Vorwort zur überarbeiteten Fassung
Diese Schrift behandelt ein heute äußerst heikles und unpopuläres Thema. „Kopfbedeckung für gläubige Frauen? Das ist doch ein alter Zopf aus dem letzten Jahrhundert!“, so werden vermutlich viele Christen über dieses Thema denken.
Und doch gibt der Apostel Paulus im 1. Korintherbrief, der viele grundlegende Lehren über die Gemeinde enthält, diesem Punkt überraschend viel Raum, 16 ganze Verse. Sollte diese Ordnung für Gott doch wichtig sein? was steckt überhaupt hinter dieser heute so in Vergessenheit, ja Verruf gekommenen biblischen Zeichen der Kopfbedeckung?
Darauf möchte ich mit dieser biblischen Untersuchung Antwort geben. Sie ist an alle gläubigen Frauen und Männer gerichtet, denen das Wort und der Wille Gottes noch wichtig ist, die wirklich dem Herrn Jesus nachfolgen und Sein Wort aus Liebe zu Ihm bewahren wollen. Sie will zu einem offenen, vorurteilsfreien Hören auf Gottes Wort in einer Frage ermutigen, die vom feministischen Zeitgeist zu Unrecht aus den Gemeinden verbannt wurde.
Ursprünglich war diese Ausarbeitung eher ein Gutachten für Gemeindeälteste; in der vorliegenden überarbeiteten Fassung ist es in erster Linie an entschiedene Geschwister im Herrn gerichtet, wobei es mir ein großes Anliegen ist, daß auch die Männer, besonders christliche Ehemänner und Gemeindemitarbeiter, dieses Thema wahrnehmen und einen klaren Standpunkt dazu bekommen.
Ich habe versucht, die inspirierten Anweisungen aus Gottes Wort gründlich und aufrichtig so auszulegen und zu erklären, wie es nach meiner Überzeugung recht und angemessen ist. Dabei habe ich auch die Forschungsergebnisse zahlreicher anderer bibeltreuer Ausleger mit berücksichtigt. Ich bitte all meine Leser, das hier Geschriebene betend zu prüfen, ob es sich so verhält (vgl. Apg 17,11). Möge der Herr uns allen Licht geben, damit wir Seinen Willen erkennen, und Kraft, ihn auch zu tun!
Leonberg, im Juli 2020 Rudolf Ebertshäuser
1. Die Kopfbedeckung der Frau – Überbleibsel aus einer frauenfeindlichen Epoche oder zeitlose biblische Ordnung?
„Kopfbedeckung für Frauen? Heute? Das ist doch kein Thema mehr!“ – so ähnlich werden viele Christen reagieren, wenn sie mit dem Gegenstand dieser Schrift konfrontiert werden. Vielen Christen erscheint die Vorstellung, daß gläubige Frauen ihr Haupt bedecken sollen, als ein befremdliches Relikt aus mittelalterlichen Zeiten.
Dabei wird oft nicht bedacht, daß diese Ordnung durch etwa 1.800 Jahre fast überall von allen Christen als selbstverständlich angesehen wurde und auch heute noch von vielen Millionen Gläubigen in aller Welt (überwiegend im Osten und Süden des Globus) bewußt praktiziert wird.
Die allermeisten evangelikalen Christen des Westens aber haben die biblische Ordnung der Kopfbedeckung für gläubige Frauen in den Gemeindeversammlungen stillschweigend als „veraltet“ und „für uns heutige Christen nicht mehr akzeptabel“ abgetan. In den liberaltheologisch geprägten Großkirchen und Freikirchen wird sie wie selbstverständlich ignoriert und kaum eines Gedankens gewürdigt. In der römisch-katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen ist sie eine mehr oder weniger befolgte bloße Tradition.
Die Europäer und Amerikaner des 21. Jahrhunderts werden vielleicht nur noch an sie erinnert, wenn sie auf den Fotos einer Hochzeit im britischen Königshaus verwundert feststellen, daß alle geladenen Damen im Gottesdienst einen mehr oder weniger auffälligen Hut tragen, weil es bei solchen kirchlichen Anlässen immer noch als Regelverstoß gilt, wenn eine Frau unbedeckt auftritt.
Man kann zwei Ursachen dafür ausmachen, daß die Ordnung der Kopfbedeckung so in Vergessenheit geraten ist. Das eine ist die heute weithin vorherrschende bibelkritische Haltung zur Heiligen Schrift. Hunderte liberaler Theologen haben mit ihren Büchern und Predigten bei vielen den Eindruck verfestigt, daß die Bibel ein Buch aus dem 1. Jahrhundert sei, das in vielem veraltet sei und heute nicht mehr wörtlich genommen werden könne. Besonders die Äußerungen des Paulus zur Frauenfrage gelten als „überholt“; der inspirierte Apostel wird vom manchen als „Frauenfeind“ betrachtet.
Die andere Ursache sind die heute in der Gesellschaft vorherrschenden Ansichten über die Stellung der Frau, welche entschieden die „Gleichberechtigung“ der Frau vertreten und alle biblisch orientierten Vorstellungen von einer Autoritätsstellung des Mannes militant und verächtlich zurückweist.[1] In einer Zeit, da wir von Bundeskanzlerinnen und Verteidigungsministerinnen, von weiblichen Parteivorsitzenden und evangelischen Bischöfinnen regiert werden, kann man doch nicht ernsthaft solche „rückständigen“ und „frauenfeindlichen“ Sitten vertreten, oder?! Dieser Druck des Zeitgeistes hat eine große Rolle bei der Verdrängung dieses unbequemen Themas gespielt.
Heute vertreten selbst viele Ausleger und Älteste aus Gemeinden, die sich noch als „bibeltreu“ bezeichnen würden, die Auffassung, die Kopfbedeckung sei nicht mehr von Bedeutung; bei vielen scheint sie gar nicht mehr erwünscht, sondern gilt als bedenkliches Anzeichen einer „sektiererischen Enge“. Stillschweigend gehen die meisten Christen davon aus, daß diese Ordnung einfach nicht mehr in die heutige Zeit und Kultur paßt, die von der „Gleichberechtigung“ für die Frau geprägt ist.
In unserer Zeit wird die Kopfbedeckung der Frau in den Versammlungen (Gottesdiensten) nur noch von relativ wenigen biblisch ausgerichteten Gemeinden praktiziert; vor allem sind dies Brüdergemeinden und rußlanddeutsche Baptisten- und Mennoniten-Brüdergemeinden. Doch selbst in solchen bibeltreuen Kreisen stößt die Kopfbedeckung bei einigen jüngeren Schwestern und Brüdern, aber auch bei manchen älteren, auf kritische Anfragen, Unverständnis oder Ablehnung.
Auf der anderen Seite sollte es allen Gläubigen, die den Herrn lieben – Männern und Frauen –, zu denken geben, daß der Geist Gottes immerhin ein halbes Kapitel des Neuen Testaments mit 16 Versen (1Kor 11,1-16) darauf verwendet, zu lehren, daß die Frauen ihr Haupt bedecken sollen, wenn sie mit anderen Gläubigen vor Gott zusammenkommen, und besonders, wenn sie beten und weissagen (d.h. einander erbauen mit Ermunterung, Ermahnung und Trost, vgl. 1Kor 14,3). Das ist mehr, als wir in den Briefen über eine so grundlegende Anordnung wie die Wassertaufe geschrieben finden.
Dieses halbe Kapitel steht im 1. Korintherbrief, der besonders ausführlich die biblischen Ordnungen einer Gemeinde behandelt, und in dem ergänzend auch das heute ebenfalls umstrittene Gebot des Schweigens der Frauen in den Gemeindeversammlungen gelehrt wird (vgl. 1Kor 14,34-38).
Wenn wir aufrichtig und ohne Hintergedanken überlegen, was uns dies zu sagen hat, dann müssen wir zugeben, daß dieses Thema dem Herrn Jesus, der uns in den Apostelbriefen ja Seine Lehren, Gebote und Anweisungen übermittelt hat (vgl. 1Kor 14,37), doch wichtig sein muß.
Bewußter Gehorsam aus Liebe zum Herrn
Wir wollen daher als begnadigte und errettete Nachfolger unseres wunderbaren Herrn und Erlösers darüber nachdenken, was die Ordnung der Kopfbedeckung für die Frau heute für uns bedeutet, was die Bibel über dieses Thema und über die Stellung der Frau in der Gemeinde allgemein lehrt, und wie wir diese apostolische Ordnung heute in die Praxis umsetzen können.
Dies tun wir nicht aus „Gesetzlichkeit“, wie es ernsten Christen leider immer wieder vorgeworfen wird, sondern aus Liebe zu unserem Herrn und Erlöser, der uns gesagt hat:
Wer meine Gebote festhält und sie befolgt, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. (…) Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer mich nicht liebt, der befolgt meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. (Joh 14,21-24)
Die Grundlage unseres Gehorsams als Kinder Gottes ist nicht das Gesetz mit seinen Forderungen, sondern die erfahrene Gnade Gottes, die uns aus unserem verlorenen Zustand als ungehorsame Sünder („Söhne des Ungehorsams“ – Eph 2,2) errettet hat, und uns zu „Kindern des Gehorsams“ gemacht hat (so heißt es in 1Pt 1,14 wörtlich). Die wahre Gnade Gottes ist eben kein Freibrief zu Ungehorsam und Beliebigkeit, sondern sie „nimmt uns in Zucht“, wie uns das Wort Gottes bezeugt:
Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen; sie nimmt uns in Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit … (Tit 2,11-12)
Als gehorsame Kinder (w. Kinder des Gehorsams) paßt euch nicht den Begierden an, denen ihr früher in eurer Unwissenheit dientet, sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!« Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person richtet nach dem Werk jedes Einzelnen, so führt euren Wandel in Furcht, solange ihr euch hier als Fremdlinge aufhaltet. Denn ihr wißt ja, daß ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft worden seid aus eurem nichtigen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut des Christus als eines makellosen und unbefleckten Lammes. (1Pt 1,14-19)
Der Gehorsam der Kinder Gottes gegenüber dem geoffenbarten Willen ihres wunderbaren himmlischen Vaters, den sie in der Bibel finden, ist eine heilige Verpflichtung, die gerade aus der Begnadigung erwächst. Keiner von uns wird diesen Gehorsam zu 100 % erfüllen; wir versagen darin oft, aber das ist kein Freibrief dafür, willentlich oder aus Nachlässigkeit Ungehorsam zu praktizieren. Gehorsam ist nicht etwas, das in unser Belieben gestellt wäre; er gehört grundlegend zu unserem geistlichen Leben als Gotteskinder dazu.
Wißt ihr nicht: Wem ihr euch als Sklaven hingebt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid ihr und müßt ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode, oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit? Gott aber sei Dank, daß ihr Sklaven der Sünde gewesen, nun aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Vorbild der Lehre, das euch überliefert worden ist. Nachdem ihr aber von der Sünde befreit wurdet, seid ihr der Gerechtigkeit dienstbar geworden. (Röm 6,16-18)
Denn obgleich wir im Fleisch wandeln, so kämpfen wir doch nicht nach Art des Fleisches; denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen, sodaß wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und jeden Gedanken gefangen nehmen zum Gehorsam gegen Christus, und auch bereit sind, jeden Ungehorsam zu bestrafen, sobald euer Gehorsam vollständig geworden ist. (2Kor 10,3-6)
Dieser Gehorsam wird immer bewußter und freudiger, je mehr wir erkennen, wie gütig, gnädig und liebevoll unser Gott und himmlischer Vater ist. Kinder Gottes dürfen wissen: Gottes Gebote sind keine drückenden Lasten, keine einschränkenden Ketten, keine Hindernisse für unser wahres Glück, sondern im Gegenteil: sie sind und von dem gütigen Gott gegeben, um uns zu schützen und uns den Weg zu weisen, der Frieden, Erfüllung und himmlischen Segen für uns bringt.
Je bewußter wir unseren Gott erkennen, desto williger und freudiger leben wir im Gehorsam gegen Seine Gebote und Lehren. Das ist für uns das Allerbeste; wir werden es nie bereuen! Die innere Grundhaltung zum Gehorsam gegenüber Gottes Geboten wirkt sich auch auf unser Verständnis der Heiligen Schrift und auf unsere Lehre aus.
Seine Gebote sind nicht schwer!
Heute finden wir leider bei vielen Christen einen minimalistischen, widerwilligen Gehorsam, der trotzig sagt: „Ich gehorche nur dem, was direkt so in der Bibel geschrieben steht! Alle weitergehenden Schlüsse und Anwendungen gehen mir zu weit, da will ich nichts davon wissen!“ Indirekt sagen sie damit: „Ich habe schon große Mühe mit dem schweren Joch, das mir die Bibel auferlegt; auf keinen Fall werde ich nur ein bißchen mehr tun als das, was unbedingt nötig ist!“
Wie traurig, wenn Gläubige so denken! Das ist die verkehrte Haltung eines unwilligen Knechtes, der seinen Herrn nicht wirklich kennt und daher meint, er sei hart und verweigere ihm etwas Gutes (vgl. Mt 25,24). Eine solche Haltung verkennt, daß die Bibel eben keine Ansammlung von gesetzlichen Vorschriften ist, die wir abarbeiten müßten (und ansonsten in Ruhe unseren eigenen Willen tun könnten). Vielmehr gibt uns die Bibel in ihren verschiedenen Aussagen Hinweise und Prinzipien, von denen wir unser ganzes Handeln leiten lassen sollen.
Wenn gehorsame Kinder Gottes Wort lesen, dann erforschen sie bereitwillig, was der Wille ihres gütigen himmlischen Vaters ist, und suchen in Seine Gedanken so tief wie möglich einzudringen, damit ihr Gehorsam so weitgehend wie möglich und so einsichtig wie möglich ist.
Für sie ist der Gehorsam nicht mühsam und schwer, sondern sie kennen den, dessen Joch sanft und dessen Last leicht ist (Mt 11,30), und sie befolgen Seine Gebote willig und so umfassend wie möglich. Dementsprechend erforschen sie Gottes Wort und beziehen alle dafür wichtigen Lehren und Aussagen mit ein, um den Willen Gottes umfassend zu erkennen und auszuleben.
