Kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse. (Epheser 5,16)

 

Das Jahr 2021 beginnt unter notvollen, bedrängenden Umständen. Fast die ganze Welt befindet sich im „Lockdown“ – ein häßliches Neuwort, das übrigens früher u.a. verwendet wurde, um das Einschließen aller Gefangenen in ihre Zellen zu beschreiben, wenn in Gefängnissen Gefahrensituationen auftauchten… Dieses Wort signalisiert uns, daß auf Betreiben der Regierungen alle „unnötigen“ menschlichen Aktivitäten weitgehend „heruntergefahren“ werden müssen und alle nicht „systemrelevanten“ Einrichtungen des gesellschaftlichen Lebens zugemacht und verschlossen werden. All das wird mit dem Ausbruch des „Coronavirus“ und der Seuche namens „COVID-19“ begründet, die seit etwa einem Jahr die Welt heimsucht und in Atem hält.

Als gläubige Bibelleser wissen wir, daß solche weltweiten Seuchen notwendigerweise auftreten werden; sie sind uns im Wort des Herrn Jesus, in Seiner „Endzeitrede“, vorausgesagt:

Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; habt acht, erschreckt nicht; denn dies alles muß geschehen; aber es ist noch nicht das Ende. Denn ein Heidenvolk wird sich gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden hier und dort Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben geschehen. Dies alles ist der Anfang der Wehen. (Mt 24,6-8)

Wir wissen, daß diese Erschütterungen und Katastrophen letztlich Gerichte Gottes sind, welche die Menschheit warnen sollen, umzukehren von ihrem verderblichen Weg der Auflehnung gegen Gott, und doch werden die meisten nicht darauf achten. Psalm 2 beleuchtet prophetisch unsere letzten Zeiten:

Warum toben die Heiden und ersinnen die Völker Nichtiges? Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Fürsten verabreden sich gegen den HERRN und gegen seinen Gesalbten: »Laßt uns ihre Bande zerreißen und ihre Fesseln von uns werfen!« (Ps 2,1-3)

In solchen bösen Tagen leben wir, in der allerletzten Zeit der Wehen, bevor der letzte antichristliche Weltherrscher auftreten wird, und deshalb mahnt uns das Wort Gottes: Kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse. Wir können auch übersetzen: „Kauft die gelegene, von Gott noch gegebene Zeit (gr. kairos) aus, denn die Tage sind notvoll, gefährlich und schlimm (gr. ponèros). Ich glaube, daß dieses Bibelwort uns in unserer heutigen Lage viel zu sagen hat, auch als ein zeitgemäßer geistlicher Impuls für das gerade begonnene Jahr 2021.

 

 

1. „Notvolle Tage“ – Corona-Krise
und zunehmende antichristliche Entwicklungen in der Welt

 

Wahrhaftig, in unseren Zeiten können wir das Wort Gottes aus dem Epheserbrief gut nachvollziehen: „die Tage sind böse“. Dabei wollen wir als gläubige Christen bedenken, daß dies nicht etwa wegen des Coronavirus der Fall ist, sondern in erster Linie deshalb, weil wir in der fortgeschrittenen Endzeit leben, in einer Zeit, da die Masse der Menschen und insbesondere auch die Regierenden sich immer offener gegen den lebendigen Gott, den Schöpfer und Herrscher der Welt, und gegen Seine Ordnungen auflehnen (vergleiche unser obiges Zitat aus Psalm 2,1-3). Ohne es zu wissen, treibt die Menschheit dem letzten, schrecklichen Gipfelpunkt ihrer Sünde entgegen, der weltweiten, alle Völker umfassenden Diktatur eines besonders faszinierenden Menschen, der beansprucht, der Herr und Retter der Menschheit zu sein. Er wird sich als falscher Erlöser, als falscher Christus ausgeben.

 

Wir leben in der vor-antichristlichen Zeit

Diese Diktatur dieses „Menschen der Sünde“, des „Gesetzlosen“ muß kommen; der ewige Gott hat sie in Seiner Allwissenheit schon vor etwa 2.000 Jahren vorausgesagt (vgl. 2. Thessalonicher 2). Dieser gerissene Machtmensch, der sich selbst zu Gott erklärt und Anbetung verlangt (2. Thess 2,4), wird alle Völker der Welt unter seinen verführerischen Bann bringen, aber auch unter eine brutale Steuerung und Unterwerfung des gesamten Lebens, wie sie nie zuvor vorkam (lies dazu Offenbarung 13). Hitler, Stalin und Mao sind nur Vorläufer dieses Diktators, die ahnen lassen, was dann auf die Menschen zukommt.

Wenn er herrscht, wird niemand mehr kaufen oder verkaufen können, ohne ein Zeichen der Ergebung auf seiner rechten Hand oder seiner Stirn zu haben, das „Malzeichen des Tieres“. Das scheint vorauszusetzen, daß es in jener Schreckensherrschaft kein Bargeld mehr gibt, über das der Einzelne verfügen könnte, vielleicht auch kein Privateigentum mehr. Die Staatsgewalt wird dann so mächtig sein, daß sie das Privatleben jedes Einzelnen weitestgehend überwachen und kontrollieren kann.

Der antichristliche Weltherrscher wird die Auflehnung gegen Gottes Ordnungen, gegen Gottes Wort auf die Spitze treiben und sich selbst zu Gott erklären. Er wird sich ganz dem Satan zur Verfügung stellen (Offb 13,1-8) und sich der Dienste falscher Propheten bedienen, die falsche Wunderzeichen tun (2. Thess 2,9-12; Offb 13,13-14). Er wird unerhörte Lästerungen gegen Gott und gegen den Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, aussprechen (Offb 13,5; Dan 7,25 u. 11,36). Er wird alle, die dann an Jesus Christus glauben werden, brutal verfolgen. Die Menschen werden dem „Tier“ mit fanatischer, religiöser Verblendung anhängen und von ihm verzaubert sein; diese Macht weiß die Menschen sehr gut zu beeinflussen und zu steuern.

Heute leben wir noch nicht in den Tagen des Antichristen, aber wir eilen mit großer Schnelligkeit auf diesen Gipfelpunkt zu. Wir leben heute in den letzten Tagen der Endzeit, kurz vor dem Kommen Jesu Christi, kurz vor dem Auftreten des Antichristen. Wir wissen nicht, wie lange wir noch auf der Erde sein können; die Gemeinde kann jederzeit zum Herrn entrückt werden. Es könnte aber auch noch einige Jahre dauern, bis Gottes Zeitpunkt für die Entrückung gekommen ist, und danach werden sich alle Türen für den antichristlichen Weltherrscher öffnen.

In unserer „vor-antichristlichen“ Zeit erleben wir, wie alle von der Bibel vorhergesagten Endzeitentwicklungen sich mehr und mehr erfüllen und sozusagen die Bühne vorbereitet wird für den letzten Akt dieser gegenwärtigen bösen Weltzeit. Israel ist wieder in seinem Land, und der dritte Tempel wird in Jerusalem vorbereitet; in der EU sehen wir die Vorformen des dann wieder auftretenden neurömischen Reiches, in den Vereinten Nationen die Keimform einer künftigen Weltregierung.

