will die katholische Kirche 2017 feiern? Die Rückkehr der einst nicht wirklich konsequent von ihr ausgegangenen Protestanten nach Babylon!

Für die wahren Gläubigen heute ist die Reformation auf der einen Seite das Ergebnis eines Gnadenwirkens Gottes, durch das das biblische Evangelium wieder auf den Leuchter kam und weithin ausgebreitet wurde; wir dürfen deshalb dankbar auf dieses Ereignis zurückschauen. Auf der anderen Seite sehen wir heute deutlich die unbiblischen Kompromisse der Reformatoren, die besonders in der Gemeindefrage nicht der Schrift folgten, sondern die unbiblische „Volkskirche“ beibehielten. Dieses Abweichen von der Schrift bewirkte letztlich auch die Entartung und den Abfall der protestantischen Großkirchen von wahren Glauben, den Sieg der Liberaltheologie und nachfolgend der Ökumene in diesen Kirchen. Die wahren Gläubigen sind heute herausgefordert, abgesondert von der Welt und der Ökumene neutestamentliche Gemeinde zu bauen und das unverfälschte Evangelium noch zu verkünden, bis der Herr die Gemeinde entrückt. Wir müssen über die Reformation hinaus die Fundamente der neutestamentlichen Botschaft festhalten und verwirklichen.

Und er rief kraftvoll mit lauter Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine Behausung der Dämonen geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhaßten Vögel. Denn von dem Glutwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von ihrer gewaltigen Üppigkeit reich geworden. Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt! (Offb 18,2-4)

Rudolf Ebertshäuser www.das-wort-der-wahrheit.de 30. 11. 2010

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Die Ökumenebestrebungen in der Endzeitchristenheit

[kürzerer Artikel]

Ökumene – wohin führt die Einheit aller Namenschristen?

[Diese Schrift zeigt anhand der Bibel die Entwicklung der Christenheit über die Jahrhunderte, die geistlichen Gefahren der Ökumene und die biblischen Leitlinien für treue Christen heute auf. Veröffentlicht 2007]

 

November 2010

 

Willow-Jugendkongreß 2011:
Eine Plattform für den Emerging-Church-Sprecher Rob Bell

Diesen Monat wurde die Vorankündigung für den Jugendkongreß der Willow-Creek-Bewegung in Deutschland verteilt. Unter dem nichtssagenden neudeutschen Titel „Mind the gap“ werden mehrere Referenten auftreten, die den Anspruch haben, neue Perspektiven für die „christliche Jugendarbeit“ zu geben. Der Hauptreferent ist kein anderer als Rob Bell, einer der führenden Gestalten der berüchtigten Emerging-Church-Bewegung.

Damit zeigt sich einmal mehr, daß die von vielen verharmloste Gemeindewachstumsbewegung bewußt und gezielt den Abfall von biblischen Glauben fördert und sich eng mit der gotteslästerlichen und völlig verweltlichten „postmodernen“ Strömung der Emerging Church verzahnt. In meinem Buch Aufbruch in ein neues Christsein? habe ich auch ausführlicher untersucht, welche Irrlehren Rob Bell in seinen Büchern vertritt. Einen Auszug möchte ich hier wiedergeben:
 

„Auch Bell umgeht und vermeidet die biblische Wahrheit vom stellvertretenden Sühnopfer Jesu Christi; das kommt wie seine Allversöhnungstendenzen in dem Buch nur indirekt zum Ausdruck, aber in seiner Vortragstournee „The Gods are not angry“ redet er augenscheinlich offener darüber, daß Gott keinen Zorn gegen irgend einen Menschen hege und daß der Tod Christi nur eine Demonstration dieser Tatsache gewesen sei, also keine stellvertretende, sühnende Wirkung habe.

Bell übernimmt auch die Irrlehre Robert Schullers, man dürfe die Menschen nicht Sünder nennen, Jesus Christus habe dies angeblich auch nicht getan. Er schildert einen Jungbekehrten als krankhaft, weil dieser erkannt hatte, daß er von Natur aus ein Sünder war und behauptet von Christus, ganz im Gefolge Schullers: „Sein größter Zorn galt den religiösen Lehrern, die die Menschen mit Schuldgefühlen und Scham niederdrückten“ (129/130). Doch der Herr verurteilte die Pharisäer wegen ihrer Selbstgerechtigkeit – nicht, weil sie andere Sünder nannten, sondern weil sie nicht sehen wollten, daß sie selbst welche waren! Weshalb lobte er das Gebet des Zöllners: „O Gott, sei mir Sünder gnädig“ (Lk 18,13)?

Daß Bell selbst nie Buße und Wiedergeburt erfahren hat, zeigt sich auch an Äußerungen wie: „Darum hat Scham in der christlichen Erfahrung überhaupt nichts zu suchen (…) Gott ist nicht daran interessiert, Menschen zu beschämen; Gott will, daß die Menschen sehen, wer sie eigentlich sind“ (133). Beschämung, Reue, Betrübnis über die eigene Sünde gehören aber nach der Bibel zum echten geistlichen Leben dazu (2Kor 7,9-10; Jak 4,7-10 u. a.).

Bell verbreitet die uralte verführerische Ansicht vom „guten Menschen“, die die Gefallenheit und Sündenverderbnis des Geschöpfes Mensch leugnet. Er verwendet scheinbar biblisches Vokabular, in Wahrheit aber verbreitet er New-Age-Lehren. „Gott hat uns ‚zu seinem Bild’ geschaffen. Wir spiegeln die Schönheit und Kreativität und das Wunderbare des Gottes wider, der uns gemacht hat. Und Jesus ruft uns dazu auf, zu unserem wahren Selbst zurückzukehren. Dem reinen, ganzen Menschen, der wir nach Gottes ursprünglicher Absicht sein sollten, bevor wir vom Kurs abkamen. Irgendwo in Ihnen sind Sie der Mensch, der Sie sein sollten, als Sie geschaffen wurden“ (142). In seinem zweiten Buch vertritt Bell nach dem Zeugnis eines Theologen die gnostische Lehre vom göttlichen Funken, der angeblich in jedem Menschen wohnen würde – genau darauf spielt ja seine oben zitierte Äußerung an.

Schließlich schwächt Bell das biblische Zeugnis von der ewigen Verdammnis der Sünder in der Hölle auch dadurch ab, daß er behauptet, Christus sei es hauptsächlich um das Leben im Diesseits gegangen, und Christen sollten sich auch in erster Linie um ein gutes Leben im Diesseits für andere Menschen bemühen (139/140). Das ist die liberale Irrlehre vom „sozialen Evangelium“, nach dem das „Reich Gottes“ bedeute, hier und jetzt durch menschliche Bemühungen eine „bessere Welt“ zu schaffen. Sie kommt nur in einem etwas zeitgemäßeren „postmodernen“ Kostüm daher.

Wie verblendet Bell mit seinen Äußerungen ist, mögen nur einige Worte unseres wunderbaren Herrn zeigen: „Denn was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber seine Seele verliert? Oder was kann der Mensch als Lösegeld für seine Seele geben?“ (Mt 16,26). Die ewige Errettung der Menschen ist, wenn man die biblische Lehre von der ewigen Verdammnis der Sünder ernst nimmt, ganz selbstverständlich das absolut wichtigste Anliegen jedes wahren Gläubigen.

Aber Bell leugnet das biblische Evangelium; es ist daher nur folgerichtig, wenn er schreibt: „Denn die gewaltigsten Dinge geschehen, wenn die Kirche auf ihren Wunsch [!] verzichtet, Menschen zu bekehren und sie dazu zu bringen, ihr beizutreten. Aber dort, wo sich eine Gemeinde radikal dem Dienen und dem Mitgefühl mit anderen verschreibt und sich darin verschenkt, dort wird der Weg Jesu am deutlichsten sichtbar. Dazu muss die Kirche erst einmal aufhören, jeden zuallererst in eine Schublade zu stecken: drinnen und draußen, gerettet oder nicht, gläubig oder ungläubig usw. (…) Bei Jakobus steht: ‚Gott bevorzugt niemanden’. Also tun wir das auch nicht“ (158/159).

Der Ruf zur Buße und Bekehrung ist der wahren Gemeinde von dem Herrn aufgetragen (vgl. u. a. Lk 24,46-48; Apg 26,17-20; 1Th 1,4.9). Die Menschen werden nicht durch diakonisches Dienen zur Errettung geführt (obgleich dies durchaus begleitend sinnvoll sein kann), sondern durch das Wort der Verkündigung, das Glauben und Buße bewirkt (Röm 10,17). Gott selbst macht den lebenswichtigen Unterschied zwischen gläubig und ungläubig, errettet oder verloren, drinnen und draußen, und wehe uns, wenn wir ihn nicht auch machen! (Vgl. 2Kor 6,14-18; 1Kor 1,18; 1Kor 5,12-13.)

Bells völlig unbiblisches Verständnis von Mission und Evangelisation zeigt sich daran, daß er so tut, als sei Gott längst bei den Ungläubigen und wirke schon durch ihr Sündenleben und ihre falsche Religion: „Es geht also nicht so sehr darum, Jesus zu Menschen zu tragen, die ihn nicht haben, sondern an einen Ort zu gehen und die Menschen dort auf den kreativen, Leben spendenden Gott hinzuweisen, der bereits mitten unter ihnen ist“ (85). Seine „Missionsstrategie“ ist das Einswerden mit der Welt, geistlich gesehen die Anbiederung an die Welt: „Mir ist aufgefallen, daß die Kirche der Welt so lange nichts zu sagen hat, bis sie die besseren Feten schmeißt“ (163). (Aus: Aufbruch in ein neues Christsein? Emerging Church – Der Irrweg der postmodernen Evangelikalen. Steffisburg: CLKV 2008, S. 192-195)

Die anderen Referenten des Kongresses sind ebenfalls Verfechter des modernen, an den Menschen angepaßten falschen Evangeliums. Der „christliche Kabarettist“ Thorsten Hebel trat mit der deutschen Emerging-Church-Sprecherin Christina Brudereck zusammen in „Jugendevangelisationen“ bei „jesushouse“ auf und sprach auch beim „Christival“. Christine Caine ist „Predigerin“ der extremcharismatischen Hillsong-Gemeinde in Sydney, und Darren Whitehead ist Mitarbeiter von Bill Hybels. Für die unverzichtbare Beschallung mit Rockmusik ist die australische, der charismatischen Hillsong-Bewegung nahestehende Rockband „Planetshakers“ zuständig.

Empfohlen wird der verführerische Kongreß u.a. von der „Evangelistin“ Christina Brudereck und Roland Werner, dem künftigen CVJM-Generalsekretär. Verantwortet wird das Ganze (und damit auch die Popularisierung der Emerging-Church-Irrlehren) vom Vorstand von Willow Creek Deutschland, dem u.a. Ulrich Eggers als 1. Vorsitzender, Bernd Kanwischer (Bundessekretär der FEGs), Jürgen Mette (Stiftung Marburger Medien) und Hartmut Steeb (Generalsekretär der Ev. Allianz) angehören.


Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau Christus zuzuführen. Ich fürchte aber, es könnte womöglich, so wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, auch eure Gesinnung verdorben [und abgewandt] werden von der Einfalt gegenüber Christus. Denn wenn der, welcher [zu euch] kommt, einen anderen Jesus verkündigt, den wir nicht verkündigt haben, oder wenn ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so habt ihr das gut ertragen. (2Kor 11,2-4)

Rudolf Ebertshäuser   www.das-wort-der-wahrheit.de   9. 11. 2010


Zu diesem Thema können Sie auf unserer Webseite lesen:

Wohin führt die „Emerging Church“? Die neue Verführungsströmung unter den Evangelikalen [Einführung, mit Fakten zur deutschen Emerging Church]

Falsche Propheten der „Kirche des neuen Zeitalters“. Wichtige Bücher aus der Emerging Church-Bewegung kritisch gelesen [Kritik der Bücher von Rob Bell auf S. 18-24]

 

 

Schuller und die Chrystal Cathedral:
Streit und Bankrott bei der Mutter der Megakirchen

Jahrzehntelang galt die Megagemeinde der „Chrystal Cathedral“ (Kristallkathedrale) mit ihren angeblich 10.000 Mitgliedern als Pionier und Vorzeigemodell für aufstrebende Gründer von Großgemeinden nach den Rezepten der „Gemeindewachstumsbewegung“. Ihr Gründer, Robert Schuller sen., ist einer der wichtigsten Lehrer und Führer dieser unbiblischen Strömung, die so stark die Verweltlichung und Verwässerung biblischer Gemeinden vorangetrieben hat. Als Lehrer des „positiven Denkens“ und Verfechter der Irrlehren vom „mangelnden Selbstwertgefühl“ als Grundproblem des Menschen beeinflußte Schuller viele mit seinem Sauerteig – unter anderem die einflußreichen Sprecher der Gemeindewachstumsbewegung Rick Warren und Bill Hybels. Mit seiner weltweit gesendeten Fernsehserie „Hour of Power“ trug er seine Irrlehren um den Globus.

Nun scheint Schullers eindrucksvolles, mit der Zauberei des „positiven Denkens“ und des „positiven Bekenntnisses“ gebautes Imperium zu wanken und einzubrechen. Schon seit Jahren toben Kämpfe zwischen dem alten Großmeister und seinem Sohn, der das Werk weiterführen sollte. Er wurde 2008 als Hauptpastor abgesetzt, und die Töchter des Gründers übernahmen mit ihren Männern die Leitung. Mit pompösen Bauten und einem großen Personalapparat hatte die Gemeinde schon Jahre zuvor immer mehr Schulden angehäuft, getreu dem Motto des positiven Denkens, man müsse groß denken und planen und die Finanzen mithilfe magischer positiver Gedanken und Bekenntnisse „freisetzen“. Schuller junior hatte wohl versucht, das kommende finanzielle Desaster noch aufzuhalten, war dabei aber beim Familienclan in Ungnade gefallen. U. a. ließ er ermitteln, daß von den angeblich 10.000 Mitgliedern nur 900 bis 1.100 tatsächlich regelmäßig die Gottesdienste besuchten. Nun mußte die seit 55 Jahren bestehende reformierte Gemeinde Insolvenz beantragen. Sie hat einen Schuldenberg von fast 50 Millionen Dollar angehäuft.
 

Wenn jemand fremde Lehren verbreitet und nicht die gesunden Worte unseres Herrn Jesus Christus annimmt und die Lehre, die der Gottesfurcht entspricht, so ist er aufgeblasen und versteht doch nichts, sondern krankt an Streitfragen und Wortgefechten, woraus Neid, Zwietracht, Lästerung, böse Verdächtigungen entstehen, unnütze Streitgespräche von Menschen, die eine verdorbene Gesinnung haben und der Wahrheit beraubt sind und meinen, die Gottesfurcht sei ein Mittel zur Bereicherung – von solchen halte dich fern!

Es ist allerdings die Gottesfurcht eine große Bereicherung, wenn sie mit Genügsamkeit verbunden wird. Denn wir haben nichts in die Welt hineingebracht, und es ist klar, daß wir auch nichts hinausbringen können. Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen! Denn die, welche reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstricke und viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen in Untergang und Verderben stürzen. Denn die Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen; etliche, die sich ihr hingegeben haben, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst viel Schmerzen verursacht.

Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge, jage aber nach Gerechtigkeit, Gottesfurcht, Glauben, Liebe, Geduld, Sanftmut! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, zu dem du auch berufen bist und worüber du das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen abgelegt hast. (1Tim 6,3-12)

Quelle: ProKompakt 43/2010; S. 9-10

Rudolf Ebertshäuser www.das-wort-der-wahrheit.de 9. 11. 2010

Zu diesem Thema können Sie auf unserer Webseite lesen:

Lehren und Praktiken der Gemeindewachstumsbewegung [kürzerer Beitrag]
 

„Leben mit Vision“ und „Willow Creek“-Welle: Gemeindewachstum oder Gemeindeverführung? [ausführlichere Studie; zu Schuller vgl. S. 3-4]

 

 

„Du bist würdig“ –
Hintergründe eines populären Lobpreisliedes

Das Lied „Du bist würdig“ ist ein „Klassiker“ unter den pfingstlerischen Lobpreisliedern. Es findet sich inzwischen in einigen Liederbüchern, die auch in bibeltreuen Kreisen verbreitet sind (u.a. in den „Glaubensliedern“ der Brüdergemeinden) und wird von vielen Nichtcharismatikern gesungen. Oft werden Fragen gestellt, was denn an diesem Lied schlecht sei. Es habe doch einen biblischen Text, und die Melodie wird als sehr ansprechend empfunden. In der Tat ist es eines der stark wirksamen Lieder, die im charismatischen Lobpreis den falschen Geist in besonderer Weise wirken lassen.

Wie soll man dieses Lied beurteilen? Nun, vielleicht hilft es manchen, etwas mehr über die Entstehungsgeschichte des Liedes zu erfahren. Die Komponistin des Liedes, Pauline Michael Mills, war eine 1898 geborene extreme Pfingstlerin, die schon im Alter von 12 Jahren die falsche „Geistertaufe“ bekam und von dem Extrempfingstler Smith Wigglesworth geheilt wurde. Sie wurde nach der unbiblischen Sitte der Pfingstler als Frau zur „Pastorin“ ordiniert und lehrte und predigte öffentlich in Pfingstkreisen. Dazu teilt uns eine biographische Notiz ihres Musikverlages mit:
 

„Pauline Michael wurde am 13. Oktober 1898 in Portland, Indiana geboren. Im Alter von 12 Jahren wurde sie mit dem Geist erfüllt und empfing drei Gaben … das Wort der Weisheit, ein Hirtenherz und die Gabe der Musik. Sie wurde darauf Pianistin in örtlichen Gemeinden. (…) 1920 wurde Pauline durch die Gebete von Smith Wigglesworth geheilt. 1915 heiratete sie Louis Mills. Sie hatte sechs Kinder und lebte in Stockton. 1944 zog sie mit ihren drei jüngeren Töchtern nach Los Angeles; sie besuchte und absolvierte das [von der extrempfingstlerischen falschen Apostelin Aimee Semple McPherson gegründete] L.I.F.E. Bible College zusammen mit ihrem Sohn, Dick Mills (…) 1975 wurde sie als Predigerin in Los Angeles vom L.I.F.E. Bible College ordiniert. (…) Das Lied “Du bist würdig” kam zustande, als sie mit ihrem Sohn auf einer Evangelisationsreise unterwegs war. Er bat die Versammlung, ihre Lieblingsbibelstellen oben [auf der Rednerplattform] einzureichen, und seine Mutter würde dann die Musik für ein Lied dazu komponieren, bevor der Gottesdienst vorbei wäre. Bis zum Ende des Gottesdienstes hatte sie die die Bibelstelle aus Offenbarung 4,11 herausgesucht: „Du bist würdig“, und der Herr gab ihr die Musik dazu, und sie sang das Lied, bevor der Gottesdienst vorbei war. Später gab ihr der Herr auch den Liedvers dazu. Dieses Lied wurde in 16 Sprachen übersetzt.“ (http://www.fredbock.com/Promo.asp?page=264; Übers. u. Hervorh. RE)
Hier sehen wir die schwarmgeistige Inspiration, die hinter diesem Lied wie hinter den Lobpreisliedern grundsätzlich steht. Mills „empfing“ dieses Lied während eines schwarmgeistig aufgeheizten pfingstlerischen Gottesdienstes „vom Herrn“, das heißt von dem falschen pfingstlerischen „Jesus“, dem sie anhing, und von dem falschen Geist, der sie erfüllte, und schrieb es aufgrund dieser falschgeistigen „Eingebung“ nieder. Das ist grundsätzlich die Haltung der pfingstlerisch-charismatischen Liedermacher: Sie wollen unbedingt, daß ihre Lieder von dem falschen Geist, stammen, durch die „Salbung“ zustandekommen, die sie bei ihrer trügerischen Geistestaufe empfingen. Anders wären die Lieder ja auch für den „Lobpreis“ nicht wirksam, der doch den Irrgeist „freisetzen“ und die Menschen in Trance versetzen soll. Und dies vermag dieses von dem falschen Geist eingegebene Lied auch sehr wirksam zu tun.

Hier bestätigt sich der Grundansatz in bezug auf die charismatischen Lieder, den ich in meiner Schrift „Charismatische Lieder – Hilfen zur Erkennung und Beurteilung“ erläutert habe: Wenn die Quelle eines Liedes pfingstlerisch/charismatisch ist, dann sollten wir das Lied verwerfen, unabhängig davon, wie schön es uns erscheint oder wie „biblisch“ der Text sein mag. Viele Christen singen das Lied mit den besten Absichten – ich aber bin überzeugt, daß dieses Lied an den falschen „Jesus“ der Pfingstler gerichtet ist und nicht an den wahren Herrn, und daß die sehr eingängige Melodie etwas Verzauberndes aus der Küche des Satans hat, der sie offenkundig der Komponistin eingab.

Ichn weiß, daß das manchen Geschwistern schwer fällt; aber dennoch sollten wir aus der Furcht des Herrn heraus so handeln, daß wir alle Lieder meiden, die eine schwärmerische Herkunft haben. „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man auch Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln? (…) Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte bringen, und ein schlechter Baum kann keine guten Früchte bringen“ (Mt 7,16.18). Wir können nicht alle Einzelheiten der falschgeistigen Verführung immer erkennen – aber die Regel: „Wenn der Baum faul ist, dann sind auch die Früchte faul“ ist uns vom Herrn als Hilfe gegeben, damit wir nicht irregeführt werden.

Rudolf Ebertshäuser www.das-wort-der-wahrheit.de  9. 11. 2010

Zu diesem Thema können Sie auf unserer Webseite lesen:

Einige Hilfen zur geistlichen Beurteilung von Lobpreisliedern [kürzerer Beitrag]

Charismatische Lieder – Hilfen zur Erkennung und Beurteilung [Ausführlicheres zu charismatischen Liedern, mit Liederliste]

Der charismatische „Lobpreis“: Fremdes Feuer im Heiligtum Gottes [geistliche Untersuchung der biblischen Anbetung und ihrer charismatischen Verfälschung]

 
 
 

Bund Freier Pfingstgemeinden wird Gastmitglied bei der ACK

Der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) hat die Gastmitgliedschaft in der ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) beantragt und auch erhalten, wie in einer idea-Meldung (44/2010, S. 6) zu lesen ist. Damit ist auf Landesebene fortgeführt, was sich weltweit bereits anbahnte: die offene Annäherung maßgeblicher Kreise der Pfingstbewegung an die abgefallene Ökumene (siehe unseren Beitrag vom September 2010: „Weltpfingstkonferenz nähert sich an die Welt-Ökumene an“). Der Präses des BFP; Roman Siewert, sicherte zu, daß sein Bund ein vertrauensvolles Miteinander anstrebe. In einem Schreiben an die Gemeinden des Bundes hob er hervor, daß man das christliche Zeugnis in Deutschland stärken wolle. Doch wie soll das wahre christliche Zeugnis gestärkt werden durch ein Zusammengehen mit Leuten, die den Sühnetod und die Auferstehung Jesu Christi leugnen und ein falsches Evangelium vertreten? (Vgl. 2Kor 6,14-18.)

Im Ökumenischen Weltrat der Kirchen wie in der ACK schließen sich die geistlich der Welt und der Hure Babylon zugehörigen offiziellen Großkirchen des Protestantismus, der Orthodoxie sowie in der ACK auch die katholische Kirche zu einer unbiblischen, vom weltlichen Staat geförderten Einheit zusammen. Die Pfingstbewegung als Verführungsströmung, die aus einem irreführenden Geist entstand und von ihm geleitet wird, tut mit ihrem Anschluß an die ACK nur einen folgerichtigen Schritt, denn geistlich gehörte sie schon immer zu Babylon. Für die wahren Gläubigen aber ist es lebenswichtig, außerhalb dieses ökumenisch-babylonischen Lagers zu bleiben und dort unermüdlich ein wahrhaftiges Zeugnis für den Herrn Jesus Christus aufrechtzuerhalten.


Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind. (1Tim 4,1-2)

Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt! (Offb 18,4)

Rudolf Ebertshäuser www.das-wort-der-wahrheit.de 9. 11. 2010

Zu diesem Artikel können Sie auf unserer Webseite lesen:

Die Ökumenebestrebungen in der Endzeitchristenheit [kürzerer Artikel]

Ökumene – wohin führt die Einheit aller Namenschristen? [längerer Beitrag]

 

Oktober 2010

 

„Freie Evangelische Gemeinden“ lassen Frauen als Pastorinnen zu

Der „Bund Freier Evangelischer Gemeinden“ beschloß auf seinem diesjährigen Bundestag mit großer Mehrheit (437 von 573 Stimmen) auf Antrag der Bundesleitung, daß Gemeinden auf Wunsch auch Pastorinnen einstellen können. Damit gipfelt eine seit Jahren geführte interne Debatte in dem voraussehbaren Sieg derer, die die Fesseln der biblischen Lehre in bezug auf die Frauenfrage schon lange abschütteln wollten.

Das Festhalten an biblischen Grundsätzen in dieser Frage paßte nicht mehr zu dem Kurs der Freikirche, die schon seit Jahrzehnten ihre einst biblischen Grundsätze immer mehr verwässert hat und den Irrweg des ökumenisch-liberal-charismatischen modernen Evangelikalismus eingeschlagen hat. Es ist ja interessant, daß meines Wissens die „Willow-Creek-Bewegung“ es zur Voraussetzung für eine Mitgliedschaft macht, daß eine Gemeinde für die Ordination von Frauen im Lehr- und Leitungsamt eintritt. Der Bruch mit den klaren Grundsätzen der Bibel wird so zur Grundlage für das Mitschwimmen in der Gemeindewachstumswelle.

Die Minderheit der Gegner einer Frauenordination in den FEGs stellte mit Recht fest, daß es im Kern um die Frage gehe, ob Aussagen der Bibel auch heute noch gelten oder als überholt verstanden werden sollten. Sie befürchten eine fortschreitende Aushöhlung der Bibel, und sehen ganz realistisch voraus, daß einer der nächsten Schritte auf diesem Weg der Abkehr vom Wort Gottes die Segnung von Homosexuellen sein wird.

Doch die Entwicklungen des Abfalls von Gott und Seinen Ordnungen sind auch in der FEG nicht mehr aufzuhalten. Die bibelkritischen Führer der FEG warben dafür, man solle die unterschiedlichen auf der Bibel gründenden Einschätzungen zur Pastorinnenfrage tolerieren. Aber die Ordination von Frauen für Lehr- und Leitungsämter gründet sich in keiner Weise auf die Bibel, sondern auf eine bibelkritische Verdrehung und Auflösung der klaren Aussagen der Heiligen Schrift.

Die Aussage der Bibel zu dieser Frage sind heute noch so klar und eindeutig wie vor 2.000 Jahren: „Eine Frau soll in der Stille lernen, in aller Unterordnung. Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren, auch nicht, daß sie über den Mann herrscht, sondern sie soll sich still verhalten“ (1Tim 2,11-12). Die Anpassung der Gemeinden an den Weltgeist ist nur möglich, wenn man Gottes ewige Wahrheit verleugnet.

Die wenigen noch bibeltreuen Gläubigen in den FEGs müssen irgenwann die Konsequenzen ziehen und diese unbiblische Freikirche verlassen. Wenn der Sauerteig von Bibelkritik, Ökumene und Charismatik einmal in eine Organisation eingedrungen ist und sich dort eingenistet hat, dann bleibt nur noch die Trennung und Absonderung für die treuen Christen, wenn sie nicht mit durchsäuert werden wollen. Hoffentlich öffnet dieser offene Bruch der FEGs mit biblischen Ordnungen noch manchen die Augen!

www.das-wort-der-wahrheit.de Rudolf Ebertshäuser 2. 10. 2010

Quelle: idea spektrum 38/2010

Dazu können Sie auf dieser Webseite lesen:

Der biblische Weg für die gläubige Frau

 
 

Stiftung Christliche Medien übernimmt Johannis:
Loh-Millionen machen SCM zu einem allzu einflußreichen Medienkonzern

Der bankrotte Johannis-Verlag in Lahr wird von der „Stiftung Christliche Medien“ (SCM) übernommen, wie der SCM-Geschäftsführer Frieder Trommer mitteilte. Damit hat diese durch die Millionengewinne des erfolgreichen Unternehmers Friedhelm Loh gespeiste Stiftung nun schon den dritten traditionsreichen evangelikalen Verlag aufgekauft; das begann 1998 mit dem Brockhaus Verlag, darauf folgte 2002 der Hänssler Verlag, und nunmehr Johannis. Außerdem gehören zur SCM noch der Bundes-Verlag, der ERF-Verlag und der Verlag Collection (früher Oncken).

Das Muster war überall dasselbe: Die in ihren Anfängen einmal weitgehend bibeltreuen Verlage machten in den Jahrzehnten der evangelikalen Verwässerung und Abkehr von der Bibel (ca. 1960 bis 2000) immer mehr Kompromisse und folgten dem modernen Kurs der Abkehr von Gottes Wahrheit. Wirklich gesundes Schwarzbrot wurde vielfach durch moderne, ungeistliche US-Erfolgsautoren ersetzt; man machte immer mehr Kompromisse mit dem Weltgeist, der Bibelkritik und der Charismatik. Gott mußte Seinen Segen mehr und mehr wegnehmen, und an irgendeinem Punkt kam Gottes Gericht. Über die konkreteren Ursachen kann man natürlich nur Vermutungen anstellen. So erfolgte der Zusammenbruch des Hänssler-Verlages kurz nachdem diese Gruppe ihren Versandkatalog wissentlich für die Verführungsbücher der Pfingst-Verlage geöffnet hatte. Brockhaus verlor seine Eigenständigkeit, kurz nachdem sie das Lästerwerk „Die Bibel als Roman“ mit herausgebracht hatten.

Irgendwann kamen all diese Verlage jedenfalls in ernste finanzielle Schwierigkeiten, worauf der Unternehmer Friedhelm Loh als „Retter“ auftrat und (auch mithilfe seiner beträchtlichen Einnahmen von konzerneigenen Industriefirmen) die betroffenen Verlage übernahm und „sanierte“. Dazu wurde auch im Jahr 2000 die „Stiftung Christliche Medien“ gegründet, die nunmehr die angeschlossenen Verlage nach einem einheitlichen Konzept leitet und weiterentwickelt. Das ist unternehmerisch gesehen naheliegend; geistlich gesehen ist es jedoch sehr bedenklich, weil die Führung der SCM massiv die unbiblischen Verweltlichungs- und Abfallsentwicklungen unterstützt, die unter den heutigen Evangelikalen vor sich gehen, ganz besonders die Gemeindewachstumsströmung (Willow Creek und Pro Christ) sowie auch die mit der „Emerging Church“ und dem „Jahr der Stille“ verbundene Verführungsströmung der „neuen Spiritualität“ (Richard Foster, Henri Nouwen, Brennan Manning u.a.). Hier hat besonders Ulrich Eggers, Verlagsleiter des Bundes-Verlages und Herausgeber der Zeitschrift „Aufatmen“, erkennbar einen unheilvollen Einfluß.

Mit der Eingliederung in SCM wurden daher bei den Verlagen jeweils inhaltliche Kurskorrekturen sichtbar; die Zahl der Titel, die dem unbiblischen „Willow-Creek“- und „Aufatmen“-Kurs der SCM-Führung entsprechen, wird immer größer; immer mehr verführerische Bücher werden veröffentlicht (z. B. in der „Edition Aufatmen“ des Brockhaus-Verlages). Die Entscheidung darüber, welche Bücher eigentlich in der SCM veröffentlicht werden sollen, wird von einem relativ kleinen Kreis von Verantwortlichen getroffen; die Verlage haben ihre frühere Eigenständigkeit weitgehend verloren.

In einem besonderen Verlag unter dem Dach der SCM (der allerdings in den offiziellen Auftritten von SCM nirgends ausdrücklich erwähnt wird und offenkundig dem Brockhaus Verlag zugeordnet ist) erscheint auch die „Volxbibel“, die eine bis dahin unerhörte Sprache der Lästerung und Unreinheit in ein Buch packte, das sich immer noch als „Bibel“ bezeichnet, obwohl darin das Wort Gottes bis zur völligen Unkenntlichkeit verdreht und herabgewürdigt wurde. Damit hat sich die SCM zum Vorreiter einer üblen Verfälschung von Gottes Wort gemacht.

In welche Richtung die Arbeit der SCM geht, wird auch signalisiert durch eine Fördermaßnahme für Autorennachwuchs. Dazu heißt es in einer Presseverlautbarung der SCM: „Die SCM Stiftung Christliche Medien hatte 2008 einen Wettbewerb für Nachwuchsautoren ausgeschrieben, um talentierte junge Schriftsteller zu unterstützen und zu begleiten. Die Gewinner des Wettbewerbs erhielten ein Stipendium für ein zweijähriges Förderprogramm. Im Zentrum der diesjährigen Schreibwerkstatt standen verschiedene Workshops mit der Autorin und Theologin Christina Brudereck.(…) ‚Ich bin fasziniert davon, wie Christina Brudereck die Begabungen der Teilnehmer herauskitzeln konnte’, fasst Verlagsleiter Hans-Werner Durau die Eindrücke aus dem Seminar zusammen.“ Seltsam, daß die SCM ausgerechnet eine Sprecherin der abgefallenen Emerging-Church-Bewegung für die Schulung des Autorennachwuchses einsetzt – oder liegt diese Wahl doch im Trend der Gesamtentwicklung?

Mit der Übernahme von Johannis stellt sich ein Thema nun noch eindringlicher: die publizistische Macht und der dominierende wirtschaftliche Einfluß, die dieser Stiftung immer mehr zuwachsen. Aufgrund der undurchsichtigen Strukturen und des Mangels an genauem statistischem Material ist es schwierig, den Marktanteil und wirtschaftlichen Einfluß der SCM genau zu beurteilen, aber es ist offensichtlich, daß dieser Medienkonzern eine sehr starke Stellung unter den evangelikalen Verlagen einnimmt; er könnte mit Johannis durchaus auf 50% Marktanteil kommen. Und dem Anschein nach besteht auch das Verlangen, noch weitere Verlage zu übernehmen; so versuchte nach Berichten die SCM, den Gerth Verlag zu kaufen. SCM bezeichnet sich selbst als die „größte evangelikale Verlagsgruppe“ und bekennt selbstbewußt: „Im jüngsten Ranking der 100 größten Verlage in Deutschland, Österreich und der Schweiz kam die Verlagsgruppe auf Platz 77 (buchreport).“ 2006 war die SCM mit 13 Millionen Euro Jahresumsatz noch auf Platz 84 angesiedelt.

Dieser Einfluß wiegt noch schwerer, weil zur SCM seit Übernahme des Hänssler-Barsortimentes mit dem „ICMedienhaus“ auch die größte evangelikale Verlagsauslieferung gehört, über die viele andere evangelikale Verlage ihre Bücher an die Buchhändler verkaufen. Dazu sagt die SCM auf ihrer Webseite: „Mit der Gründung des ICMedienhauses 2003 wurden alle Dienstleistungen und besonders Logistik und Barsortiment gebündelt. Heute ist es mit 30.000 lieferbaren Artikeln von mehr als 280 Verlagen das größte Barsortiment im christlichen Buchhandel.“ Die SCM will offensichtlich auch ihren Einfluß im christlichen Buchhandel ausbauen; so wurde z. B. die traditionsreiche Buchhandlung der Liebenzeller Mission übernommen.

Weitgehend im Dunkeln liegt der indirekte Einfluß, den Friedhelm Loh über Spenden ausüben dürfte, die über verschiedene Kanäle weithin in evangelikalen Kreisen gestreut werden. Gerüchten zufolge sollen sowohl die Evangelische Allianz und andere evangelikale Werke in nicht unerheblichem Maß von Spenden Friedhelm Lohs (Gesamtvermögen laut „Forbes“ ca. 1,3 Milliarden Euro) abhängig sein. Auch wenn diese Abhängigkeit vielleicht nicht in direkte Einflußnahme umgemünzt wird, ist zumindest eine offene Kritik an etwa den Aktivitäten der SCM durch unterstützte Werke oder Personen wenig wahrscheinlich.

Hier ist ein geistlich bedenklicher Machtfaktor herangewachsen, der die Beeinflussung der Evangelikalen in Richtung der heutigen Abfallsbewegungen vom biblischen Glauben massiv verstärken kann. Dies umso mehr, als die größten evangelikalen Verlage, die noch von der SCM unabhängig sind, etwa der Brunnen Verlag, der Gerth Verlag (inzwischen Teil des weltlichen Bertelsmann-Konzerns) und Francke, mindestens genauso stark die Tendenzen zur Abkehr von biblischen Grundsätzen unterstützen. Eigentlich ist nur noch der CLV Verlag eine einflußreiche konservativ-evangelikale Stimme im weitgehend gleichgestimmten Konzert der postmodern-bibelkritisch-mystisch-charismatisch-ökumenisch ausgerichteten evangelikalen Verlage; ansonsten kommt den kleineren, wirklich unabhängigen Verlagen, die noch konsequent bibeltreue Bücher veröffentlichen, eine wachsende Bedeutung zu.

Ein sehr ernstzunehmender Fall von Zensur durch die SCM ist vor einigen Monaten offenbar geworden: Die SCM-Tochter ICMedienhaus verweigerte die Auslieferung eines Buchtitels, den der CLV-Verlag herausgebracht hatte und der sich kritisch mit dem „Jahr der Stille“ auseinandersetzt: Das Buch „Gefährliche Stille“ wurde trotz bestehender Verträge nicht an den Buchhandel ausgeliefert. Die Verantwortlichen der SCM weigerten sich, weil das Buch ihrer positiven Bewertung des „Jahres der Stille“ zuwiderlaufe. Hier wird die Marktmacht dieses Großunternehmens direkt umgemünzt in den versuch, biblische Standpunkte und geistliche Aufklärung über Verführungstendenzen mundtot zu machen.

Die wahren Gläubigen sollten aus diesen Entwicklungen ihre Schlußfolgerungen ziehen. Schon lange ist es so, daß 80-90% des Angebots der großen evangelikalen Verlage geistlich ungesund sind. Die meisten „christlichen“ Buchhandlungen würden nicht ohne weiteres bibeltreue Bücher in ihre Regale stellen. Es ist an der Zeit, bewußt die wenigen noch bibeltreu arbeitenden kleinen Verlage und Buchhändler zu unterstützen und dafür zu beten, daß Gott noch mehr Gläubigen den Mut und das Gelingen gibt, bibeltreue Kleinverlage zu gründen, die gegenüber den übermächtigen, marktbeherrschenden Verlagen der modern-evangelikalen Richtung noch ein gewisse publizistische Alternative anbieten können.

www.das-wort-der-wahrheit.de Rudolf Ebertshäuser 1. 10. 2010

Quellen: http://www.stiftung-christliche-medien.de/index.php?id=scm_stiftung
Meldung in der Wetzlarer Neuen Zeitung vom 31. 7. 2010

Zu diesem Artikel können Sie auf unserer Webseite lesen:

Lehren und Praktiken der Gemeindewachstumsbewegung

Der moderne Evangelikalismus –
Relativierung der Wahrheit und Kompromiß mit der Welt

 

„Idea“ und KEP im Minus:
Evangelikale Medien rufen nach Spendenunterstützung

Gerade in diesen Tagen flatterten dem Herausgeber dieser Webseite zwei dringlich gehaltene Briefe auf den Schreibtisch, die beide Bitten um Spendenunterstützung enthalten. Beide kommen aus Wetzlar, aus Büros, die im selben Haus untergebracht sind, in der Steinbühlstraße 3. Die erste stammt von „Idea – Evangelische Nachrichtenagentur“. Horst Marquardt, der Vorsitzende, berichtet, daß idea bis zum Jahresende rund 382.000 Euro fehlen, und bittet um eine Spende, damit idea weiter berichten könne, „was Gott heute tut“.

Doch darin liegt gerade die Not: Der Informationsdienst der Evangelischen Allianz, den ich notgedrungen lese, berichtet zum allergrößten Teil davon, was Menschen tun, moderne Evangelikale, die objektiv gesehen das Werk Gottes zur Auferbauung Seiner wahren Gemeinde stören und durch Verführung aller Art beeinträchtigen. Idea ist ein großer Marktplatz der christlichen Meinungen und Richtungen, in der nur eine Richtung praktisch nicht zu Wort kommt: die Stimme der wenigen wirklich bibeltreuen Gläubigen, die nicht mitmachen bei dem verführerischen Kurs der Allianz, die sich fernhalten von Liberaltheologie, Ökumene und Charismatik, um dem Herrn Jesus auch heute treu nachzufolgen.

Idea arbeitet daher objektiv (die Motive der Mitarbeiter mögen noch so edel sein) gegen Gott und Sein Wort. Wie selbstverständlich und von der Redaktion unwidersprochen gibt diese Zeitschrift etwa abgefallenen liberalen Kirchenführern wie Steinacker den Raum, ihre gotteslästerlichen Theorien auszubreiten, daß Gott kein blutiges Sühnopfer brauche; katholische Kirchenfürsten werden als Verteidiger der biblischen Wahrheit und Stützen der Christenheit hervorgehoben, ohne daß ein Wort über die verderbenbringenden Irrlehren und das falsche Evangelium der römischen Kirche verloren würde; Pfingstler und Emerging-Church-Theologen können sich als Kurzprediger auf der „idea-Kanzel“ tummeln. Wenn Gott es so führt, daß sie dann in finanzielle Turbulenzen kommen, dann suchen sie sicherlich die Ursachen bei allen möglichen Faktoren, nur nicht darin, daß sie vom Herrn gewichen sind.

Ähnliches gilt für den anderen Bittsteller: Wolfgang Baake vom Christlichen Medienverbund KEP nennt zwar keine Zahlen, spricht aber von einem „großen Spendenminus“, das der KEP „finanziell gesehen den Boden unter den Füßen wegzieht“. Er sagt „Wir sind in Sorge und fragen nach Gründen“. Auch da liegt der letzte Grund darin, daß dieser Verband und seine Publikation „Pro“ längst schon nicht mehr treu dem Herrn dienen, sondern eifrig bemüht sind, sich der Welt und der äußerlichen Christenheit als „Vermittler von Werten“ anzudienen. Sie sagen zwar noch: „Aber wir vertrauen auch (!) auf Gott“ – letztlich vertrauen sie mit ihren Spendenaufrufen aber auf Fleisch. Wer weiß – vielleicht müssen irgendwelche Loh-Gelder auch in diesem Fall die Not wenden; vielleicht landen ja „Pro“ und „Idea“ irgendwann auch bei der „Stiftung Christliche Medien“?

So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arm macht, und dessen Herz vom HERRN weicht! Er wird sein wie ein kahler Strauch in der Einöde; er wird nichts Gutes kommen sehen, sondern muß in dürren Wüstenstrichen hausen, in einem salzigen Land, wo niemand wohnt. Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut und dessen Zuversicht der HERR geworden ist! Denn er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und seine Wurzeln am Bach ausstreckt, der die Hitze nicht fürchtet, wenn sie kommt, sondern seine Blätter bleiben grün; auch in einem dürren Jahr braucht er sich nicht zu sorgen, und er hört nicht auf, Frucht zu bringen. (Jer 17,5-8)

www.das-wort-der-wahrheit.de   Rudolf Ebertshäuser   2. 10. 2010

 

 

September 2010

 

Der „Fall Wolfgang Nestvogel“
und die falsche reformatorische Endzeitlehre

Die Entlassung des bisherigen Rektors der Akademie für reformatorische Theologie (ART), Wolfgang Nestvogel, hat unter bibeltreuen Christen einige Debatten ausgelöst. Wir wollen hier nicht auf die willkürliche und ungeistliche Art und Weise eingehen, wie Wolfgang Nestvogel aus seinen Positionen gedrängt wurde (darüber wurde z.B. in TOPIC berichtet). Uns kommt es auf die geistlichen Hintergründe dieses Vorganges an, und die sind über den konkreten Fall hinaus bedeutsam.

Der Kern der Auseinandersetzung war die Stellung der ART und ihrer Dozenten zum „Chiliasmus“ – das ist der theologische Fachbegriff für die Überzeugung, daß Gott sich noch einmal dem Volk Israel zuwenden wird und daß Christus wiederkommen wird, um Sein tausendjähriges Reich aufzurichten, in dem das Volk Israel eine entscheidende Rolle spielen wird. Wolfgang Nestvogel wurde hauptsächlich deshalb aus seinem Amt gedrängt, weil er eben dieser Überzeugung ist, und weil die dogmatischen calvinistisch-reformatorischen Kräfte im Stiftungsrat (die die ART auch finanziell maßgeblich unterstützen), ihn auf die klassische reformatorische Lehre in Endzeitfragen festlegen wollten, was er aus Gewissensgründen verweigerte.

Der Glaube an ein wörtliches tausendjähriges Reich und ein wörtliches Verständnis der alttestamentlichen Verheißungen an Israel, wie ihn Nestvogel und im übrigen die meisten bibeltreuen Christen heute vertreten („Prämillenialismus“, oft auch als „Dispensationalismus“ bezeichnet), wird heute von einer wachsenden Zahl dogmatischer Calvinisten und „reformatorischer“ Christen angegriffen. Dagegen wird – ähnlich wie im Fall der ART – die Meinung verbreitet, Israel habe keine Zukunft in Gottes Ratschlüssen, sondern sei endgültig verworfen, die Christenheit habe Israel als Volk Gottes ein für allemal ersetzt und man befinde sich bereits im tausendjährigen Reich, das durch die Kirche verwirklicht werden solle. Dabei beruft man sich z.T. darauf, dies sei die Position der „historischen Christenheit“ (in Wahrheit der katholischen Kirche und der Reformatoren) gewesen.

Die Auseinandersetzung zwischen diesen unterschiedlichen Positionen ist mehr als nur eine Diskussion unter bibeltreuen Christen über Erkenntnisfragen, die man so oder so sehen kann. Nach meiner Überzeugung geht es hier um wichtige geistliche Grundlagen, die die rechte Orientierung der bibeltreuen Gläubigen in der voranschreitenden Endzeit betreffen. Wenn man die sehr zahlreichen prophetischen Aussagen des AT über die Wiederherstellung Israels und das messianische Friedensreich am Ende der Zeiten im geschichtlichen und wörtlichen Sinn versteht, was der einzig wirklich bibeltreue Auslegungsansatz ist, dann folgt daraus völlig eindeutig, daß wir ein wörtliches tausendjähriges Reich zu erwarten haben, das der wiederkommende Herr selbst einführt, und in dem Israel eine Schlüsselrolle spielt. Diese Lehre wird durch zahlreiche Aussagen des NT unterstützt.

Umgekehrt ist die sogenannte „reformatorische“ Endzeitlehre das Ergebnis einer verdrehten Deutung der alttestamentlichen Prophetie, wie sie von den frühen Irrlehrern der katholischen Kirche propagiert wurde, allen voran Origenes und Augustinus. Die Reformatoren übernahmen in der Lehre von der Vollendung der Heilsgeschichte (theologisch: Eschatologie) einfach die Position des Augustinus; sie versäumten es, zu Paulus und der Apostellehre zurückzugehen (das gilt auch für andere Fragen, aber das würde hier zu weit führen). Es gibt viele Hinweise, daß die frühe Gemeinde klar von der Erwartung eines realen Tausendjährigen Reiches im Sinne der biblischen Prophetie ausging.