Daran erkennen wir, daß wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. (1Joh 5,2-3)
Viele Streitigkeiten im Volk Gottes, gerade auch über die Frauenfrage, kommen aus dieser Ursache, daß allzuviele Gläubige heute unter dem Einfluß des gesetzlosen, emanzipierten Zeitgeistes nur noch einen aufs Notwendigste beschränkten, widerwilligen Gehorsam praktizieren und allen freudigen, umfassenden Gehorsam als „gesetzlich“ und „eng“ angreifen und von sich weisen. Das gilt nicht zuletzt auch in der Frage der göttlichen Ordnungen für die Frau in der Gemeinde.
Wenn wir Gottes Ordnungen ausleben, verherrlichen wir Gott
Wenn man diese Frage der Kopfbedeckung wie auch die grundlegendere Frage der biblischen Stellung der Frau in der Gemeinde Gottes heute behandeln will, dann geschieht es oft, daß das Gespräch darüber mit Emotionen aufgeladen und von vorgefaßten Haltungen beeinflußt ist. Eine unbefangene, ganz am Bibelwort ausgerichtete Erörterung dieser Frage ist ziemlich schwierig geworden.
Das hängt auch damit zusammen, daß für viele Gläubige das Bewußtsein der hohen Berufung, die sie durch den Herrn Jesus empfangen haben, wenig entwickelt ist. Dasselbe gilt für die hohe Berufung der Gemeinde als Ganzes.
… ihr wißt ja, wie wir jeden Einzelnen von euch ermahnt und ermutigt haben wie ein Vater seine Kinder, und euch ernstlich bezeugt haben, daß ihr so wandeln sollt, wie es Gottes würdig ist, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft. (1Thess 2,11-12)
Wie wenig wird heute darüber nachgedacht und gepredigt, daß wir in Christus zu Königen und Priestern gemacht worden sind, zu einem besonderen Eigentumsvolk, das berufen ist, den Herrn und Erlöser durch unser ganzes Leben zu ehren und zu verherrlichen! Wie wenig ist uns bewußt, daß wir nicht für uns selbst leben sollen, sondern für Ihn, unseren wunderbaren, liebenden Herrn, der uns mit Seinem Blut erlöst hat!
Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht — euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt seid. (1Pt 2,9-10)
Denn die Liebe des Christus drängt uns, da wir von diesem überzeugt sind: Wenn einer für alle gestorben ist, so sind sie alle gestorben; und er ist deshalb für alle gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist. (2Kor 5,14-15)
Sollten wir für unseren Herrn Jesus nicht bereit sein, alles zu tun, alles zu geben? Wenn wir Ihm nicht einmal in diesen geringen äußerlichen Dingen folgen wollen, wie sieht es dann aus, wenn uns die Nachfolge Jesu Christi die berufliche Stellung, die Ehe, die Kinder, ja sogar Leib und Leben kosten sollte – wie das z.B. für Gläubige aus Asien und Afrika öfters der Fall ist?
Wir denken heute zumeist recht menschlich über unser Christsein und über unsere Gemeinden, auch über die Gebote und Ordnungen, die unser Herr uns gegeben hat – und doch sollten wir als Nachfolger Jesu Christi nicht menschlich, sondern Gott gemäß denken (vergleiche Mt 16,23). Den Aposteln war es wichtig, uns zu zeigen, daß wir Heilige und Geliebte sind, Könige und Priester für Gott, und daß wir berufen sind, auch entsprechend dieser hohen Berufung zu leben:
So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, daß ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid … (Eph 4,1)
Gottes Gebote im Widerstand gegen den Zeitgeist verwirklichen
Was ist nun unsere Berufung als Mann und Frau in der Gemeinde? Weshalb hat Gott für den Mann und die Frau in Christus solche Ordnungen gegeben, die in der heutigen, „emanzipierten“ Zeit als fremdartig und altmodisch, ja, als unterdrückend und „diskriminierend“ empfunden werden? Nun, zunächst einmal müssen wir uns bewußt machen, daß der heutige „Zeitgeist“ für einen erretteten Sünder, für einen von neuem geborenen Christen keine Autorität sein kann.
Die Kultur und Sitte, das Denken und die Normen unserer Gesellschaft ist von diesem gottfeindlichen Weltsystem und damit letztlich vom Fürsten dieser Welt geprägt. Der „Zeitgeist“ ist immer der Geist dieser Welt, die von Gott abgefallen ist und allem Göttlichen verständnislos und feindselig gegenübersteht (vgl. Eph 2,1-3). Wir sind aus dieser Welt herausgerufen und von ihr durch das Blut Jesu Christi, durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt, abgesondert; diese Welt ist für uns gekreuzigt und gestorben, und wir für diese Welt (Gal 6,14).
Diese Welt mit ihren sündigen, verkehrten Maßstäben, Werten und Gedanken sollte uns nichts mehr zu sagen haben – und doch sind wir von ihr oft mehr beeinflußt, als wir uns eingestehen wollen. Deshalb müssen wir unser Denken durch Gottes Geist und Gottes Wort beständig und immer mehr erneuern und umgestalten lassen (vgl. Röm 12,2), so daß es den Gedanken Gottes entspricht.
Unsere Autorität als gläubige Christen ist in allen Fragen der allmächtige Gott, unser himmlischer Vater, und Sein ewiggültiges, inspiriertes Wort. Als Gläubige sind wir zugleich Nachfolger des Herrn Jesus Christus, des Sohnes Gottes, der uns mit Seinem Blut erkauft hat, damit wir als Sein Eigentum Ihm dienen und gehorchen und Seine Anweisungen ausführen. Unser Gott hat das Recht, uns Gebote zu geben und unseren Gehorsam zu erwarten, auch wenn wir vielleicht den Sinn dieser Gebote nicht oder nicht ganz erfassen.
Heute meinen viele Christen, sie bräuchten ein göttliches Gebot nicht halten, wenn sie seinen Sinn nicht einsehen oder keine besondere innere Führung (sprich: keine Lust) dazu haben. Können wir aber so mit unserem Gott, dem ehrfurchtgebietenden Allherrscher, umgehen? Ist das nicht eine aus dem Ungehorsam des Fleisches und aus dem antiautoritären Zeitgeist geborene Mißachtung von Gottes heiliger Autorität? Erheben wir uns damit nicht über Gott und streben nach „Autonomie“, so daß wir selbst uns ein Gesetz sein wollen, anstatt Gottes Ordnungen zu respektieren?
Wir befolgen Gottes Gebote, weil wir unseren himmlischen Vater als die höchste Autorität im Universum ehren und uns Ihm bewußt unterwerfen, ganz gleich, was Er für uns anordnet. Wir gehorchen Ihm in dem Wissen, daß alle Seine Gebote gut sind und für uns auch eine gute Auswirkung haben, selbst wenn wir in dem einen oder anderen Fall nicht so genau einsehen mögen, wozu das Gebot gut sein soll.
Auf der anderen Seite gibt uns Gottes Wort in vielen Dingen sehr wohl Unterweisung und erklärt uns Gottes Gedanken, weil unser himmlischer Vater möchte, daß wir Ihm aus Einsicht und innerer Überzeugung dienen und gehorchen. Das gilt auch für die Stellung von Mann und Frau in der Gemeinde – ein Thema, das einen recht großen und wichtigen Stellenwert in den Gedanken Gottes und dementsprechend auch in den Apostelbriefen einnimmt.
Unser Ziel, wenn wir uns als Gemeinde Gottes versammeln, sollte nicht unser Wohlbefinden, unsere Selbstverwirklichung als moderne Menschen sein, sondern die Ehre Gottes, denn es steht geschrieben: „Tut alles zur Ehre (Verherrlichung) Gottes“ (1Kor 10,31). Wir sollten unser Gemeindeleben gewissenhaft nach den Anweisungen von Gottes Wort ausrichten, denn nur so empfangen wir den vollen Segen des Herrn, und allein unser Gehorsam bewirkt, daß „in allem Gott verherrlicht wird durch Jesus Christus“ (1Pt 4,11).
2. Die Stellung von Mann und Frau in der Gemeinde
Heute haben wir eine notvolle Situation im Volk Gottes. Weltliche Geistesströmungen wie Humanismus (ein Denken, das den Menschen zum Maß aller Dinge macht), Antiautoritarismus (Ablehnung aller gottgegebenen Autorität) und Feminismus (Ablehnung der göttlichen Ordnungen für die Frau und für die Ehe) beeinflussen unser Denken.
Der Mensch ist leider auch im Denken vieler Christen heute das Maß aller Dinge, und das heilige Wort der Bibel muß sich ihm unterordnen und wird bei Bedarf zu zurechtgestutzt, daß es der Selbstverwirklichung der Menschen nicht im Wege steht.
Das gilt gerade auch im Selbstverständnis der Stellung von Mann und Frau. Der allgegenwärtige Feminismus hat hier unsere Gedanken als Gläubige weit tiefer beeinflußt, als wir meinen. Der endzeitliche Geist der Gesetzlosigkeit (2Thess 2,7-8) prägt uns in vielen Fragen und benebelt unser Verständnis von Gottes Ordnungen.
Gerade in einer solchen herausfordernden Zeit sollten wir als gläubige Kinder Gottes unsere Denkweise bewußt von allen widergöttlichen Prägungen reinigen und befreien und uns immer tiefer vom Geist Gottes und der Lehre der Bibel formen lassen.
Und paßt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern laßt euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist. (Röm 12,2)
Gottes Gedanken über Mann und Frau sind höher als alle unsere menschlichen Gedanken (vgl. Jes 55,8-9). Sie sind für den natürlichen, nicht von neuem geborenen Menschen Torheit und Ärgernis: „Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muß“ (1Kor 2,14). Aber für den wiedergeborenen Gottesmenschen sind sie kostbar, der Ausdruck göttlicher Weisheit und Güte:
Wir reden allerdings Weisheit unter den Gereiften; aber nicht die Weisheit dieser Weltzeit, auch nicht der Herrscher dieser Weltzeit, die vergehen, sondern wir reden Gottes Weisheit im Geheimnis, die verborgene, die Gott vor den Weltzeiten zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt hat, die keiner der Herrscher dieser Weltzeit erkannt hat — denn wenn sie sie erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt —, sondern, wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben«.
Uns aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. Denn wer von den Menschen kennt die [Gedanken] des Menschen als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So kennt auch niemand die [Gedanken] Gottes als nur der Geist Gottes.
Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, sodaß wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist; und davon reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Heiligen Geist gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich erklären. (1Kor 2,6-13)
Für den vom Feminismus geprägten modernen Menschen sind Gottes Gedanken über das Verhältnis von Mann und Frau anstößig, weil unser großer Gott, der uns geschaffen hat, eine klare und heute nicht mehr anerkannte „Rollenverteilung“ zwischen Mann und Frau vorgenommen hat.
Der Mann ist nach Gottes Schöpfungsordnung das liebende, fürsorgliche Oberhaupt der Frau und der ganzen Familie; er trägt die Verantwortung und hat unter der Leitung des Herrn die Führung in Ehe und Familie, für die er auch mit seiner Arbeit sorgt.[2] Die Frau ergänzt den Mann als seine liebende Gehilfin und vermittelt den Kindern und der ganzen Familie Geborgenheit und Versorgung; sie macht ihr Haus zu einem liebenden, warmen Heim und zu einer Schule der Gottesfurcht für ihre Kinder.[3]
Wenn diese biblische Lebens- und Schöpfungsordnung anerkannt und ausgelebt wird, dann vermittelt sie in Ehe und Familie, aber auch in der Gemeinde Gottes sowie in gewissem Sinn auch in der ganzen Gesellschaft Liebe und Frieden, eine stabile, gute Ordnung und den Segen von oben.
Heute, da diese Ordnung von der Welt wütend bekämpft und verächtlich niedergerissen wird, haben wir Zerrissenheit und Auflehnung, Ungeborgenheit und Friedlosigkeit, Kampf der Geschlechter gegeneinander und schreckliche Schäden und innere Verletzungen bei allen Betroffenen, besonders bei den Kindern. Und dieser geistliche Schaden zieht auch in christliche Familien ein, soweit sie sich dem Weltgeist öffnen.
Es ist nachvollziehbar: Wenn gläubige Frauen die Unterordnung unter ihren Ehemann nicht mehr ernst nehmen oder gar verweigern, dann werden sie in ständige Konflikte, in einen ungeistlichen Machtkampf gegen ihr Oberhaupt gezogen, der ihnen allen Segen raubt und sie geistlich schwer schädigt. Solche „emanzipierten“ christlichen Frauen haben dann natürlich auch keinen Sinn mehr für Ordnungen Gottes wie das Schweigen oder die Kopfbedeckung, welche beides Konsequenzen aus der Unterordnung der Frau und der Hauptesstellung des Mannes sind.
Als gläubige Christen und Kinder Gottes sollten wir uns ganz bewußt von dem gesetzlosen, zerstörerischen Zeitgeistideal der dominanten, „emanzipierten“ Frau und des passiven, verantwortungslosen Mannes abgrenzen und danach streben, Gottes Gedanken über Mann und Frau immer tiefer zu verstehen und bewußt im Glaubensgehorsam auszuleben. Das gilt für unseren engsten Lebenskreis, für Ehe und Familie, das gilt aber in besonderer Weise auch für die Gemeinde Gottes.
Auch in Seiner Gemeinde hat Gott eine Ordnung gegeben, in der sich Seine Schöpfungsgedanken über Mann und Frau widerspiegeln, und auch dort ist diese Ordnung heute angefochten und wird leider oft mißachtet. Im folgenden wollen wir näher ausführen, wie Gott das Verhältnis von Mann und Frau in der Gemeinde Gottes geordnet hat und welche Rolle dabei die Kopfbedeckung der Frau spielt.
a. Die wichtige Lehre von Epheser 5
Eine Schlüsselrolle für unser Thema spielt ein Abschnitt im 5. Kapitel des Epheserbriefes. In dieser bekannten Stelle erklärt der Apostel Paulus unter der Inspiration des Geistes, wie unser Gott das Verhältnis von Mann und Frau in der Ehe geordnet hat und zeigt, daß diese Ehebeziehung zwischen Mann und Frau symbolhaft das Verhältnis von Christus und Seiner Gemeinde widerspiegelt.