Die Kernländer dieses römischen Reiches, die jahrhundertelang unter dem Einfluß einer gewissen Gottesfurcht und Anerkennung biblischer Ordnungen lebten, haben sich in den letzten Jahrzehnten immer offener von Gott und Christus sowie von den Geboten und Ordnungen der Bibel losgesagt und sich einem aggressiven, marxistisch, feministisch und ökologisch geprägten Humanismus zugewandt. Sie hängen zunehmend der Ideologie des „Globalismus“ an, der „Eine-Welt-Politik“. Wir wollen beachten, daß nach den Andeutungen des prophetischen Wortes das letzte antichristliche Weltreich eine Neuauflage des vierten, römischen Weltreiches sein wird (vgl. Dan 2,40-45; Dan 7,7-27; Offb 17,1-17)! Die Menschen in Europa werden also wahrscheinlich noch einmal im Zentrum der Weltgeschehens stehen, aber auf eine sehr unheilvolle Weise.

Das ganze politisch-gesellschaftliche Programm der jetzigen Machthaber, ihre Utopie einer „neuen Weltordnung“ und einer weltweiten Staatengemeinschaft mit starker Weltregierung ist vermessen und widergöttlich. Der Mensch versucht, durch weltweit koordiniertes Vorgehen eine utopische „neue Welt“ zu schaffen, die angeblich das Paradies auf Erden sein wird. Dieser „Globalismus“ ist Rebellion gegen Gott (vgl. Ps 2,2b: „die Fürsten verabreden sich gegen den HERRN und gegen seinen Gesalbten“), denn Gott selbst hat die Menschen in einzelne Nationen aufgespalten, als sie mit dem Turmbau von Babel schon einmal versuchten, sich vereint gegen Gott aufzulehnen (vgl. 1Mo 11,1-9).

 

Globalismus und der Gender-Ideologie bedeuten Auflehnung gegen Gott

Wir sehen ganz deutlich, daß die humanistisch und globalistisch ausgerichteten Mächtigen dieser Erde weltweit bestimmte politische Ziele festlegen, die sie mit erschreckender Konsequenz und Härte auch durchsetzen, unabhängig davon, ob das den Bedürfnissen der von ihnen vertretenen Völker entspricht oder deren Wille ist. Dazu gehört das weltweite Angehen gegen eine angeblich bevorstehende menschengemachte Klimakatastrophe und andere „Umweltkatastrophen“. Die Bibel lehrt ganz klar, daß Gott das „Klima“ macht und nicht der Mensch. Hinter der heutigen Umweltbewegung stecken heidnisch-religiöse Züge einer Verehrung der „Mutter Erde“ bzw. der „Mutter Natur“ (wobei auch wir Christen für eine vernünftigen schonenden Umgang mit der Erde sind).

Dazu gehört aber auch eine weltweit koordinierte Aufwertung der Homosexualität, die Förderung von „Homo-Ehen“, die aktive Propagierung der „Transsexualität“ und die Gender-Ideologie von der frei wählbaren „geschlechtlichen Orientierung“, ein feministisches Programm, das Frauen mit gesetzlichem Druck in die Berufsarbeit und in Führungspositionen bringen soll, usw. Dazu gehört auch die immer weitergehende Legalisierung von Abtreibungen und neuerdings auch von assistiertem Selbstmord („Sterbehilfe“). Mit dieser aggressiv durchgesetzten „neuen Moral“ werden die Gebote und die grundlegende Schöpfungsordnung Gottes verleugnet; der Mensch wird vergottet und zum Maß aller Dinge gemacht, und Gottes Regierung über den Menschen wird offen angegriffen.

Alle diese gottlosen und gesetzlosen Entwicklungen bringen zunehmende Gerichte Gottes über diese Welt, die von Ihm nichts wissen will und Seinen Geboten immer frecher zuwiderhandelt. „Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen!“ (Jes 5,20). Die endzeitliche Gesetzlosigkeit schreitet voran; die Welt wird vorbereitet auf das Auftreten des antichristlichen Weltherrschers, und sie erntet dafür Gericht. Gott nimmt die Weisheit von den Herrschenden weg (vgl. Jes 3,1-13; 1. Kor 1,19-21); Er läßt zu, daß der im Westen jahrzehntelang gewährte Wohlstand und die guten Ordnungen immer mehr verfallen, weil die Menschen Ihm den Rücken gekehrt haben.

 

Die endzeitliche Dimension der „Corona-Krise“

Die jetzige „Corona-Krise“ ist, soweit wir das schon absehen können, in mancher Hinsicht ein Wendepunkt zum Schlechteren; nicht etwa als Krankheit an sich, denn die Menschheit hat schon weitaus schwerere Seuchen erlebt. Aber die offenkundig von der WHO und anderen globalen Gremien schon lange vorher geplante Strategie der weltweiten „Lockdowns“ hat unabsehbare Folgen für den wirtschaftlichen und sozialen Wohlstand im Westen (und noch viel mehr in den Ländern der „Dritten Welt“). Diese Maßnahmen versetzen die Weltwirtschaft in eine Art Schockzustand, der unabsehbare Folgen haben wird und voraussichtlich viele Millionen Menschen weltweit arbeitslos machen wird.

Die extreme Neuverschuldung, mit der einige Länder die wirtschaftlichen Folgen ihrer Politik abfedern wollen, ist ebenfalls längerfristig zerstörerisch; ihre Folgen sind nicht absehbar. In den armen Ländern der Welt ist jedoch sehr wohl absehbar, daß die Lockdown-Strategie schlimme Konsequenzen haben wird; man erwartet Millionen Hungertote und zusätzliche Todesopfer von Krankheiten, deren Bekämpfung durch die Lockdowns erschwert wurde. Dennoch werden die Lockdowns auch in solchen Ländern z.T. sehr hart durchgezogen. Bezeichnend und alarmierend ist, daß diese Erschütterungen von einigen globalistischen Meinungsmachern ausdrücklich begrüßt werden, weil dadurch der erstrebte „Umbau“ der Wirtschaft und Gesellschaft beschleunigt und erleichtert werde.

Doch auch eine andere Folge der „Corona-Krise“ ist beunruhigend und sehr ernstzunehmen. Das an sich verständliche Verlangen, die Pandemie einzudämmen, hat auch zu einem bisher nicht vorstellbaren weltweiten autoritären Eingriff der staatlichen Obrigkeit in die Freiheitsrechte der Menschen geführt. Überall auf der Welt wurden unter dem Vorzeichen der „Pandemie-Eindämmung“ Millionen und Abermillionen Menschen in ihren grundlegenden Rechten und Lebensmöglichkeiten eingeschränkt. Der Staat verbot im Endeffekt Millionen Menschen über längere Zeit, ihrer Arbeit nachzugehen und ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Der Staat verbot Flüge, Reisen, Grenzübertritte in Nachbarländer, Privaturlaube, Besuche bei Verwandten und Freunden. Er verbot es Angehörigen, bei ihren schwerkranken Eltern oder Kindern zu sein und sie in ihren letzten Stunden zu begleiten. Er verbot zeitweise auch Gottesdienste und religiöse Veranstaltungen – etwas, was im Westen unerhört ist und auch ein Hitler nicht gewagt hat (wohl aber Stalin und Mao Tsetung). Er ordnete an, die medizinische Versorgung von Schwerkranken, z.B. Operationen von Krebspatienten, zu verschieben und machte Teile der Gesundheitsversorgung für Millionen Menschen zeitweise unmöglich.