Der Wechsel zur Lehre des „Amillenialismus“, die ein wirkliches messianisches Königreich auf Erden leugnet, geschah im Zuge der Verführung und Durchsäuerung der nachapostolischen Gemeinde, in der „Theologen“ eine Schlüsselrolle spielten, die von Gnosis und griechischer Philosophie beeinflußt waren. Es ist nicht unbedingt nötig, den Reformatoren daraus einen Vorwurf zu machen, daß sie die biblische Endzeitlehre vernachlässigten – aber heute, da die Endzeitereignisse sich vor unseren Augen abspielen, gibt es für ein Festhalten an diesen alten Irrtümern keine Entschuldigung; sie spielen heute eine geradezu irreführende und zerstörerische Rolle in der Gemeinde. Es war ein wesentlicher Bestandteil der bibeltreuen Erweckung in den englischsprachigen Ländern, die Gott Mitte des 19. Jh. schenkte, daß die falschen calvinistischen Endzeitlehren überwunden wurden durch eine heilsgeschichtliche Sichtweise. Diese wurde ganz einfach dadurch gewonnen, daß man das prophetische Schriftwort wörtlich ernst nahm und Schrift mit Schrift verglich (daraus entstand z.B. die bekannte „Scofield-Bibel“). So wurde die treue Gemeinde Jesu Christi rechtzeitig mit einer biblisch klaren Sicht in Endzeitfragen ausgerüstet, als die letzte Phase der Endzeit immer massiver auszureifen begann.

Wir wollen den Gläubigen, die heute amillenialistischen Überzeugungen anhängen, nicht das Bemühen um Bibeltreue absprechen; wohl aber müssen wir darauf hinweisen, daß die amillenialistische Position dieser calvinistischen und reformatorischen Kreise in bezug auf die Auslegung von Gottes heiligem Offenbarungswort das Gegenteil von Bibeltreue bedeutet. Sie kann nur aufrechterhalten werden, wenn man große Teile der alttestamentlichen Prophetie ihres wörtlichen Sinns beraubt und die willkürlich als bloße Allegorie umdeutet.

Diese „allegorische“ Bibeldeutung ist im Grunde, wenn sie auf klar nichtsymbolische Aussagen angewandt wird, eine Form der Bibelkritik, weil sie unterstellt, Gott habe nicht gemeint, was Er offenkundig sagt. Und Gott hat mehrfach in ernstesten Worten betont, daß er Israel am Ende der Zeit wiederherstellen werde (vgl. u.a. Jeremia 30 – 33). Das reale Friedensreich des Messias ist in so vielen konkreten, bis in Einzelheiten gehenden Aussagen des AT angekündigt, daß es schon einer gewissen theologischen Verblendung bedarf, um all dies umzudeuten. Der Apostel Paulus lehrt die Wiederherstellung Israels und die Erfüllung der at. Verheißungen in Römer 9 – 11; das reale Kommen des Messias zum Gericht über die Gottlosen in 2. Thessalonicher; auch die Evangelien unterstreichen dies (vgl. etwa Mt 24).

Zu bedenken ist auch die üble Frucht der amillenialistischen Falschlehre. Sie hat im 2. bis 4. Jh. den Übergang der römischen Kirche zur Hure Babylon, zur Kirche der weltlichen Macht, bereiten helfen. Die Lehre Augustins, daß die Kirche Israel ersetze und das Tausendjährige Reich zu verwirklichen habe, gab den Päpsten die scheinbare Rechtfertigung, nach weltlicher Macht zu streben, Könige einzusetzen und mit dem Schwert Menschen zum „Christentum“ zu „bekehren“. Sie war ein böser Sauerteig, der die Entartung der apostolischen Gemeinde förderte und bis heute Anlaß für viele Lästerungen gegen das Christentum gibt. Auch in der reformatorischen Geschichte ist diese Falschlehre für manche beschämende Entwicklung mit verantwortlich, u.a. für die Hinrichtung von Täufern und Häretikern auf Veranlassung von Kirchenführern und für die Kriege im Namen des Glaubens, wie sie seitens der französischen Hugenotten und der englischen Puritaner geführt wurden.

Und heute? Heute baut diese Lehre eine scharfe Gegenposition auf gegen den Ruf der Schrift, den die bibeltreuen Verkündiger weitertragen, daß wir nämlich auf den unversehens wiederkommenden Herrn warten (1Thess 1,10) und uns für Ihn heiligen sollen (1Joh 3,2-3). In der Praxis bedeutet diese Lehre, daß der Weg geebnet wird für die Illusion einer allmählichen christlichen Durchdringung der Gesellschaft (vgl. die reformatorische Falschdeutung des Gleichnisses vom Sauerteig in Mt 13,33). Der immer schneller sich entwickelnde Abfall vom Glauben, die deutlichen endzeitlichen Entwicklungen, die auf den Höhepunkt der antichristlichen Herrschaft und darauf folgend auf das Kommen des Herrn zum Gericht zulaufen, werden letztlich verharmlost und die Gemeinde in einen gefährlichen Schlaf gelullt (vgl. Röm 13,11-14; 1Thess 5,1-7).

Das gilt objektiv und grundsätzlich, auch wenn es manche reformatorische Kreise gibt, die bestimmte Endzeitentwicklungen kritisch kommentieren und ablehnen. Objektiv fördert diese Lehre die Irreführung der Christen in bezug auf eine allmähliche Vorherrschaft der Namenschristenheit in einer Welt, die weder das Gericht noch das baldige Kommen des Christus zu erwarten hat. Sie ruft den Christen zu: „Der Herr säumt zu kommen“ (Mt 24,58) und „Wo bleibt die Verheißung seiner Wiederkunft?“ (2Pt 3,4). Deshalb finden wir heute unter den eifrigsten Befürwortern des Amillenialismus die abgefallenen liberal-ökumenischen Theologen und die Irrlehrer der Emerging Church, die energisch den Dispensationalismus angreifen und alles tun, um die Lehre von dem bald wiederkommenden Herrn zu untergraben und mit intellektueller Häme zu überziehen. Es steht zu befürchten, daß die falschen Lehren eines Augustin in Zukunft mit dazu beitragen, reformatorische und modern-evangelikale Kreise zurück in den Bannkreis der römischen Kirche und ihres antichristlichen Programms zu ziehen.

Wir tun also gut daran, die gesunden bibeltreuen Lehrstandpunkte des ausgewogenen Dispensationalismus (es gibt natürlich auch extreme Spielarten, denen wir nicht folgen können) bewußt zu verteidigen und uns tiefer anzueignen. Und wir sollten die Angriffe gegen dispensationalistische Lehren, wie sie von gewissen reformatorischen Kreisen kommen, klar und deutlich zurückweisen, ihre irrigen Lehren widerlegen und vermehrt die Grundlagen der heilsgeschichtlichen Schriftauslegung in den Gemeinden lehren und vermitteln. Davon hängt die Abwehr endzeitlicher Irrlehren und der gesunde Kurs bibeltreuer Gemeinden wie einzelner Gläubiger nicht unwesentlich ab!

Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt. (2Tim 2,15)

Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, daß jemand verlorengehe, sondern daß jedermann Raum zur Buße habe. Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht; dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen. Da nun dies alles aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, an welchem die Himmel sich in Glut auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden! (2Pt 3,9-12)

Rudolf Ebertshäuser 11. 9. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

Quellen:
idea spektrum 30-31/2010, S. 26
TOPIC 8 / August 2010, S. 2-3
http://en.wikipedia.org/wiki/Amillennialism

Literaturempfehlungen

John F. Walvoord: Was kommt auf uns zu? Brennpunkte biblischer Prophetie (Hänssler)

Ernst G. Maier: Die biblische Lehre von den Heilszeiten (CMD)

Mal Couch (Hrsg.): Lexikon zur Endzeit. Ein praktischer Führer zu Personen, Standpunkten und dem Studium biblischer Prophetie und Heilsgeschichte. 1. Auflage. Christliche Verlagsgesellschaft, Dillenburg 2004

Zu diesem Thema können Sie auf dieser Webseite lesen:

Die „letzten Tage“ im Neuen Testament: Der wiederkommende Herr und die Gemeinde

Die Verfälschung der biblischen Lehre vom Königreich Gottes

Ökumene – wohin führt die Einheit aller Namenschristen?

 

 
 

Weltpfingstkonferenz nähert sich an die Welt-Ökumene an

Auf der diesjährigen Weltpfingstkonferenz in Stockholm wurden die seit vielen Jahren auf verschiedenen Ebenen gepflegten Beziehungen der weltweiten Pfingstbewegung zum Ökumenischen Weltrat der Kirchen öffentlich demonstriert. Erstmals sprach der Generalsekretär des ÖKR, Olav Fykse Tveit aus Genf, vor den 1.700 Delegierten aus 74 Nationen. Laut idea-Meldung rief er die Pfingstler „zu einer engeren Zusammenarbeit mit der ökumenischen Bewegung auf. Biblisch gesehen seien alle Christen Glieder am Leib Christi; sie brauchten einander. Daher gelte es, Vorbehalte zu überwinden“.

Der irreführende Geist, der die Pfingstbewegung prägt und lenkt und der sie in zahlreiche Irrlehren und unbiblische Praktiken geführt hat, treibt sie auch mehr und mehr dazu, die Beziehung zu den abgefallenen Großkirchen zu suchen. Seit vielen Jahren wird der „Dialog“ mit der römisch-katholischen Kirche gepflegt, und auch die Kontakte zu den vom Glauben abgefallenen, das biblische Christuszeugnis verleugnenden Kirchen, die im Ökumenischen Rat der Kirchen zusammengeschlossen sind, hat schon eine lange Tradition. Auf der Webseite des ÖKR heißt es dazu:
 

Die Entstehung der National Association of Evangelicals in den USA und der World Evangelical Fellowship (jetzt World Evangelical Alliance, Weltweite Evangelische Allianz) in den 1940er Jahren, das Glaubenszeugnis der lateinamerikanischen Pfingstkirchen, die dem ÖRK beigetreten sind, und insbesondere die Pionierarbeit des Pfingstlers David du Plessis haben dazu geführt, dass die Pfingstbewegung sich in begrenztem Maße für ökumenische Kontakte geöffnet hat. Seit 1972 stehen die Pfingstler im Dialog mit dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen der römisch-katholischen Kirche. Seit 1993 sind sie auf der jährlichen Konferenz der Sekretäre und Sekretärinnen der weltweiten christlichen Gemeinschaften vertreten. 1995 begann der internationale Dialog zwischen den Pfingstkirchen und dem Reformierten Weltbund, und im Rahmen der 1998 von der ÖRK-Vollversammlung in Harare gebilligten Gemeinsamen Beratungsgruppe findet ein Dialog zwischen den Pfingstkirchen und dem Rat statt. Des Weiteren traten die Pfingstkirchen 2005 in einen neuen Dialog mit Mitgliedern des Lutherischen Weltbundes ein.
Die wahre Einheit der Gläubigen im Leib des Christus umfaßt nur die wahrhaft wiedergeborenen Kinder Gottes – nicht die Millionen und Abermillionen ungläubigen Namenschristen aus der katholischen Kirche und den protestantischen Großkirchen. Sie sind draußen, sie sind verloren, sie haben kein Heil, weil sie keinen biblischen Glauben haben. Mit ihnen zusammenzuarbeiten ist ein klarer Verstoß gegen das Gebot in 2Kor 6,14: „Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen!“. Doch sehr viele der irregeführten Pfingstanhänger sind ja selbst, so müssen wir befürchten, keine wiedergeborenen Glieder am Leib des Christus. Obwohl wir keineswegs pauschal jedem Pfingstanhänger als Scheingläubigen bezeichnen wollen – es gibt gewiß eine ganze Anzahl echter Gotteskinder unter ihnen – müssen wir doch feststellen, daß die dort vertretenen Irrlehren und die Verzerrung des Evangeliums (das „volle Evangelium“ vieler Pfingstler inklusive Heilung und Wohlstand ist ein falsches Evangelium!) doch viele zu falschen Bekehrungen verleitet hat.

Die Vertreter der Pfingstbewegung führen immer wieder an, wie schnell sie wachsen und wie viele Millionen Anhänger sie haben. In einer idea-Statistik werden allen Pfingstlern und Charismatikern zusammen etwa 614 Millionen Mitglieder zugeschrieben. Bezeichnend ist, daß ihr rasantes Wachstum vor allem in Südamerika und Afrika stattfindet – Gebieten, wo der Okkultismus und Spiritismus sehr einflußreich ist und Scheinbekehrungen durch Visionen und Träume sehr leicht ausgelöst werden können. Ähnliches gilt für die ganz auf okkulten Methoden aufgebauten „größten Kirche der Welt“, Yonggi Chos über 800.000 Mitglieder umfassende Yoido Full Gospel Church (die den pfingstlerischen Assemblies of God angeschlossen ist).

Für den gläubigen Christen, der seine Bibel in bezug auf die Endzeit liest und daran die Entwicklungen prüft, ist das gewaltige Zahlenwachstum der Pfingstler kein Beweis dafür, daß sie eine von Gott gesegnete Bewegung wären – im Gegenteil. Der Herr selbst hat Seine Gemeinde als die „kleine Herde“ bezeichnet und betont, daß nur wenige den Weg zum Heil finden – so gerne wir es uns anders wünschen würden. Gerade in der Endzeit ist alles, was groß ist und schnell wächst, auf der Seite des Antichristen und der Hure Babylon, „der Großen“. Dagegen heißt es von der treuen Gemeinde in der Endzeit, prophetisch in Philadelphia vorgebildet: „du hast eine kleine Kraft“.

Von daher verwundert es auch nicht, daß der widergöttliche Verführungsgeist, der in dieser Bewegung wirkt, sie immer näher zu den Hauptsäulen der Hure Babylon treibt, und das sind heute weltweit die römische Kirche und der ÖRK. Wenn die Pfingstler wirklich aus dem Geist Gottes wären, wie sie so vollmundig behaupten, dann würde dieser Geist sie außerhalb des Lagers führen, wo sie als kleine Zeugenschar die Schmach Christi tragen würden (Hebr 13,13). Aber wir wollen diese Entwicklungen umso mehr als Ansporn nehmen, unserem Herrn in der biblischen Absonderung nachzufolgen, die Ihn ehrt.

Quellen:
idea spektrum 36/2010, S. 12
http://www.oikoumene.org/de/mitgliedskirchen/kirchenfamilien/pfingstkirchen.html

Rudolf Ebertshäuser 11. 9. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

Zu diesem Thema können Sie auf dieser Webseite lesen:

Charismatik in der Endzeit

Die Ökumenebestrebungen in der Endzeitchristenheit

 

Bibelkritischer Weltanschauungswächter
greift „fundamentalistisches“ Bibelverständnis an

In einem ausführlichen Interview mit der Zeitschrift idea spektrum äußerte sich der Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in Berlin, Reinhard Hempelmann, unter anderem auch über bibeltreue Christen, die er unter dem polemischen Schlagwort „christlicher Fundamentalismus“ einordnet. Er meinte: „Der christliche Fundamentalismus entnimmt der Bibel ein Informationswissen zur Weltentstehung, zum Endzeitablauf, zum Ausschluß von Frauen aus dem Verkündigungsamt“.

Den schlichten Bibelglauben, der Gottes Wort für wahr nimmt und von der Erschaffung der Welt in sechs Tagen ausgeht, bezeichnet der gründlich liberaltheologisch geprägte Weltanschauungsexperte als „eine bestimmte Form der Auslegung der Bibel, die keine Auslegungsspielräume zulässt. Wer etwa die Überlieferung der Schöpfungsgeschichte in Genesis 1 und 2 so auslegt, dass Gott die Welt in 6mal 24 Stunden geschaffen habe, vertritt meines Erachtens eine bibelfundamentalistische Position, die die Eigenart dieser Texte als Zeugnis von Gottes Handeln nicht ernst nimmt. (…) Oft wird versucht, dies mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zu verbinden, aber der Kern ist ein Bibelverständnis, das der Bibel fälschlicherweise ein unfehlbares und irrtumsloses naturwissenschaftliches Informationswissen entnimmt“ (idea spektrum 30-31/2010, S. 16-19).

Gleichzeitig stellt der Fachmann bereitwillig den Evangelikalen aus der Evangelischen Allianz das Zeugnis aus, daß sie keine solchen einfältig-bibelgläubigen Fundamentalisten seien. Doch dieses Zeugnis dient den Allianzkreisen eher zur Schande und zeigt, daß sie vom einfachen Glauben an Gottes wahres und irrtumsloses Wort schon weit abgedriftet sind. Durchaus zutreffend führt Hempelmann aus: „Die evangelikale Bewegung existierte bereits vor dem Entstehen des christlichen Fundamentalismus und ist von einer größeren Offenheit geprägt. So war die Evangelische Allianz, die den Großteil der Evangelikalen vereint, von einem ökumenischen Geist geprägt (!). Die evangelikale Bewegung vereint unterschiedliche Strömungen, zum Beispiel Pietisten und Charismatiker, so dass der Begriff ‚evangelikal’ zur Beschreibung eigentlich sehr unscharf geworden ist.“

Damit beschreibt er durchaus zutreffend, wie unklar und widersprüchlich die nur noch formal bibeltreue Basis der Evangelischen Allianz eigentlich ist. Die Allianz hatte von Anbeginn an einen ungesunde Neigung zu lehrmäßigen Kompromissen und nahm in ihrem Bemühen um Weite viele Kräfte auf, die nicht wirklich auf dem Boden des biblischen Glaubens standen. Diese Tendenz zur Abweichung von bibeltreuen Überzeugungen hat in den Verführungsentwicklungen der letzten Jahrzehnte immer mehr zugenommen. Wer heute wirklich bibeltreu sein will, muß sich vom Kurs der Allianz und der großen Mehrheit der heutigen Evangelikalen klar distanzieren.

Wir aber wollen trotz der kritischen Einwürfe von Herrn Hempelmann weiter an dem „fundamentalistischen“ Glauben festhalten, daß die Bibel Wort für Wort von Gott eingegeben und völlig wahr ist. Natürlich hat der lebendige Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen – Er hätte es auch in sechs Sekunden oder in einer Nanosekunde tun können! Wir glauben einfach Gottes Offenbarungswort mehr als den armseligen Spekulationen irgendwelcher bibelkritischer Theologen. Die ebenfalls in ihren Erkenntnissen so begrenzte und in ihren widergöttlichen Hypothesen und Theorien so verblendete Naturwissenschaft kann uns nicht davon abhalten, die Bibel als höhere, von Gott stammende Offenbarungswahrheit anzusehen. Wo Gott klar gesprochen hat, gibt es keine intellektuellen Spielchen, keine „Auslegungsspielräume“ des verfinsterten Menschenverstandes. Es ist klar, daß dieser schlichte, echte Glaube uns die Feindschaft der Weisen dieser Welt einbringen wird, und unter ihnen sind die ungläubigen Theologen mit die schlimmsten. Aber das hat uns unser Herr bereits vorhergesagt, und wir wollen mutig dazu stehen, daß die Bibel Wahrheit ist!

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht. Durch diesen haben die Alten ein gutes Zeugnis erhalten. Durch Glauben verstehen wir, daß die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, so daß die Dinge, die man sieht, nicht aus Sichtbarem entstanden sind. (Hebr 11,1-3)

Wo ist der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo der Wortgewaltige dieser Weltzeit? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? Denn weil die Welt durch [ihre] Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung diejenigen zu retten, die glauben. (Kol 1,20-21)

Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, so daß wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist; und davon reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Heiligen Geist gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich erklären. Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muß. (1Kor 2,12-14)

Quelle:
idea spektrum 30-31/2010, S. 16-19

Rudolf Ebertshäuser 11. 9. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

Zu diesem Thema können Sie auf dieser Webseite lesen:

Die Heilige Schrift – Gottes Offenbarungswort an uns Menschen

 

Juli / August 2010

 

Wim Ouweneel tritt für das falsche Evangelium des „Inklusivismus“ ein

In der letzten Ausgabe von „Zeit + Schrift“, einer Zeitschrift aus den Reihen der deutschen „Brüderbewegung“, erschien ein unscheinbarer Artikel unter dem Titel „Christus und die Heidenwelt“. Dieser Tatbestand wäre gewiß keine Notiz auf dieser Webseite wert, wenn der Autor dieses Artikels nicht Wim Ouweneel hieße und wenn dieser Artikel nicht die Aussagen des biblischen Evangeliums mit einigen Worten beiseite schieben würde, um einer heute neu aufgewärmten Irrlehre das Wort zu reden – dem „Inklusivismus“, der Behauptung, auch Menschen, die nicht zum persönlichen Glauben an Jesus Christus gekommen sind, seien in das von Christus bewirkte Heil schon eingeschlossen und hätten an ihm teil.

Es ist eigentlich ein Skandal (auch im ursprünglichen, biblischen Sinn des Wortes, ein skandalon, ein Anstoß zur Sünde), daß Wim Ouweneel mit seiner 2008 veröffentlichten Stellungnahme in dieser Zeitschrift Raum findet. Zeit+Schrift hat sich bisher den Anstrich eines seriösen, im Rahmen bibeltreuer Grundüberzeugungen und auch im Rahmen des geistlichen Selbstverständnisses der Brüderbewegung argumentierenden Diskussionsforums gegeben. Wer die Zeitschrift allerdings genau verfolgt, findet bald heraus, daß der Trägerkreis, vorwiegend ehemalige Angehörige der exklusiven „Alten Versammlung“, sich auf der Suche nach neuer Orientierung vielfach von bibeltreuen Grundsätzen wegbewegt. Einige Autoren und Artikel bezeugen eine Öffnung für bibelkritische und modern-evangelikale Einflüsse. Doch mit der Veröffentlichung von Ouweneels Artikel wird ein deutliches Signal zur Abkehr von biblischen Grundsätzen gegeben, das nicht unwidersprochen bleiben darf.

Wim Ouweneel – der Bibellehrer, der zum Irrlehrer wurde

Nicht alle kennen die Geschichte Wim Ouweneels, und deshalb soll sie hier in aller Kürze skizziert werden. Der Holländer Ouweneel war einer der begabtesten Bibellehrer der exklusiven Brüderversammlungen, der auch im deutschsprachigen Raum viel Einfluß hatte – weit über den Kreis der „Brüderbewegung“ hinaus. Der hochintelligente Mann wollte sich trotz Warnungen nicht mit seinem Dienst als Bibellehrer unter den Gläubigen zufriedengeben. Er begann, die drei Fächer zu studieren, die am ehesten geeignet sind, den Glauben eines Menschen zu zerstören: Philosophie, Psychologie und Theologie. Er kam dabei zu akademischen Ehren, aber er verlor etwas Entscheidendes: den einfältigen Glauben an die Inspiration und Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift. Er öffnete sich für die Bibelkritik und dann auch für die okkulte Psychologie C. G. Jungs und distanzierte sich von seinen früheren bibeltreuen Überzeugungen.

Es folgte ein eindrucksvolles Gericht Gottes: Dieser hochintelligente Akademiker, der die gesunde Lehre der Bibel so gut kannte, verfiel dem faulen Zauber eines afrikanischen Wunderheilers und Falschpropheten, der so extrem unbiblisch war, daß sogar afrikanische Pfingstler sich von ihm distanzierten. Ouweneel ging zu ihm und ließ sich von ihm bezaubern. Er meinte, dieser T. B. Joshua sei ein Mann Gottes und habe echte Offenbarungen. In der Folge wurde Ouweneel selbst zum Charismatiker, behauptete, er habe die Gabe der Heilung und schrieb ein dementsprechendes verführerisches Buch über Krankenheilung. Er führte in den letzten Jahren die überwiegende Mehrheit der ehemaligen exklusiven Brüderversammlungen in Holland auf einen völlig unbiblischen neu-evangelikalen, pro-charismatischen, pro-ökumenischen Irrweg. Es ist zwar schmerzlich für alle Gläubigen und besonders für die, die ihn einst schätzten, aber die Wahrheit muß dennoch klar ausgesprochen werden: dieser Mann ist zu einem Irrlehrer und Verführer in der Gemeinde geworden, und alle wahren Gläubigen müssen gemäß der Lehre der Bibel ihm gegenüber handeln (Röm 16,17; 1Tim 6,3-5).