Es ist sehr wichtig, daß wir diese göttliche Belehrung wirklich betend lesen und wieder und wieder lesen mit der Bitte zu Gott, daß Er uns aufschließt, was hier ausgesagt wird, denn es ist von großer Bedeutung für alle gläubigen Männer und Frauen. Wer diese Gedanken tiefer verstanden hat, dem erschließen sich die biblischen Ordnungen für Mann und Frau viel klarer.
22 Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem Herrn; 23 denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist; und er ist der Retter des Leibes. 24 Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem.
25 Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat, 26 damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort, 27 damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, sodaß sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas Ähnliches habe, sondern daß sie heilig und tadellos sei.
28 Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. 29 Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie der Herr die Gemeinde. 30 Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. 31 »Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«. 32 Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde. (Eph 5,22-32)
Das vorrangige Thema dieses Abschnitts ist zunächst die gegenseitige Beziehung von Mann und Frau in der christlichen Ehe. Der Epheserbrief lehrt hier wie auch andere Briefe, daß die Frau sich ihrem Ehemann unterordnen soll (vgl. auch 1Kor 14,34; 1Tim 2,11; 1Pt 3,1.5), weil der Mann das von Gott eingesetzte Oberhaupt der Frau ist. Der Mann hingegen soll seine Frau hingebungsvoll lieben, genauso wie Christus die Gemeinde geliebt hat.
Doch darüber hinaus zeigt der Geist Gottes in diesem Abschnitt auf, daß die jeweilige Stellung und Aufgabenverteilung von Mann und Frau in der Ehe sinnbildlich sind für das Verhältnis von Christus und Seiner Gemeinde. Der Mann ist der Frau gegenüber in gewisser Weise ein Stellvertreter des Christus, wie das „als dem Herrn“ in V. 22 belegt. Der Mann ist sozusagen ein Abbild des Christus, während die Frau ein Abbild der Gemeinde ist, wie V. 24 zeigt: „Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem“.
Diese Gleichsetzung von Christus und dem Mann sowie der Gemeinde und der Frau wird in dem ganzen Abschnitt vorgenommen, was sich auch in dem häufigen „gleichwie“ bzw. „wie“ äußert. So wie die Stellung des Christus als Haupt und Autorität von Gott gewollt ist, so auch die Stellung des Mannes als Haupt und Autorität. So wie die Stellung der Gemeinde als untergeordnete Gehilfin des Christus von Gott geordnet ist, ebenso auch die Stellung der Frau als untergeordnete Gehilfin des Mannes.
Zugleich ist aber auch der Mann Christus als seinem Haupt untergeordnet, und Christus selbst hat die Unterordnung geadelt, indem Er sich Gott, dem Vater, als Seinem Haupt bewußt und vollständig unterwarf und nichts anderes tat, als Er den Vater tun sah (vgl. Joh 5,19). Wie können wir uns da als Seine Nachfolger weigern, die Stellung der Unterordnung einzunehmen?
Das große Geheimnis der Beziehung von Mann und Frau
Im Vers 32 wird uns schließlich das Geheimnis geoffenbart, daß Gott schon ganz zu Anfang, bei der Erschaffung von Mann und Frau, ihr Verhältnis zueinander so geordnet hat, daß es ein Abbild für das Verhältnis von Christus und Seiner Gemeinde ist. Diese Abbildhaftigkeit war also von vorneherein in den Ratschlüssen und Gedanken Gottes beschlossen. Wenn Gott von Anfang an festgelegt hat, daß der Mann das Oberhaupt ist und die Frau ihm als seine Gehilfin untergeordnet hat, dann sehen wir hier keinerlei Willkür oder vorurteilsgesteuerte Bevorzugung, wie dies heute aus feministischer Sicht behauptet wird.
Vielmehr hat der ewige, allmächtige Gott bei der Erschaffung Adams, des Mannes an Christus gedacht und den Mann als Sinnbild auf Christus erschaffen. Er hat dem Mann die Autorität gegeben, weil er ein Sinnbild für Christus ist und unter der Herrschaft des Christus liebevolle Autorität in seiner Ehe und Familie ausüben sollte. Das zeigen übrigens auch einige Hinweise in den Briefen des Apostels Paulus (vgl. Röm 5,14; 1Kor 15,45-49).
Die Frau hat Gott von vorneherein als Gehilfin und untergeordnete Gefährtin des Mannes geschaffen, weil Gott in der Frau ein Sinnbild auf die Gemeinde schuf, die sich dem Christus unterordnen und Ihm in Liebe dienen sollte.
Das hat nie eine geistliche Minderwertigkeit bedeutet, denn Mann und Frau sind beide im Ebenbild Gottes geschaffen (vgl. 1Mo 1,26-28); sie sind vor Gott gleichwertig, wie Galater 3,26-28 bezeugt: „Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus“, und sie haben beide gleichen Anteil an den Verheißungen und Segnungen Gottes (vgl. 1Pt 3,7).
Und doch ist der Mann von Anfang an, schon vor dem Sündenfall, das von Gott eingesetzte Oberhaupt. Das lesen wir gleich zweimal in der Schrift – ein deutliches Zeugnis gegen die heutige feministische Umdeutung der Bibel:
Denn der Mann kommt nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann; auch wurde der Mann nicht um der Frau willen erschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen. (1Kor 11,8-9)
Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren, auch nicht, daß sie über den Mann herrscht, sondern sie soll sich still verhalten. Denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva. (1Tim 2,12-13)
Im Licht von Epheser 5,32 können wir verstehen, daß die Art der Erschaffung von Eva aus Adam eine tiefe Sinnbildlichkeit in sich trägt im Hinblick auf Christus und die Gemeinde. Damit Eva entstehen konnte, mußte Adam in einen tiefen Schlaf versetzt werden, ein Sinnbild für den Tod. Dann mußte seine Seite durchstochen werden, damit die Rippe entnommen werden konnte, aus der Eva dann gebildet wurde.
Darin sehen wir symbolisch die Wahrheit vorgeschattet, daß die Gemeinde nur entstehen konnte, weil Christus, der zweite Adam, für uns starb und Seine Seite durchstochen wurde. Wir sind als Gemeinde durch Gottes Gnade aus unserem geistlichen Haupt, dem Herrn Jesus Christus gebildet worden, so wie die Frau durch Gottes Wirken aus ihrem geistlichen Haupt, dem Mann, gebildet wurde.
Die Bedeutung von Epheser 5 für die Stellung der Frau in der Gemeinde
Die Lehre von Epheser 5 ist für uns grundlegend, um die Ordnungen für die Frau in der Gemeinde tiefer zu verstehen. Wenn der Mann das Abbild des Herrn Jesus Christus ist und die Frau das Abbild der Gemeinde, dann verstehen wir, weshalb alle Leiterschaft und Führungsverantwortung in der Gemeinde den gläubigen Männern vorbehalten ist, denn Christus ist der Herr und oberste Hirte der Gemeinde, und Er übt Seine Hirtenautorität durch Sein Abbild und Seinen „Stellvertreter“ aus, das heißt durch den dafür berufenen und begabten Mann.
Die Gemeinde dagegen ordnet sich der Leitung des Herrn Jesus Christus unter, wie auch die Frau der Leitungsverantwortung des Mannes in der Gemeinde. Das wird durch das bereits erwähnte Bibelwort unterstrichen:
Eine Frau soll in der Stille lernen, in aller Unterordnung. Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren, auch nicht, daß sie über den Mann herrscht (Autorität ausübt), sondern sie soll sich still verhalten. (1Tim 2,11-12)
Wenn die Gemeinde versammelt ist, dann ist Christus derjenige, der zu ihr redet und sie lehrt, und die Gemeinde hört dem Herrn zu, anstatt selbst das Wort zu ergreifen. Christus allein hat „das Sagen“ in der Gemeinde. Deshalb ist der Dienst der Lehre und der Wortverkündigung in der Gemeinde den Männern als „Stellvertreter“ und Abbild des Christus vorbehalten, während die Frau als Sinnbild und „Stellvertreterin“ der Gemeinde schweigt und aufmerksam zuhört und sich dabei der Autorität des Christus unterordnet.
Eure Frauen sollen in den Gemeinden schweigen; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie es auch das Gesetz sagt. Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist für Frauen schändlich, in der Gemeinde zu reden. (1Kor 14,34-35)
In denselben Sinnzusammenhang läßt sich auch das Gebot der Kopfbedeckung für die Frau einordnen. Wenn die Gemeinde versammelt ist, dann tragen die gläubigen Frauen eine Kopfbedeckung, die ihr Haupt und Haar bedeckt, als Zeichen ihrer Unterordnung unter Christus und unter den Mann als Abbild und Beauftragter des Christus in der Gemeinde.
Sie bezeugen damit sinnbildlich auch, daß die Gemeinde sich dem Christus unterordnet und Seine Hauptesstellung und Autorität respektiert. Umgekehrt vermeiden die Männer es, in den Versammlungen ihr Haupt zu bedecken, damit sie ihrer Stellung als Abbild des Christus entsprechen.
Alle diese Ordnungen beinhalten in keiner Weise, daß die Frauen „minderwertig“ seien oder von Natur gar nicht in der Lage wären, zu predigen oder zu leiten. Sie sind vor Gott gleich viel wert wie die Männer, aber sie haben eine andere Aufgabenzuweisung erhalten. Sie haben vielleicht mancherlei natürliche Befähigungen, aber sie nehmen bewußt in der Gemeinde ihren Auftrag wahr, der einen reichhaltigen und vielfältigen seelsorgerlichen und diakonischen Dienst beinhaltet, aber auch Zurückhaltung in bezug auf alle „öffentlichen“ und mit Wortverkündigung und Leitung verbundenen Dienste in der Gemeinde.
Diese göttlichen Gemeindeordnungen sind für den geistlich denkenden Christen ein starkes, kraftvolles Zeugnis der Gemeinde dafür, daß sie Christus als ihr Haupt und ihren Herrn ehrt und anerkennt, anstatt sich von dem Haupt zu „emanzipieren“ und ihren eigenen Weg zu gehen. Gott hat in Seiner Gemeinde Ordnungen gegeben, durch die zeichenhaft die Herrlichkeit Seines Sohnes als Haupt der Gemeinde bezeugt werden soll.
Alle Gläubigen in der Gemeinde – Männer wie Frauen – sind gleicherweise ein bluterkauftes Eigentum Jesu Christi, Sklaven, leibeigene Knechte und Mägde eines wunderbaren Herrn, der sie geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat.
Eben dieser Herr ist es, der zu Seiner Verherrlichung angeordnet hat, daß die Männer in Seiner Gemeinde Ihn ehren, indem sie unter Seiner souveränen Autorität die Gemeinde leiten und lehren, während die Frauen Ihn ehren, indem sie sich unterordnen, still sind und die Kopfbedeckung als Zeichen der Autorität des Christus in der Gemeinde tragen. Beides ist Dienst; keiner hat das Recht, nach Belieben zu herrschen oder zu reden; alles soll unter der Leitung des Hauptes, des Herrn Jesus Christus, geschehen.
b. Das Zeugnis der Gemeinde vor der unsichtbaren und sichtbaren Welt
Beide Ordnungen, die Hauptesstellung und abgeleitete Autorität des Mannes und die Unterordnung der Frau, verherrlichen also sinnbildlich Gott und den Herrn Jesus Christus: die Männer verherrlichen Christus, indem sie die Gemeinde leiten und in ihr das Wort Gottes lehren; sie stellen dadurch sozusagen Christus dar, der in Seiner Gemeinde das Sagen hat. Sie verherrlichen Christus auch durch das äußerliche Zeichen ihres unbedeckten Hauptes.
Die Frauen verherrlichen Christus, indem sie sich unterordnen, schweigen und als äußerliches Zeichen eine Kopfbedeckung tragen; sie stellen damit sinnbildlich die Gemeinde dar, die sich dem Christus unterordnet und Ihn ehrt. Das alles ist nach Gottes Willen ein Zeugnis nicht nur vor der sichtbaren Welt, sondern auch vor der unsichtbaren Welt, „um der Engel willen“ (1Kor 11,10).
Dieser Gesichtspunkt wird heute von den meisten Gläubigen viel zu wenig beachtet. Alles, was in der Gemeindeversammlung und insgesamt in der Gemeinde Gottes geschieht, ist ein Zeugnis auch für die unsichtbare Welt.
Die guten Engel Gottes, aber vermutlich auch die abgefallenen Engel des Satans schauen zu, wenn wir uns versammeln, und Gott möchte ihnen das Zeugnis einer Gemeinde geben, die sich dem Christus unterordnet und Ihn durch Gehorsam gegen Seine Ordnungen verherrlicht. Das wird uns in dem wichtigen Abschnitt in Epheser 3 gesagt, und wir tun gut daran, darüber betend nachzudenken:
Mir, dem allergeringsten unter allen Heiligen, ist diese Gnade gegeben worden, unter den Heiden den unausforschlichen Reichtum des Christus zu verkündigen, und alle darüber zu erleuchten, welches die Gemeinschaft ist, die als Geheimnis von den Ewigkeiten her in Gott verborgen war, der alles erschaffen hat durch Jesus Christus, damit jetzt den Fürstentümern und Gewalten in den himmlischen [Regionen] durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes bekannt gemacht werde, nach dem Vorsatz der Ewigkeiten, den er gefaßt hat in Christus Jesus, unserem Herrn, in dem wir die Freimütigkeit und den Zugang haben in Zuversicht durch den Glauben an ihn. (Eph 3,8-12)
Gott will die Gemeinde zu einem leuchtenden Zeugnis für die unsichtbare Welt machen. Unser Gott und Vater möchte, daß wir, indem wir Seine weisen Ordnungen für die Gemeinde achten und befolgen und Seinen Willen in allen Lebensbereichen tun, ein kraftvolles Zeugnis gegen den Ungehorsam und den Abfall der „Fürstentümer und Gewalten“ der Finsternis ablegen.