 

Weshalb wird die „Lockdown-Strategie“ so hart durchgezogen?

Das alles wurde damit begründet, es sei unbedingt notwendig, um schreckliche Folgen für die Bevölkerung zu verhindern. Viele Menschen waren und sind derart verängstigt, daß sie allen diesen Einschränkungen blind zustimmten und sogar noch schärfere Maßnahmen verlangten, weil für sie die Gesundheit ihr höchstens Gut darstellt. Andererseits sind manche seriöse weltliche Beobachter, z.B. ehemalige Bundesverfassungsrichter, besorgt darüber, wie schnell und leicht viele Bürger auf ihre elementaren Freiheitsrechte verzichteten und sich massiven, nicht klar begründeten Einschränkungen unterwerfen.

Und es gibt eine große Anzahl seriöser, angesehener medizinischer Experten, u.a. aus Eliteuniversitäten wie Harvard, Stanford oder Oxford, die die staatlichen Lockdown-Maßnahmen als völlig überzogen und medizinisch zur Abwehr der COVID-Epidemie nicht wirkungsvoll ablehnen (vgl. z.B. die Great Barrington Declaration, https://gbdeclaration.org/). Sie verweisen auf die schlimmen Folgeschäden der staatlichen Politik (Bildungsverlust und psychische Schäden für die junge Generation, Zunahme an Depressionen und Selbstmorden, Geschädigte und Tote durch fehlende Behandlung von Krebserkrankungen, Herzinfarkten usw., wirtschaftliche Schäden, die längerfristig die medizinische Versorgung verschlechtern usw.), die weitaus schwerwiegender sind als die begrenzte Zahl derjenigen, die der COVID-Krankheit zum Opfer fallen.

Diese Krankheit ist zwar ernstzunehmen und hat für einige wenige Betroffene schwere gesundheitliche Folgen, so argumentieren diese Fachleute, aber weit über 90% der Bevölkerung haben ein so geringes Risiko, daran schwer zu erkranken, daß so weitgehende Eingriffe in die Gesellschaft nicht gerechtfertigt, nicht verhältnismäßig sind. Letztlich wäre der wirksame Schutz der kleinen Hochrisikogruppe, im wesentlichen Menschen mit mehreren Vorerkrankungen und zum allergrößten Teil Menschen über 80, der weitaus bessere Weg, um diese Epidemie zu verkraften. Diese seriösen und gut begründeten Mahnungen werden allerdings von den Regierenden wie auch von den Medien weitestgehend ignoriert und oft sogar als „Corona-Leugnung“ diffamiert.

Ganz offensichtlich sind die Regierenden in den allermeisten Ländern der Welt fest entschlossen, die Politik der staatlichen Eingriffe und Beschränkungen eher noch auszuweiten, anstatt auf weniger schädliche, behutsamere Maßnahmen gegen den Corona-Virus umzuschalten. Die Politik des starken, autoritären Staates wird als „alternativlos“ dargestellt, und Menschen, die Einwände äußern, werden rasch in eine gewisse politische Ecke gestellt und angegriffen.

Das macht viele Bürger besorgt, was die Zukunft bringen wird. In der Tat haben einige Politiker, u.a. der SPD-„Gesundheitsexperte“ Lauterbach, schon zum Ausdruck gebracht, daß ähnliche massive Rechtebeschränkungen künftig auch zur Bewältigung der „Klimakatastrophe“ nötig seien. Den Bürgern wird schon eingeschärft, daß es eine Rückkehr zum früheren „Normalzustand“ nicht geben könne.

Viele nachdenkliche Christen empfinden, daß die ganze Politik der westlichen Staaten in dieser Krise auch unter einem endzeitlichen Gesichtspunkt gedeutet werden muß. Letztlich werden die Menschen, besonders die freiheitsliebenden, wohlhabenden, selbstbewußten Bürger der westlich-abendländischen Nationen, keinen kommenden Diktator akzeptieren, wenn sie sich zuvor nicht von echten oder vorgetäuschten Krisen und Gefahren so bedroht fühlen, daß sie willig ihre Freiheiten und ihren Wohlstand dafür opfern, daß endlich „Friede und Sicherheit“ kommt (vgl. 1Thess 5,3).

Die von Soziologen und Psychologen entwickelten sozialen Steuerungsmechanismen des „Change Managements“ gehen davon aus, daß Menschen grundlegende Veränderungen in ihrem Leben und sozialen Umfeld am ehesten dann akzeptieren, wenn sie durch schockartige Krisenerlebnisse und den plötzlichen weitgehenden Zusammenbruch vertrauter Ordnungen so verängstigt und verunsichert sind, daß ihnen am Ende auch eine autoritärere, weniger vorteilhafte neue Ordnung lieber ist als die Unsicherheit und das beängstigende Chaos, dem sie zuvor ausgesetzt waren.

Die Eliten dieser gegenwärtigen Weltzeit reden immer offener davon, daß die Corona-Krise ein willkommener Anlaß dafür ist, endlich die schon lange ins Auge gefaßte ökologisch-sozialistische „Neue Weltordnung“ einzuführen, die verstärkte staatliche Steuerung und auch eine mit großen Vollmachten ausgestattete Weltregierung beinhaltet. Klaus Schwab, der Leiter des einflußreichen „Weltwirtschaftsforums“, das alljährlich in Davos die Reichsten und Mächtigsten dieser Welt zu Beratungen zusammenführt, hat kürzlich mit Thierry Malleret ein Buch herausgebracht, das genau für diesen „großen Umbruch“ wirbt (COVID-19: Der große Umbruch; englisch The Great Reset). In eine ähnliche Richtung zielt die letzte Enzyklika des römischen Papstes Franziskus, Fratelli Tutti.

Es ist schwierig, zu einem zutreffenden Urteil über diese komplizierte Situation zu kommen, und gläubige Christen werden sie gewiß auch unterschiedlich beurteilen – aber wir sollten in jedem Fall dabei das Wort Gottes und seine Aussagen über die Endzeit beachten. Diese Krise wird sicherlich endzeitliche Entwicklungen beschleunigen, und der Weg, den die heutigen Regierenden einschlagen, um sie zu bewältigen, kann sich im Nachhinein als ein Übergangsschritt zu stärkeren diktatorischen Regulierungen erweisen, die ihrerseits den Weg für die Machtergreifung des antichristlichen Weltherrschers vorbereiten dürften – ohne daß wir deshalb den Verantwortlichen hier eine Absicht unterstellen müssen.

 

 

2. „Notvolle Tage“ – auch für die gläubige Gemeinde

 

Die „Corona-Krise“ brachte auch für die Gemeinde Jesu Christi weltweit neue Herausforderungen, die auch im kommenden Jahr 2021 vor uns stehen und uns beschäftigen werden. Ja, es sind in mancher Hinsicht „notvolle, schlimme Tage“ auch für die Gläubigen und für christliche Gemeinden.