Daß nun angesehene Vertreter einer neuen, für alles Mögliche „offenen“ Strömung der Brüderbewegung diesem Mann eine Plattform bieten, ist ein schlimmer Fehltritt, denn sie müssen eigentlich wissen, was sie tun. Sie kennen Wim Ouweneel und seinen bösen Weg sicherlich recht gut. Aber offensichtlich ist sein Weg in ihren Augen recht, und vielleicht sind manche ihm schon weiter gefolgt, als es öffentlich sichtbar ist. Mit ihrer vorbehaltlosen und empfehlenden Veröffentlichung geben sie ihren Lesern jedenfalls das Signal, daß sie ihn trotz seiner Irrlehren zu den vertrauenswürdigen Lehrern der „Brüderbewegung“ und der Gemeinde des Herrn zählen. So verbreitet Ouweneel jetzt mit ihrer ausdrücklichen Zustimmung ernste Irrlehren, ein falsches Evangelium, das unter dem Fluch von Galater 1,10 steht.

Das falsche Evangelium des „Inklusivismus“

Ouweneel beginnt seinen Artikel mit der Aussage eines bekannten Katholiken: „Vor einiger Zeit sprach der niederländische Kardinal Simonis die Erwartung aus, daß manche Muslime im Himmel einen höheren Platz bekommen würden als er. Priester Antoine Bodar setzte noch eins drauf, indem er dasselbe von Hindus sagte. – Können Menschen, die das Evangelium nie gehört haben, dennoch errettet werden?“ Er zählt dann fünf Auffassungen über Errettung auf und bekennt, daß er sich dem Standpunkt des „Inklusivismus“ anschließt, den er wie folgt definiert: „Das Heil steht allen zur Verfügung, also auch denen, die das Evangelium nie zu hören bekommen, aber es beruht auf jeden Fall auf dem Werk Christi“. Als Befürworter dieses Standpunktes erwähnt er Justin den Märtyrer, John Wesley, C. S. Lewis, den evangelischen liberalen Theologen Wolfhart Pannenberg und den katholischen Theologen und Jesuiten Karl Rahner.

Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, wenn wir uns mit den Argumenten Ouweneels im einzelnen auseinandersetzen würden, aber einige Punkte sollen in aller Kürze genannt werden.

1. An sehr vielen Stellen bezeugt das NT, daß nur der errettet wird und ewiges Leben hat, der an den Herrn Jesus Christus glaubt (vgl. u.a. Joh 3,18.36; Joh 5,23-24; Joh 6,40; Röm 10,13-14). In Adam (von Natur aus) sind alle Menschen Sünder, die Gottes Gericht und den Tod verdient haben (vgl. u.a. Röm 1,18-20; Röm 2,12; Röm 3,10-18; Röm 5,12-21) und unter Gottes Zorn stehen: „wir waren von Natur Kinder des Zorns, wie auch die anderen“ (Eph 2,1-3).

Nur wenn jemand in Christus ist, von neuem geboren und eine neue Schöpfung, hat er auch Vergebung der Sünden und ewiges Leben (vgl. u.a. Röm 8,1). Dafür ist die Voraussetzung die Bekehrung, Buße und Glauben an Jesus Christus (vgl. u.a. Gal 2,15-16; Gal 3,22-29; Eph 1,13; Eph 2,4-10; 2Th 2,13-14). Gerettet werden alle, die den Namen des Herrn anrufen (Röm 10,13), und das ist nur möglich, wenn sie an Ihn glauben und von Ihm gehört haben (Röm 10,14). „Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben“ (Joh 6,47); „Jeder, der glaubt, daß Jesus der Christus ist, der ist aus Gott geboren“ (1Joh 5,1); „Wer den Sohn hat, der hat das Leben; werden Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht“ (1Joh 5,12).

2. Ouweneel und andere Befürworter des Inklusivismus meinen, es könne „fromme Heiden“ geben – moralisch einwandfreie Anhänger des Islam oder des Buddhismus, die vor Gott angenehme gute Werke tun, die das Gesetz erfüllen, soweit sie es verstehen, und die durch solche „guten Werke“ gerettet würden, ohne das Evangelium von Jesus Christus gehört zu haben und geglaubt zu haben. Römer 3 zeigt jedoch, daß es solche Menschen gar nicht geben kann, daß vor Gott keiner gerecht ist, auch nicht einer. Oft wird Cornelius als Beispiel angeführt, aber er kannte die Offenbarung Gottes des AT und war ein gottesfürchtiger Heide, der schon an die alttestamentlichen Messiasverheißungen glaubte. Beispiele aus dem AT wie Melchisedek oder Hiob können für die Zeit nach Pfingsten keine Beweiskraft haben; nach der Gesamtlehre der Schrift wurden auch sie durch den Glauben an die ihnen bekannte Offenbarung des Wortes Gottes gerettet (etwa das Ur-Evangelium 1Mo 3,16) und nicht unabhängig davon.

Ergänzend bringt Ouweneel eine Theorie ins Spiel, nach der solche Heiden gerettet werden könnten, wenn sie durch die Wirkung des Geistes Gottes zu Reue und Sündenbekenntnis kommen, auch wenn sie nicht an Christus glauben. Zu diesem Zweck behauptet Ouweneel gegen jede gesunde Bibelauslegung, daß die Verheißung in 1Joh 1,9 unbegrenzt für alle Menschen gelte und nicht nur für wiedergeborene Gläubige (was aber der Textzusammenhang eindeutig zeigt). Die Bibel kennt für die heutige Heilszeit nur eine Errettung durch Glauben an Jesus Christus, nicht aber durch eine vom Glauben abgelöste Reue oder ein bloßes Sündenbekenntnis (wem werden denn die Sünden bekannt? Irgendwelchen Götzen?).

3. Nach der Bibel sind sowohl Muslime als auch Hindus und Buddhisten oder Animisten Götzendiener, die unter dem Zorngericht Gottes stehen – gerade auch „moralische“, „aufrichtige“, „eifrige“ Hindus und Muslime. Alle diese Religionen stehen unter dem Verdammungsurteil Gottes, weil sie andere Götter anbeten (und damit die Dämonen, 1Kor 10,20), und nicht zuletzt, weil sie den Sohn Gottes nicht anerkennen, sondern leugnen (1Joh 2,22-23). Die absurden Theorien des Inklusivismus würden letztlich bedeuten, daß es für manche „gute Hindus“ oder „fromme Moslems“ besser wäre, das Evangelium würde ihnen nicht bezeugt – sie könnten es ja ablehnen und stünden am Ende schlechter da, als wenn sie durch ihre guten Werke als fromme Heiden schon das Ticket in den Himmel verdient hätten. Zumindest erscheinen der Missionsbefehl und die Bemühungen um die Ausbreitung des Evangeliums als nicht so dringlich, wenn man diese Irrlehre glaubt.

Der Inklusivismus ist heute beliebt, denn er scheint eine Lösung zu bieten, die manche Fragen humanistisch denkender Kritiker des christlichen Glaubens befriedigend beantworten kann. Er umgeht die heute anstößige Ausschließlichkeit des Herrn Jesus Christus als des einzigen Erretters (Joh 14,6; Apg 4,12) mit einem raffinierten philosophisch-dialektischen Winkelzug: Alle werden durch Christus gerettet, aber nicht alle müssen an Christus glauben. Aber diese moderne Lehre widerspricht eindeutig der Lehre der Apostel. Sie deutet einzelne Bibelstellen willkürlich um und reißt sie aus ihrem Zusammenhang, während sie vielen klaren Bibelstellen einfach widerspricht. Das ist das klassische Konstruktionsmuster für Verführung und Irrlehre.

Vom bibeltreuen Standpunkt aus müssen wir bekennen, daß manche Einzelfragen offen bleiben, daß aber ganz klar gilt: ohne persönlichen Glauben an Christus gibt es kein Heil, kein ewiges Leben. Wir sind überzeugt, daß Gott in Seiner Souveränität Wege findet, um das Evangelium von Christus zu einer wahrhaft heilsverlangenden Seele zu bringen. Wenn das Verlangen des Heils, wie Ouweneel zu recht sagt, nur durch die Wirkung des Heiligen Geistes zustandekommt – weshalb sollte der Geist Gottes solchen Menschen nicht auch zum Evangelium führen bzw. das Evangelium zu ihm? Es wird in der Ewigkeit keinen einzigen Menschen geben, der zu Gott sagen kann: „Ich hätte an Christus geglaubt, wenn ich die Chance dazu gehabt hätte – aber du hast es nicht gewollt!“

Die Hintergründe für die Ausbreitung des Inklusivismus

Obwohl er der Bibel klar widerspricht, ist der Inklusivismus unter den Evangelikalen stark im Kommen. Das kommt daher, daß er das Ärgernis des Kreuzes scheinbar elegant und intellektuell akzeptabel auflöst. Hinter dieser Irrlehre steckt ein falscher humanistischer Geist, der Gott der Ungerechtigkeit anklagt, wenn Er einen Sünder verurteilt, und der eine Errettung aufgrund von Unwissenheit und guten Werken erfindet, die die Bibel nirgends kennt. Letztlich ist der Inklusivismus eine abgeschwächte Spielart der Allversöhnung (Universalismus) und der erste Schritt zu einem Pluralismus der Weltreligionen, wie er immer häufiger von der abgefallenen ökumenischen Bewegung propagiert wird. Wer sich zu dieser halben Allversöhnung hinverführen läßt und damit die biblische Lehre verwirft, der wird auch bald die Welteinheitsreligion befürworten; dazu ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.

Der Inklusivismus ist das Glaubenbekenntnis der Emerging Church, soweit sie nicht die Allversöhnung vertritt. Der Inklusivismus beeinflußt auch bekannte Evangelikale wie Billy Graham. Laut der Zeitschrift McCall’s vom Januar 1978 sagte Graham in einem Interview: „Ich glaubte früher, die Heiden in fernen Ländern seien verloren, gingen zur Hölle, wenn ihnen nicht das Evangelium von Jesus Christus gepredigt würde. Ich glaube das nicht länger … Ich glaube, daß es andere Wege gibt, die Existenz Gottes zu erkennen, zum Beispiel durch die Natur, und deshalb auch viele andere Möglichkeiten, zu Gott ‚Ja’ zu sagen.“ Viele heutige vom biblischen Glauben abgedriftete Evangelikale vertreten heimlich oder offen den Inklusivismus in irgendeiner Spielart.

Der Hauptförderer des Inklusivismus ist jedoch die römische Kirche, die den Irrlehren eines Karl Rahner folgend beim 2. Vatikanischen Konzil dieses falsche Evangelium verkündete. „Wer nämlich das Evangelium Christi und seine Kirche ohne Schuld nicht kennt, Gott aber aus ehrlichem Herzen sucht, seinen im Anruf des Gewissens erkannten Willen unter dem Einfluß der Gnade in der Tat zu erfüllen trachtet, kann das ewige Heil erlangen. Die göttliche Vorsehung verweigert auch denen das zum Heil Notwendige nicht, die ohne Schuld noch nicht zur ausdrücklichen Anerkennung Gottes gekommen sind, jedoch, nicht ohne die göttliche Gnade, ein rechtes Leben zu führen sich bemühen“ (Lumen Gentium, 16).

Diese Lehren sind Teil der Verführungsoffensive der katholischen Kirche, die mit ihrer Hilfe die Brücke zur Vereinigung mit anderen Religionen baut. Der Inklusivismus ist ein Wegbereiter für den Dialog zwischen den Weltreligionen und letztlich für die Welteinheitsreligion der Hure Babylon. Deshalb ist es auch so wichtig, klar vor dieser verführerischen Lehre zu warnen.

Heute gilt es wachsam zu sein. In dieser Zeit des beschleunigten Abfalls vom Glauben kann es vorkommen, daß angesehene Leute, denen man früher meinte vertrauen zu können, mit wohlklingenden neuen Botschaften und Lehren aufwarten, um die Gläubigen zu verwirren und ihren Glauben zu verderben. Wer davor warnt, wird rasch als „lieblos“ und „zertrennend“ abgestempelt, aber wir müssen warnen, um die kostbare Herde Gottes vor Schaden zu bewahren.

So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch zu Aufsehern gesetzt hat, um die Gemeinde Gottes zu hüten, die er durch sein eigenes Blut erworben hat! Denn das weiß ich, daß nach meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch hineinkommen werden, die die Herde nicht schonen; und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft. (Apg 20,28-30)

Mich wundert, daß ihr euch so schnell abwenden laßt von dem, der euch durch die Gnade des Christus berufen hat, zu einem anderen Evangelium, während es doch kein anderes gibt; nur sind etliche da, die euch verwirren und das Evangelium von Christus verdrehen wollen. Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! (Gal 1,6-8)

Rudolf Ebertshäuser    erweiterte Fassung  10. 8. 2010    www.das-wort-der-wahrheit.de    Quelle: Zeit+Schrift XX/2010, S. 15-18

Zu diesem Thema können Sie auf dieser Webseite lesen:

Grundaussagen des biblischen Evangeliums [kürzerer Artikel]

Eine biblische Beurteilung der Emerging Church [ausführlicherer Beitrag, insbes. S. 9-13]

 

 

Nachtrag zu dem Film „Die Passion Christi“:
Mel Gibsons gottloser Lebenswandel

Als der Kinofilm „Die Passion Christi“ des katholischen Schauspielers und Regisseurs Mel Gibson erschien, da haben viele biblisch unklare Evangelikale diesen Film begrüßt als „Ansatzpunkt zur Evangelisation“. Für bibeltreue Gläubige war er ein Stück Verführung; sie lehnten diesen Film ab, weil eine schauspielerische Darstellung des Herrn Jesus zwangsläufig verfälschend und geistlich unmöglich ist, und weil der Film viele katholische Irrlehren und Legenden verarbeitete. Viele moderne Evangelikale verteidigten den Film und meinten, er könne eine Hilfe sein, um Menschen „für Jesus zu gewinnen“. Mel Gibson selbst wurden gute christliche Motive unterstellt; auch wenn Mel Gibson katholisch sei, könne er ja doch gläubig sein.

In diesen Tagen ist Mel Gibson wieder in die Schlagzeilen geraten. Gegen den Starregisseur wird polizeilich ermittelt, weil er seine Ex-Freundin verprügelt und ihr dabei einen Zahn ausgeschlagen haben soll. Gibson wird zur Zeit nach 28 Jahren Ehe von seiner Ehefrau, mit der er sieben Kinder hat, geschieden (u.a. wegen Alkoholexzessen); er hatte spätestens seit April 2009 eine ehebrecherische Affäre mit der russischen Sängerin Oksana Grigorieva, die eine achtmonatige Tochter von ihm hat. Schon nach einigen Monaten ging diese Beziehung in die Brüche. Hier wird offenbar, welcher Geist diesen ruhmsüchtigen, egozentrischen Mann regiert – und welcher Geist auch den Passionsfilm inspiriert hat. Wie kann ein nicht wiedergeborener Gottloser und Sünder ein Bote Christi sein? Ob der böse Wandel dieses angeblichen „Botschafter Jesu Christi“ die unklaren modernen Evangelikalen von ihrem Wunschdenken kurieren wird? Leider gibt es dafür kaum Hoffnung.

Rudolf Ebertshäuser 3. 8. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de Quelle: www.spiegel.de

 

 

Weltweite Evangelische Allianz
und Ökumenischer Rat der Kirchen nähern sich an

„Die älteste ökumenische Bewegung – die 1846 in London gegründete Evangelische Allianz – und der 1948 gegründete Ökumenische Rat der Kirchen haben gemeinsame Interessen, etwa im Blick auf Mission, Evangelisation, Religionsfreiheit und den Kampf gegen Armut. So sehen es die Spitzenvertreter beider internationaler Dachorganisationen. Sie wollen deshalb Brücken zwischen den beiden Bewegungen bauen, die sich in der Vergangenheit häufig stark voneinander distanziert hatten.“ Das meldete idea spektrum im März dieses Jahres (11/2010, S. 11). Diese Meldung zeigt, wie weit sich die evangelikal ausgerichtete Weltallianz schon vom biblischen Glauben wegbewegt hat.

Der ökumenische Weltrat der Kirchen vereint hauptsächlich zahlreiche liberaltheologisch ausgerichtete protestantische Kirchen sowie orthodoxe Kirchen. Sie sind offen vom biblischen Glauben abgefallen, verkünden einen anderen Christus und ein anderes Evangelium und setzen sich für die endzeitliche Welteinheitskirche ein, die alle falschen Namenschristen unter ein Dach bringen soll. Sie verfechten auch den Dialog mit den anderen Weltreligionen und letztlich eine Welteinheitsreligion. Wie kann man mit solchen Leuten ein „gemeinsames Interesse in bezug auf Mission und Evangelisation“ bekunden? Das ist nur möglich, weil auch die Führung der Weltallianz (wie auch der deutschen Evangelischen Allianz) von den Grundwahrheiten der Bibel und des echten Evangeliums längst abgerückt ist.

Die idea-Meldung zeigt, daß solche Spitzengespräche immer wieder stattfinden und dabei ein Netzwerk der ökumenischen Irreführung geknüpft wird: „Der Internationale Direktor der Allianz, Geoff Tunnicliffe (Markham/Kanada), und der Generalsekretär des auch Weltkirchenrat genannten Dachverbandes, der Norweger Olav Fykse Tveit (Genf), waren Anfang März zu einem Spitzengespräch im Ökumenischen Zentrum in Genf zusammengekommen. (…) Man habe unterstrichen, dass alle Christen zur Einheit aufgerufen seien, so Tunnicliffe. Er freue sich auf weitere Gespräche mit dem Weltkirchenrat. (…) Der Generalsekretär des Weltkirchenrates und Tunnicliffe waren sich erstmals 2007 beim Globalen Christlichen Forum in Limuru (Kenia) begegnet. Dort waren rund 240 Repräsentanten aus dem Ökumenischen Rat der Kirchen, der evangelikalen Bewegung sowie der römisch-katholischen Kirche zusammengekommen.“

Wer heute noch wirklich dem Herrn Jesus Christus nachfolgen und dem Wort Gottes treu bleiben will, der muß sich von der großen evangelikalen Einheit absondern. Weder die evangelikalen Freikirchen noch die Gemeinschaftsverbände noch die Allianz selbst stehen noch auf biblischem Boden. Sie arbeiten immer offener und unverhüllter auf die Welteinheitskirche der Hure Babylon hin.

Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt! (Offb 18,4)

So laßt uns nun zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und seine Schmach tragen! (Hebr 13,13)


Rudolf Ebertshäuser  3. 8. 2010   www.das-wort-der-wahrheit.de    Quelle: idea spektrum 11/2010, S. 11

Zu diesem Thema können Sie auf dieser Webseite lesen:

Die Ökumenebestrebungen in der Endzeitchristenheit [kürzerer Artikel]

Ökumene – wohin führt die Einheit aller Namenschristen? [längerer Beitrag]

Juni / Juli 2010

 

John Piper und Rick Warren:
Reformierter Buchautor lädt den Verführer Warren zu seiner „Desiring God“-Konferenz ein

Die Nachricht schlug bei vielen konservativer gesinnten Freunden John Pipers wie eine Bombe ein: der in den USA sehr populäre calvinistische Prediger und Bestsellerautor John Piper hat den führenden Ideologen der Gemeindewachstumsbewegung, den Verfasser von „Kirche mit Vision“ und „Leben mit Vision“ Rick Warren als einen der Referenten für seine vielbeachtete „Desiring God“-Konferenz im Herbst 2010 eingeladen.

Für manche besorgte bibeltreue Beobachter kommt diese Einladung nicht so überraschend. John Piper hat zwar den Ruf eines bibeltreuen Verkündigers, aber weder seine Lehren noch sein Kurs in bezug auf moderne Gemeindeströmungen war in letzter Zeit wirklich klar und der Lehre der Heiligen Schrift gemäß.

Das betrifft nicht nur sein Bekenntnis zu den „5 Punkten“ der reformierten Theologie (einige dieser Punkte sind eindeutig unbiblisch, einige entsprechen zumindest in der dogmatisch-calvinistischen Ausprägung so nicht der Schrift). Auch seine besondere Lehre des „christlichen Hedonismus“ (wir sind da, um Gott zu genießen und uns seiner zu erfreuen) widerspricht in ihrer Einseitigkeit der gesunden biblischen Lehre, kommt aber dem evangelikalen Zeitgeist sehr entgegen und erfreut sich deshalb auch wachsender Beliebtheit.

In seiner Zusammenarbeit mit Irrlehrern und Verführern hat sich Piper bisher schon als Nachfolger des modernen Evangelikalismus erwiesen, der prinzipienlos mit allen möglichen verführerischen Strömungen zusammenarbeitet. So lud er den wegen seiner obszönen Sprache berüchtigten „reformierten“ Emerging-Church-Pastor Mark Driscoll zu seinen Konferenzen ein. Piper befürwortet die falschen „Gaben“ der Charismatiker und deren Irrlehren; er wird als „reformierter Charismatiker“ bezeichnet.

In einer Presseerklärung verteidigte Piper seine Einladung Warrens ausdrücklich gegen Kritik und behauptete: „Ich bin davon überzeugt, daß er tief theologisch [fundiert] ist. Er ist ein brillanter Mann. Er hätte sonst nicht die Gemeinde, die er hat, oder den PEACE-Plan, oder den ganzen Einfluß, den er besitzt (…) Ich glaube also nicht, daß er zur Emergenten Bewegung gehört. Im Kern, glaube ich, ist er theologisch und lehrmäßig [fundiert] und gesund.“ (Übers. RE) Diese Begründung offenbart eine erschreckende Fehlbeurteilung Warrens und zeigt auch, wie wenig Piper wirklich in der Lehre gesund sein kann. Ein Blick in seinen offiziellen Lebenslauf zeigt übrigens, daß er seinen B.D. im berüchtigten Fuller Theological Seminary machte, der Brutstätte vieler evangelikaler Irrlehren und Verführungsströmungen. Seinen Doktor der Theologie machte er ohne Not bei den Liberaltheologen der Universität München.

Diese Nachrichten über John Piper sind für deutsche Gläubige insofern von größerer Bedeutung, weil Piper zu den modern-evangelikalen Buchautoren gehört, die auch ins Deutsche übersetzt wurden und unter manchen bibeltreuen Lesern einen guten Ruf haben. Von ihm sind mindestens zehn Buchtitel auf Deutsch erschienen, die meisten im calvinistischen 3L-Verlag, einer im reformatorischen Betanien Verlag, aber leider auch einige im CLV-Verlag, wo sie weite Verbreitung auch unter nichtsahnenden bibeltreuen Lesern fanden. Wir hoffen, daß diejenigen Brüder, die John Pipers schillernde Botschaft im deutschen Sprachraum gefördert haben, jetzt auch klare Worte der Warnung finden und in Zukunft sorgfältiger prüfen, wen und was sie der Herde Gottes empfehlen.

Rudolf Ebertshäuser 4. 7. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

Quelle: desiringgod.com; http://slaughteringthesheep.wordpress.com/2010/03/31/rick-warren-speaking-at-john-pipers-desiring-god-conference/
http://indefenseofthegospel.blogspot.com/2010/04/john-piper-to-feature-rick-warren-what.html

Berichtigung vom 31. 8. 2010: In der ersten Fassung dieser Meldung stand, daß John Piper auch zu den Mitunterzeichnern der „Manhattan-Declaration“ gehört habe. Das ist jedoch nicht der Fall; ich bitte wegen des Recherchefehlers um Verzeihung.

Zu diesem Beitrag können Sie auf unserer Webseite lesen:

Die sanfte Verführung durch „Leben mit Vision“ [kürzerer Artikel]

„Leben mit Vision“ und „Willow Creek“-Welle: Gemeindewachstum oder Gemeindeverführung? [ausführlichere Untersuchung]

 
 

Jahr der Stille 2010:
Wie ein „spiritueller Führer“ unsere Herzen „auf Gott einstimmen“ will

Wir haben in den „Aktuellen Notizen“ bereits im Dezember 2009 auf die Unterwanderung durch katholische Mystik und esoterische Meditationspraktiken beim „Jahr der Stille“ hingewiesen, die nun auch die Evangelikalen betören soll. Hier wollen wir anhand einer Buchveröffentlichung ein ganz praktisches Beispiel bringen, wie diese Verführung funktioniert.