Umgekehrt ist es da kein Wunder, wenn der Widersacher alles daransetzt, um möglichst viele Christen durch Verführung und Ungehorsam davon abzubringen, Gottes Ordnungen und Gebote zu halten. Er weiß, daß er dadurch das Zeugnis für Gott beeinträchtigen, die biblischen Gemeinden schwächen und die Gläubigen um vielerlei Segnungen und Belohnungen bringen kann. Wir können gar nicht ermessen, wieviel Schaden der Ungehorsam vieler Gläubiger in diesen als „unwichtig“ und lästig empfundenen „äußeren Dingen“ angerichtet hat.
Aber wir sollten eigentlich wissen: Wenn unser Herr Jesus Christus Seinen Apostel angeleitet hat, uns eine Ordnung für die Gemeinde in so vielen Worten vorzustellen und zur Befolgung aufzutragen, dann ist es ganz sicher verkehrt und hat üble Folgen, wenn Gläubige diese Anweisungen mißachten oder ignorieren.
c. Der Satan verführt heute Christen, das Zeugnis der Gemeinde aufzulösen
Leider fallen heute allzuviele Gläubige auf diese listige Verführung des Satans herein. Sie hören auf seine lügenhafte Stimme: „Sollte Gott wirklich gesagt haben?“ und mißachten göttliche Ordnungen und Gebote. Sie sind sich gar nicht bewußt, wie sehr sie damit ihren Herrn betrüben, der Sache Gottes Unehre bringen und sich selbst schaden. Wir sollten heute mehr denn je die Ermahnung des Apostels Paulus beachten: „… damit wir nicht von dem Satan übervorteilt werden; seine Absichten sind uns nämlich nicht unbekannt“ (2Kor 2,11).
Die Absicht des Widersachers ist es, in der Gemeinde der Erlösten die Ordnungen Gottes in Verruf zu bringen und die Gläubigen zum Ungehorsam gegen sie zu verleiten. Er tut dies heute unter anderem, indem er leise und hintergründig den antichristlichen Geist der Gesetzlosigkeit, des Feminismus und der Frauenemanzipation in der Gemeinde wirken läßt. Unter der Einwirkung dieses endzeitlichen Zeitgeistes werden die Frauen dazu ermuntert, die Unterordnung in Ehe, Familie und Gemeinde mehr und mehr aufzuweichen und schließlich abzulegen.
Das Ziel des Feindes ist es, die Frauen dahin zu bringen, daß sie die Stellung des Mannes einnehmen und damit Gottes Ordnung in Seiner Schöpfung, in der Familie und in der Gemeinde umstürzen. Der Widersacher bringt christliche Frauen dazu, daß sie in den Gemeinden leiten und predigen, daß sie die Kopfbedeckung ablegen, ihre Haare kurz schneiden wie die Männer und sich typische Männerkleidung (bei uns im Westen bedeutet das: Hosen) anziehen.
In immer mehr Gemeinden wurde zuerst die Kopfbedeckung preisgegeben, dann das Schweigen der Frau. Es ist nur folgerichtig, daß die Frauen dann auch verlangen, wie in der Welt öffentlich reden und führen zu dürfen. Die meisten evangelikalen Gemeinden haben diesen unheilvollen Zyklus schon voll verwirklicht: Frauen als Gemeindeleiterinnen und Predigerinnen. Damit ist die Ordnung Gottes völlig auf den Kopf gestellt (vgl. 1Tim 2,11-13).
Solche Gemeinden geben ein tieftrauriges und beschämendes Zeugnis vor Gott und den Engeln ab: Sie bekennen sinnbildlich durch das Verhalten ihrer Frauen, das ja von den Verantwortlichen gebilligt wird, daß sie Gott ungehorsam sind und sich von Christus „emanzipiert“ haben; sie machen deutlich, daß sie nicht wollen, daß dieser über sie herrsche (vgl. Lk 19,14), und das in jeder Gemeindeversammlung, an jedem Sonntag neu!
Können Gemeinden, die auf diese Weise Gottes Wort mißachten, noch zuversichtlich damit rechnen, daß Christus in ihrer Mitte ist? Kann der Herr sie noch anerkennen als Zeugnis für Ihn? Ich fürchte, das ist nicht der Fall; sie werden dahingegeben, und ihr Leuchter wird von seiner Stelle weggestoßen (vgl. Offb 2,5).
Aber wohlgemerkt: Fast überall besteht der erste Schritt in dieser Abwärtsentwicklung darin, daß die Frauen die Kopfbedeckung ablehnen und nicht mehr in den Gemeindeversammlungen tragen – und wenn sie sie dort nicht tragen, dann tragen sie sie in den allermeisten Fällen auch nirgends anders.
Nicht zuletzt dieser Umstand, daß es sich bei der Kopfbedeckung sozusagen um den ersten Dominostein handelt, der eine ganze Reihe zum Umfallen bringen kann, wenn er fällt, macht die biblische Lehre über die Kopfbedeckung der gläubigen Frau so wichtig und brisant. Wir wollen uns im nächsten Abschnitt genauer ansehen, was Gottes Wort über dieses Thema zu sagen hat.[4]
3. Die Hauptesstellung des Christus
und das Gebot der Kopfbedeckung für die Frau in 1. Korinther 11
Wir haben es schon erwähnt: Der Geist Gottes verwendet ein halbes Kapitel eines grundlegenden Gemeindebriefes darauf, die Notwendigkeit der Kopfbedeckung für die Frau zu lehren. Das widerlegt all jene, die diese Frage zu einer unbedeutenden Äußerlichkeit erklären möchten, die man ruhig vernachlässigen könne.
Die Kopfbedeckung ist auch kein Kulturgut des 1. Jahrhunderts, das man heute als unwichtig und veraltet abtun könnte. Sie wird nicht mit kulturellen Eigenheiten der damaligen Zeit begründet, sondern mit einer tiefen und grundlegenden Offenbarung von Gottes Autoritätsordnung im Universum wie auch in der Gemeinde. Mit anderen Worten: Sie ist eine göttliche Anordnung für alle Gemeinden in jedem Jahrhundert, in jedem Land der Welt, ähnlich wie die Ordnungen der Gemeindezucht, des Brotbrechens, der Taufe oder des Ältestendienstes.
Wir wollen uns nun den betreffenden Abschnitt genauer ansehen und versuchen, seinen Sinn gründlich zu verstehen.
Die Stellung unseres Textes im 1. Korintherbrief
Zunächst wäre zum übergeordneten Textzusammenhang zu sagen, daß der 1. Korintherbrief ein Brief ist, in dem vorwiegend die Gemeinde und das Gemeindeleben angesprochen wird, kaum dagegen das persönliche Leben des einzelnen Christen. In diesem Brief legt der erhöhte Herr Jesus Christus durch Seinen Apostel allen Gläubigen einige grundlegende Ordnungen für die örtliche Gemeinde dar.
Im 10. Kapitel geht es um die würdige Abhaltung des Herrenmahls und die klare Abgrenzung zum heidnischen Götzendienst, in den einige der Korinther noch ziemlich verstrickt waren. Dieses Thema, die gottgemäße Abhaltung einer der grundlegenden symbolischen Handlungen der Gemeinde, wird im 11. Kapitel nach dem von uns untersuchten Abschnitt noch einmal aufgegriffen und vertieft. Dazwischen liegt der Abschnitt, den wir jetzt näher betrachten wollen.
Am Anfang des 11. Kapitels geht der Apostel noch einmal darauf ein, daß er vom Herrn den Auftrag empfangen hat, für die örtlichen Gemeinden und für die Gesamtgemeinde verbindliche Anweisungen des Herrn weiterzugeben, die jede Gemeinde des Christus auch gehorsam umsetzen sollte.
Der Apostel signalisiert damit auch, daß die Anweisungen, die er im folgenden geben wird, vom Herrn kommen und nicht seinen eigenen Gedanken entspringen.
1 Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich [Nachahmer] des Christus bin! 2 Ich lobe euch, Brüder, daß ihr in allem an mich gedenkt und an den Überlieferungen festhaltet, so wie ich sie euch übergeben habe.
Die Überlieferungen, von denen der Apostel hier spricht, sind nicht vergleichbar mit den menschengemachten „Überlieferungen der Alten“, welche die Pharisäer so hoch schätzten, daß sie sie über Gottes eigenes Wort stellten. Nein, wenn die Apostel als beauftragte Gesandte des Christus von „Überlieferung“ reden, dann meinen sie die inspirierten, verbindlichen Worte des erhöhten Herrn Jesus Christus, die sie vom Herrn empfangen hatten und nun getreu an die Gemeinden weitergaben.
Denn ich habe euch zuallererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich daß Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften … (1Kor 15,3)
So steht denn nun fest, ihr Brüder, und haltet fest an den Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch ein Wort oder durch einen Brief von uns. (2Thess 2,15)
Geliebte, da es mir ein großes Anliegen ist, euch von dem gemeinsamen Heil zu schreiben, hielt ich es für notwendig, euch mit der Ermahnung zu schreiben, daß ihr für den Glauben kämpft, der den Heiligen ein für alle Mal überliefert worden ist. (Jud 1,3)
Wenn jemand glaubt, ein Prophet zu sein oder geistlich, der erkenne, daß die Dinge, die ich euch schreibe, Gebote des Herrn sind. (1Kor 14,37)
Gerade heute ist die Zeit, da wir herausgefordert sind, die heiligen, durch die Apostel empfangenen Worte Gottes festzuhalten und für den uns überlieferten Glauben entschieden zu kämpfen, wozu uns der Judasbrief auffordert (Jud 1,3). „Halte dich an das Muster der gesunden Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus ist! Dieses edle anvertraute Gut bewahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt!“ (2Tim 1,13-14).
a. Die göttliche Autoritätsordnung: 1. Korinther 11,3
Nun folgt eine sehr grundsätzliche, allgemeine Lehraussage des Apostels, die die fundamentale Autoritätsordnung des Kosmos betrifft. Der ewige Gott, der Schöpfer der Welt, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, ist die höchste Autorität im Universum. Er hat Sein Universum nach bestimmten Gesetzen und Ordnungen erschaffen, und deshalb besteht es auch und versinkt nicht im Chaos.
Gott hat Seinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, den Messias, den gesalbten König, als Herrscher über den ganzen Kosmos eingesetzt. Gott hat auch auf der Erde Autoritätsstrukturen, Ordnungen von Anweisung und Unterordnung eingesetzt; ohne sie würde die ganze Welt im Chaos versinken. Die elementarste Ordnung im zwischenmenschlichen Verhältnis betrifft die grundlegendste Einheit der menschlichen Gesellschaft, Ehe und Familie. Aber diese Autoritätsordnungen betreffen auch alle politische Obrigkeit und auch die Gemeinde Gottes, solange sie noch auf der Erde ist.
3 Ich will aber, daß ihr wißt, daß Christus das Haupt jedes Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, Gott aber das Haupt des Christus.
Als der Christus, das Oberhaupt der ganzen Schöpfung, ordnet sich der Sohn Gottes, der wesensmäßig ja Gott gleich ist, bewußt dem Vater unter. Gott ist das Oberhaupt des Christus; der Sohn ist dem Vater in allem gehorsam und tut allein den Willen Seines Vaters. Das darf uns ermutigen, die wir auch zum Gehorsam berufen sind: wenn der herrliche Sohn Gottes sich dem Vater in Liebe und freiwillig unterordnet, dann können wir uns Ihm doch auch freudig, in Liebe und freiwillig unterordnen!
Der Begriff „Haupt“ bezeichnet hier wie an sehr vielen anderen Stellen ganz eindeutig „Oberhaupt, übergeordnete Autorität“. Alle Versuche, dies anders zu deuten („Ursprung“, „Quelle“ u.ä.) sind interessenbestimmte Umdeutungen moderner Theologen. Ja, hier auf der Erde, in der Ehe wie auch in der Gemeinde, ist der Mann die übergeordnete Autorität gegenüber der Frau.
Das ist Gottes gute Ordnung, auch wenn die Feministen das als „patriarchalische Unterdrückung“ wütend bekämpfen. Sie folgen dem endzeitlichen Geist der Gesetzlosigkeit, wie er in Psalm 2 prophetisch so eindrücklich vorhergesagt wurde:
Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Fürsten verabreden sich gegen den HERRN und gegen seinen Gesalbten »Laßt uns ihre Bande zerreißen und ihre Fesseln von uns werfen!« (Ps 2,2-3)
Doch der Mann, das betont der Apostel hier ganz deutlich, ist in Gottes Ordnungen eben nicht der arrogante Willkürherrscher, der mit der Frau machen kann, was er will. Gott hat ihm ebenfalls eine höhere Autorität übergeordnet: Christus ist das Haupt des Mannes.
Der Mann ist also zum Dienen wie zum Leiten berufen; er ist ein dienender Leiter, er ist in seiner Autoritätsausübung ganz von seinem Oberhaupt, Christus, abhängig; wenn er seine von Gott verliehene Autorität mißbrauchen sollte, so bekommt er es mit Christus zu tun (vgl. 1Pt 3,7)! Es versteht sich von selbst, daß Christus auch das Oberhaupt jeder gläubigen Frau ist, nur daß sie zusätzlich ein „Zwischenglied“ in der Autoritätskette über sich hat, nämlich ihren Mann, wenn sie verheiratet ist.
So ist alles in Gottes Universum wunderbar und gut geordnet zur Ehre Gottes. Haupt sein, das sehen wir an dem Herrn Jesus Christus und Epheser 5, bedeutet liebevolle Hingabe und Fürsorge für die anvertrauten, unterstellten Personen, bedeutet sanftmütiger, betender Dienst in der Leiterschaft und Verantwortung für den anderen. Solche leitenden, aber auch fürsorglichen Autoritätsstrukturen sind notwendig, und das ganz besonders in einer gefallenen Welt, in die die Sünde Egoismus, Rebellion, Rücksichtslosigkeit und Grenzüberschreitungen auf Kosten der Schwächeren gesät hat.
b. Die Hauptschaft des Mannes und die Stellung der Frau: Korinther 11,4-6
Wir wollen festhalten, daß in diesem ganzen Abschnitt die grundlegende Stellung des gläubigen Mannes und der gläubigen Frau behandelt wird; das betrifft auch ledige Männer und Frauen. Es geht ja um Gottes Schöpfungsordnung, die auch in der Gemeinde anerkannt und verwirklicht werden soll. In manchen Bibelübersetzungen (der russischen z.B.) wurde in diesem Abschnitt der besondere Begriff für die verheiratete Frau gebraucht, weshalb viele Geschwister aus rußlanddeutschen Kreisen das Gebot der Kopfbedeckung auf die verheiratete Frau beschränken.