 

Folgen der Corona-Krise für die Gemeinde Jesu Christi

Die politisch verordneten Einschränkungen zur Eindämmung des Virus trafen mit unterschiedlicher Wucht auch die Gemeinden weltweit und im deutschsprachigen Raum (auf den wir uns im wesentlichen beschränken wollen). Es gab eine Zeitlang Verbote für jegliche gottesdienstlichen Versammlungen, später dann Auflagen und Einschränkungen, die für manche Gemeinden empfindliche Folgen hatten. In Deutschland hat das Abstandsgebot von 1,50m bewirkt, daß viele Gemeinden nicht mehr alle Mitglieder in ihren Räumen versammeln konnten. In der Schweiz gab es zeitweise zahlenmäßige Obergrenzen für Gottesdienste, je nach Region auf 15(!) oder 50 Teilnehmer. Eine Zeitlang wurde dort von den Behörden nahegelegt, auf das Abendmahl zu verzichten. Vielerorts wurde das Singen verboten – eigentlich eine grundlegende Form des Gottesdienstes.

Als Reaktion auf die Einschränkungen weichen viele Gemeinden ganz auf Online-Gottesdienste aus; andere teilen ihre Gottesdienste in zwei oder drei „Schichten“ auf, um noch vielen Besuchern einen persönliche Teilnahme zu ermöglichen, und bieten meist zusätzlich Online-Streaming-Teilnahme an. In einigen Gemeinden, deren Glaubensleben weniger ernst und intensiv war, wurde festgestellt, daß der Kontakt zu einigen ehemaligen Besuchern abbrach. Die Gemeinschaft der Gläubigen war und ist durch die Maßnahmen beeinträchtigt und erschwert. Die Gemeindeversammlungen sind durch das Maskentragen beeinträchtigt, besonders auch das Singen. Auch die Möglichkeiten zur Ausbreitung des Evangeliums sind z.T. stark eingeschränkt; vielerorts sind Aktivitäten wie Büchertische, Verteileinsätze oder auch evangelistische Versammlungen nicht mehr möglich.

Weltweit sind die Folgen vielfach noch viel härter. Zahlreiche Gemeinden in Ländern der „Dritten Welt“ sind durch Ausgangssperren und strikte Verbote über längere Zeit daran gehindert, überhaupt noch zu Gottesdiensten bzw. Gemeindeveranstaltungen zusammenzukommen. Dazu kommt, daß die wirtschaftlichen Folgen der Lockdowns viele arme Christen in Existenznöte bringen, die ihren Lebensunterhalt nicht mehr verdienen können. Viele evangelistische Aktivitäten sind auch in diesen Ländern zur Zeit nicht mehr möglich.

 

Die geistlichen Gefahren – Uneinigkeit über die Antwort auf die COVID-Krise

Doch notvoll ist auch der Umstand, daß unter den Gläubigen ganz unterschiedliche Bewertungen und Reaktionen auf die „Corona-Krise“ vorkommen und teilweise für belastende Konflikte sorgen.

Manche Christen sind recht ängstlich und bejahen die staatlichen Verbote und Einschränkungen voll und ganz, ja neigen zu einer Übererfüllung der neuen Regeln. Nicht wenige Gemeinden haben für längere Zeit ganz auf Präsenzgottesdienste verzichtet, obwohl diese nach einiger Zeit fast überall wieder erlaubt worden waren; manche verzichteten auf das Singen, obwohl es in ihrem Land wieder möglich war.

Andere Christen wiederum sehen die staatlichen Einschränkungen ziemlich kritisch und plädieren dafür, sie nur soweit unbedingt nötig zu erfüllen. Manche fühlen sich gedrängt, sich am politischen Widerstand gegen die Corona-Einschränkungen zu beteiligen, was andere wiederum völlig falsch finden.

Über diese Fragen ist es leider auch in konservativen, bibeltreuen Gemeinden teilweise zu Spannungen oder sogar Streitigkeiten gekommen. Das ist sehr bedauerlich und kann ziemlichen Schaden anrichten, wenn man mit den Meinungsunterschieden nicht geistlich umgeht. Es ist unvermeidlich, daß es auch unter biblisch glaubenden Christen über solche vielschichtigen, schwierigen Fragen zu unterschiedlichen Bewertungen kommt. Wichtig ist dabei, daß man diese unterschiedlichen Sichtweisen in einer geistlichen Gesinnung akzeptiert, soweit sie nicht klar Gottes Wort widersprechen, und für die Gemeinden zu einem einvernehmlichen, ausgewogenen Weg kommt, wie den Herausforderungen der gegenwärtigen Lage zu begegnen ist. Besonders die Hirten der Gemeinde stehen hier vor großen Herausforderungen.

Biblisch gesehen liegen die hier berührten Fragen im Spannungsfeld zwischen dem Gebot, sich der weltlichen Obrigkeit unterzuordnen, soweit sie den von Gott ausgehenden Auftrag der Ordnung und Rechtsprechung im Staatswesen erfüllt: „Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind“ (Röm 13,1-7; vgl. 1Pt 2,13-17), und andererseits dem Gebot, nötigenfalls auch aus Gewissensgründen einer gegen Gottes Gebote und die Verkündigung von Gottes Wort gerichteten Politik der Obrigkeit zuwiderzuhandeln: „Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg 5,29; vgl. 4,19-20).

Tatsächlich können die bei uns im Rahmen der „Corona-Krise“ gegen die Gemeinden verhängten Einschränkungen durchaus unterschiedlich bewertet werden; es ist nicht einfach, hier den rechten Weg zu finden. Wir brauchen dazu Gebet, Nachsinnen über das Wort und brüderlichen geistlichen Austausch. Einerseits ist es biblisch richtig, daß wir uns als Christen in Maßnahmen fügen, die der weltliche Staat zur Abwehr einer Seuchengefahr verfügt hat, auch wenn sie gewisse persönliche Freiheiten einschränken. Wir können z.B. beim Einkaufen Masken tragen oder zeitweise Besuchsbeschränkungen akzeptieren. Wir sollten uns auch solchen Maßnahmen unterordnen, deren Sinn oder Verhältnismäßigkeit angezweifelt werden kann, wenn das nicht Gottes Geboten zuwiderläuft.

 

Was tun, wenn die Staatsgewalt die Gemeinden massiv einschränkt oder unterdrückt?

Auf der anderen Seite wird das Gebot „Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen“ dort für Christen bedeutsam, wo die staatlichen Autoritäten auf eine willkürliche Weise in unser Glaubensleben und unseren biblisch verordneten Gottesdienst eingreifen. So wäre z.B. ein pauschales Verbot des Abendmahls ein Eingriff in unser Glaubensleben, den Gläubige nicht hinnehmen könnten, ebenso ein längerfristiges Verbot des Singens oder der persönlichen Gemeindeversammlungen. Es sind klare Gebote Gottes, daß wir dem Herrn singen sollen (vgl. u.a. 1Chr 16,23; Ps 30,5; 47,7; 149,1; Eph 5,19; Kol 3,16) und daß wir unsere persönlichen Gemeindeversammlungen nicht vernachlässigen sollen (Hebr 10,25).