Rechtzeitig zum „Jahr der Stille“ erschien 2010 im Brunnen Verlag ein Buch mit dem Titel Das Herz auf Gott einstimmen. Praktische Schritte zum Beten und Bibellesen. Verfasser ist ein Dr. Andreas Kusch, der an der Akademie für Weltmission in Korntal Dozent für „Spiritualität“ sowie für „Transformative Entwicklungszusammenarbeit“ ist. Zur Qualifikation als Experte für „Spiritualität“ weist er auf eine Ausbildung zum „Spiritual/Geistlichen Begleiter“ an der „Akademie Sankt Paul“ in Hermannsburg. Diese Akademie wird wesentlich von einem ehemaligen Jesuiten, Prof. Dr. Dr. Paul Imhof, geprägt und arbeitet schwerpunktmäßig mit den hochgradig mystischen und okkulten Exerzitien des Ignatius von Loyola.

Unter dem Anspruch, Hilfen zum Beten und Bibellesen zu geben, wirbt Kusch für besondere „geistliche Übungen“, die „eine Veränderung in der Tiefe unseres Christseins und unserer Herzen“ bewirken sollen. Er beruft sich dabei schon im Vorwort auf katholische Mystiker wie Franz von Sales oder Madame Guyon. Für den wahren Gläubigen sind Gebet und Bibellesen etwas ganz Natürliches und Einfaches. Er wird durch den Heiligen Geist gedrängt und geleitet, Gott im Gebet zu suchen und Seine Offenbarung im Wort Gottes aufzunehmen. Dazu bedarf es keiner besonderen Übungen, schon gar nicht aus den finsteren Rezeptbüchern der katholischen Mystik. Aber die vielen heutigen bloß äußerlichen Christen unter den Evangelikalen, die den Geist Gottes nicht haben, sehnen sich nach einer widergöttlichen „Spiritualität“ und nach besonderen „Übungen“, die sie auf quasi magischem Weg in die Gemeinschaft mit Gott bringen sollen, die ihnen fehlt, weil sie nie eine echte Bekehrung und Wiedergeburt erlebt haben. Das ist eine wesentliche Ursache für die Konjunktur von „spirituellen Hilfen“.

Wie sehen die Übungen nun aus, die Kusch uns empfiehlt? Am Anfang stehen bezeichnenderweise Körperübungen. Kusch bringt hier esoterisches Gedankengut aus dem Buddhismus und Hinduismus als scheinbar biblische Wahrheit an: „Als Menschen haben wir nicht nur einen Körper, sondern wir sind auch Körper. Wenn wir Gott begegnen wollen, gehört auch unser Körper dazu. (…) Diese Übung kann dir helfen, deinen Körper als einen Ausdruck deiner selbst wahrzunehmen, ganz gegenwärtig und somit ganz präsent vor Gott zu werden“ (S. 12). Hier wird wie in vielen Schulen der heidnischen Mystik die Körperübung als magischer Einstieg in den Verkehr mit der Geisterwelt benutzt. In der Bibel finden wir nichts von solchen „Körperübungen“. Kusch empfiehlt, man solle durch Gewichtsverlagerung und Kreisen „seinen Stand finden“, dann im Sitzen „dein Sitzen auf dem Platz zu spüren, wahrzunehmen, zu empfinden. Wie erlebst du deinen Sitz?“ (S. 13). Schließlich folgt die fernöstlich gut bekannte Atemübung: „Nimm deinen Atem wahr. Spüre deinen Atem, wie er kommt und geht“. Er will, daß man alle Sinne bewußt in der angeblichen Gottesbegegnung einsetzt.

Im folgenden empfiehlt Kusch ein „Körpergebet“, mit dem „Gottes Gegenwart erbeten“ werden soll. Auch hier kommt diese Übung aus der fernöstlichen Esoterik und nirgends aus der Bibel: „Komm, Heiliger Geist (Handflächen öffnen. Arme gestreckt nach oben heben), erfrische mich wie der tau am Morgen (Handflächen nach innen drehen. Vor dem Gesicht nach unten ziehen), öffne mich (Arme in Schulterhöhe zu beiden Seiten ausstrecken), erfülle mich (Hände, Handwurzeln überkreuzend, auf das Herz legen), forme mich (Handflächen senkrecht zueinander bewegen), sende mich (Hände öffnen und nach vorne strecken).“ (S. 19). Das ist eine Einladung an einen ganz anderen Geist!

Als „Gebetshilfen“ empfiehlt Kusch u.a. ein hölzernes Kreuz, das man immer wieder anfassen soll (S. 28), sowie eine Haselnuß, in der man Gott sehen soll (nach der Mystikerin Juliana von Norwich, S. 31), die Meditation von Taizé-Liedern und Lobpreissongs (S. 32), das Sich-Bekreuzigen (S. 41), das Anzünden und Anschauen einer Kerze (S. 63), das meditierende Betrachten von Ikonen und religiösen Bildern (S. 88/89), sowie das betrachtende Meditieren vorformulierter Gebete (S. 54).

Besonders empfohlen wird das auch in der Charismatischen Bewegung geschätzte „Hörende Gebet“. „Es ist ein Wachstumsprozess, sensibel zu werden und Gottes Stimme hören zu lernen“. In der Anleitung dazu lesen wir: „Werde innerlich aufnahmebereit. Genieße die Stille in Gottes Gegenwart. Nimm innere Impulse wahr, lasse sie in dir zu. Nimm Eindrücke glaubend von Gott an“ (S. 38/39). Hier soll das unterscheidende Wachbewußtsein ausgeschaltet werden, so daß fremde Geister angebliches „Reden Gottes“ in die Gedankenwelt des Meditierenden einfließen lassen.

Einen wichtigen Stellenwert nimmt auch das mystische „Herzensgebet“ ein, das aus den orthodoxen Ostkirchen stammt. Es besteht in möglichst oft wiederholten kurzen Gebetssätzen, deren erster Teil beim Einatmen, der zweite beim Ausatmen gesprochen werden soll. Obgleich diese magisch-okkulte Praxis, im Osten als „Mantra“ bekannt, genau von der Warnung des Herrn getroffen wird, nicht zu plappern wie die Heiden, wirbt Kusch dafür: „Vielmehr wird hier ein Weg aufgezeigt, der in tiefes, inneres Beten führen kann. Die gleichbleibenden Worte sinken durch mehrmaliges Wiederholen ins Unterbewusste ab. ‚Es betet’ in uns weiter, ohne dass wir den Verstand besonders anstrengen müssen“ (S. 44). Auch hier wieder wird der Verstand ausgeschaltet und eine esoterische Technik empfohlen, die dem persönlich formulierten, wachen, bewußten, verständigen Gebet der Bibel völlig widerspricht. In der Anleitung wird besonders empfohlen: „Sei bereit, Gottes Reaktion wahrzunehmen. (…) Vielleicht fällt die ein einziges Wort ein, vielleicht ein Satzteil oder ein Satz. Notiere dir diesen Eindruck.“ (S. 45). Dieses Gebet soll nach der Anleitung der Mystiker nur am Anfang aus gesprochenen Worten bestehen; „später werden sie zu gebeteten Gedanken und zu gebeteten geistlichen Eindrücken“. Ziel ist also das wortlose Gebet als höchste mystische Form der „Vereinigung mit Gott“ – wiederum ein Widerspruch zu allen Aussagen der Bibel über unser Gebet.

Kusch empfiehlt dann auch die katholische Mönchspraxis der „lectio divina“, eine Meditationsform, in der Bibelworte „intuitiv“, also ohne Verstandesmitwirkung“ „verkostet“ werden sollen (unter Berufung auf Ignatius von Loyola, S. 70). Noch einen Schritt weiter gehen die aktiven Vorstellungsmeditationen, die auf die Exerzitien des Ignatius zurückgehen und das Ziel haben, den Meditierenden durch aktive Imagination (eine uralte Okkulttechnik) zu einem Teil des vorgestellten biblischen Geschehens (z.B. der Kreuzigung) zu machen. Der Meditierende soll sich mit Phantasie und allen Sinnen (Hörsinn, Geruchssinn usw.) in die Szenen versetzen – ganz ähnlich den heutigen Phantasiereisen (S. 72/73). Beim „betrachtenden Bibelgebet“ (Kontemplation in der katholischen Mystik) werden ähnliche esoterische Ratschläge gegeben: „Lies den Text langsam, bewusst und wo möglich laut. Stelle ihn dir mit deiner Einbildungskraft lebhaft vor. Was für ein geistiges Bild ist im Bibeltext enthalten? Was für ein geistiges Bild entsteht in dir? Konzentriere dich auf ein Bild, das sich in dir formt. das Bild wird Teil deines eigenen Erlebens. Verweile in dem Bild, bewege es in deinem Herzen“ (S. 74/75).

Man könnte noch manches andere anführen, aber die Auszüge haben hoffentlich deutlich gemacht, wie gefährlich die Einführung der heidnischen Mystik unter dem Deckmantel „christlicher Spiritualität“ eigentlich ist. Die Leser werden dazu angeleitet, das normale Bibellesen und Beten als etwas Unfruchtbares und auf niedriger Stufe Stehendes hinter sich zu lassen. Unmerklich werden sie von dem biblischen Herrn Jesus Christus und Seinem Wort der Wahrheit weggeleitet und zu Techniken geführt, die sie für das Verführungswirken fremder Geister empfänglich machen. Wir wahr ist doch die Warnung des Wortes Gottes in diesem Zusammenhang:

Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind. Sie verbieten zu heiraten und Speisen zu genießen, die doch Gott geschaffen hat, damit sie mit Danksagung gebraucht werden von denen, die gläubig sind und die Wahrheit erkennen. (1Tim 4,1-3)

Auch die Tatsache, daß dieser katholisch-mystisch geschulte „Spiritual“ eine Dozentenstelle an der Korntaler Akademie für Weltmission innehat, muß aufhorchen lassen. Wozu werden die angehenden Missionare in dieser Hochschule ausgebildet? Was für ein Verständnis von „Weltmission“ kann durch solche Ausbilder vermittelt werden?

Hinweis: In den nächsten Wochen planen wir eine ausführlichere Schrift über die Gefahren christlicher Mystik und Meditation zu veröffentlichen. Sie wird dann auf dieser Webseite und als ESRA-Broschüre zur Verfügung stehen.

Rudolf Ebertshäuser 5. 7. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

Zu diesem Beitrag können sie auf unserer Webseite lesen:

Mystische Spiritualität als Brücke zum New Age und Katholizismus

„Jahr der Stille“ 2010: Türöffner für Mystik und heidnische Meditation

 

Aus für Johannis:
Traditionsreicher evangelikaler Verlag muß Insolvenz anmelden

Anfang Juni 2010 wurde das Insolvenzverfahren für pietistischen Verlag St. Johannis-Druckerei eingeleitet – das unrühmliche Ende einer 114jährigen Unternehmensgeschichte. Vor allem die Drucksparte des Unternehmens kränkelte schon länger. Im Juni 2009 verkaufte der damalige Inhaber das Unternehmen an den charismatischen Unternehmensberater Berthold Becker und seine Tochter. Damit begann aber nicht die Rettung der angeschlagenen Firma, sondern der endgültige Untergang. Becker, der dem Kreis charismatischer Leiter angehört und Leiter der extremcharismatischen „Fürbitter für Deutschland“ ist, brachte mit seiner Tochter laut Aussagen von Mitarbeitern durch unrealistische Visionen und nicht nachvollziehbare Entscheidungen Johannis noch weiter herunter, bis schließlich nichts mehr ging. Auch der Verlag, der zeitweise u.a. mit über 700.000 verkauften Exemplaren des Buches von Peter Hahne „Schluß mit lustig“ hohe Einnahmen erzielt hatte, wurde in die Pleite mit hineingezogen.

Natürlich wissen wir nicht im Einzelnen, weshalb Gott so im Gericht mit diesem einst der Reichsgottesarbeit verpflichteten Verlag gehandelt hat. Doch der nachdenkliche Beobachter stellt fest, daß gerade mit den fragwürdigen „Erfolgsbüchern“ Peter Hahnes und anderen „Werte-Bestsellern“, u.a. aus der Feder des ungläubigen Ex-Ministerpräsidenten Teufel, der wirkliche geistliche Auftrag eines christlichen Verlages zugunsten von zeitgeistorientiertem Opportunismus und Anbiederung an die Welt verlassen worden war. Da hat Gott offenkundig seinen Segen weggenommen. So erging es vor Jahren dem Hänssler Verlag. Just zu der Zeit, als dieser früher relativ konservative Verlag immer mehr Geld mit charismatischem Lobpreis machte und dann auch noch die pfingstlerischen und charismatischen Verführungsverlage in seinen Katalog aufnahm, kam es zur Pleite, und der Verlag wurde in den Loh-Verlagskonzern „Stiftung Christliche Medien“ eingegliedert. Man wird an das Wort erinnert: „Wenn jemand den Tempel Gottes verderbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr“ (1Kor 3,17).

Rudolf Ebertshäuser 4. 7. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

Quellen: idea spektrum 24/2010, S. 7
http://www.buchmarkt.de/content/42967-das-ende-fuer-st-johannis-druckerei-steht-fest-johannis-verlag-skv-und-druckerei-stehen-zum-verkauf.htm?hilite=-Johannis-Verlag-

 
 

Methodistisches Theologenseminar bietet multireligiöse Studien an

Die Claremont School of Theology in Südkalifornien, eine mit der Methodistenkirche der USA verbundene theologisch liberale Ausbildungsstätte, hat beschlossen, in Zukunft auch jüdische Rabbis und islamische Imame auszubilden. Ausbildungsgänge für Buddhisten und Hindus sollen später folgen. Die Führung des Seminars sieht diese Entscheidung als zukunftsweisend für die Theologenausbildung an. Nicht genannte „Philantropen“ haben dem Seminar, das in der Vergangenheit finanzielle Probleme hatte, dafür 10 Millionen Dollar Spenden versprochen. Die liberale Methodistenkirche hatte daraufhin ihre finanzielle Unterstützung vorerst eingestellt, aber das Seminar ist zuversichtlich, daß die diesbezüglichen Differenzen beigelegt werden könnten.

Die entsprechenden Studiengänge sollen unter der Aufsicht von islamischen bzw. jüdischen Institutionen stehen und die jeweilige religiöse Tradition respektieren. Nach Aussagen des Präsidenten der Ausbildungsstätte solle das Studienangebot „keineswegs zu einer Religionsvermischung führen. Die Studierenden sollten in ihrer eigenen religiösen Identität gestärkt werden und zugleich ein besseres Verständnis für andere Religionen gewinnen. Najeeba Syeed-Miller, erste muslimische Dozentin am Claremont-Seminar, erklärte, das Ziel sei nicht, den Glauben zu verwässern, sondern ‚bessere Muslime, Juden, Katholiken, Hindus, Protestanten, Buddhisten …’ zu werden. Gleichzeitig wolle man die Mauer zwischen den Religionen einreißen“ (idea spektrum 24/2010, S. 13).

Einmal mehr zeigt sich hier, daß die Abkehr von der Heiligen Schrift als allein verbindlicher Offenbarung Gottes mit unheimlicher Konsequenz zu einem immer umfassenderen Abfall vom biblischen Glauben führt. Die ökumenische Öffnung für alle christlichen Irrströmungen ist dabei nur der erste Schritt. Die gegen Christus und Seinen alleinigen Anspruch als Retter gerichtete Vereinigung aller Weltreligionen ist der folgerichtige nächste Schritt, und die liberalen Scheinchristen tun ihn ohne irgendwelche Gewissensbisse. Umso wichtiger ist es, daß die echten Gläubigen das biblische Evangelium von der alleinigen Rettung durch den Glauben an Jesus Christus festhalten und weiter verkünden!

Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Sekten einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen. Und viele werden ihren verderblichen Wegen nachfolgen, und um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden. (2Pt 2,1-2)

Daher ermahne ich dich ernstlich vor dem Angesicht Gottes und des Herrn Jesus Christus, der Lebendige und Tote richten wird, um seiner Erscheinung und seines Reiches willen: Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung! (2Tim 4,1-2)

Rudolf Ebertshäuser 5. 7. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

Quellen: idea spektrum 24/2010, S. 13;
http://www.baltimoresun.com/features/faith/la-me-claremont-20100609,0,4287484.story

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Die Hure Babylon und die endzeitliche Christenheit [kürzerer Beitrag]

Ökumene – wohin führt die Einheit aller Namenschristen? [ausführlichere Untersuchung]

 

Mai / Juni 2010

 

Neue Missionsmethode unter Moslems
verfälscht das biblische Evangelium

Im Heft 1/2010 des Mitteilungsblattes der Evangelischen Karmelmission „Mission in der Welt des Islam“ findet sich eine wichtige Aufklärung über eine heute immer populärer werdende „Missionsmethode“ unter Moslems, die das biblische Evangelium völlig an den Islam anpaßt und in dem Bestreben, einen leichten Zugang zu muslimischen Menschen zu finden, die Bibel selbst und zentrale christliche Lehren, vor allem die Dreieinigkeit und die Gottheit Christi, verfälscht und letztlich preisgibt. Diese Methoden werden zunehmend von einflußreichen evangelikalen Missionen eingesetzt und stiften viel Verwirrung unter den Gläubigen in muslimischen Ländern. Manche Missionare wurden durch sie angesteckt.

Dieser verführerische Ansatz ist u.a. unter dem Begriff „Kontextualisierung“ (d.h. Anpassung des Evangeliums an den jeweiligen kulturellen Kontext, das Umfeld) bekannt. Er wird vor allem durch einige amerikanische Islamexperten und „Missionswissenschaftler“ gefördert und läuft darauf hinaus, das Evangelium so zu verfälschen, daß es für die „islamische Kultur“ akzeptabel wird. Diese Leute behaupten, der Koran enthalte viele gemeinsame Glaubensgrundsätze mit dem Christentum; er sei ein „pro-biblisches Buch“, das Menschen zu „Jesus“ hinführen könnte. Stillschweigend oder offen wird dabei vorausgesetzt, daß der Götze „Allah“ mit dem heiligen Gott der Bibel identisch sei, was im Grunde Gotteslästerung und den Abfall vom biblischen Glauben bedeutet (dieses Mißverständnis fördern leider auch manche Bibelübersetzungen, die unter Muslimen verbreitet werden und als Name für „Gott“ „Allah“ einsetzen).

Eine „Evangelisation“, die sich auf den Koran stützt statt auf die Bibel, führt nicht zu den biblischen Herrn Jesus Christus, dem Sohn Gottes, der sich am Kreuz für uns opferte und auferstand, denn diesen Herrn leugnet der Koran und ist deshalb zutiefst „antichristlich“ nach der Feststellung von 1. Johannes 2,22-24. Doch nach diesen Verführern ist der Koran angeblich eine ideale Brücke zum „Evangelium“. Diese „evangelikalen“ Fachleute sind selbst bibelkritisch und verleugnen die zentralen Lehren des biblischen Glaubens. Einer der führenden Köpfe dieser neuen Methode ist offensichtlich Dudley Woodberry, der einmal Professor für islamische Studien am Fuller Theological Seminary war. Einer seiner Schüler, Warren Larson, erteilt heute Islamunterricht an der Akademie für Weltmission in Korntal (S. 15).

Dahinter steckt eine grundlegende Abweichung vom biblischen Glauben. Nach der Lehre der Schrift ist allein die Bibel das geoffenbarte Wort Gottes, das die Wahrheit über Gott und Seinen Sohn, über die ewige Errettung enthält. Evangelisation bedeutete schon immer, die Botschaft der Bibel zu verkündigen. Es ist eine Sache, bei dieser Verkündigung, wie es der Apostel Paulus in Athen auch tat, anfangs in manchem an die Vorstellungswelt der Heiden anzuknüpfen, und unnötige kulturelle Hindernisse zu überwinden (Paulus war den Griechen ein Grieche, indem er seine jüdische Absonderung beiseiteließ, aber er wurde nicht ein Götzendiener, der mit ihnen in den Zeustempel ging). So paßte sich Hudson Taylor der Kleidung der Chinesen an, aber er verkündigte nicht, das Taoteking sei eine Quelle von göttlicher Wahrheit! Sobald aber der Inhalt der Botschaft umgemodelt wird, um ihn für eine antichristliche Religion akzeptabler zu machen, bedeutet das Verrat am Evangelium und der opportunistische Versuch, das Ärgernis des Kreuzes zu umgehen (vgl. 1. Korinther 1,18-2,5).

Solche „kontextualisierte“ Umdeutung der biblischen Botschaft, um sie der eigenen Kultur anzupassen, ist leider ein Krebsschaden im heutigen Evangelikalismus und besonders in der immer einflußreicher werdenden Strömung der „Emerging Church“. Sie führt letztlich zur Religionsvermischung und in die Welteinheitsreligion der großen Hure Babylon (Offenbarung 17). Der Absolutheitsanspruch der Bibel und des Herrn Jesus Christus als alleinigem Retter wird preisgegeben, auch wenn das vielleicht noch durch fromme Worthülsen getarnt wird.

Die Strategen der „kontextualisierten Mission“ raten ihren „Missionaren“, den kulturell angepaßten „Jesus“, „Isa Mesih“ zunächst nur aus dem Koran zu verkünden, ihre christliche Identität zu verschweigen und mit der Bibel hinter dem Berg zu halten. Das Ergebnis solcher angepaßter Evangelisation seien „Jesus-Moscheen“ und „islamische Jesus-Gemeinden“, die nie mit dem Islam brechen, sondern „kulturell und offiziell Muslime sind“ (S. 5). Auf diese Weise, so meint man, könne man den Widerstand des Islam gegen die Missionierung unterlaufen und mehr Menschen „gewinnen“ – doch für was? Für eine Botschaft, die den Namen „Evangelium“ nicht mehr verdient, für ein anderes Evangelium, das die Menschen als Anhänger des seiner Gottheit beraubten „Propheten Isa Mesih“ in ihrer Verlorenheit und ewigen Verdammnis beläßt.

Mich wundert, daß ihr euch so schnell abwenden laßt von dem, der euch durch die Gnade des Christus berufen hat, zu einem anderen Evangelium, während es doch kein anderes gibt; nur sind etliche da, die euch verwirren und das Evangelium von Christus verdrehen wollen. Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! (Gal 1,6-8)

Darum lassen wir uns nicht entmutigen, weil wir diesen Dienst haben gemäß der Barmherzigkeit, die wir empfangen haben, sondern wir lehnen die schändlichen Heimlichkeiten ab; wir gehen nicht mit Hinterlist um und fälschen auch nicht das Wort Gottes; sondern indem wir die Wahrheit offenbar machen, empfehlen wir uns jedem menschlichen Gewissen vor dem Angesicht Gottes. Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen; bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, so daß ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist. Denn wir verkündigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus, daß er der Herr ist, uns selbst aber als eure Knechte um Jesu willen. Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi. (2Kor 4,1-6)

Rudolf Ebertshäuser 26. 5. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

Zu diesem Bericht können Sie auf unserer Webseite lesen:

Führende Evangelikale befürworten Dialog mit dem Islam

Eine biblische Beurteilung der Emerging Church (bes. S. 18-23)

„Leben mit Vision“ und „Willow Creek“-Welle:
Gemeindewachstum oder Gemeindeverführung? (bes. S. 2-9)

 

„Manhattan-Deklaration“:
Ökumenische Vermischung im Eintreten für „christliche Werte“

Am 20. November 2009 wurde in Washington/USA eine Erklärung vorgestellt, die von einflußreichen Führern der Evangelikalen sowie der katholischen Kirche unterzeichnet wurde. Sie versteht sich als einen „Ruf an das christliche Gewissen“ und wendet sich an die weltliche Gesellschaft wie an die christliche Kirche. Sie will christliche Werte wieder in die Öffentlichkeit bringen und dafür kämpfen, daß vor allem bei drei zentralen Anliegen der christliche Standpunkt in der Politik respektiert wird:

* „die Heiligkeit des Lebens“ (gegen Abtreibungen)

* die Würde der Ehe als Vereinigung eines Mannes und einer Frau (gegen Homo-Ehe)

* religiöse Freiheiten

So wolle man das Beste für die Gemeinschaft suchen und die amerikanische Nation zur Gerechtigkeit hinführen (vgl. die Selbstaussagen der Organisatoren in http://manhattandeclaration.org/the-movement/movement.aspx).