Wir wollen anerkennen, daß diese Geschwister aufrichtig dem Wort Gottes gehorchen wollen, so wie sie es verstehen; dennoch bleibt festzuhalten, daß hier im griechischen Original mit gynè der allgemeine Gattungsbegriff „Frau“ steht. Der Abschnitt sollte besser so verstanden werden, daß jede gläubige Frau ihr Haupt bedecken sollte (wie umgekehrt auch der ledige Mann keine Kopfbedeckung tragen sollte).
Der Ausgangspunkt: unbedeckte Frauen in Korinth
Im nächsten Abschnitt seiner Lehre geht der Apostel zunächst, wie mehrfach im 1. Korintherbrief, auf eine konkrete Situation ein, die sich in Korinth offenkundig in einigen Zusammentreffen von Gläubigen, wahrscheinlich in häuslichen Gebetstreffen, zugetragen hat.
Man muß dazu wissen, daß es in der frühen Gemeinde völlig selbstverständlich war, daß die Frauen, nach dem Vorbild der jüdischen Synagoge, ihr Haupt bedeckten. Das war ein von Gott gutgeheißenes Zeichen ihrer Keuschheit (vgl. Hohel 7,6) und zugleich ein Zeichen der Unterordnung unter den Mann.
Unter den Heiden war die Kopfbedeckung der Frau zwar weithin üblich, aber sie wurde auch von manchen Frauen mißachtet. Offenkundig war es vorgekommen, daß in solchen Gebetstreffen in Korinth Frauen ihre Kopfbedeckung abgelegt hatten und unbedeckt gebetet und geweissagt hatten. Deswegen hatten die verantwortlichen Brüder in Korinth sich fragend an den Apostel gewandt, und er beantwortet zunächst, wie die Kopfbedeckung in einer solchen Situation (heute würden wir sagen: in einem Hauskreis oder Gebetskreis) gehandhabt werden sollte.
Hier, am Anfang unseres Abschnitts, geht es zunächst nicht um eine Gemeindeversammlung, bei der die ganze Gemeinde zusammenkam, denn dort würden die Frauen ja schweigen, wie 1. Korinther 14,34-35 klar lehrt. Aber die ganze Belehrung über die Kopfbedeckung hat auch ihre Gültigkeit für die allgemeinen Gemeindeversammlungen, wie wir später sehen werden.
In solchen häuslichen Treffen von Gläubigen galt das Gebot des Schweigens nicht, aber die Frauen sollten, wenn sie sich durch Gebet und Weissagung beteiligten, ihre Unterordnung und Anerkenntnis von Gottes Schöpfungsordnung durch ihr bedecktes Haupt bezeugen.
Der Apostel Paulus tadelt das Heraustreten bestimmter Frauen aus der Unterordnung und bringt seine Lehre darüber in Zusammenhang mit Gottes Autoritätsordnung, die er im vorigen Vers aufgezeigt hat. Er zeigt hier, daß die Kopfbedeckung der Frau ein Zeichen ihrer Unterordnung und der Autorität des Mannes und auch des Christus über sie ist.
4 Jeder Mann, der betet oder weissagt und etwas auf dem Haupt hat, schändet (od. entehrt, gr. kat-aischynò) sein Haupt. 5 Jede Frau aber, die mit unbedecktem Haupt betet oder weissagt, schändet ihr Haupt; es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre!
Wenn in einer solchen häuslichen Versammlung (einem „Hauskreis“ oder „Gebetskreis“) der Mann betete oder weissagte (zur Erbauung redete, vgl. 1Kor 14,3), dann durfte er keine Kopfbedeckung tragen (was die frommen Juden damals taten und auch heute noch tun), sonst würde er sein Haupt schänden und entehren.
Dasselbe gilt natürlich beim Mann auch in den Gemeindeversammlungen; auch dort soll er sich nicht bedecken, und fast alle Männer halten sich auch heute noch daran. Daran sehen wir, daß die Belehrung dieser Verse über die konkrete Situation in einem Hauskreis hinausreicht.
Wer ist an dieser Stelle das Haupt des Mannes? Nach dem unmittelbar vorhergehenden Vers wird das ganz deutlich: es ist Christus, den der Mann mit seinem bedeckten Haupt entehren würde! In Vers 7 wird erklärt, daß der Mann sein Haupt nicht bedecken darf, weil er Gottes Bild und Ehre sowie auch ein Sinnbild für den Herrn Jesus Christus ist; es stünde im Widerspruch zu seiner von Gott gewollten Autoritätsstellung, wenn er sein Haupt bedecken würde, was in sich selbst ein Zeichen der Unterordnung ist.
Wenn eine Frau in unbedeckten Zustand öffentlich wirksam wird, indem sie in einem Hauskreis betet und weissagt, dann wird ein solche Beteiligung, die an sich mit einer Kopfbedeckung in diesem Rahmen völlig legitim ist, zu einem Anstoß und einer Übertretung: sie entehrt damit ihr Haupt. Damit ist vielleicht auch ihr eigenes Haupt gemeint, wie der Bezug auf das Geschorensein nahelegt.
Dennoch zeigt der ganze Textzusammenhang, daß damit auch gemeint ist: sie entehrt das Haupt über ihr, nämlich ihren Mann bzw. Christus, der ja ebenfalls ihr übergeordnetes Haupt ist! Für die damaligen Christen war es offenkundig, daß eine geschorene Frau auch Schande über ihren Mann bringen würde, denn Geschorensein bedeutete den Verlust der weiblichen Ehre und Würde; so traten damals hauptsächlich Prostituierte öffentlich auf. Solch ein Auftreten würde auch den Herrn Jesus Christus als das übergeordnete Haupt der Frau entehren, da Er sie doch als sein Eigentum erlöst hat.
c. Die Ordnung der Kopfbedeckung
wird weitergehend begründet: 1. Korinther 11,7-10
6 Denn wenn sich eine Frau nicht bedecken will, so soll ihr auch das Haar abgeschnitten werden (od. soll sie sich auch das Haar abschneiden lassen)! Wenn es aber für eine Frau schändlich (od. unanständig, gr. aischron) ist, sich das Haar abschneiden oder abscheren zu lassen, so soll sie sich bedecken.
Ab Vers 6, so haben wir gesehen, geht der Apostel Paulus von der Sondersituation der häuslichen Versammlung zum Gebet und zur Erbauung weiter und wird grundsätzlich. Die Verse 7 bis 10 geben dann ganz grundsätzliche, in Gottes Ordnung begründete Lehre über die Kopfbedeckung weiter.
Der Gesamtzusammenhang legt nahe, daß das Gebot der Kopfbedeckung für die Frau wie auch das Verbot der Kopfbedeckung für den Mann immer dann gilt, wenn Gläubige zusammenkommen und gebetet und geweissagt wird – auch in den Versammlungen der Gesamtgemeinde, wo die Frauen schweigen. Wenn die Gemeinde sich versammelt oder wenn einzelne Gläubige sich versammeln – Gottes Ordnung in bezug auf die Kopfbedeckung gilt umfassend.
Gerade in den „Vollversammlungen“ der Gemeinde, wenn alle Gläubigen der Ortsgemeinde an einem Ort zusammenkommen, sind die Engel Zeugen (V. 10), und gerade dort sollten die sinnbildlichen Zeugnisse von Mann und Frau in bezug auf Gottes Ordnung sichtbar sein. Die Ordnung des Schweigens wird uns nur für die „Vollversammlung“ der Gemeinde gelehrt („Wenn nun die ganze Gemeinde am selben Ort zusammenkäme“; 1Kor 14,23.26); in Hauskreisen und Gebetskreisen dürfen die Frauen sich beteiligen.
Gerade deshalb wird die Ordnung der Kopfbedeckung auch auf diese häuslichen Versammlungen ausgedehnt, weil dort sonst die Gefahr bestünde, daß die Frauen in ihrer Beteiligung dominierend wirken und aus der Unterordnung heraustreten könnten. In der Vollversammlung jedoch ist das Zeugnis des bedeckten Hauptes von großer Wichtigkeit, weil gerade da die Engel (böse wie gute) Gottes weise Ordnungen vor Augen geführt bekommen sollen.
Unbedecktsein ist für Frauen schändlich und entehrend
Es ist, wie der Apostel in Vers 6 durch die Parallele mit dem Geschorensein feststellt, für eine Frau schändlich und unanständig, wenn sie ihr Haupt nicht bedeckt, weil sie in der Gemeinde bewußt eine Stellung der Unterordnung einnehmen und das auch zeichenhaft demonstrieren soll.
Wenn eine Frau durch ihr Unbedecktsein die Stellung des Mannes einnimmt, dann soll sie sich auch die Haare kurz schneiden wie ein Mann; sie würde damit das, was ihre frauliche Ehre ist, ablegen und verlieren. Wenn nun aber das Kurzschneiden der Haare schändlich ist, dann ist es auch das Unbedecktsein; wenn die Frau diese öffentliche Entehrung vermeiden will, soll sie sich auch bedecken – so verläuft die Argumentation des Apostels.
Das ist nun, wie auch die folgenden Verse, ganz grundsätzlich und über den konkreten Fall einer Hauskreisversammlung hinaus festgestellt und gilt auch in den Gemeindeversammlungen, wo sie nicht laut weissagt oder betet. Manche Ausleger beziehen diese Aussage noch auf die Situation, in der die Frauen im häuslichen Rahmen auch beteten und weissagten.
Doch wenn wir den Verlauf der Argumentation des Apostels genau nachzeichnen, wird der Bezug zum Beten und Weissagen ab Vers 6 nicht mehr erwähnt; dagegen wird vor allem ab Vers 7 noch einmal ganz grundsätzlich das Verhalten von Mann und Frau in der Gemeinschaft von Gläubigen dargestellt und von Gottes Schöpfungsordnung her begründet.
Die hier verwendeten griechischen Worte sind recht drastisch. kat-aischynò bedeutet: „Schande machen, schänden, entehren, herabwürdigen“. Das verwandte Adjektiv aischros bedeutet: „häßlich, schändlich, schimpflich, ehrlos, unanständig, unsittlich“. Weshalb sollte eine, in unserem heutigen Empfinden „unwichtige“ Sache, eine „bloße Äußerlichkeit“ so hart gekennzeichnet werden? Wir sind geneigt, solche Gedanken rasch beiseitezuschieben, aber sollten wir nicht betend darüber nachdenken, wenn Gott selbst die Dinge so ernst beurteilt?
Der Zusammenhang dieses Abschnitts macht uns die Gründe einsichtig, weshalb das in Gottes Augen so ist. Eine unbedeckte Frau nimmt in der Gemeinde die Stellung des Mannes ein (der ja dort unbedeckt sein soll) und tritt aus der von Gott gewollten Stellung der Unterordnung heraus. Sie maßt sich eine Stellung der Autorität an und mißachtet damit Gottes Schöpfungsordnung. Das ist objektiv so, in den Augen Gottes und der zuschauenden Engel, auch wenn sie sich dessen vielleicht nicht bewußt sein mag oder dies vordergründig nicht beabsichtigt.
Das scheinbar unwichtige, „bloß äußerliche“ Symbol der Kopfbedeckung macht also tatsächlich einen Unterschied! Die unbedeckte Frau stellt sich dem Mann gleich und mißachtet damit die Schöpfungsordnung und auch die Gemeindeordnung Gottes. Deshalb wird das Unbedecktsein von unserem Herrn Jesus durch den Apostel Paulus auch so ernst getadelt.
Es bedeutet eine öffentliche, demonstrative Mißachtung von Gottes Autoritätsordnung, einen Übergriff auf die Autoritätsstellung des Mannes. Das bringt Schande über den Ehemann, insbesondere wenn seine Frau betet und weissagt; es ist aber auch schändlich, entehrend für die Frau selbst, die damit Gottes Ordnungen bricht. Nicht zuletzt aber entehrt es auch den Herrn Jesus Christus, das gemeinsame Oberhaupt der Frau, des Mannes und der Gemeinde.
Der Apostel Paulus empfindet solch ein bewußtes Nicht-Bedecken offenkundig als schwerwiegende Sünde gegen Gottes Ordnung, denn er stellt eine solche ungehorsame Frau ehrlosen Frauen gleich, die ihr Haar kurz abschoren, und das waren damals, wie schon erwähnt, vor allem Prostituierte. Ja, er legt sogar nahe, daß eine Frau, die eine solche Unanständigkeit begehen wollte, sich auch die Haare abschneiden lassen sollte (nach einigen Übersetzungen: daß ihr die Haare abgeschnitten werden sollten).
Das ist eine relativ starke Sprache, die uns nachdenklich machen sollte. Der Apostel Paulus ist normalerweise voller Sanftmut und Takt in seinen Ermahnungen – wenn er hier so ernst wird, bedeutet das nicht, daß diese Sache dem Herrn wichtig ist?
Eine Einladung zum Stillewerden und Nachdenken
Über diese Verse lesen viele heutige Leser rasch und vielleicht etwas befremdet hinweg. Aber das wird der Absicht des Geistes Gottes nicht gerecht, der diesen Punkt recht deutlich und schmerzhaft zur Sprache bringt. Es wäre heilsam, wenn wir alle – gläubige Frauen wie Männer – über diese inspirierten Aussagen in Ruhe und betend nachdenken würden. Wir wollen hier niemandem Vorwürfe machen, niemanden bedrängen, sondern einfach dazu ermuntern, das Geschriebene ernst zu nehmen und sich darüber im Klaren zu werden, was es für uns heute bedeutet. Jede Leserin, jeder Leser möge diese Dinge vor Gott im Herzen und Gewissen bewegen.
Besagen diese Gottesworte nicht, daß eine gläubige Frau, die ihr Haupt nicht bedeckt, wenn Gläubige zusammenkommen, etwas Unanständiges, Entehrendes und Schändliches tut? Haben wir jemals ernsthaft darüber nachgedacht, was uns hier von unserem Herrn gesagt wird?