Nun dürfen wir dankbar sein, daß im deutschsprachigen Bereich im großen und ganzen die Religionsfreiheit staatlicherseits noch einigermaßen respektiert wurde; in anderen Ländern wurden da viel weitergehende, teilweise gezielt gegen Christen gerichtete Maßnahmen verordnet. So wurden in einigen links-sozialistisch regierten Bundesstaaten der USA Gemeindegottesdienste auf unbestimmte Zeit verboten bzw. so massiv eingeschränkt, daß dies eine bewußte Unterdrückungsmaßnahme gegen Christen darstellte, während zur gleichen Zeit Spielcasinos und andere weltliche Einrichtungen weitergehende Freiheiten genossen.

Deswegen haben in USA einige christliche Gemeinden Klage bei Gerichten erhoben, u.a. die Gemeinde von John MacArthur in Los Angeles, deren Stellungnahme zu diesem Thema auch bei uns einige Aufmerksamkeit bekommen hat. Solch ein Appell an die Gerichte ist in einem demokratischen Staatswesen völlig berechtigt und auch von Gottes Wort her zu begründen; der Apostel Paulus hat sich ja auch auf seine Rechte als römischer Staatsbürger berufen und dazu sogar die höchste damals existierende Gerichtsinstanz (den Kaiser) angerufen. Die Religionsfreiheit ist bei uns ein verfassungsmäßig garantiertes Rechtsgut, und solange dies so ist, dürfen wir uns auch darauf berufen.

Wir sehen: die hier aufgeworfenen Themen sind nicht einfach zu beurteilen, und wir sollten vorsichtig sein, hier in Streit oder Lagerbildung zu verfallen. Jeder mündige Christ muß in diesen Fragen eine biblisch begründete Überzeugung entwickeln, und jede örtliche Gemeinde muß im Gebet und Studium von Gottes Wort einen Weg finden, mit den Einschränkungen umzugehen. Dabei sollten wir bestrebt sein, auch abweichende Überzeugungen und Einschätzungen in Liebe und Respekt zu behandeln, soweit sie nicht klar Gottes Wort widersprechen. Es ist sehr wichtig, daß unter treuen Gläubigen durch unterschiedliche Überzeugungen in solchen Fragen kein Streit und keine Erbitterung aufkommt.

 

Zur geistlichen Beurteilung unserer Situation

Aus meiner Sicht sollten wir in der jetzigen Lage zwei Gefahren vermeiden. Auf der einen Seite gibt es Christen, die für eine komplette und unhinterfragte Akzeptanz der staatlichen Einschränkungen plädieren, dabei aber den latent antichristlichen Hintergrund gewisser Entwicklungen und unsere endzeitliche Gesamtsituation ausblenden. Sie gehen z.T. soweit, daß sie jeden Widerstand christlicher Gemeinden auch gegen scharfe Einschränkungen eines antichristlich auftretenden Staates verurteilen. Das ist meines Erachtens einseitig und nimmt die Bedenken jener Geschwister nicht ernst, die diesen antichristlichen Hintergrund sehr wohl sehen und deswegen besorgt sind. Es ist auch kurzsichtig, weil es letztlich die Gläubigen nicht auf die zu erwartenden noch schärferen Entwicklungen vorbereitet, die sich aus der zuspitzenden endzeitlichen Situation ergeben werden.

Wir wollen nicht vergessen, daß Gottes Wort uns zwar klar lehrt, alle menschliche Ordnung und damit auch die staatlichen Obrigkeiten als von Gott eingesetzt zu akzeptieren und sich ihnen unterzuordnen, soweit sie den Auftrag erfüllen, das Böse zu bestrafen, das Gute zu loben und die nötige Ordnung im Verkehr der Menschen untereinander aufrechtzuerhalten (Röm 13,1-7: 1Pt 2,11-17). Aber Gottes Wort zeigt uns auch, daß in der gegenwärtigen bösen Weltzeit (Gal 1,4) die ganze Welt, auch die Regierenden, sich im Bösen befinden, d.h. unter dem Einfluß und der Macht des Fürsten dieser Welt stehen (vgl. 1Joh 5,19; Eph 2,2).

Die Großen und Mächtigen dieser Welt haben Gott verworfen, und Gott hat sie zuschanden gemacht (1Kor 1,19-29; 2,6-9). Sie lehnen sich vergeblich auf gegen Gott und Seinen Gesalbten (Apg 4,23-31; Ps 2,1-6). Je mehr die Regierenden sich dem antichristlichen Geisteseinfluß öffnen, desto entschiedener müssen wir uns davon abgrenzen und ihnen auch widerstehen, wo sie unseren Gottesdienst beeinträchtigen oder verbieten, wie uns das Vorbild Daniels und seiner Gefährten eindrücklich zeigt.

Auf der anderen Seite müssen wir meines Erachtens der Versuchung widerstehen, als Gemeinde und als Christen einen politischen Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen zu organisieren oder uns an einem solchen Widerstand zu beteiligen. Das wird aus meiner Sicht dem Wesen der christlichen Gemeinde als heiliger Priesterschaft und als Fremdlinge ohne Bürgerrecht in dieser Welt nicht gerecht. Wir sind berufen, in erster Linie für die Obrigkeit und für alle Menschen zu beten und priesterlich dafür einzustehen, daß Gott die Gerichte noch abmildert und uns noch die nötigen Freiheiten gewährt, damit wir unseren Glauben leben können. Wir dürfen uns nicht mit weltlichen Bewegungen oder politischen Parteien einsmachen oder verbünden, auch wenn diese manche politischen Ziele verfolgen, die der christlichen Überzeugung nahekommen.

Wir dürfen als Kinder Gottes manche Einschränkungen und Nöte einfach auch aus Gottes Hand nehmen und uns darunter beugen und diese Bedrängnisse auch als Herausforderung sehen, in der sich unser Glaube bewähren darf. Wir dürfen unter diesen schweren Bedingungen uns von Gott auch neue Wege zeigen lassen, Gemeinschaft zu leben (zum Beispiel in kleinen häuslichen Versammlungen). Wo bibeltreue Christen vom Gewissen her den Punkt gekommen sehen, daß sie Gott mehr gehorchen müssen als den Menschen, werden sie dies freimütig, aber ohne politischen Aktionismus tun und die Konsequenzen davon still ertragen.