Führend beteiligt an dieser Erklärung, die anfangs von mehr als 150 religiösen Persönlichkeiten unterzeichnet wurde und zur Zeit schon über 450.000 Unterstützer hat, war der moderne Evangelikale Chuck Colson, der schon 1994 mit Richard J. Neuhaus die ökumenische Initiative „Evangelicals and Catholics Together“ vorangetrieben hatte.

Schon in der Präambel wird deutlich, daß diese Erklärung bewußt die katholische Kirche als ein Bollwerk des Christentums hervorhebt. „Christen sind die Erben einer 2000 Jahre alten Tradition der Verkündigung von Gottes Wort, der Suche nach Gerechtigkeit in unseren Gesellschaften, des Widerstands gegen Tyrannei und der Fürsorge in Barmherzigkeit für die Armen, Unterdrückten und Leidenden“. Angesichts der blutigen Geschichte der katholischen Kirche durch diese 2000 Jahre ist allein schon dieser Satz eine Absage an das Evangelium und die biblische Wahrheit. Man rühmt sich der „christlichen Klöster“ als Hort der Kultur und verschweigt die schlimmen Irrlehren und Mißstände in diesen Stätten der Irreführung; man verweist auf Edikte der Päpste gegen die Sklaverei und übergeht die Verbrechen der katholischen Kirche an ungezählten Menschen.

Hierin liegt eine grundlegende Verführung, die die Unterschrift vieler Christen, die sich als „evangelikal“ und „bibeltreu“ verstehen, unter diese Erklärung so ernst und schwerwiegend macht. In ihr steht vieles Richtige und Wahre – aber durch sie zieht sich die Irrlehre, die katholische Kirche sei seit 2000 Jahren eine Hüterin des wahren christlichen Glaubens, und man könne ihre Anhänger und Führer pauschal als „Christen“ im biblischen Sinne bezeichnen.

Damit wird eine grundlegende Erkenntnis, die sowohl die Reformatoren als auch die Täufer aus der Bibel gewonnen hatten, hinterrücks widerrufen, nämlich daß die römische Kirche ein falsches Evangelium der Werke und Sakramente vertritt, das niemanden errettet, daß sie einen anderen Christus anbetet und – besonders in der Eucharistie – greulichen Götzendienst betreibt. Die katholische Kirche ist zutiefst anti-christlich, weil sie ihre heidnische Priesterschaft und ihre unbiblischen Sakramente an die Stelle von Christus setzt. Für diese Wahrheit waren viele Gläubige einst bereit, auf dem Scheiterhaufen zu sterben – die von ihrem lauteren Glauben abgedrifteten Nachkömmlinge der Reformatoren und Täufer machen sich nun freiwillig mit den Irrlehren dieser Kirche eins und waschen sie rein.

Der Appell selbst bezieht sich immer wieder auf unbiblische, humanistische Gedanken, wie sie den Irrlehren der katholischen Kirche entsprechen. So berufen sie sich gleichermaßen auf das „Licht der Wahrheit, das in der Heiligen Schrift gegründet ist“, auf die „natürliche menschliche Vernunft“, und auf „die menschliche Natur selbst“. Sie richten ihre Deklaration an „alle Menschen guten Willens, sowohl Gläubige als auch Nichtgläubige“. Sie reden von der „Heiligkeit des menschlichen Lebens“ – einen Begriff, den ein wahrer Gläubiger angesichts des Sündenfalls nicht verwenden kann.

In ihren Ausführungen zum Lebensschutz zitiert die Deklaration zustimmend Papst Johannes Paul II. und wendet sich dann kritisch gegen die Politik des US-Präsidenten Obama, der im Endeffekt Abtreibungen fördert. Die Ablehnung von Abtreibungen wird jeder wahre Gläubige natürlich teilen, doch die Bibel gibt der neutestamentlichen Gemeinde keinen Auftrag, in die Angelegenheiten des weltlichen Staatswesens einzugreifen und politische Kampagnen zu führen. Wir sollen für die Obrigkeit beten, und nicht durch Kampagnen Druck auf sie ausüben.

Beim Punkt „Ehe“ finden wir wieder Bezüge zur katholischen Kirche, humanistisches Gedankengut vermischt mit biblischen Argumenten. es wird der Versuch gemacht, den weltlichen Staat zurückzubringen zur Anerkennung christlich-biblischer Ordnungen. Wiederum wird jeder gläubige Christ von der Sache her bejahen, daß der lebenslange Treubund zwischen einem Mann und einer Frau Gottes Ordnung der Ehe darstellt und ein Fundament jeder gesunden Gesellschaft ist. Doch die Verfasser der Manhattan-Deklaration jagen dem falschen Ideal eines „christlichen Amerika“ nach und versuchen, die Privilegien der christlich verstandenen Ehe in einer Gesellschaft zu retten, die eindeutig antichristlich und gesetzlos geworden ist.

Beim Punkt religiöse Freiheiten werden die staatlichen Versuche kritisiert, die religiöse und Gewissensfreiheit unter dem Deckmantel von „Antidiskriminierungsgesetzen“ und der formalen Durchsetzung der „Rechte“ für Homosexuelle zu beschneiden und im Endeffekt womöglich aufzuheben. Doch dann wird das verbunden mit einer politischen Kampagne, die auch zivilen Ungehorsam einschließt und sich dabei auf Martin Luther King beruft.

Für manche Gläubigen scheint eine solche Initiative vielleicht eine Berechtigung zu haben, weil die darin vertretenen Anliegen und „Werte“ solche sind, die sie teilen. Viele Gläubige folgen hier gedankenlos der jesuitischen Parole „Der Zweck heiligt die Mittel“. In den USA haben prinzipienlose Koalitionen von Christen mit Ungläubigen und Irrströmungen (z.B. Katholiken und Mormonen) für „moralische“ Anliegen eine längere Tradition. Im Licht von Gottes heiligem Wort sind solche Koalitionen jedoch verwerflich.

Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen? (2Kor 6,14-15)

Im Hintergrund solcher Aktionen steht letztlich auch ein unbiblisches Verständnis vom Auftrag der herausgerufenen, heiligen Gemeinde Gottes in dieser Welt. Gerade im Amerika war und ist die auf Augustinus und Calvin zurückgehende Vorstellung unter Christen sehr verbreitet, die Gemeinde habe Israel ersetzt und sei berufen, das tausendjährige messianische Reich anstelle von Christus zu verwirklichen und die Welt immer christlicher zu machen. Es wird verleugnet, daß die Welt in der Endzeit dem Abfall, der Gesetzlosigkeit und dem Antichristen entgegentaumelt und der Auftrag der Gemeinde einzig und allein in einem treuen Zeugnis von Christus besteht, um noch etliche zu retten. Stattdessen will man durch politisches und soziales Engagement diese dem Untergang geweihte Welt (vgl. 2. Petrus 3!) noch „verbessern“ und „zur Gerechtigkeit zurückführen“. Das führt jedoch nur dazu, daß die wahre Gemeinde ihre Absonderung und ihr klares Zeugnis von Gottes Wahrheit preisgibt und sich mit der Weltkirche vermischt.

Die Manhattan-Deklaration dient dazu, vielen evangelikalen Christen Sand in die Augen zu streuen über die wahre, antichristliche Natur der katholischen Kirche, und sie immer weiter in den Sog der falschen ökumenischen Einheit hineinzuziehen. Das ist sicherlich auch der Grund, weshalb höchste kirchliche Würdenträger dieser Kirche in den USA die Erklärung mit unterzeichnet haben – 33 Bischöfe und 17 Erzbischöfe, dazu hohe anglikanische und orthodoxe Würdenträger. Sie nutzen solche Aktionen geschickt aus, um die immer benebelter werdenden Evangelikalen einzufangen und vor ihren ökumenischen Karren zu spannen.

Und die Liste der evangelikalen „Würdenträger“, die sich dazu hergaben, ist lang. Unter ihnen sind erschreckend viele Theologieprofessoren renommierter evangelikaler Universitäten und Colleges, die ihre Studenten ja auch im ökumenischen Sinn beeinflussen. Unter anderem sind vertreten die Präsidenten des Dallas Theological Seminary (!), des Southeastern Bapist Theological Seminary, Biola University, Gordon-Conwell Theological Seminary, Wheaton College, der ehemalige Präsident des Moody Bible Institute, Albert Mohler, Präsident des Southern Baptist Theological Seminary, sowie Richard Mouw, Präsident des berüchtigten Fuller Theological Seminary.

Auch prominente Leiter evangelikaler Werke und Organisationen fehlen nicht. Leith Anderson, Präsident der einflußreichen National Association of Evangelicals, Chuck Colson, James Dobson (Focus on the Family), Jonathan Falwell von der einst fundamentalistischen Thomas Road Baptist Church, der Leiter der Heilsarmee in den USA, ein Leiter von Campus Crusade for Christ, der Präsident der Inter-Varsity Christian Fellowship, der Aufsichtsratsvorsitzende und der Chefredakteur der einflußreichen Zeitschrift Christianity Today, Ron Sider (Evangelicals for Social Action), Frank Wright, Präsident der National Religious Broadcasters.

Manche der Unterzeichner kennt auch der deutsche Leser von übersetzten Büchern, so etwa Erwin Lutzer (Pastor der Moody Church), Josh McDowell, Professor J. I. Packer, Chuck Swindoll, Buchautor und Kanzler des Dallas Theological Seminary, Joni Eareckson Tada, Ravi Zacharias, Randy Alcorn, Wayne Grudem. Hier müssen wir auch wachsam sein, welches Gedankengut über solche Bücher, in denen noch manches Gute stehen mag, hereinsickert. Es bleibt anzumerken, daß es auch einen deutschen Unterzeichner gibt – den früher eher konservativen Theologen Thomas Schirrmacher von der weltweiten Evangelischen Allianz.

Rudolf Ebertshäuser 26. 5. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

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Ökumene – wohin führt die Einheit aller Namenschristen?

 

Der Papst lobt die „Volxbibel“

Laut einer Meldung der Internet-Zeitschrift PRO kompakt (20-2010, S. 17) trat der Gründer der „Jesus Freaks“ und Verfasser der berüchtigten „Volxbibel“ Martin Dreyer auf dem Ökumenischen Kirchentag in München auf. Er trug dort seine schlimme Verfälschung der Psalmen im Rapgesang vor.

In dem Bericht heißt es: „Bei Regen und Kälte hatten sich vor der Bühne im Olympiastadion Punks, Vatertags-Feierlustige, Kirchentagsbesucher und sogar Muslime versammelt, um dem einstündigen Vortrag zuzuhören, zu tanzen oder mitzugröhlen. Zum Beispiel zu Psalm 15: „Hörst du, was geht im Hier und Jetzt, hörst du den Beat im Hier und Jetzt und was dein Herz am Leben lässt?“ Zwischen den Liedern berichtete Dreyer von der Geschichte der Volxbibel, der jugendsprachlichen Übertragung des Bibeltextes, für die er seit der Veröffentlichung viel Kritik, aber auch Lob geerntet hat. Eine Reaktion auf sein Werk kam sogar aus dem Vatikan. Eines Tages sei ihm ein Brief des Papstes ins Haus geflattert, berichtete Dreyer auf dem Kirchentag. Dieser habe zwar klar gestellt, dass die Sprache der Volxbibel nicht den Regularien der katholischen Kirche entspreche, zugleich aber das missionarische Engagement des Volxbibel-Teams gelobt.

Macht es nicht nachdenklich, daß das Oberhaupt der antichristlichen katholischen Kirche die Volxbibel so wichtig nimmt, daß er Dreyer einen Brief schreibt? Die Untergrabung des heiligen Wortes Gottes in seiner wortgetreuen Gestalt liegt allemal im Interesse der babylonischen Kirche. Heute muß sie die Bibeln nicht mehr verbrennen oder unterdrücken; es genügt, den Menschen solche verfälschten Ausgaben in die Hand zu drücken. Müßte es nicht auch Evangelikale wie Karlheinz Vanheiden nachdenklich machen, wenn der Papst genau dasselbe irregeleitete Argument für die Volxbibel verwendet wie er selbst (vgl. unsere Meldung vom April/Mai)?

Rudolf Ebertshäuser 26. 5. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

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Erklärung zur „Volxbibel“

 

April / Mai 2010

 

Bibelbund-Schriftleiter spricht sich für die „Volx-Bibel“ als Hinführung zum Evangelium aus

Karl-Heinz Vanheiden ist eine schillernde Persönlichkeit in den evangelikalen Kreisen. Er hat als Schriftleiter der Zeitschrift des Bibelbundes „Bibel und Gemeinde“ eine öffentlichkeitswirksame Schlüsselposition inne; er ist vollzeitlicher Bibellehrer im Dienst der „freien Brüdergemeinden“ und lehrt an der Bibelschule Burgstädt. Er ist auch Verfasser einer Übertragung des Neuen Testaments in das heutige Deutsch, der sog. „Neuen Evangelistischen Übersetzung“, auch als „bibel.heute“ bezeichnet. Nach Angaben von idea wurden von dieser modernen Übertragung schon ca. 190.000 Exemplare verkauft; die gesamte Bibel soll demnächst im Verlag der freien Brüdergemeinden, der „Christlichen Verlagsgesellschaft“, erscheinen.

Vanheiden gab der Allianz-Zeitschrift idea spektrum vor kurzem ein Interview, zusammen mit dem Verfasser der Übertragung „das buch“, Roland Werner. Darin versuchten die beiden Übersetzer, die Frage zu beantworten „Warum brauchen wir immer neue Bibeln?“. Beide warben einhellig für sinngemäße, nicht wortgebundene Übertragungen in das heutige Deutsch und kritisierten die wortgetreuen Übersetzungen als schwer verständlich. Bei Werner, der als langjähriger „Christival“-Vorsitzender dem charismatisch-bibelkritisch-ökumenischen Flügel der Evangelikalen zugerechnet werden muß, ist dies wenig verwunderlich; dagegen sollten bibeltreue Christen sich etwas genauer mit den Standpunkten Karl-Heinz Vanheidens beschäftigen, der sich selbst als „bibeltreu“ bezeichnet.

Wirkliche Bibeltreue bedeutet ja eine Hochachtung vor dem vollkommenen Wort Gottes, vor der Heiligen Schrift, die Wort für Wort von Gott durch Seinen Geist eingegeben ist (vgl. 2Tim 3,16). Das Wissen darum, daß der allein weise, allmächtige Gott den menschlichen Verfassern der Bibelbücher jedes Wort eingegeben hat, das sie niederschrieben, hat bei allen echten Gläubigen durch die Jahrhunderte zu der Konsequenz geführt, daß sie nach einer möglichst wortgetreuen Übersetzung dieser Worte des lebendigen Gottes verlangt haben.

Das bedeutet nicht, daß eine mechanische Wort-für-Wort-Übersetzung aus dem hebräischen und griechischen Original die Lösung wäre. Die Unterschiede unter den Sprachen erlauben eine solche Vorgehensweise nicht; das Ergebnis wäre in der Tat oft schwer verständlich und würde nicht selten zu Mißverständnissen führen. Aber die Ehrfurcht vor Gott und Seinem inspirierten Wort hat immer wortgetreue Übersetzungen hervorgebracht, die nur dort von der Wörtlichkeit abweichen, wo es die Verständlichkeit erfordert, die aber die Begrifflichkeit und Eigenheit des Originals beibehalten, auch wenn dies dem Leser zunächst Verständnisschwierigkeiten bereitet. Gottes Wort ist eben kein Feuilletontext, den man sich schnell bei einer Tasse Kaffee im Restaurant „reinzieht“.

Die moderne Strömung der „kommunikativen“ Übertragungen in die Gegenwartssprache hat, wie ich in meinem Buch „Gottes Wort oder Menschenwort“ nachgewiesen habe, eine bibelkritische Haltung zum Originaltext der Heiligen Schrift zur Grundlage. Die modernen Übersetzer gehen davon aus, daß Gott nur die Gedanken, nicht aber die Worte der Bibel inspiriert habe und der Übersetzer deshalb die Freiheit habe, Aussagen der Bibel abweichend von ihrem tatsächlichen Wortlaut so wiederzugeben, wie „man es heute ausdrücken würde“. Dabei fließen zwangsläufig auch Mißdeutungen und falsche theologische Lehren in den solchermaßen umgeschriebenen Text hinein. Die so entstandenen Übertragungen mögen sich leicht und flüssig lesen; sie geben aber nicht mehr Gottes heiliges, kraftvolles Wort wider, sondern kraftlose und irreführende Menschengedanken.

Das gilt auch von Vanheidens eigener Bibelübertragung, die oberflächlich und schnell zusammengestrickt wurde und immer wieder erkennen läßt, daß Worte, Formulierungen und halbe Sätze von anderen Übertragungen übernommen und kombiniert wurden. In ihr wird besonders der Einfluß der bibelkritisch-ökumenischen „Guten Nachricht“ spürbar, von der Vanheiden in dem Interview freimütig bekennt, sie sei die einzige Übersetzung, die ihm zugesagt habe. Daß er seine neue Übertragung aus dem fragwürdigen Motiv anfertigte, um einen kostenfreien Bibeltext für ein anderes Buch zur Verfügung zu haben, läßt einen erschreckenden Pragmatismus, eine Hemdsärmeligkeit erkennen, die das Gegenteil von Ehrfurcht vor Gottes Wort bedeutet.

Davon, daß die Bibel Gottes ehrfurchtgebietende Offenbarung an die Menschen darstellt und deshalb jedes Wort von Ewigkeitsgewicht ist, hören wir nichts von diesem Sprecher des Bibelbundes. Stattdessen verkündet er locker die verführerische Devise der modernen Bibelübertrager: „Die Bibel sollte so leicht zu lesen sein wie die Tageszeitung“. Von einem Bibellehrer, der auch noch aus der „Brüderbewegung“ kommt, dürfte eine solche unerträgliche Verflachung eigentlich nicht kommen. Aber Vanheiden benutzt seine Übertragung sogar in lehrhaften Aufsätzen. Sie war ursprünglich als nur für Fernstehende bestimmt angekündigt worden; inzwischen macht Vanheiden dafür Werbung, daß die Gläubigen mit ihrer Hilfe die Bibel leichter durchlesen könnten. Die jetzige Führung der freien Brüdergemeinden hat ihre Solidarität mit dieser Verfälschung von Gottes Wort öffentlich dadurch bekundet, daß sie sein Werk herausgebracht und gefördert hat, anstatt ihn zurechtzuweisen. Daß es inzwischen auch von einer einflußreichen, der Brüderbewegung nahestehenden Versandbuchhandlung vertrieben wird, ist ebenfalls sehr bedauerlich.

Vanheiden geht in seiner prinzipienlosen Befürwortung moderner Übertragungen noch einen erschreckenden Schritt weiter. Idea zitiert die wahre und beachtenswerte Aussage einiger konservativer Befürworter wortgetreuer Übersetzungen: „Wer im Glauben wachsen will, muss sich einer klassischen Übersetzung anvertrauen“, worauf Vanheiden antwortet: „Wer im Glauben wachsen will, sollte jede Bibel von vorn bis hinten lesen, die er kriegen kann! Um Leute an das Evangelium ranzuführen, kann das durchaus auch einmal die Volx-Bibel sein.“ Nicht nur geht Vanheiden damit davon aus, daß auch klar verfälschte Bibeln wie die „Ökumenische Einheitsübersetzung“ oder die „Gute Nachricht“ gut seien fürs „Glaubenswachstum“. Nein, er schreckt nicht davor zurück, auch die „Volxbibel“ als Mittel gutzuheißen, das angeblich tauge, um Leute für das Evangelium zu gewinnen!

Kein Wort davon, daß dieses in der Gossensprache abgefaßte Machwerk den lebendigen Gott und Seinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, unerträglich lästert und einen anderen Jesus, ein anderes Evangelium verbreitet! Wie kann man mit der Lästerung Gottes Menschen zur Umkehr führen? Wie weit muß Vanheiden von Gottes Wort schon abgedriftet sein, wenn er meint, man könne die „Volxbibel“ als evangelistisches Werkzeug einsetzen? Aber es ist nur folgerichtig, diese „kommunikative Bibel“ im Jugendslang zu befürworten, wenn man die bibelkritischen und das Wort Gottes zersetzenden Grundsätze der modernen Bibelübertragung verinnerlicht hat. Nur – mit „Bibeltreue“ hat eine solche Haltung nichts mehr zu tun!

Karl-Heinz Vanheiden wird gewiß für dieses Interview manche Zustimmung von modernen Evangelikalen bekommen, die längst vom biblischen Glauben abgefallen sind. Die empfehlen die „Volxbibel“ schon länger mit derselben fadenscheinigen Begründung, und verlangen nach „Bibeln“, die sie lesen können wie ihre Tageszeitung. Doch die kleine Schar derer, die noch den Herrn fürchten und zittern vor Seinem Wort (Jesaja 66,2.5), die sollte aufmerken und erkennen, wie weit die Abkehr von Gottes Wort schon mitten in den Reihen der vermeintlich „Bibeltreuen“ fortgeschritten ist. Eigentlich müßte ein solches Interview Konsequenzen haben – im Bibelbund, bei den Brüdergemeinden … Aber das muß Vanheiden sicher nicht befürchten. Dazu sind, so fürchte ich, die heutigen Verantwortlichen in diesen ehemals wirklich bibeltreuen Kreisen mehrheitlich schon zu weit von wirklicher Gottesfurcht, von wahrhafter Heiligung des Herrn und Seines Wortes entfernt.

Doch uns erinnert der Umgang der modernen „Bibelübersetzer“ mit Gott und Seinem Wort an die Aussprüche eines alttestamentlichen Propheten:

So spricht der HERR der Heerscharen: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie täuschen euch; die Offenbarung ihres eigenen Herzens verkünden sie und nicht [was] aus dem Mund des HERRN [kommt]. (…) Denn wer hat im Rat des HERRN gestanden und hat sein Wort gesehen und gehört? Wer hat auf mein Wort geachtet und gehört? (…) Ich habe diese Propheten nicht gesandt, und doch sind sie gelaufen; ich habe nicht zu ihnen geredet, und doch haben sie geweissagt. Hätten sie in meinem Rat gestanden, so würden sie meinem Volk meine Worte verkündigen und sie abbringen von ihrem bösen Weg und von ihren schlimmen Taten! (…) Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert? Darum siehe, ich komme über die Propheten, spricht der HERR, die meine Worte stehlen, einer dem anderen; siehe, ich komme über die Propheten, spricht der HERR, die ihre eigenen Zungen nehmen und behaupten: »Er hat geredet!« Siehe, ich komme über diejenigen, spricht der HERR, die Lügenträume weissagen und sie erzählen und mit ihren Lügen und ihrem leichtfertigen Geschwätz mein Volk irreführen, während ich sie doch nicht gesandt und ihnen nichts befohlen habe, und sie diesem Volk auch gar nichts nützen! spricht der HERR. (…) denn jedem einzelnen wird sein eigenes Wort zur Last werden, denn ihr verdreht die Worte des lebendigen Gottes, des HERRN der Heerscharen, unseres Gottes! (Jeremia 23, 16+18+21-22+29-32+36)

Quelle: idea spektrum 15/2010, S. 16-19

Rudolf Ebertshäuser 26. 4. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

Zu diesem Artikel können Sie auf dieser Webseite lesen:

Moderne Bibelübersetzungen unter der Lupe. Von der „Guten Nachricht“ bis zur „Volxbibel“

„Gott läßt sich nicht spotten“. Erklärung zur „Volxbibel“ vom 6. April 2006

„Gottes Wort oder Menschenwort?“
Anmerkungen zu der Rezension Karlheinz Vanheidens in „Bibel und Gemeinde“

 

 

Leiter von „Kirche mit Vision“ Deutschland läßt Playboy-Hefte im Gottesdienst verteilen

Die evangelische Andreasgemeinde in Niederhöchstadt nordwestlich von Frankfurt/Main gehört zu den neuen Vorzeigegemeinden, die in der liberalen protestantischen Volkskirchen im Zuge von „Willow Creek“ gefördert werden und die neue Konzepte zur „Erreichung von Fernstehenden“ nach den Rezepten von Rick Warren, Bill Hybels und ihren Mitarbeitern verwirklichen wollen. Dazu veranstaltet sie u.a. einmal im Monat einen „GoSpecial“-Gottesdienst in einem Kino.