Haben die vielen Schwestern, die keine Kopfbedeckung tragen oder sie irgendwann einmal abgelegt haben, nachdem sie sie früher einmal getragen hatten, sich vor Gott überlegt, wie diese Unbedecktheit vom Herrn und den anwesenden Engeln angesehen wird? In diesen Versen geht es ja nicht nur um die Empfindungen der Menschen, sondern Gott macht deutlich, daß Er die Unbedecktheit in diesen Situationen ebenfalls als schändlich und entehrend empfindet!
Haben die vielen gläubigen Männer, die es zulassen oder womöglich selbst noch fördern, daß ihre Frauen und die Schwestern in der Gemeinde die Kopfbedeckung ablegten oder nie eine trugen, sich klar gemacht, was das eigentlich bedeutet? Könnte es sein, daß ihre unbedeckten Frauen sie jede Woche in der Gemeinde entehren? Und daß dasselbe passiert, wenn sie sich zur Familienandacht treffen, ohne daß die Frau ihr Haupt bedeckt? Könnte es sein, daß eben das ein Grund dafür ist, daß es ihnen womöglich im Gebet und Dienst am Wort an Vollmacht und Segen mangelt?
Die vielen Brüder, die ihre Frauen ohne Bedenken unbedeckt in die Gemeinde gehen lassen oder sie sogar darin bestärken, mögen sich einmal fragen: „Wärst du bereit, mit bedecktem Kopf an der Gemeindeversammlung teilzunehmen und so zu beten und zu weissagen?“
Interessanterweise hat kaum ein gläubiger Mann die Freiheit, mit bedecktem Haupt die Gemeindeversammlungen zu besuchen, auch dann nicht, wenn er selbst vielleicht nicht öffentlich betet oder weissagt. Nun, ist das eine grundlegende Ordnung Gottes, die auch in den Gemeindeversammlungen beachtet werden sollte, oder nicht?
Haben die Frauen, die die Kopfbedeckung nie ernst nahmen oder wieder ablegten, recht bedacht, was dies für ihre Beziehung zu ihrem Herrn bedeuten könnte? Könnte es sein, daß ihr Herr und Erlöser durch diese Mißachtung Seines Gebotes betrübt ist? Schlimmer noch, könnte es sein, daß die gläubigen Frauen auch Christus, ihr höheres und eigentliches Haupt, entehren, wenn sie sich nicht bedecken? Könnte es sein, daß die Kopfbedeckung auch ausdrückt, daß die Frau sich unter die Autorität des Herrn Jesus Christus unterordnet? Könnte es sein, daß unser Herr deshalb so eindringlich Seinen Willen kundmacht, daß die Frauen ihr Haupt bedecken sollen?
Es wäre doch wirklich wichtig, daß jeder Leser und jede Leserin dieser Schrift vor Gott darüber still wird und danach fragt, was Gottes Sicht und Wille in bezug auf diese Ordnung ist. Manche werden sagen: „Das ist doch übertrieben! Wenn eine Frau das Gefühl hat, daß es für sie in Ordnung ist, unbedeckt zu sein, dann soll man sie doch in Ruhe lassen!“
Ach, wie leicht sind unsere Empfindungen vom Fleisch, vom Weltgeist geleitet statt von Gottes Geist! Wenn wir nur nach unserem Empfinden gingen und nicht das Wort Gottes bewußt als unseren Maßstab akzeptieren würden, dann sähe unser Christenleben wahrscheinlich sehr beschämend aus!
Wenn auch nur die Gefahr besteht, daß das Unbedecktsein der Frau sie selbst und auch ihren Mann und Christus als ihr Oberhaupt entehren könnte – wäre es da nicht das Allerbeste, diese Kopfbedeckung konsequent zu tragen, wo immer Gläubige zusammenkommen? Sollte es nicht unser Herzensanliegen sein, dies treu zu tun, auch wenn wir dafür von anderen belächelt oder gar angegriffen werden? Sollten wir es nicht lieber zu oft tun als zu selten?
Sollten nicht unsere Zusammenkünfte zuhause, unsere Gebetskreise und Hauskreise, unsere Gemeindeversammlungen und Bibelkonferenzen den Herrn ehren dadurch, daß sich möglichst jede Frau bei diesen Zusammenkünften treu bedeckt? Was verlieren wir durch einen solchen einfältigen Gehorsam, selbst wenn er ein wenig „übers Ziel hinausschießen“ sollte? Was verlieren wir andererseits, wenn wir die Bedeckung des Hauptes versäumen oder gar bewußt unterlassen?
Manche Christen (etwa aus „Brüdergemeinden“) werden vielleicht einwenden: „Nun, unsere Frauen beten und weissagen nicht in den Gemeindeversammlungen; deshalb brauchen sie auch ihr Haupt nicht zu bedecken!“. Doch beten die Schwestern nicht mit, wenn sie zu den Gebeten in der Gemeinde „Amen!“ sagen? Sind nicht auch die geistlichen Lieder, die unsere Schwestern ganz zu Recht mitsingen, gesungene Gebete oder aber gesungene Weissagung zur Erbauung der Mitgeschwister?
Und ist die Kopfbedeckung wirklich nur dort von Gott gewollt, wo Frauen auch beten und weissagen, und nicht vielmehr immer dann, wenn sich Gläubige um Christus versammeln? Genau das lehren uns nämlich die folgenden Verse, wenn wir sie sorgfältig betrachten.
7 Denn der Mann darf das Haupt nicht bedecken, weil er Gottes Bild und Ehre ist; die Frau aber ist die Ehre des Mannes. 8 Denn der Mann kommt nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann; 9 auch wurde der Mann nicht um der Frau willen erschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen. 10 Darum soll die Frau [ein Zeichen der] Macht (od. Vollmacht, Autorität) auf dem Haupt haben, um der Engel willen.
Die Bedeutung der Kopfbedeckung für Mann und Frau
Im Vers 7 wird nun der Verweis auf Gottes Autoritätsordnung, der schon im Vers 2 gegeben wurde, aufgegriffen und erweitert. Der Mann soll dann sein Haupt nicht bedecken, weil er als Abbild und Ebenbild Gottes in der Stellung der Autorität ist. Diese Bezeichnung „Gottes Bild“ verweist ziemlich deutlich auf den Schöpfungsbericht: „Und Gott schuf den Menschen (ha-Adam) in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn“ (1Mo 2,27).
Der Mann repräsentiert Gott in der Gemeinde; deshalb soll er es sein, der leitet und lehrt (je nachdem, wie er begabt und berufen ist, aber immer ein Mann, wenn die Versammlung Männer und Frauen umfaßt). Dabei aber darf er sein Haupt nicht bedecken, weil er sonst symbolisch bezeugen würde, daß Gott jemandem untergeordnet sei.
Die Frau aber soll dann ihr Haupt bedecken, denn sie ist die Ehre (oder Herrlichkeit) des Mannes. Das kann verschieden verstanden werden. Zunächst meint es, daß die Frau in ihrer willigen Unterordnung unter den Mann ihn ehrt, was sie durch die Kopfbedeckung zeichenhaft tut. Sie bedeckt also ihr Haupt, um damit den Mann in seiner von Gott verliehenen Autoritätsstellung zu ehren; wenn sie das unterläßt, entehrt sie ihn.
Ein anderer durchaus stimmiger Gedanke geht dahin, daß die Ehre des Mannes in der Versammlung, die vor dem Angesicht Gottes zusammenkommt, bedeckt sein und nicht offenbar werden soll. Die Bedeckung des Hauptes der Frau ist in jedem Fall ein Zeichen ihrer schöpfungsgemäßen Stellung als Gehilfin des Mannes, die ihm untergeordnet ist.
Das hat nichts mit Sitten oder griechischer oder jüdischer Kultur zu tun, sondern wird in V. 8-9 mit der Schöpfungsordnung Gottes und der besonderen Autoritätsstellung des Mannes begründet. Diese war von vorneherein angelegt und nicht etwa eine Folge des Sündenfalles, wie manche meinen.
Diese Unterordnung unter den Mann und damit unter die Autoritätsordnungen Gottes symbolisiert die Kopfbedeckung, die auf dem Haupt und damit über dem Haar liegt (so bezeichnet es das griechische Wort für „bedecken“, kata-kalypto, was bedeutet „von oben herab verhüllen, zudecken“). Sie drückt aus: „Ich habe eine (sichtbare) Autorität über mir, der ich mich unterordne – nämlich meinen Mann und die Brüder der Gemeinde“. Sie drückt auch aus: „Ich ordne mich der Autoritätsordnung Gottes und meinem Oberhaupt – Christus – unter“. Und zugleich drückt sie nach Epheser 5 auch symbolisch aus: „Als Abbild der Gemeinde bezeuge ich, daß diese Gemeinde sich Christus als dem Haupt der Gemeinde unterordnet“.
Dieses Zeugnis sollte selbstverständlich auch bei den allgemeinen Gemeindeversammlungen (üblicherweise Sonntagsgottesdienst bzw. Bibelstunde / Gemeindegebet) abgelegt werden, bei denen die Frauen schweigen.
An dem Gebot des Unbedecktseins für den Mann des Mannes läßt sich das viel leichter aufzeigen, und da wird jeder zustimmen, weil dieses Gebot den heutigen Männern nichts Besonderes auferlegt (bei den „Judenchristen“, die deswegen mit der Tradition der Kippa brechen müßten, sehen wir übrigens, daß auch viele Männer den Gehorsam verweigern, wenn sie einen Preis dafür bezahlen müßten). Kaum jemand wird behaupten, ein Mann, der nicht betet oder weissagt, könnte in einem Gottesdienst sein Haupt bedecken.
Die Berufung auf Gottes Schöpfungsordnung
In den Versen 8 und 9 wird dieses Zeichen der Unterordnung der Frau unter die Autorität des Mannes noch einmal aus Gottes Schöpfungshandeln und damit auch Gottes Schöpfungsordnung heraus begründet. Es ist Ausdruck von Gottes bewußter Absicht und von der von Gott gewollten Vorrangstellung des Mannes, daß er zuerst geschaffen wurde.
Der Erste hat den Vorrang – diesen Gedanken finden wir im Neuen Testament in bezug auch Christus geschrieben, und der Mann ist ja ein Abbild des Christus, wie Epheser 5 zeigt.
Dieser ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene, der über aller Schöpfung ist. Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: Alles ist durch ihn und für ihn geschaffen; und er ist vor allem, und alles hat seinen Bestand in ihm. Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde, er, der der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem der Erste sei. (Kol 1,15-18)
Die Frau kommt aus dem Mann, aus seiner Rippe, das bedeutet, daß sie ihm angehört, ihm zugeordnet und auch in gewisser Weise von ihm abhängig ist. Die Frau wurde bewußt als Gehilfin des Mannes erschaffen, für den Mann, um ihm zu dienen und zu helfen; das beinhaltet eine Stellung der Unterordnung, aber nicht der Minderwertigkeit.
Die tiefere geistliche Absicht hinter dieser Autoritätsordnung wird uns, wie wir schon gesehen haben, im Epheserbrief geoffenbart; Der Mann hat den Vorrang, weil er ein Abbild auf Christus ist; die Frau wurde aus ihm und für ihn geschaffen, weil sie ein Abbild der Gemeinde ist. Wir wollen uns diese Worte noch einmal vor Augen führen:
22 Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem Herrn; 23 denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist; und er ist der Retter des Leibes. 24 Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem. (…)
30 Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. 31 »Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«. 32 Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde.
Diese beiden Verse lehren uns also, daß die Autoritätsstellung des Mannes und die Unterordnung der Frau Teil von Gottes ursprünglicher und überzeitlich gültiger Schöpfungsordnung sind. Sie wurde noch vor dem Sündenfall so festgelegt und wird erst in der Heilsvollendung aufgehoben sein, wenn in Christus nicht mehr Mann noch Frau sein wird, sondern alle Söhne Gottes sind (vgl. Gal 3,25-28).
Es ist daher eine schlimme und wissentliche Verdrehung von Gottes Wort, wenn moderne Ausleger diese Ordnung als Folge des Sündenfalls oder als „kulturell bedingt“ und heute nicht mehr gültig hinstellen. Sie lösen damit Gottes Wort auf und machen es durch ihre eigenmächtigen Gedankenkonstruktionen ungültig. Wie ernst ist das! Niemals sollten wir uns verleiten lassen, solchen leichtfertigen Verführern zu folgen.
Siehe, ich komme über diejenigen, spricht der HERR, die Lügenträume weissagen und sie erzählen und mit ihren Lügen und ihrem leichtfertigen Geschwätz mein Volk irreführen, während ich sie doch nicht gesandt und ihnen nichts befohlen habe, und sie diesem Volk auch gar nichts nützen!, spricht der HERR. (…)
Aber die »Last des HERRN« sollt ihr nicht mehr erwähnen; denn jedem Einzelnen wird sein eigenes Wort zur Last werden, denn ihr verdreht die Worte des lebendigen Gottes, des HERRN der Heerscharen, unseres Gottes! (Jer 23,32-36)
Die Kopfbedeckung der Frau als Zeugnis vor den Engeln
Eine der bedeutendsten Aussagen des ganzen Abschnitts finden wir im Vers 10: „Darum soll die Frau [ein Zeichen der] Macht (gr. exousia) auf dem Haupt haben, um der Engel willen“.
Die gläubigen Frauen (und das betrifft sie alle, auch unverheiratete, weil das Wort gynè in diesem Text das allgemeine Wort für „Frau“ im Gegensatz zu „Mann“ ist) sollen ihr Haupt bedecken, wenn Kinder Gottes um den Herrn versammelt sind, weil die Engel Zeugen dieses Zusammenseins sind und ihnen die Macht und Autorität des Christus und die Unterordnung der Frauen unter diese Autorität demonstriert werden soll.
Die Kopfbedeckung signalisiert, daß die Frauen anerkennen, daß sie eine Autorität über sich, über ihrem eigenen Haupt, haben, und daß sie sich dieser Autorität bewußt unterordnen. Unser Herr Jesus Christus ist diese Autorität, denn Er hat verkündet: „Mir ist gegeben alle Macht (exousia) im Himmel und auf Erden“ (Mt 28,18).