 

Die Endzeit bringt Prüfung und Sichtung für die Gläubigen

Nicht nur in den Umständen der „Corona-Krise“ merken wir, daß wir zunehmend geistlichen Bedrängnissen und Prüfungen ausgesetzt sind. Insgesamt ist nach meiner Überzeugung die fortschreitende Endzeit eine Zeit der Prüfungen, der Sichtung und Läuterung für uns. Ich empfinde in diesem Zusammenhang die Aussagen des Propheten Daniel bedeutsam, der die Endzeit aus der Sicht des jüdischen messiasgläubigen Überrests sieht. Was er voraussagt, dürfen wir auch auf unsere Situation übertragen:

Auch von den Verständigen werden etliche unterliegen, damit unter ihnen eine Läuterung geschehe, eine Sichtung und Reinigung, bis zur Zeit des Endes; denn es währt bis zur bestimmten Zeit. (Dan 11,35)

Er sprach: Geh hin, Daniel! Denn diese Worte sollen verschlossen und versiegelt bleiben bis zur Zeit des Endes. Viele sollen gesichtet, gereinigt und geläutert werden; und die Gottlosen werden gottlos bleiben, und kein Gottloser wird es verstehen; aber die Verständigen werden es verstehen. (Dan 12,9-10)

Nach dem prophetischen Wort müssen wir uns darauf vorbereiten, daß die Verhältnisse in unserem reichen, mit Frieden verwöhnten Westen möglichweise, ja sogar mit einiger Wahrscheinlichkeit, schwieriger werden, daß künftig böse, notbringende Tage kommen können. Das kann sich auf mehreren Ebenen entwickeln:

 1. Die Weltlage wird sich sehr wahrscheinlich krisenhaft entwickeln und auch uns westliche Christen in Bedrängnisse bringen. Die Stabilität der bisherigen wirtschaftlichen und politischen Weltordnung dürfte erschüttert werden; es kann zu größeren Wirtschaftskrisen und auch Kriegen kommen. Wir werden vermutlich ärmer werden und neu lernen müssen, nicht auf unseren (relativen) Reichtum zu vertrauen (1Tim 6,17), sondern uns mit dem Vorhandenen zu begnügen (1Tim 6,6-10; Phil 4,11-13) und auf Gottes Versorgung zu vertrauen (Hebr 13,5-6; Ps 55,23; 40,18) – das tun übrigens die vielen Gläubigen in den armen Ländern schon längst, und haben die Erfahrung gemacht, daß unser Gott uns auch in Krisen, Kriegsnöten und wirtschaftlicher Not bewahrt und durchbringt.

 2. Die antichristlichen Entwicklungen in der Politik können sich sehr rasch zuspitzen und können auch im Westen zu politisch-ideologisch begründeten Verfolgungen gegen treue Christen führen (vgl. dazu meine Schrift In Bedrängnis haltet stand!). Der humanistische Zeitgeist wird zunehmend seine Feindseligkeit gegen bibelgläubige Christen offenbaren, und es dürfte, z.B. über die Schiene der Genderpolitik und der Antidiskriminierungsgesetze, zu verstärkten Verfolgungsmaßnahmen kommen (vgl. 2Tim 3,12; Apg 14,22; 1Pt 4,12-19). Auch solcher Druck gehört zum Alltag vieler Christen in den Ländern der „Dritten Welt“; von ihnen und von unseren Geschwistern aus dem ehemals sozialistischen Osten können wir viel lernen. Gott bringt uns auch durch die Verfolgungen!

 3. In der Gemeinde der Gläubigen selbst ist zu erwarten, daß endzeitliche Verführungen zunehmen; insbesondere dürfte der Sog hin zur falschen ökumenischen „Einheit aller Christen“ zunehmen, der Einfluß von Bibelkritik und Charismatik, besonders die Verführung durch den falschen „Lobpreis“. Die Versuchung wird stark werden, sich an die Welt anzupassen und in der Treue zu Christus und Seinem Wort Kompromisse zu machen, um dem Druck der Welt zu entgehen. Es dürfte auch die Gefahr wachsen, daß die Gemeinden durch ungeistlich geführte Lehrstreitigkeiten oder Konflikte um Erkenntnisfragen zusätzlich geschwächt und zermürbt werden. Doch auch in diesen inneren, geistlichen Nöten werden die überwinden, die den Herrn suchen und an Seinem Wort festhalten.

In solchen Nöten muß sich unser Glaube bewähren; er kommt unter Druck und muß seine Echtheit erweisen. Wir werden herausgefordert, wirklich auf Gott und Sein Wort zu vertrauen und nicht nur davon zu reden. Aber der Herr Jesus ist mit uns in diesen Glaubensprüfungen; Er will uns stärken und zugleich läutern, damit unser Glaube reiner und kräftiger wird zu Seiner Ehre. Wir tun gut daran, in diesen Zeiten vermehrt den 1. Petrusbrief zu studieren und über die Ermahnungen und Ermunterungen in dieser kostbaren heiligen Schrift nachzusinnen.

Dann werdet ihr euch jubelnd freuen, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es sein muß, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit die Bewährung eures Glaubens (der viel kostbarer ist als das vergängliche Gold, das doch durchs Feuer erprobt wird) Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung Jesu Christi. Ihn liebt ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt; an ihn glaubt ihr, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, und über ihn werdet ihr euch jubelnd freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Endziel eures Glaubens davontragt, die Errettung der Seelen! (1Pt 1,6-9)

Das Feuer des Drucks, der Bedrängnisse, auch der Verfolgungen gehört zum Leben der wahren Gläubigen dazu, und es ist logisch, daß sich dies alles in den letzten Tagen der Endzeit für die Gemeinde noch einmal verstärken wird. Hier tröstet uns der Apostel Petrus, der selbst durch die Feuersprobe von Verfolgung und Druck gegangen ist:

Geliebte, laßt euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges; sondern in dem Maß, wie ihr Anteil habt an den Leiden des Christus, freut euch, damit ihr euch auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freuen könnt. Glückselig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet um des Namens des Christus willen! Denn der Geist der Herrlichkeit, [der Geist] Gottes ruht auf euch; bei ihnen ist er verlästert, bei euch aber verherrlicht.

Keiner von euch soll daher als Mörder oder Dieb oder Übeltäter leiden, oder weil er sich in fremde Dinge mischt; wenn er aber als Christ leidet, so soll er sich nicht schämen, sondern er soll Gott verherrlichen in dieser Sache! Denn die Zeit ist da, daß das Gericht beginnt beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, wie wird das Ende derer sein, die sich weigern, dem Evangelium Gottes zu glauben? Und wenn der Gerechte [nur] mit Not gerettet wird, wo wird sich der Gottlose und Sünder wiederfinden? Daher sollen auch die, welche nach dem Willen Gottes leiden, ihre Seelen ihm als dem treuen Schöpfer anvertrauen und dabei das Gute tun. (1Pt 4,12-19)

 

 

3. „Kauft die Zeit aus“
im Dienst für unseren wiederkommenden Herrn

 

Wenn wir sehen, daß die Tage böse sind, dann sollen wir uns dadurch nicht in Angst und Niedergeschlagenheit versetzen lassen, sondern wir sollen aufwachen (vgl. auch Eph 5,10-18 im Zusammenhang!), wir sollen uns in unserem Herrn stärken und Ihm umso eifriger und bewußter dienen, in dem Wissen, daß die uns verbleibende Zeit begrenzt ist. „Wenn aber dies anfängt zu geschehen, so richtet euch auf und erhebt eure Häupter, weil eure Erlösung naht“ (Lk 21,28).