Nun hat der bundesweit bekannte Pastor dieser Gemeinde, Kai Scheunemann, laut idea spektrum einen solchen „GoSpecial“-„Gottesdienst“ zu dem Thema „Reges Verkehrsaufkommen – ein total unverkrampfter GoSpecial über S..“ veranstaltet. Zum Schluß der Veranstaltung wurden 120 Exemplare des berüchtigten Magazins „Playboy“ an die Besucher verteilt. Begründung: die Gemeinde habe neue Zielgruppen ansprechen wollen.

In seiner Ansprache („Predigt“ ist dafür wohl ein falsches Wort) deutet Scheunemann die klaren Aussagen der Bibel über die Ehe als Ort für Gott wohlgefällige Geschlechtlichkeit radikal um. Aus seiner Sicht sei lediglich der Rahmen einer ausschließlichen, auf längere Dauer (aber nicht unbedingt lebenslang) angelegten Beziehung nötig, für die man bereit sei, Energie aufzuwenden. Das bedeutet, daß er vor- und außereheliche Verhältnisse, die die Bibel als Hurereisünde verurteilt, auch als „Ehe“ anerkennt, wenn sie „auf Haltbarkeit ausgelegt“ sind. Scheunemann meinte in der späteren Diskussion, die Kirche müsse sich „für neue Formen des Zusammenlebens öffnen“.

Die ganze „Predigt“ ist in einem erschreckend flapsigen, bewußt unehrfürchtigen und letztlich gotteslästerlichen Ton gehalten, gespickt mit vulgären Redewendungen und betrügerischen Aussagen, die die klare Lehre der Bibel über Unzucht und Ehe auf den Kopf stellen und eine schrankenlose „Freiheit“ für das Fleisch verkünden – endzeitliche Gesetzlosigkeit. Sie gipfelt in dem irreführenden Ausspruch des katholischen Irrlehrers Augustinus: „Liebe – und tu, was du willst!“ Das ist natürlich eine Botschaft, die dem Sünder gefällt und seinen juckenden Ohren wohltut; kein Wunder, daß diese Art von „Gottesdienst“ gut besucht und viel beachtet wird.

Der Vorgang ist insofern bemerkenswert, als Kai Scheunemann als Leiter von „Kirche mit Vision Deutschland“ und Herausgeber der „Willow Creek Edition“ eng und führend mit den deutschen Trägern der Gemeindewachstumsbewegung verzahnt ist. Hier zeigt sich, wohin die bewußte Öffnung für die Maßstäbe der Welt bei Willow Creek und „Leben mit Vision“ führt: zu einem falschen Christentum der Gesetzlosigkeit, das Böses gut nennt und Gutes böse, welches das Heilige entheiligt und Gott lästert, das den breiten Weg als Zugang zum Himmel verkündet und die Menschen um eine echte Buße und das wahre Heil betrügt.

Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht soll nicht einmal bei euch erwähnt werden, wie es Heiligen geziemt; auch nicht Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzeleien, die sich nicht gehören, sondern vielmehr Danksagung. Denn das sollt ihr wissen, daß kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger (der ein Götzendiener ist), ein Erbteil hat im Reich des Christus und Gottes. Laßt euch von niemand mit leeren Worten verführen! Denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. So werdet nun nicht ihre Mitteilhaber! (Eph 5,3-7)

Quelle: idea spektrum 16/2010, S. 27; www.andreasgemeinde.de

Rudolf Ebertshäuser 26. 4. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

Zu diesem Artikel können Sie auf dieser Webseite lesen:

Lehren und Praktiken der Gemeindewachstumsbewegung

[Kürzerer Auszug aus der Schrift „Gemeindewachstum oder Gemeindeverführung“]

„Leben mit Vision“ und „Willow Creek“-Welle:
Gemeindewachstum oder Gemeindeverführung?

[Ausführlichere Untersuchung über die Gemeindewachstumsbewegung und ihre falschen Lehren, besonders über Rick Warrens „Leben mit Vision“]

 

März / April 2010

 

Die liberale Bischöfin und ihre evangelikalen Anhänger

Der spektakuläre Rücktritt von Frau Käßmann wegen Trunkenheit am Steuer und Überfahren einer roten Ampel war tagelang in aller Munde. Die weltlichen Medien haben darauf teilweise mit Häme und Spott reagiert; sie haben deutlich gemacht, wie sehr jemand, der öffentlich den moralischen Zeigefinger auf andere richtet und in die Politik dieser Welt mit Ermahnungen eingreift, an seinem eigenen Maßstab gemessen wird.

Was uns als gläubige Christen aber mehr beschäftigen sollte, ist die seltsame Haltung vieler Christen, die sich als gläubig und evangelikal bezeichnen und dennoch die Bischöfin Käßmann immer wieder öffentlich unterstützt haben – bis hin zum Moment ihres Falles, wo prominente Evangelikale meinten, sie zum Bleiben auffordern zu müssen, und dann ihren Rücktritt bedauerten.

Das wirft ein Schlaglicht darauf, wie sehr viele Kreise, die einstmals sich zur Bibel und dem biblischen Glauben hielten, in den letzten Jahrzehnten von diesem Glauben abgedriftet sind. Sie denken und handeln nicht mehr biblisch, sondern pragmatisch und prinzipienlos wie die Welt, zu der sie geistlicherweise leider auch größtenteils gehören.

Wer biblisch denkt, für den sollte klar sein, daß Frau Käßmann von einem wahrhaft gläubigen Menschen niemals unterstützt werden kann – aus mindestens drei Gründen:

1. Frau Käßmann ist keine echte Christin im Sinne der Bibel, sondern Anhängerin und Predigerin einer tödlichen Irrlehre, nämlich der liberalen Theologie. Diese Theologie leugnet die Grundelemente des biblischen Evangeliums: die göttliche Inspiration und Offenbarung der Schrift, die Jungfrauengeburt und Gottessohnschaft, den Opfertod und die Auferstehung Jesu Christi. Die liberale Theologie in allen ihren Spielarten, auch den „gemäßigten“, ist eine verderbenbringende Häresie im Sinne von 2Pt 2,1-3. das von Frau Käßmann und Tausenden anderer evangelischer Theologen verkündete „Evangelium“ rettet niemanden, sondern führt zahllose Menschen in den ewigen Tod. Es ist ein anderes Evangelium, das unter dem Fluch von Galater 1,8-9 steht.

Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Sekten [od. Irrlehren, Häresien] einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen. Und viele werden ihren verderblichen Wegen nachfolgen, und um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden. Und aus Habsucht werden sie euch mit betrügerischen Worten ausbeuten; aber das Gericht über sie ist längst vorbereitet, und ihr Verderben schlummert nicht. (2Pt 2,1-3)

2. Frau Käßmann hat sich eine Stellung angemaßt, die ihr nach Gottes Wort nicht zusteht. Das ist für die vom Evangelium und Christus abgefallene Evangelische Kirche kein Problem, weil sie ohnehin die Ordnungen der Bibel mißachtet. Ein gläubiger Christ, der die Bibel als verbindliche Richtschnur annimmt, kann aber eine Frau weder als Predigerin noch als „Pastorin“ noch als „Bischöfin“ akzeptieren, denn das Wort des Apostels Paulus hat für ihn auch heute noch Gültigkeit: „Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren, auch nicht, daß sie über den Mann herrscht, sondern sie soll sich still verhalten“ (1Tim 2,12).

3. Durch ihre Ehescheidung hat Frau Käßmann ein verkehrtes, gegen Gottes Ordnung gerichtetes moralisches Vorbild gegeben. So wie die echten Ältesten und Vorsteher der wahren Gemeinde ein Vorbild zum Guten für die Herde Christi sein sollen (vgl. 1Pt 5,3), so sind die falschen Hirten der abgefallenen Kirche ein verderbliches Vorbild für die Menschen, sei es in dem einen oder anderen Bereich.

Denn ich hasse die Ehescheidung, spricht der HERR, der Gott Israels, und daß man sein Gewand mit Frevel bedeckt, spricht der HERR der Heerscharen; darum hütet euch in eurem Geist und werdet nicht untreu! (Mal 2,16)

Es sollte die echten Gläubigen in den evangelikalen Kreisen nachdenklich machen, daß Frau Käßmann trotz dieser biblisch klar zutage liegenden Sachlage immer wieder von evangelikalen Führungspersonen unterstützt und gefördert wurde. Sie mußte nur ein paar freundliche Worte über die Evangelikalen sagen, ihnen ein paar Brosamen ihrer bischöflichen Huld und Wertschätzung zuwerfen, und diese Führer und Meinungsmacher waren rasch bereit, ihre liberaltheologischen Irrlehren, ihre Amtsanmaßung als Frau und ihre Ehescheidung als bedeutungslos unter den Teppich zu kehren und sie zu umwerben.

So sagte etwa der Vorsitzende der charismatischen „Geistlichen Gemeindeerneuerung“ in der EKD, Pfarrer Keucher, zu ihrer Wahl: „Mit Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann kommt eine Frau an die Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland, die durch ihre persönliche Lebensgeschichte und ihr Engagement für die Weiterführung des Reformprozesses in der EKD viele Herzen gewonnen hat.“ (gge-online). Tabea Dölker, die anscheinend die evangelikale Bewegung im Rat der EKD vertritt (ebenfalls unter Mißachtung von 1Tim 2,12), befürwortete in idea 45/2009 die Wahl Käßmanns zur EKD-Ratsvorsitzenden. Käßmann war als Referentin zum „Christlichen Gesundheitskongreß“ in Kassel Januar 2010 eingeladen sowie pikanterweise auch bei einem Podiumsgespräch des Kongresses „Mit Werten in Führung gehen“ im Februar 2011 vorgesehen (s.u.).

Nun stehen diese Evangelikalen vor dem Scherbenhaufen ihrer unbiblischen Bündnispolitik. Die Hoffnungsträgerin ihrer „liberal-evangelikalen Allianz“ ist zumindest vorerst gestrauchelt und hat ihre Anziehungskraft weitgehend eingebüßt. Für alle Gläubigen aber sollte dieser Vorgang ein Anlaß zum Nachdenken sein. Die wahre Gemeinde Jesu Christi darf sich nicht an die abgefallenen Großkirchen hängen und schon gar nicht ihre widergöttlichen Wertmaßstäbe übernehmen.

Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen? Wie stimmt der Tempel Gottes mit Götzenbildern überein? Denn ihr seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: »Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein«. Darum geht hinaus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an! Und ich will euch aufnehmen, und ich will euch ein Vater sein, und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige. (2Kor 6,14-18)

Rudolf Ebertshäuser 17. 3. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

 

„Mit Werten in Führung gehen“?

Allein schon der Vorab-Prospekt zu dem von idea (Horst Marquardt) und der Firma tempus-Consulting (Prof. Dr. Jörg Knoblauch) für den Februar 2011 geplanten Kongresses christlicher Führungskräfte wirft ein Schlaglicht auf die Vermischung und Verweltlichung, die den heutigen Evangelikalismus kennzeichnen. Im Hauptprogramm fallen auf: ein Grußwort des liberalen evangelischen Bischofs Friedrich und des katholischen Bischofs Hanke; ein katholischer Abt im Abendprogramm, das Referat einer katholischen Unternehmerin „Meine Maßstäbe als Christ für politisches Handeln“, eine Talkrunde „Unsere Zukunft“ geplant u.a. mit Dr. Margot Käßmann und der katholischen Publizistin Gabriele Kuby; Moderation eines Abends durch einen liberalen evangelischen Oberkirchenrat, eine Andacht von Astrid Eichler, charismatische Pfarrerin. Zu den Referenten der Seminare gehören einerseits prominente Evangelikale wie Stephan Holthaus, Gerd Goldmann, Hartmut Steeb, andererseits auch Tobias Faix von der Emerging Church. Unterstützt wird der Kongreß u.a. vom Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer in Deutschland sowie vom Bund Katholischer Unternehmer (!), aber auch von den radikalcharismatischen „Christen im Beruf“ (Full Gospel Business Mens Fellowship International) und der charismatischen „Geistlichen Gemeindeerneuerung“ in der Evangelischen Kirche.

Die heutigen Evangelikalen sind darauf aus, eine Rolle als „Vordenker“ in der Welt einzunehmen und sich den Politikern, Wirtschaftsführern und Mächtigen als „Wertevermittler“ anzudienen. Sie vernachlässigen die Verkündigung des Evangeliums und den Ruf zur Buße und versuchen stattdessen, die Welt durch „gesellschaftsveränderndes“ Engagement zu verbessern. Das ist eine folgenschwere Abweichung von dem Auftrag des Herrn Jesus, der Welt das Evangelium zu bezeugen statt bloßer „christlicher Werte“, die sie doch nicht richtig verwirklichen können und die ohne Bekehrung und Wiedergeburt niemanden erretten.

Rudolf Ebertshäuser 17. 3. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

 

 

Ein fragwürdiges Netzwerk theologischer Ausbildungsstätten

Wer weiß schon, was die GBFE ist? Hinter diesem Kürzel verbirgt sich die „Gesellschaft für Bildung und Forschung in Europa“ – ein „international und interkulturell ausgerichtetes Netzwerk von christlichen Bildungseinrichtungen“ (http://gbfe.org). Ein Zweck dieses Netzwerkes ist es, die Kooperation verschiedener Bibelseminare mit der internationalen Fernuniversität UNISA in Kapstadt/Südafrika zu organisieren. Dahinter steht offensichtlich das Bemühen zahlreicher evangelikaler Seminare, ihren Studenten Zugang zu den begehrten akademischen Master-Abschlüssen und Doktortiteln zu verschaffen.

1. Vorsitzender dieses Netzwerkes ist Prof. Dr. Johannes Reimer – einer der prominentesten und rührigsten Vertreter der Emerging-Church-Irrlehren. Von daher ist es interessant, zu sehen, welche Institute Teil dieses Netzwerkes sind:

* Akademie für christliche Führungskräfte (AcF); Vertreter in der GBFE: Dr. Dr. Volker Kessler

* Biblisch-Theologische Akademie Wiedenest (BTA). Vertreter in GBFE: Prof. Dr. Christoph Stenschke

* Ignis – Akademie für Christliche Psychologie

* Institut für Gemeindebau und Weltmission (IGW). Vertreter in GBFE: Dr. Fritz Peyer

* Marburger Bibelseminar (MBS). Vertreter in GBFE: Dr. Tobias Faix

* Neues Leben Seminar (NLS). Vertreter in GBFE: Dr. Hans-Georg Wünch

* Theologisches Seminar Adelshofen (TSA). Vertreter in GBFE: Dr. Manfred Baumert

* Therapeutische Seelsorge (TS). Vertreter in GBFE: Michael Hübner

Es fällt auf, daß hier einige Institute vereinigt sind, die in der einen oder anderen Form mit der neu aufgekommenen Irrströmung der Emerging Church verbunden sind: So die Biblisch-Theologische Akademie Wiedenest, an der u.a. Tobias Faix und auch Prof. Reimer selbst studierten und nun z.T. als Dozenten Vorträge halten; ebenso das Marburger Bibelseminar, als dessen Vertreter mit Tobias Faix ein weiterer Sprecher der Emerging Church im Rat der GBFE sitzt. Auch das Institut für Gemeindebau und Weltmission ist über verschiedene Beziehungen mit der EMC-Strömung verbunden, wie aus dem Buch „Aufbruch in ein neues Christsein“ von R. Ebertshäuser, S. 52 gezeigt wird. Bei der AcF wiederum hält Prof. Reimer Seminare.

„Netzwerke“ wurden übrigens ursprünglich durch die New-Age-Bewegung popularisiert. Sie dienen nach dem Verständnis des New Age dazu, die heimliche Veränderung der Strukturen und Menschen im Sinne des „Neuen Zeitalters“ zu fördern…

Rudolf Ebertshäuser 17. 3. 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

 

Februar / März 2010

Konferenz der SMD: Theologieprofessor verfälscht das Evangelium

Heutzutage wird die Leugnung der biblischen Lehre vom Sühnopfer Jesu Christi in evangelikalen Kreisen immer mehr akzeptiert. So lesen wir in einer idea-Meldung vom 21. 10. 2009 u. a. folgendes:

„Wie versteht man den Tod Jesu Christi am Kreuz richtig? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Herbstkonferenz der Studentenmission in Deutschland (SMD) in Marburg. Vor rund 600 Besuchern des Treffens unter dem Motto „Aufkreuzen – Freude – Anstoß – Aufbruch“ wandte sich der Tübinger Theologieprofessor Hans-Joachim Eckstein gegen die Vorstellung, daß Gott ein Menschenopfer gefordert habe oder daß zur Versöhnung Blut fließen mußte.“ Eckstein behauptete, Jesus Christus sei von den römischen und jüdischen Autoritäten wegen seiner Gerechtigkeit hingerichtet worden. „Das Kreuz steht für die Entmachtung der vermeintlich Mächtigen“.

Der Vortrag Ecksteins ist ein trauriges Beispiel für die verführerische Rhetorik einer „neo-orthodox“ auftretenden bibelkritischen Theologie. Im ersten Teil behandelt er, angeblich ganz objektiv, den „historischen Fakt“ der Kreuzigung. Das stellt er in einer rein diesseitigen, verzerrten Sicht dar: Nicht Gott, sondern die Menschen hätten Jesus von Nazareth zu Tode gebracht; sein Tod habe keine von vorneherein geplante Heilsfunktion gehabt, sondern er sei von den Mächtigen wegen seiner Gerechtigkeit getötet worden. Hier zieht Eckstein Vergleiche zu Bonhoeffer u.a. „gerechten Menschen“. Damit folgt er den bösartigen Fehldarstellungen der Emerging Church und der liberalen Theologie, die heute immer mehr unter den Evangelikalen Einzug halten. Das hat der idea-Korrespondent ganz richtig festgestellt.

In dem idea-Bericht wurde jedoch nicht auf den zweiten und dritten Teil von Ecksteins „Bibelarbeit“ eingegangen. In einer subtil verführerischen Weise stellt Eckstein im zweiten Teil das „Kreuzesereignis“ aus der „Sicht der ersten Christen“ dar. Dieser psychologische und zutiefst bibelkritische Ansatz zeigt nach Eckstein, daß die ersten Christen vor der Notwendigkeit gestanden hätten, den Tod ihres geliebten Meisters im nachhinein eine höhere Notwendigkeit beizulegen, einen Sinn. Hier finden wir ein Echo der alten liberaltheologischen Leier vom „Gemeindemythos“, der angeblich den Schriften des NT zugrundeliege. Die Aussagen des NT über das Sühnopfer Christi werden nicht als göttliche Offenbarung akzeptiert, sondern als bloßer Sinndeutungsversuch der Menschen abgewertet.

Im dritten Teil schließlich stellt Eckstein in dialektischer Raffinesse eine weitere Sichtweise scheinbar gleichberechtigt neben die beiden anderen, die „theologische Deutung“. Nach dieser könne man das Kreuzesgeschehen so auffassen, daß Gott selbst den Tod auf sich nahm, um Menschen Heil zu bringen. Dabei wendet sich Eckstein jedoch deutlich gegen die biblische Lehre vom Zorn Gottes, den der Sohn stellvertretend tragen mußte. Nach seinen verführerischen Lehren sei Gott nur voraussetzungslose, annehmende Liebe. So spricht er zwar vage noch von einer nicht näher definierten sühnenden Bedeutung des Kreuzestodes Jesu Christi, aber die unbequeme biblische Wahrheit, das eigentliche „Ärgernis des Kreuzes“ wird von ihm verleugnet. Die Tatsache, daß jeder Sünder unter dem ewigen Zorngericht Gottes steht, bestreitet Eckstein im Endeffekt; er ergeht sich in Aussagen über die bedingungslose Liebe Gottes zu allen Menschen, die letztlich auf eine Allversöhnung à la Karl Barth hinauslaufen.

Diese raffinierte Verfälschung des Evangeliums wurde dabei mit so vielen fromm klingenden Phrasen vernebelt und garniert, daß es den Verfasser nicht wundert, daß niemand aufstand und aus Protest den Saal verließ. Leider fehlt den meisten heutigen Evangelikalen das geistliche Unterscheidungsvermögen; sie können Irrlehren kaum mehr als solche erkennen. Die bibelkritischen Kernsätze, die darauf zielten, die verkrusteten „fundamentalistischen“ Auffassungen vom Sühnopfer Christi aufzubrechen und die Menschen auf eine neue, für die Welt und die Bibelkritiker akzeptable Sicht vom Kreuz umzupolen, waren geschickt getarnt hinter evangelikalen Frömmigkeitssprüchen.

Daß der zugrundeliegende Bibeltext ausgerechnet 1. Korinther 1,18-31 war, wo von dem „Wort des Kreuzes“ die Rede ist, zeigt, wie abgebrüht die akademischen Theologen in der Lage sind, den klaren Sinn eines Bibelwortes durch intellektuelle Turnübungen in sein Gegenteil zu verwandeln. Hier wurde nicht die Wahrheit der Schrift verkündet und gelehrt, wie es Gott geboten hat, sondern hier wurde das Schriftwort zum Anlaß für philosophisches Geschwätz genommen (vgl. Kol 2,8). Der Vortrag versuchte, das Ärgernis des Kreuzes wegzuerklären, anstatt sich kühn dazu zu bekennen.

Dabei bleibt die ernste Tatsache bestehen, daß das von Eckstein rhetorisch geschickt vorgestellte „zeitgemäße“ Deutung des Kreuzes die Verbreitung eines anderen Evangeliums bedeutet. Die Bibel lehrt völlig klar und eindeutig, daß der Tod des Herrn Jesus Christus am Kreuz ein von Gott zuvor verordnetes Sühnopfer für unsere Sünden ist (1Joh 2,2). Wir sind losgekauft durch das Blut des Lammes (1Pt 1,18-19). „Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten“ (Jes 53,5).

Niemand kann Bibelstellen wie Römer 3,23-26, 1. Korinther 15,3, 1. Timotheus 2,5-6 oder 1. Petrus 2,22-25 und zahlreiche weitere anders verstehen, ohne sie gründlich zu verdrehen. Wer das stellvertretende Sühnopfer des Lammes Gottes für uns leugnet, wer bestreitet, daß es einen gerechten Zorn Gottes über uns Sünder gibt, ein Gericht Gottes, das Christus als Mensch stellvertretend für uns erdulden mußte, der ist ein Verführer und kein wahrer Christ – ganz gleich, welch schöne Sprüche er als Tarnung für seine Irrlehre einsetzt.

Daß dieser Vortrag von einer evangelikalen, vorgeblich der Verbreitung des Evangeliums dienenden Vereinigung wie der SMD unwidersprochen gehalten werden konnte, zeigt, daß die modernen Evangelikalen das biblische Evangelium längst hinter sich gelassen haben, auch wenn sie sich in Worten noch dazu bekennen. Die jahrzehntelange Vermischung mit dem Sauerteig der („gemäßigten“) Bibelkritik hat dazu geführt, daß der schleichende Abfall vom biblischen Glauben immer weiter um sich fressen kann, ohne daß jemand Alarm schlägt oder protestiert. Man ist viel mehr darum besorgt, die Anerkennung der abgefallenen Kirche und der akademischen Theologie zu erringen, als in der Torheit der Kreuzesverkündigung noch Seelen zu echter Bekehrung zu rufen.

„Geliebte, da es mir ein großes Anliegen ist, euch von dem gemeinsamen Heil zu schreiben, hielt ich es für notwendig, euch mit der Ermahnung zu schreiben, daß ihr für den Glauben kämpft, der den Heiligen ein für allemal überliefert worden ist. Es haben sich nämlich etliche Menschen unbemerkt eingeschlichen, die schon längst zu diesem Gericht aufgeschrieben worden sind, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Zügellosigkeit verkehren und Gott, den einzigen Herrscher, und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen“ (Judas 3-4).