Wenn eine Frau ihr Haupt bedeckt, bezeugt sie zeichenhaft, daß sie die Autorität des Christus als ihres Oberhauptes und die Autorität des Mannes als ihres unmittelbaren Hauptes anerkennt und sich bewußt unter sie stellt. Die Kopfbedeckung ist für uns im Alltagsleben ein Schutz (vor Regen oder Sonnenhitze), und das ist sie auch geistlicherweise, wenn die damit ausgedrückte Haltung der Unterordnung echt ist.
Deshalb ist die Kopfbedeckung ein Zeichen der Unterordnung der Frau unter eine über ihr stehende Autorität, was auch die allermeisten Bibelausleger anerkennen. Symbolisch kommt das dadurch zum Ausdruck, daß sie, im Gegensatz zum Schleier, der das Haupt der Frau rundum umhüllt, oben auf dem Haupt über dem Haar getragen werden soll, wie auch der Begriff der Bedeckung selbst signalisiert (kata-kalyptò = von oben herab bedecken). Das kann durch ein Kopftuch oder einen Hut geschehen; wichtig ist nur, daß das Haupthaar bedeckt ist.
Einige moderne Ausleger meinen, die Kopfbedeckung als Zeichen der Autorität und Vollmacht der Frau selbst umdeuten zu können, als eine Art Selbstermächtigung, aber dieser Gedanke widerspricht direkt und völlig dem Inhalt der vorhergehenden Verse, der gerade die Unterordnung der Frau unter den Mann lehrt.
Der Gedanke der „Selbstermächtigung“ ist im Grunde feministisch und widerspricht gerade der Weisung Gottes in 1. Timotheus 2,12, daß die Frau nicht eigenmächtig Autorität gegenüber dem Mann beanspruchen darf (authenthein).
Dieses Zeugnis der Unterordnung nun, so lehrt uns Vers 10, soll die Frau als Zeichen der Autorität des Christus und des Mannes über sie in der Gemeindeversammlung tragen „um der Engel willen“. Das ist eine ganz wichtige und grundlegende Aussage, deren Sinn wir sorgfältig ergründen müssen, anstatt den Vers rasch beiseitezuschieben, wie dies manchmal geschieht.
Diese Aussage weist uns darauf hin, daß die Engel uns sehen und beobachten, wenn wir als Gläubige zusammenkommen. Wir erfahren etwas Ähnliches von den heiligen Engeln Gottes in Lukas 15,10, wo deutlich wird, daß die Engel Gottes es sehen, wenn ein Sünder auf Erden Buße tut, und sich darüber freuen.
Die Kinder Gottes als Schauspiel für die Engel
Der Apostel Paulus sagt uns in 1. Korinther 4,9 etwas Bemerkenswertes: „denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden, sowohl Engeln als auch Menschen“. Das bedeutet: Er ist sich bewußt, daß auch die Engel zusehen, wie er dem Herrn dient, wie er leidet und ringt und betet und glaubt. Sein Leben und Dienen findet sozusagen auf einer öffentlich für die Engel zugänglichen Bühne statt, gleichsam in einer Arena, wo die Engel sehen, was er tut.
Das wird bestätigt von der Aussage des Apostels Paulus in 1. Timotheus 5,21: „Ich ermahne dich ernstlich vor Gott und dem Herrn Jesus Christus und den auserwählten Engeln, daß du dies ohne Vorurteil befolgst und nichts aus Zuneigung tust!“ Das setzt voraus, daß die auserwählten Engel Zeugen des Dienstes von Timotheus waren.
Wenn wir darüber mehr erfahren wollen, dann stoßen wir auf die Aussage in Epheser 3,10-11, die wir oben schon erwähnten: „… damit jetzt den Fürstentümern und Gewalten in den himmlischen [Regionen] durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes bekannt gemacht werde, nach dem Vorsatz der Ewigkeiten, den er gefaßt hat in Christus Jesus, unserem Herrn …“.
Demnach ist die Gemeinde ein Zeugnis für die mannigfaltige Weisheit Gottes auch vor den Mächten und Gewalten der unsichtbaren Welt, und um dieser Engel willen – hier dürften die bösen wie die guten Engel gemeint sein, aber der Sprachgebrauch von Epheser 3 verweist eher auf die abgefallenen Engel, die auch an anderen Stellen so genannt werden (vgl. u.a. Röm 8,38; Eph 1,21; 2,2; 6,12; Kol 1,13.16; 2,10.15).
Wenn also die Gemeinde zusammenkommt, dann möchte Gott, daß die Frauen in der Gemeindeversammlung den zusehenden Engeln zeigen, daß sie sich dem Mann und Christus unterordnen. Gott will, daß sie das demonstrieren, indem sie eine Kopfbedeckung tragen, sodaß die Engel sehen, daß die weisen Ordnungen Gottes eingehalten werden.
Schlußfolgerungen für das Tragen der Kopfbedeckung
Das Tragen der Kopfbedeckung geschieht, wenn wir die Lehre von 1. Korinther 11 und besonders den Vers 10 beachten, am folgerichtigsten während der ganzen Zeit, in der die Gemeinde sich versammelt, nicht nur während der Gebetszeiten.
In manchen Kreisen der „Brüdergemeinden“ gibt es Ausleger, die behaupten, in den Gemeindeversammlungen müßten die Frauen ihr Haupt gar nicht bedecken, weil sie ja nicht öffentlich beten und weissagen würden; solche Ausleger sprechen dem ganzen Abschnitt jeden Bezug zur Gemeinde ab und beschränken ihn auf Gebetskreise oder häusliche Treffen. Das ist aber unzutreffend, wie wir gesehen haben:
* Die Verse 4-10 verweisen darauf, daß der Apostel neben der Sondersituation, die in einem Gebetskreis auftrat, Grundsätze lehrt, die für die allgemeinen Gemeindeversammlungen auch gelten; auch wenn die Schwestern dort nicht selbst laut beten und weissagen, beten sie doch innerlich mit und sagen „Amen“, sie singen Lieder laut mit, die Gebete und Weissagungen enthalten; sie sollten ihre Ehre und die Ehre des Mannes in der Gegenwart Gottes nicht sichtbar werden lassen, und schließlich: gerade in den allgemeinen Gemeindeversammlungen sind die Engel als Zeugen anwesend, die das Zeugnis der Kopfbedeckung sehen sollten.
* Eine solche „freizügige“ Auslegung wird auch dem Umstand nicht gerecht, daß der Geist Gottes der Kopfbedeckung der Frau gerade in dem Brief der Gemeindeordnungen einen solch gewichtigen Platz einräumt. Zudem zeigt die Erfahrung: Wenn Schwestern, durch diese Lehren „ermutigt“, die Kopfbedeckung in den Gemeindeversammlungen aufgeben, dann bedecken sie in den allermeisten Fällen ihr Haupt auch nicht in Gebetsversammlungen oder sonst irgendwo. Eine Lehre, die ein klares Gebot Gottes so umdeutet, daß es am Ende nirgendwo mehr gehalten wird, ist nicht biblisch und kann Gott nicht wohlgefällig sein.
Dagegen erscheint es am besten und dem Sinn des Verses 10 am angemessensten, wenn die Kopfbedeckung ständig während aller Gemeindeversammlungen (Gottesdienste) getragen wird, und dementsprechend auch bei Hauskreistreffen, Gebetstreffen, Konferenzen u.ä.
* Um für Gott ein klares Zeugnis vor den Engeln abzulegen, die jede Gemeindeversammlung beobachten, ist das Tragen während der ganzen Zeit – Brotbrechen, Wortverkündigung sowie Gemeindegebet und Wortbetrachtung in der Bibel und Gebetsstunde – die konsequenteste Vorgehensweise. Die Engel sehen die ganze Zeit zu, wenn die Gemeinde versammelt ist, also ist es auch angemessen, das Zeugnis der Kopfbedeckung während der ganzen Zeit zu praktizieren.
* Manche Frauen tragen die Kopfbedeckung nur während des Brotbrechens und während der Gebete, aber nicht mehr während der Wortverkündigung, dann setzen sie sie ab. Es ist auf der einen Seite lobenswert, wenn sie es bei den zuerst erwähnten Gelegenheiten tragen, das sollten wir anerkennen. Das Zeugnis der Kopfbedeckung als Unterordnung und Anerkennung der göttlichen Autoritätsordnung ist jedoch gerade dann auch wichtig, wenn ein Bruder oder mehrere Brüder das Wort verkündigen und auslegen. Auch dann sollte die Unterordnung der Gemeinde unter Christus, der durch den Bruder reden möchte, bezeugt werden. Dieses Zeugnis ist auch eine Ermutigung für die Brüder, die den Dienst am Wort tun; wir dürfen erwarten, daß der Geist Gottes ihnen desto mehr Freimütigkeit und Vollmacht gibt.
* Meines Erachtens sind auch die Lieder, die unsere Schwestern mitsingen, gesungene Gebete bzw. gesungen Weissagung (zur Erbauung, Ermahnung und Tröstung). Es ist folgerichtig, wenn die Frauen solche Lieder mitsingen, denn sie sind ja keine eigenständige Äußerung, sondern das von einem Bruder vorgeschlagene Lied wird stimmlich wiedergegeben. Dieses Mitsingen ist also keine Verletzung des Schweigegebots von 1. Korinther 14,34. Aber dennoch tragen viele Lieder den Charakter von Gebeten, und andere dienen der Erbauung; auch die Teilnahme der Schwestern am Gesang spricht dafür, daß sie ihr Haupt während der Gemeindeversammlungen bedecken sollten. Auch das innerliche Mitbeten der Frauen und das Amen zu den Gebeten der Brüder während der Gemeindeversammlung sprechen dafür, das Haupt während der Versammlungen zu bedecken.
Hier wollen wir bemerken, daß einige gläubige Frauen sich so geführt sehen, die Kopfbedeckung ständig zu tragen, auch im Alltag. Das ist durch die Lehre von 1. Korinther 11 nicht unmittelbar vorgeschrieben, aber es ist sicher als persönliche Gewissensentscheidung anerkennenswert und gewiß dem Herrn wohlgefällig, wenn es für Ihn getan wird.
Manche Ausleger verstehen diesen Vers 10 „um der Engel willen“ auch in dem Sinn, daß die gefallenen Engel die Möglichkeit haben, ungehorsamen Frauen, die dieses Zeichen der Unterordnung unter Gottes Autorität nicht tragen, zu schaden, sie zu verführen oder zu belasten. Diese Gefahr kann nicht ohne weiteres von der Hand gewiesen werden, auch wenn darüber nicht mehr gesagt wird.
11 Doch ist im Herrn weder der Mann ohne die Frau, noch die Frau ohne den Mann. 12 Denn gleichwie die Frau vom Mann [kommt], so auch der Mann durch die Frau; aber alles [kommt] von Gott.
Hier wird noch einmal deutlich gemacht, daß die Autoritätsstellung des Mannes nicht irgendeine wesensmäßige Überlegenheit beinhaltet. Geistlich gesehen, vor Gott, sind Mann und Frau eins und gleich wertvoll vor dem Herrn. Wir wollen uns diesen Grundsatz nochmals in Erinnerung rufen:
… denn ihr alle seid durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus; denn ihr alle, die ihr in Christus hinein getauft seid, ihr habt Christus angezogen. Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus. (Gal 3,26-28)
Aber solange wir noch um Fleisch sind und die Gemeinde hier auf Erden ist, gelten in ihr bestimmte Ordnungen der Autorität, die erst im Himmel abgetan sein werden. Sie zu mißachten wäre Vermessenheit und Auflehnung gegen Gott. Gottes Autoritätsordnungen sollen wir als gläubige Christen respektieren, sei es die weltliche Obrigkeit in ihren Aufgaben (vgl. Röm 13,1-7), die berufliche Autoritätsstruktur (vgl. Eph 6,5-9; Kol 3,22; Tit 2,9-10), sei es die Eheordnung (Eph 5,22-33; Kol 3,18-19; Tit 2,4-5; 1Pt 3,1-7) oder eben die Gemeindeordnung.
d. Abschließende Ermahnung zum Gehorsam
gegen Gottes Ordnung: 1. Korinther 11,13-16
Nun appelliert der Apostel an das geistliche Urteil der Korinther, um ihnen nochmals das Ungehörige vor Augen zu stellen, das geschieht, wenn eine Frau ohne Kopfbedeckung zu Gott betet:
13 Urteilt bei euch selbst, ob es schicklich ist, daß eine Frau unbedeckt zu Gott betet! 14 Oder lehrt euch nicht schon die Natur, daß es für einen Mann eine Unehre ist, langes Haar zu tragen? 15 Dagegen ist es für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar trägt; denn das lange Haar ist ihr anstelle eines Schleiers gegeben.
Diese Verse haben manche Christen zu der Schlußfolgerung verleitet, das lange Haar selbst sei die Kopfbedeckung, die Gott wolle, und sie brauche nicht noch ein Tuch oder eine Bedeckung darüber tragen. Doch das ist hier nicht gemeint.
Das lange Haar ist nicht anstelle der Kopfbedeckung gegeben (hierfür wird ein ganz anderes Wort verwendet, das die Bedeckung von oben signalisiert, nämlich kata-kalypto = von oben herab verhüllen), sondern als Schleier (peri-boleion, Umwurf, Umhang, Schleier, d.h. eine Umhüllung um das Gesicht und den Oberkörper), hinter dem sie ihr Gesicht schamhaft verhüllen kann, wenn es nötig sein sollte. Gott hat die Frau also so erschaffen, daß sie von Natur aus eine gewisse Schamhaftigkeit und innere Zurückhaltung hat, anstatt kühn nach vorne zu treten und wie ein Mann unbedeckt aufzutreten.
Es ist auch deshalb ein Irrtum, zu meinen, das Haar der Frau sei die erforderliche Bedeckung, weil sonst ja die Männer auch bedeckt wären, wenn sie ihr Haar nicht zur Glatze scheren. Nein, es geht in beiden Fällen um eine Bedeckung, die auf und über dem Haupthaar getragen wird, also Tuch, Mütze, Hut usw.