Und dieses [sollen wir tun] als solche, die die Zeit verstehen, daß nämlich die Stunde schon da ist, daß wir vom Schlaf aufwachen sollten; denn jetzt ist unsere Errettung näher, als da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber ist nahe. So laßt uns nun ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts! (Röm 13,11-12)

Die allerwichtigste Vorbereitung, die wir für diese Zeiten treffen können, ist die Stärkung unserer ganz persönlichen Glaubensbeziehung zu unserem Herrn Jesus Christus und zu unserem großen Gott und Vater. Wenn wir durch die Prüfungen dieser letzten Zeit kommen wollen, dann sollten wir enge und tiefe Gemeinschaft mit unserem gekreuzigten und auferstandenen Erlöser haben und uns nahe an Ihn halten, Sein Wort bewahren und im Glaubensgehorsam ausleben.

Es nutzt nichts, wenn wir irgendwo in einer konservativen Gemeinde mitschwimmen oder bibeltreue Predigtvideos anschauen – unser ganz persönlicher Glaube wird geprüft werden, und da kommt es darauf an, ob wir unser Haus auf den Felsen gebaut haben, auf Christus und Sein Wort! Wir wollen doch alles ablegen, was unseren Glaubenslauf hemmen oder beschweren kann (Hebr 12,1-3), alles, was den Herrn Jesus und Seinen Geist betrübt (Eph 4,25 – 5,14)! Wir wollen den Herrn bitten, daß Er uns aufdeckt, was Ihm nicht wohlgefällt, und uns durchleuchtet und zur Umkehr führt durch Sein lebendiges und kräftiges Wort.

In der heutigen Zeit ist es umso wichtiger, daß wir uns ganz dem Herrn zur Verfügung stellen und uns von Ihm formen und umgestalten lassen in unserem Denken, Reden und Handeln, damit Er uns leiten und gebrauchen, aber auch unterweisen und bewahren kann!

Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, daß ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst! Und paßt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern laßt euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist. (Röm 12,1-2)

Es ist entscheidend wichtig, daß wir in der Gemeinschaft mit dem Kreuzestod Jesu Christi und mit Seiner Auferstehung leben, als mit Christus Gekreuzigte und Auferweckte, die jetzt in einem neuen, sieghaften Leben wandeln. Wenn wir in Ihm geborgen, in Ihn eingehüllt sind, dann wird Er uns auch zu Überwindern machen, die durch alle endzeitlichen Bedrängnisse durchkommen.

Das beinhaltet auch, daß wir lernen, ernstlicher und treuer zu beten. Zeiten des Wohlstandes und Wohlergehens bewirken bei uns Gläubigen leider meist, daß unser Gebetsleben schwächer und oberflächlicher wird. Bedrängnisse und Nöte treiben uns zu unserem Herrn; sie zeigen uns unsere eigene Schwachheit und Hilfsbedürftigkeit und lehren uns, ernstlich zu beten.

Die Bedrängnisse und Widerstände, die wir in der Endzeit erleben, haben alle letztlich eine geistliche Wurzel; wir stehen in den gewaltigen geistlichen Kämpfen zwischen Licht und Finsternis (vgl. Eph 6,10-20), von denen uns Offenbarung 12 eine gewisse Ahnung gibt (auch wenn sich diese Schriftabschnitt auf Israel und eine noch spätere Phase der Endzeit-Ereignisse bezieht). Wir können nur geistlich überwinden und standhalten, wenn wir „zu jeder Zeit“ beten „mit allem Gebet und Flehen im Geist“ (Eph 6,18). Herr, lehre uns, recht zu beten!

 

Was es bedeutet, heute „die Zeit auszukaufen“

Aber als solche, die in Christus das Leben, den Sieg und die Fülle haben, sind wir auch gerufen, in den „schweren Tagen“, in denen wir leben, die uns von Gott gegebene gelegene Zeit auszukaufen, das heißt entschlossen und unter Opfern zu nutzen, um die für uns von Gott vorbereiteten Werke zu tun und Frucht für unseren Herrn zu bringen. Wahrhaftig: „Die Zeit ist nur noch kurz bemessen!“ (1Kor 7,29). Wenn wir die sich entfaltende Endzeit beachten, dann verstehen wir, daß wir jetzt uns voll und ganz, mit Eifer und ganzem Einsatz dem Herrn zur Verfügung stellen sollten, damit die Sache des Herrn auch in der letzten Stunde vorangebracht wird und unser Herr mit uns und durch uns zu Seinem Ziel kommt.

„Kauft die gelegene, von Gott gegebene Zeit aus!“ Dieser Ruf, den uns das Wort Gottes gleich zweimal überliefert (vgl. Kol 4,5), ist auch deshalb wichtig, weil leider viele Kinder Gottes in Gefahr stehen, ihre Zeit für Nebensächliches und sogar Nichtiges und Schädliches zu verschwenden, anstatt klare Prioritäten in ihrem Leben zu setzen. Wir verschwenden unsere kostbare Lebenszeit – Zeit, die eigentlich unserem Herrn gehört und gar nicht uns selbst. Gerne lesen und singen wir das Wort „Meine Zeit steht in deinen Händen“ (Ps 31,16) – aber leben wir auch danach? Werden wir doch einmal stille vor unserem Herrn und bitten Ihn, uns zu zeigen, wo wir auf fahrlässige oder gar sündige Weise Zeit vergeuden, und wofür wir diese Zeit stattdessen einsetzen sollten!

Das gilt heute ganz besonders für die modernen weltlichen Medien, vor allem das Fernsehen und die digitalen Medien mit ihrer Überfülle an Bildern, Ablenkungen, populärer Verführungsmusik, Videospielen, Youtube-Videos oder Beiträgen in anderen Sozialen Netzwerken usw. Andere verwenden zuviel Zeit auf Karriere oder teure Urlaubsreisen, auf Hobbies, Freizeitgestaltung, Sport oder Fitness, anstatt die von Gott gebotenen Prioritäten zu beachten:

Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen! Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. (Mt 6,19-21)

Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden? Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, daß ihr das alles benötigt. Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden! (Mt 6,31-33)

Stellen wir doch uns selbst, unsere Zeit und Kraft dem Herrn zur Verfügung! Fragen wir danach, wo und wozu Er uns gebrauchen will!

Unsere Zeit auskaufen, das bedeutet auch Prioritäten setzen. Was ist wirklich wichtig und dringlich? Was sollte ich im kommenden Jahr an geistlichen Aufgaben unbedingt in Angriff nehmen? Hier sollten wir uns natürlich alle persönlich von Gott zeigen lassen, welches die für uns vorbereiteten Werke sind (Eph 2,10), wozu Er uns ganz persönlich gebrauchen und wohin Er uns führen will. Doch es gibt sicherlich auch allgemeine Prioritäten. Ich möchte einige Punkte nennen, von denen ich meine, daß sie in den vor uns liegenden Zeiten wichtig sein können.

 

  1. Das persönliche Glaubensleben stärken und sich zurüsten lassen!

Das bedeutet auf der einen Seite, sich mehr Zeit zu nehmen fürs Gebet und für das intensive Lesen der Bibel und das geistgeleitete Nachsinnen darüber, für Bibelstudium und biblische Zurüstung durch gute Literatur. Wenn wir brauchbare Mitarbeiter im Reich Gottes werden wollen, dann müssen wir hier Zeit und Kraft investieren. Wir brauchen in den kommenden Zeiten möglichst viele Brüder und Schwestern, Ehepaare und Familien, die den Herrn fürchten und lieben und die in Seinem Wort gefestigt und in der gesunden Lehre gegründet sind.