Diese Neufassung der ursprünglichen Notiz vom Januar 2010 kam zustande, weil ein Vertreter der SMD mich darauf hinwies, daß die idea-Meldung den Vortrag Ecksteins verkürzt wiedergegeben hat. Das ist in der Tat der Fall, und ich habe deshalb die erste Fassung meines Kommentars zurückgezogen. Die Schlußfolgerungen, die ich darin zog, stützten sich zu sehr auf die Wiedergabe von idea und treffen so nicht auf die eigentliche Situation zu. Der jetzige Kommentar entstand, nachdem ich Ecksteins Vortrag selbst gehört hatte.

Rudolf Ebertshäuser Februar 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

Dazu können Sie auf dieser Webseite lesen:

Grundaussagen des biblischen Evangeliums

 
 

„Die Hütte“ – ein Roman wirbt für den Abfall von dem lebendigen Gott

Es ist erschreckend, daß viele evangelikale Christen offenkundig keine Bedenken haben, den Roman „Die Hütte“ zu lesen und weiterzuempfehlen. Manche, die als gestandene Christen gelten, bezeugen nach dem Lesen dieses Buches, daß es „ihr Gottesbild völlig verändert“ habe, und sind begeistert davon. Der pfingstlerische Pastor der Volksmission in Freudenstadt veranstaltete laut idea 40/2009 sogar eine Lesung des Buches in einer Schwarzwaldhütte.

Das wirft einige Fragen auf. Wie kann das sein, daß die Lehre der Bibel, das gewaltige, eindringliche Zeugnis der Heiligen Schrift von dem lebendigen Gott, von Seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit, von Seiner Gnade und Erlösung im Bewußtsein von Menschen, die sich als „wiedergeborene Christen“ verstehen, ausgelöscht und überlagert wird von einem geschickt gestrickten Phantasiegebilde, von einer Romangeschichte, deren Vorstellung von Gott so drastisch und offenkundig von den inspirierten Aussagen der Bibel abweicht? Wie kann es sein, daß evangelikale Christen überhaupt weiterlesen, wenn sie merken, daß der heilige Gott der Bibel hier als eine korpulente Frau dargestellt wird?

Die Antwort, die die Bibel uns nahelegt, ist herausfordernd und beunruhigend für manche. Wir leben in der letzten Zeit, in der Widersacher alles daransetzt, Christen zum Abfall von dem lebendigen Gott zu verführen. Dazu benutzt er neben den Botschaften falscher Propheten und den Irrlehren falscher Lehrer auch erfundene Geschichten, Legenden oder Mythen genannt. Damit ködert er Leute, die die gesunde Lehre nicht mehr hören wollen und die sich von der Wahrheit Gottes abkehren. Sie lieben diese Geschichten und wollen sie gerne hören, wie es 2. Timotheus 4,3-4 so ernst bezeugt.

Solche Bücher wie „Die Hütte“ oder auch Brian McLarens Buch „A New Kind of Christian“ („Eine neue Art von Christ“) sollen den Leser durch eine geschickt erfundene, zu Herzen gehende Geschichte dahin führen, daß er sein von der Bibel geprägtes Bild von Gott aufgibt und ein menschlich verfälschtes, dem unbekehrten Menschen wohlgefälliges Gottesbild ersetzt. Dieses andersartige Gottesbild ist bewußt undogmatisch und vermenschlicht. Gott ist nicht heilig und hoch erhaben, sondern tolerant und humorvoll. Er übt kein Gericht, sondern nimmt alle Menschen an, wie sie sind.

Doch was gewinnen die Menschen, die dieses so bequeme und beruhigende Gottesbild annehmen und die biblische Lehre von Gott verwerfen? Sie haben sich auf eine raffinierte Täuschung des Teufels eingelassen und der Lüge mehr geglaubt als der göttlich geoffenbarten Wahrheit. Sie öffnen sich den Irrlehren der Welteinheitsreligion, nach denen es viele Wege zu Gott gibt und Gott sich nicht in der Bibel allein, sondern angeblich in vielen heiligen Büchern finden ließe. In der Ewigkeit werden sie zu ihrem Schrecken feststellen, daß sie der Lüge geglaubt haben und deshalb auf ewig verloren sind.

Wir leben heute in den Zeiten, von denen 1. Timotheus 4,1 bezeugt: „Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind…“. Hinter Büchern wie der „Hütte“ stecken Geister aus dem Abgrund. Es ist bezeichnend, daß dieses Buch im Allegria-Verlag veröffentlicht wurde, der praktisch ausschließlich okkulte und esoterische Bücher herausbringt – über Engel-Orakel, Hexerei, Kabbala, positives Denken und andere satanische Täuschungen.

Jeder gläubige Christ sollte sich vor diesem irreführenden Betrug und den lästerlichen, unreinen Ideengespinsten in diesem Buch hüten. Ein Kind Gottes, das dieses Buch oder ähnliche Verführungsbücher aus Vorwitz und Neugierde liest, wird dadurch gewiß befleckt und nimmt geistlichen Schaden. Darum laßt uns wachsam sein und auch die Menschen um uns herum vor solchen dämonisch inspirierten Legendenbüchern warnen!

Wir veröffentlichen zur Orientierung und Warnung auf dieser Webseite die Buchbesprechung von Wolfgang Bühne, die in ihrer Einschätzung zurückhaltender ist, aus der aber dennoch deutlich wird, was in diesem Buch steckt.

Zur Buchbesprechung von Wolfgang Bühne über „Die Hütte“
(veröffentlicht in fest und treu 3/2009; Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung der Redaktion)

Rudolf Ebertshäuser www.das-wort-der-wahrheit.de 22. 2. 2010

 

Januar / Februar 2010

 

CVJM beschäftigt Emerging-Church-Anhänger als Programmreferent

Die meisten modernen Evangelikalen haben die Warnungen vor den Irrlehren der Emerging Church in den Wind geschlagen, wenn sie überhaupt zur Kenntnis genommen wurden. Wer die Entwicklungen in diesen Kreisen etwas verfolgt, bemerkt, daß Vordenker und Sprecher der Emerging Church von führenden evangelikalen Persönlichkeiten und Verbänden hofiert werden – wie im November 2009 Shane Claiborne auf der Strategie- und Schulungskonferenz der Chrischona-Gemeinden in Bettingen.

Seit 4. Mai 2009 ist Daniel Rempe, der mit der vom New Age beeinflußten „Evangelistin“ und Emerging-Church-Verfechterin Christina Brudereck schon länger beim CVJM-Projekt e/motion zusammenarbeitete, in eine führende Position als hauptamtlicher CVJM-Mitarbeiter tätig. Er wurde laut idea-Meldung vom 13. 05. 2009 zum Programmreferenten des CVJM-Gesamtverbandes berufen. Rempe verantwortet nun in dieser Funktion missionarische Projekte und Publikationen und koordiniert die umfangreiche Arbeit dieses größten christlichen Jugendverbandes in Deutschland unter Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien.

Rempe trat zuvor schon als Koordinator der unbiblischen „Micha-Initiative“ für das falsche „soziale Evangelium“ ein, das heute die biblische Errettungsbotschaft ersetzen soll. Er bekannte seine Verbundenheit mit der Emerging-Church-Strömung durch zwei Beiträge in dem Buch „ZeitGeist“, einem Manifest der deutschsprachigen Emerging-Church-Bewegung.

Rudolf Ebertshäuser Januar 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

Dazu können Sie auf dieser Webseite lesen:

Wohin führt die Emerging Church? Die neue Verführungsströmung unter den Evangelikalen

Die Emerging-Church-Strömung im deutschsprachigen Raum

 

 Joyce Meyer – eine charismatische Fernsehpredigerin bewegt die evangelikalen Gemüter

Für viele moderne Evangelikale, die die biblischen Maßstäbe der Heiligung längst hinter sich gelassen haben, ist das Fernsehen offensichtlich zur lieben Gewohnheit geworden. Wer sich als Christ vor den Vorläufer des „sprechenden Bildes“ setzt, hat wohl auch das Bedürfnis, öfters mal „etwas Christliches“ zu sehen. Das Problem dabei ist, daß im „christlichen“ Fernsehen praktisch nur Verführer und biblisch ungesunde Leute auftreten, etwa Robert Schuller mit seiner „hour of power“, oder eben Joyce Meyer, die erfolgreiche amerikanische Fernsehpredigerin, die offensichtlich auch die Herzen vieler evangelikaler Zuschauer im deutschsprachigen Raum erobert hat.

Als nämlich idea-Reporter Karsten Huhn einen maßvoll kritischen Bericht über einen Auftritt Joyce Meyers in Basel veröffentlichte, da hagelte es geradezu wütende Leserbriefe. Der Reporter hatte es gewagt, einige der fleischlichen, plumpen Verführungssprüche Meyers zu kritisieren sowie den schamlosen Reichtum und Mißbrauch von Spendengeldern, den diese geschäftstüchtige Dame betreibt und der inzwischen die US-amerikanischen Steuerbehörden beschäftigt. Offensichtlich sind aber viele idea-Leser so sehr angetan von der Kost, die Meyer ihnen serviert, daß sie alle solchen Bedenken beiseitewischen.

Daß Meyer dreist behauptet, Gott habe sie berufen, das Wort Gottes zu lehren (im direkten Gegensatz zu 1. Timotheus 2,9), stört offenkundig fast niemanden mehr. Daß sie eine extremcharismatische Irrlehrerin ist, die das falsche Wohlstandsevangelium verkündet, spielt auch keine Rolle. Hauptsache sie sagt Dinge, die süß in den empfindlichen Ohren der Zuhörer klingen und ihr Ichleben aufpäppeln. Und das verstehen die modernen Fernsehprediger, die Nachkommen der falschen Propheten im Volk Israel, alle vorzüglich.

„Der Prophet, der einen Traum hat, der erzähle den Traum; wer aber mein Wort hat, der verkündige mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Weizen gemeinsam? spricht der HERR. Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert? (…) Siehe, ich komme über diejenigen, spricht der HERR, die Lügenträume weissagen und sie erzählen und mit ihren Lügen und ihrem leichtfertigen Geschwätz mein Volk irreführen, während ich sie doch nicht gesandt und ihnen nichts befohlen habe, und sie diesem Volk auch gar nichts nützen! spricht der HERR.“ (Jeremia 23,28-32)

Rudolf Ebertshäuser Januar 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

 

Massenbekehrungen per Internet?

In idea spektrum 3/2010 war zu lesen, daß laut der modern-evangelikalen Missionsgesellschaft „Campus für Christus“ sich im Jahr 2009 mehr als 10 Millionen Menschen über das Internet bekehrt hätten. Man habe sich 5 Millionen Entscheidungen für Christus zum Ziel gesetzt. Bei dem Artikel befand sich eine Abbildung einer Internetseite, in der ein kurzes, oberflächliches „Entscheidungsgebet“ wiedergegeben ist. Den „Suchenden“ wird versprochen, daß „Jesus“ nach dem Sprechen des Gebets „in ihr Leben kommen“ wird. Von Sündenerkenntnis, Buße und klarer Verkündigung des biblischen Evangeliums ist nichts zu sehen. Aber dann gibt es einen großen Button zum Anklicken: „JA, ich habe das Gebet gebetet“. Offensichtlich wird jeder, der diesen Button anklickt, als „Bekehrter“ gezählt.

Wir sehen hier, wie der religiöse Betrug immer weiter fortschreitet. Die evangelikalen „Evangelisationsstrategen“ mit ihren anmaßenden Planvorgaben für Bekehrungen (5 Millionen!) und ihren immer oberflächlicheren Methoden, falsche Entscheidungen zu produzieren, richten weit mehr Schaden an, als irgendwelcher Nutzen möglich wäre. Dabei geht es nicht darum, daß das Internet als Mittel zur Evangeliumsverkündigung grundsätzlich abzulehnen wäre. Nein, eine wirklich biblisch fundierte Verkündigung des wahren Evangeliums im Internet ist wünschenswert, denn dort können heute viele Menschen wirksam erreicht werden. Etwas ganz anderes ist es aber, „Entscheidungen“ per Mausklick zu produzieren, als handele sich um eine Warenbestellung oder eine Abstimmung.

Es ist unverantwortlich, auf solche Weise die folgenschwere, lebensentscheidende Bekehrung zu Jesus Christus, die doch nur der Geist Gottes wirken kann, auf das Niveau einer Kaufentscheidung für ein Parfüm herabzusetzen. Eine echte Bekehrung und Wiedergeburt ist die Frucht des verborgenen Wirkens des Geistes Gottes und des Wortes Gottes im Herzen eines Menschen. Dabei läßt sich Gott oft lange Zeit, bis die Entscheidung wirklich gereift ist und Er sie auch anerkennen und durch die Wiedergeburt besiegeln kann. Wenn der Mensch nicht durch das Wort Gottes von seiner Sündhaftigkeit und Verlorenheit gründlich überführt und bereit zur Buße ist, dann bewirkt seine oberflächliche, auf Gefühlsimpulsen beruhende „Entscheidung“ und ein nachgesprochenes „Übergabegebet“ auch nicht die ewige Errettung, sondern läßt den alten Menschen unverändert, nur daß eine äußere Lackschicht religiöser Täuschung aufgetragen wurde.

Wieviele von diesen 10 Millionen wiegen sich nun in der irrigen Gewißheit, sie seien durch ein seichtes „Gebet“, zu dem sie nur den richtigen Button anklicken mußten, nun Christen und kämen in den Himmel, während sie immer noch unterwegs zur Hölle sind? Wieviele meinen nun wohl, sie müßten sich nicht mehr bekehren und seinen schon Kinder Gottes? Wir wird die Frucht einer solchen „Evangelisation“ vor den unbestechlichen Augen des heiligen Gottes bestehen können?

Wie anders war dagegen die Evangeliumsverkündigung des Apostels Paulus, der in der Furcht Gottes um die echte Bekehrung von Seelen rang: „… daß ich dem Herrn diente mit aller Demut, unter vielen Tränen und Anfechtungen, die mir widerfuhren durch die Nachstellungen der Juden; und wie ich nichts verschwiegen habe von dem, was nützlich ist, sondern es euch verkündigt und euch gelehrt habe, öffentlich und in den Häusern, indem ich Juden und Griechen die Buße zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus bezeugt habe. (…) Darum bezeuge ich euch am heutigen Tag, daß ich rein bin von aller Blut. Denn ich habe nichts verschwiegen, sondern habe euch den ganzen Ratschluß Gottes verkündigt“ (Apg 20,19-21.26-27).

Rudolf Ebertshäuser Januar 2010 www.das-wort-der-wahrheit.de

Dazu können Sie auf dieser Webseite lesen:

Grundzüge biblischer Evangeliumsverkündigung

Dezember 2009

 

Jahr der Stille 2010 –
Mystik und Meditation statt Beten und Bibellesen

Das Jahr 2010 ist zum „Jahr der Stille“ erklärt worden. Über 50 Verbände, Werke und Gemeinden haben sich zusammengeschlossen, um in der christlichen Öffentlichkeit dafür zu werben, in diesem Jahr besonders die Stille zu suchen.

Zum Trägerkreis dieser Initiative gehören einflußreiche evangelikale Werke und Verbände wie die Evangelische Allianz in Deutschland, Gnadauer Gemeinschaftsverband, Bund Freier Evangelischer Gemeinden, Jugendverband EC, Willow Creek Deutschland, „Kirche mit Vision“ Deutschland, Campus für Christus, die Navigatoren, der Bibellesebund u.a.m.

Was ist von dieser Initiative zu halten? Zunächst einmal knüpfen die Befürworter des „Jahres der Stille“ an zutreffende Beobachtungen an. Zu recht weisen sie darauf hin, daß die meisten Menschen heute gehetzt und getrieben werden von viel zu vielen Beschäftigungen, daß sie durch den Druck der Arbeit und der Alltagsaktivitäten kaum noch zur Ruhe und Besinnung kommen und überflutet werden mit zu vielen Informationen und Impulsen.

Und doch können bibeltreue Christen diese Initiative nicht begrüßen. Aus den offiziellen Materialien für das „Jahr der Stille“ wird deutlich, daß hier nicht die biblische Begegnung mit Gott in der Stille gefördert wird. Vielmehr wird unter evangelikalen Christen für heidnische Meditation und katholische Mystik geworben. Man redet von „Hilfen, um in die Stille zu finden“; was aber angeboten wird, stammt aus dem Repertoire buddhistisch-heidnischer Meditationstechniken, z.B. auf den eigenen Atem zu achten und mithilfe des Atems symbolisch Negatives „auszuatmen“ und Positives „einzuatmen“, ständig wiederholte Atemgebete sowie Rituale (eine Kerze entzünden, besonderer Körperhaltungen).

Das alles dient dazu, den Meditierenden in einen tranceähnlichen veränderten Bewußtseinszustand zu bringen, wo er dann Erlebnisse mit Geistern machen kann, die als „Gegenwart Gottes“ oder „Reden Gottes“ angepriesen werden. Auch die eingebauten Elemente katholisch-orthodoxer Mystik (Wüstenväter, Ignatius) sind keineswegs „christlich“ oder für Gläubige unbedenklich. Sie sind ebenfalls okkulte Wege zur Kontaktaufnahme mit trügerischen Geistern, die sich als „Gott“ ausgeben. Die ganze Vorstellung von „Stille“, die dieser Kampagne zugrundeliegt, ist heidnisch-mystisch geprägt und nicht biblisch begründet,

Wir brauchen als Gläubige gewiß mehr Zeit, um vor Gott stille zu werden und über dem Wort Gottes nachzusinnen und auch, um Gott im Gebet zu suchen. Aber dazu wollen wir nicht unser Bewußtsein entleeren, nicht „uns selber spüren“; wir wollen nicht Kerzen entzünden oder auf unseren Atem achten. Wir haben im Geist unmittelbaren Zugang zu Gott im himmlischen Heiligtum. Wir dürfen unsere Gebete und Bitten kindlich im Glauben vor Gott aussprechen, anstatt beständig Mantraformeln vor uns hinzumurmeln. Es ist gut, wenn wir uns mehr Zeit nehmen, in Gottes Wort zu lesen und Ihn zu bitten, durch Sein Wort zu uns zu reden. Wir wollen uns aber hüten, auf irgendwelche „innere Stimmen“ und angebliches „Reden Gottes“ durch mystische Erlebnisse zu warten.

Die neue Aktion bringt nur Verführung und eine weitere Irreleitung der Evangelikalen hin zur katholischen Kirche und ihrer falsche Religion. Hier wird an dem Ausbau der babylonischen Endzeitkirche mitgewirkt, anstatt echtes Glaubensleben zu fördern. Alle wahren Gläubigen tun gut dran, diese Aktionen zu meiden – und auch die Kirchen und Werke, die solche ökumenischen Verführungskampagnen fördern und in ihren Reihen durchführen.

Rudolf Ebertshäuser Dezember 2009 www.das-wort-der-wahrheit.de

Zu diesem Artikel können Sie lesen: 

Mystische Spiritualität als Brücke zum New Age und Katholizismus

„Jahr der Stille“ 2010: Türöffner für Mystik und heidnische Meditation
[ausführlichere Stellungnahme mit zahlreichen aufschlußreichen Zitaten]

 

 

Emerging Church, Mystik, Lästerung –
Willow Creek Deutschland bietet Verführungsbücher an

Auf der Webseite von Willow Creek Deutschland (willowcreek.de) werden im Webshop eine große Zahl verführerische Bücher angeboten, die deutlich machen, wie eng die Willow-Creek-Bewegung, die unter den heutigen Evangelikalen großes Ansehen genießt, mit den viel weiterreichenden aktuellen Abfallstendenzen der heutigen Christenheit verbunden ist.

Man findet dort den Bestseller „Die Hütte“ empfohlen und beworben – ein übles Machwerk, das den Gott der Bibel durch eine New-Age-Fälschung ersetzt und viele Gotteslästerungen enthält. Ebenfalls wird die lästerliche „Volxbibel“ in mehreren Ausgaben angeboten, die eine völlig verfälschte Vorstellung von Gott und Seinem Wort enthält und schlimmes Jugendslang-Vokabular einsetzt.

Besonders schwerwiegend ist auch, daß zahlreiche (mindestens 15!) auf Deutsch erschienene Bücher der Emerging-Church-Strömung angeboten werden – zwei Titel des radikalen Sprechers der Bewegung Brian McLaren ebenso wie Bücher von Dan Kimball, Rob Bell, M. Frost/A. Hirsch, vier Titel von Erwin R. McManus sowie die deutschen EMC-Autoren Tobias Faix (u.a. die programmatischen Bücher der deutschen EMC ZeitGeist und ZeitGeist2) sowie vier Titel von Johannes Reimer.

Auch geistesverwandte Autoren wie Tony Campolo und John Eldregde werden angeboten. Man findet das pfingstlerische Legendenbuch „Heavenly Man“ ebenso wie zwei Bücher der Charismatikerin Astrid Eichler und einen Titel des Charismatikers Martin Bühlmann; außerdem Bücher der religionsvermischenden Mystiker Henri Nouwen, Dallas Willard und Richard Foster.

Sehr viele dieser irreführenden Titel wurden von der Edition Aufatmen im R. Brockhaus Verlag veröffentlicht; zahlreiche Verführungsbücher dieser neuen Welle kommen auch aus dem Brunnen Verlag sowie von Gerth Medien (inzwischen ja Teil des weltlichen Bertelsmann-Konzerns) und dem Francke Verlag. Sie alle arbeiten nun schon einige Jahre eifrig an der Verbreitung dieses geistlichen Gifts.

Auch die zur katholischen Mystik und esoterischen Meditationstechniken verführenden neuen Bücher zum „Jahr der Stille“ finden sich bei Willow Creek – zusammen mit einer Meditationshilfe „Raum der Stille / Church to go“, einem aufklappbaren Holzkästchen mit Kerze und Kreuzmotiv, das auch unterwegs Stilleübungen und Versenkung ermöglichen soll. Der Trend zu Stille wird von Willow Creek auch in USA gefördert – einer der Buchtitel für das „Jahr der Stille“ stammt von Bill Hybels selbst und hat den Titel „Aufbruch zur Stille“.

Hier wird offenbar, daß zwischen der vordergründig noch etwas „gemäßigter“ und „evangelikaler“ auftretenden Willow-Creek-Bewegung und den radikalen Bewegungen der Emerging Church und der „Neuen Spiritualität“, die sich zunehmend offen vom biblischen Glauben abwenden, eine enge Geistesverwandtschaft und auch praktische Zusammenarbeit existiert – wer bei der einen Verführungsströmung mitmacht, wird in die nächste, noch bösartigere hineingezogen.

Rudolf Ebertshäuser Dezember 2009 www.das-wort-der-wahrheit.de

Zu diesem Artikel Hintergrundmaterial ansehen: 

Wohin führt die „Emerging Church“? Die neue Verführungsströmung unter den Evangelikalen

Eine biblische Beurteilung der Emerging Church

 

 
 

Die „christlichen Bestseller“ im Dezember 2009

Nach einer Meldung von idea befinden sich folgende Bücher unter den am meisten verkauften Titeln des Monats Dezember 2009: An erster Stelle steht W. P. Youngs gotteslästerlicher Roman „Die Hütte“ (schon im Vormonat Platz 1). Es ist erschreckend, daß gerade dieses Buch, das den Gott der Bibel verleugnet und durch eine schlimme Karikatur ersetzt, besonderen Erfolg hat.

Auf Platz 2 steht das Buch des Allianzvorsitzenden J. Werth zum „Jahr der Stille“: „Pssst…“. Darauf folgen die moderne Übertragung des NT durch Roland Werner, ein Buch der geschiedenen liberal-ökumenischen EKD-Ratsvorsitzenden Käßmann: „In der Mitte des Lebens“; auf Platz 6 rangiert der betrügerische Sensationsbericht „90 Minuten im Himmel“ und auf Platz 9 ein weiterer Titel zum Jahr der Stille, Werner/Pache: „Stille“.

Man wird erinnert an das Wort aus 2. Timotheus 4,3-4: „Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.“

Rudolf Ebertshäuser Dezember 2009 www.das-wort-der-wahrheit.de

 
 
 
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