Wir brauchen insbesondere dem Herrn geweihte Männer, die in der Lage sind, das Evangelium weiterzugeben, zu predigen und zu lehren, Hausgemeinden zu leiten oder Mitarbeiter in bibeltreuen Ortsgemeinden zu sein, anderen seelsorgerlich zu helfen. Das erfordert Einsatzbereitschaft und Mühe; wenn man sich zurüsten lassen will, geht das nicht ohne Fleiß und Opfer an Zeit. Es bedeutet auch, keine Mühen zu scheuen, um eine bibeltreue Gemeinde zu finden, in der wir eine solche Zurüstung bekommen können, denn Selbststudium ist dafür nicht allein ausreichend; der verbindliche Dienst in einer biblischen Gemeinde ist dafür ganz wichtig.

 

  1. Eifriger Dienst zur Auferbauung der Gläubigen in der Gemeinde

Eine ganz wichtige Priorität scheint mir der Aufbau und die Stärkung von bibeltreuen Gemeinden zu sein. In vielen Regionen gibt es gar keine oder zuwenige biblisch gesunde Gemeinden; aber solche Gemeinden sind entscheidend wichtig zur Auferbauung der Kinder Gottes, gerade in den schweren Bedingungen der Endzeit. Die Gemeinde ist „der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit“ (1Tm 3,15); sie ist der Ort, an dem wir Gott priesterlich dienen dürfen in wahrer Anbetung (1Pt 2,5); sie ist der Leib des Christus, durch den unser Herr gerade in der Endzeit wirken will; sie ist die Schule, in der die Diener Gottes herangebildet und zur vollen Mannesreife geführt werden sollen (Eph 4,11-16). Wir brauchen in diesen letzten Zeiten mehr denn je biblische Gemeinden!

Wenn solche Gemeinden unter den heutigen Bedingungen noch entstehen sollen oder aber bestehende Gemeinden gestärkt werden sollen, dann braucht es viele geistlich gesinnte Geschwister, die mitwirken, dem Herrn dienen und auch die Lasten und Mühen mittragen, die unvermeidlich mit Gemeindearbeit verbunden sind. Das erfordert Hingabe, Standvermögen, Bruderliebe, mancherlei Opfer – aber der Segen daraus und der Lohn vom Herrn sind auch entsprechend groß. Hier unsere Zeit zu investieren, die wir an anderer Stelle „ausgekauft“ haben, ist ganz gewiß der Wille Gottes!

 

  1. Hingegebener Dienst in der Ausbreitung des Evangeliums

Wenn wir uns bewußt machen, daß wir in den letzten, rasch ablaufenden Tagen der Endzeit leben, und das bedeutet ja auch: in den letzten Tagen der Gnadenzeit, dann sollte uns bewußt sein, wie dringlich das Werk der Ausbreitung und Verkündigung der Rettungsbotschaft von Jesus Christus ist. Bald kommt der Tag des Herrn, der große Gerichtstag, an dem Umkehr nicht mehr möglich ist. Noch warte der Herr in Seiner Langmut zu, „weil er nicht will, daß jemand verlorengehe, sondern daß jedermann Raum zur Buße habe“ (2Pt 3,9).

Jeder bibeltreue Christ sollte sich dem Herrn zur Verfügung stellen, um an seinem Platz, mit seinen Mitteln, so begrenzt sie auch sein mögen, mit zur Ausbreitung des Evangeliums beizutragen – nicht zuletzt durchs Gebet, aber auch durch Traktatverteilen, persönliches Zeugnis, Weitergabe von Bibeln und Literatur, Hausbibelkreise, Frauen-Frühstück mit Bibellesen, Kinderstunden, Kalenderverteilung, Hausbesuche, evangelistische CDs – es gibt so viele Wege, ein Zeugnis für den Herrn Jesus Christus zu sein, aber laßt uns dafür auch entsprechend Zeit einsetzen! Wir werden die Frucht gewiß in Gestalt kostbarer erretteter Seelen in der Ewigkeit wiederfinden, ganz abgesehen von dem Lohn, den unser Herr uns geben wird, weil wir Seinem Auftrag gefolgt sind.

 

Die Aufforderung, die von Gott gegebene Zeit auszukaufen, verbindet sich in der Schrift mit dem geistlichen Bild des Wettlaufs, zu dem wir berufen sind. Der Apostel Paulus verwendet dieses Bild immer wieder in verschiedenen Zusammenhängen (vgl. auch Gal 2,2; Phil 2,16; 2Tim 4,7), aber in jedem Fall geht es beim Wettlauf um klug eingesetzte Zeit, um einen entschlossenen Einsatz mit ganzer Kraft, um das vorgesteckte Ziel zu erreichen. Genau diese Entschlossenheit, die uns der Apostel Paulus gelehrt und vorgelebt hat, brauchen wir in der heutigen Zeit (vgl. auch 1Kor 15,57-58):

Wißt ihr nicht, daß die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber nur einer den Preis erlangt? Lauft so, daß ihr ihn erlangt! Jeder aber, der sich am Wettkampf beteiligt, ist enthaltsam (od. selbstbeherrscht) in allem — jene, um einen vergänglichen Siegeskranz zu empfangen, wir aber einen unvergänglichen. So laufe ich nun nicht wie aufs Ungewisse; ich führe meinen Faustkampf nicht mit bloßen Luftstreichen, sondern ich bezwinge meinen Leib und beherrsche ihn, damit ich nicht anderen verkündige und selbst verwerflich werde. (1Kor 9,24-27)

Da wir nun eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, so laßt uns jede Last ablegen und die Sünde, die uns so leicht umstrickt, und laßt uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt, indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldete und dabei die Schande für nichts achtete, und der sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat. (Hebr 12,1-2)

Nicht daß ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, daß ich das auch ergreife, wofür ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, daß ich es ergriffen habe; eines aber [tue ich]: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. (Phil 3,12-14)

Unser wunderbarer Herr Jesus Christus kommt bald! Ja, unsere Zeit auf Erden ist begrenzt, und wir dürfen sie auskaufen, um unserem Herrn zu dienen, bis Er kommt. Die vielfach bedrohlich wirkenden Zeichen der fortschreitenden Endzeit sagen uns doch auch, daß der Zeitpunkt nahe gekommen ist und immer näher rückt, an dem wir unseren Herrn sehen und von Ihm in die Himmelsherrlichkeit aufgenommen werden. Alle diese Dinge müssen ja geschehen, wie sie vorhergesagt wurden; wir aber dürfen voller Hoffnung unseren wiederkommenden Herrn erwarten!

Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen; sie nimmt uns in Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit, indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus … (Tit 2,11-13)

 

Veröffentlicht auf Das-Wort-der-Wahrheit.de  im Januar 2021    © Rudolf Ebertshäuser

 

PDF dieses Beitrags herunterladen

 

Print Friendly, PDF & Email