Nebenbei sei hier betont, daß Gottes Wort uns hier ganz deutlich zeigt, daß langes Haar für Männer Gott nicht wohlgefällig ist, sondern eine Unehre. Wir Männer sind von Gottes Wort gelehrt, unsere Haare kurz zu schneiden. Umgekehrt lehrt das Wort Gottes ganz deutlich, daß es Gott wohlgefällig ist, wenn eine Frau ihr Haar lang wachsen läßt, anstatt es abzuschneiden.
Sie soll ihr langes Haar aber nicht für die Umwelt frei zur Schau stellen, sondern es ordnen und in der Gemeinde bedecken. Sie zeigt ihre Ehre oder Herrlichkeit ihrem eigenen Mann und auch ihrem Gott, der ihr das lange Haar gegeben hat und sich daran erfreut, aber nicht in der Gemeinde oder in der Öffentlichkeit vor den Augen anderer Männer.
Zum Abschluß ermahnt der Apostel gewisse Gemeindeglieder in Korinth, die offenkundig in dieser Frage anderer Meinung waren und diese falsche Auffassung auch gegenüber der Autorität des Apostels aufrechterhielten. Wieviel mehr lehnen sich heute viele Christen gegen die klare und offenkundige Lehre der Bibel auf und wollen die göttlichen Ordnungen abschaffen oder nach ihrem Gutdünken umdeuten!
16 Wenn aber jemand rechthaberisch sein will — wir haben eine solche Gewohnheit nicht, die Gemeinden Gottes auch nicht.
Gewisse Theologen haben aus diesem Vers geschlossen, der Apostel hätte die ganze Zeit gegen das Tragen einer Kopfbedeckung argumentiert oder würde mit diesen Worten nun das Tragen der Kopfbedeckung jedem freistellen. In diesem Sinn wurde auch der Satz „Urteilt bei euch selbst“ in V. 13 dahingehend verdreht, als sei die Kopfbedeckung ganz dem eigenen Ermessen des Einzelnen überlassen.
Das ist eine dreiste Fehldeutung des ganzen Abschnittes wie auch seiner letzten Worte. Ganz im Gegenteil stellt der Apostel fest, daß alle Gemeinden Gottes die Kopfbedeckung so handhabten, wie er es dargestellt hat, und daß es darüber bei ihnen keine Dispute gab.
Der Apostel warnt ernstlich vor dem streitsüchtigen Debattieren und Umdrehen der apostolischen Anweisungen, dem er immer wieder in seinem Dienst begegnete, und das heute noch viel stärker unter solchen Christen verbreitet ist, die dem Wort Gottes einfach nicht gehorchen wollen und deshalb so lange herumdiskutieren, bis sie einen Vorwand gefunden haben, weshalb sie nicht gehorsam sein müssen.
Dieser Geist war in Korinth recht verbreitet, so daß der Apostel im 14. Kapitel, wieder an einem strittigen Punkt der Frauenfrage, sagen muß:
Oder ist von euch das Wort Gottes ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gekommen? Wenn jemand glaubt, ein Prophet zu sein oder geistlich, der erkenne, daß die Dinge, die ich euch schreibe, Gebote des Herrn sind. Wenn es aber jemand mißachten will, der mißachte es! (1Kor 14,36-38)
Möge der Herr es schenken, daß wir nicht zu den rechthaberischen Verdrehern der göttlichen Ordnungen gehören, sondern zu denen, die das Wort Gottes bewahren, um es zu tun!
4. Ermutigung zum treuen Zeugnis für unseren Herrn
Wir sind uns dessen bewußt, daß die biblische Lehre über die Stellung der Frau in der Gemeinde und besonders auch über die Kopfbedeckung vielen gläubigen Frauen von heute Mühe macht und daß bei manchen zunächst einmal einiges an Unwillen und Widerstand aufkommt, wenn solche Fragen angeschnitten werden.
Das geistliche Kampffeld der Frauenfrage in der Endzeit
Wir wollen uns bewußt machen, daß um die gottgewollte Stellung der Frau in dieser gesetzlosen letzten Zeit ein gewaltiger geistlicher Kampf tobt. Der feministische Zeitgeist, zahllose weltliche Frauen und leider auch manche christliche Frauen behandeln eine gottesfürchtige Frau, die sich noch zu Gottes Ordnungen der Unterordnung, der Züchtigkeit, der Weiblichkeit hält, mit Ablehnung, Spott und Verachtung.
Es kostet heute Kraft und Mut, den Weg der Christusnachfolge als gläubige Frau zu gehen, und leider bekommen viele Frauen dabei auch zuwenig Unterstützung von ihren eigenen Ehemännern oder auch von Gemeindeältesten und Mitgeschwistern.
Gerade für viele junge Christinnen ist es sicherlich schwierig, ein Ja zu Gottes diesbezüglichen Ordnungen zu finden. Sie widersprechen total dem Frauenbild, das sie in der Schule und Ausbildung gelernt haben und das sie durch ihre weltliche Umgebung mehr oder weniger stark geprägt und beeinflußt hat.
Die junge Frau in der Welt von heute ist selbstbewußt und zeigt Stärke, sie tritt rhetorisch geschult auf und weiß sich durchzusetzen; sie ist an Gleichberechtigung mit dem Mann gewöhnt und spielt vielleicht ganz gerne manchmal ihre Überlegenheit über ihn aus. In solchen Rollenmustern bewegt sich manche junge Christin zumindest in ihrem beruflichen Umfeld auch.
Was für ein Gegensatz zu dem Ideal einer christlichen Frau, das heute unter dem Etikett „Kinder, Küche, Kirche“ angegriffen und verspottet wird! Die Bibel leitet junge gläubige Frauen an, „ihre Männer und ihre Kinder zu lieben, besonnen zu sein, keusch, häuslich, gütig, und sich ihren Männern unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird“ (Tit 2,4-5). Wie absolut gegensätzlich zum heutigen weltlichen Bild einer Frau ist die Aussage von Gottes Wort!
Gleicherweise sollen auch die Frauen sich ihren eigenen Männern unterordnen, damit, wenn auch etliche sich weigern, dem Wort zu glauben, sie durch den Wandel der Frauen ohne Wort gewonnen werden, wenn sie euren in Furcht keuschen Wandel ansehen.
Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein, Haarflechten und Anlegen von Goldgeschmeide oder Kleidung, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist. Denn so haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten, wie Sarah dem Abraham gehorchte und ihn »Herr« nannte. (1Pt 3,1-6)
Ermutigung zu bewußtem Gehorsam gegenüber Gottes Ordnungen
Wir wollen unsere Schwestern ermutigen und für sie im Gebet einstehen, daß sie durch ihre persönliche Beziehung zu ihrem Herrn und Retter Jesus Christus die Kraft und die Entschlossenheit empfangen, gegen den heutigen Zeitgeist zu leben und sich durch Gottes Geist umgestalten und erneuern lassen, damit sie immer mehr dem ähnlich werden, was Gottes Wort ihnen vor Augen führt.
Das kann nicht durch äußerlichen Zwang geschehen, sondern Gott möchte bei ihnen erreichen, daß ihr Gehorsam nicht nur äußerlich ist, sondern aus einem Christus ergebenen, geheiligten Herzen kommt. Gott erwartet allerdings völlig zu recht, daß Seine Ordnungen in Seinem Haus, der Gemeinde, respektiert und eingehalten werden (vgl. 1Tim 3,15).
Deswegen wollen wir betonen: Einerseits ist es richtig, wenn Schwestern ihr Haupt bedecken, auch wenn sie noch keine volle Einsicht in das Warum haben; wir sind Gottes Geboten einfach Gehorsam schuldig, auch wenn wir ihren Sinn noch nicht völlig verstanden haben, weil Gott GOTT ist. Andererseits ist es sehr wichtig, daß jede Schwester diese Fragen vor dem Herrn bewegt und ihr Verhältnis zu den Ordnungen Gottes im Gebet und Nachsinnen über Gottes Wort klärt.
Das Endziel Gottes mit Seinen Kindern ist immer bewußter, williger Gehorsam aus Einsicht in Gottes Güte und Weisheit; doch Gottes Weg kann manchmal so verlaufen, daß Gott zuerst Gehorsam aus Glauben und Anerkenntnis Seiner Autorität erwartet, bevor die tiefere Einsicht und die Freudigkeit kommen. Aber letztlich ist der Herr erst dann verherrlicht, wenn wir aus bewußter Einsicht in Gottes Ordnung und williger Ergebung in Seine Wege gehorsam sind.
Solcher Gehorsam kommt nicht aus unserem Fleisch, sondern Gott gibt uns die Kraft Seines Geistes, damit wir Ihm so dienen, wie es Ihn ehrt und verherrlicht. Der Gehorsam, den Gott sucht, fließt aus der Liebe zu Gott und zu unserem Herrn Jesus Christus; er erhält seine Kraft aus der Einsicht in Gottes gute Wege und Ordnungen.
Wenn eine Frau, die dem Herrn Jesus nachfolgt, diese innere Haltung der Unterordnung und Ergebung in Gottes Willen zu einem gewissen Maß erlangt hat, wenn sie in Gottes Gedanken über die Frau eingedrungen ist und erkannt hat, daß sie wahrhaft gut und segensreich sind, egal, was die Welt sagt, dann ist es auch nicht schwer für sie, ihr Haupt zu bedecken und damit ihre Stellung der Gehilfenschaft, der Stille und Zurückhaltung im öffentlichen Dienst der Gemeinde anzunehmen.
Wir wollen aber anerkennen, daß dies heute für viele stark von der Welt geprägte Schwestern, besonders jüngere, mit einem schweren Kampf verbunden sein kann. Es ist sicherlich hilfreich, daß sie sich vor Gott in der Stille einmal Rechenschaft geben, woher die Abneigung gegen die Kopfbedeckung im tiefsten kommt.
Die Wurzel ist sehr oft ein Widerstand gegen die bewußte Demütigung, das öffentliche Bekenntnis zur Unterordnung, welche im Tagen der Kopfbedeckung zum Ausdruck kommen. Viele Schwestern bekennen dies freimütig, daß sie nicht „wie alte Omas aussehen“ wollten, daß sie einen Widerwillen letztlich auch gegen Gottes Ordnung für die Frau verspürten, bevor sie sich bewußt für die Kopfbedeckung entschieden.
Wir wollen unsere Schwestern ermutigen, ihr Eigenleben, wie es der Herr lehrt, bewußt zu verleugnen und in den Tod zu geben, damit sie erfüllt werden mit der Kraft des Heiligen Geistes, die es ihnen leichtmacht, die göttlichen Ordnungen zu bejahen und bewußt und freudig auszuleben.
Oder wißt ihr nicht, daß wir alle, die wir in Christus Jesus hinein getauft sind, in seinen Tod getauft sind? Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.
Denn wenn wir mit ihm einsgemacht und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein; wir wissen ja dieses, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, sodaß wir der Sünde nicht mehr dienen; denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde freigesprochen. (…) Also auch ihr: Haltet euch selbst dafür, daß ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn! (Röm 6,3-11)
Wir wollen für unsere Schwestern beten, daß Gott selbst ihnen den Adel echter biblischer Weiblichkeit offenbar macht, die Würde, die sie als Frauen Gottes gerade dann haben, wenn sie die Stellung der Unterordnung, der Zurückhaltung, der Stille und Ergebung vor Gott einnehmen. Nicht umsonst stellt uns Gottes Wort Sarah als Vorbild vor, und ihr Name bedeutet „Fürstin“ (vgl. 1Pt 3,5-6)!
Die geistliche Stärke einer Frau erweist sich eben nicht in Dominanz, Selbstbewußtsein, Mitreden und Mitherrschenwollen. Sie zeigt sich in der bewußten Ergebung, Sanftmut, Stille und Unterordnung, die ihnen als Beterinnen große Vollmacht bei Gott gibt und ihrem Vorbild, ihrer Ermunterung und ihrem seelsorgerlichen Rat eine besonders segensreiche Wirkung.
Unsere Schwestern sind gerade dann ein großer Segen für die ganze Gemeinde und verherrlichen ihren Erlöser, wenn sie ganz bewußt und freudig ihren von Gott gegebenen Platz einnehmen, wenn sie für die Brüder, für ihre eigenen Männer beten und diese fördern und ermutigen, ihnen den Rücken freihalten für den Dienst in der Gemeinde und ihre Führungsfähigkeiten stärken.
Immer wieder haben gläubige Frauen bezeugt, daß die bewußt getragene Kopfbedeckung für sie ein Schutz ist, der geistlichen Frieden und Geborgenheit vermittelt und die Vollmacht im Gebet stärkt. Sie ist aber, wenn sie bewußt getragen wird, auch ein Zeichen, das ganz gewiß den Segen und die Vollmacht der Verkündigungen und Gebetszeiten in der Gemeinde verstärkt und unserem Gott überaus wohlgefällig ist. Sie ist ein Weg, dem Herrn zu dienen und Ihn wirkungsvoll zu verherrlichen, gerade in unserer Zeit des Abfalls und der Gesetzlosigkeit.
Die Verantwortung der gläubigen Ehemänner
Hier möchten wir auch ein Wort an alle gläubigen Männer, besonders Ehemänner, richten. Vielen gläubigen Männern ist leider ihre Verantwortung, in der Familie das Haupt zu sein und auch in der Gemeinde die öffentlichen Dienste zu tun und an der Leitung der Gemeinde nach dem Maß ihrer Reife, ihrer Gaben und Berufung teilzunehmen, nicht genügend bewußt.
Leider geschieht es heute nur allzu oft, daß die gläubigen Männer in der Gemeinde und z.T. auch in ihrer Familie sich eher treiben lassen und passiv mitschwimmen und Anstrengungen und Konflikte scheuen, anstatt in einer geistlichen Weise die Verantwortung und die Führung zu übernehmen.
Die verheirateten Männer haben eigentlich auch die Verpflichtung vor Gott, ihre eigenen Frauen in den Ordnungen Gottes zu lehren und anzuleiten und auch dafür zu sorgen, daß sie diese Ordnungen bewußt einhalten. Dies soll durch Überzeugungsarbeit aufgrund des Wortes Gottes geschehen, damit die Schwestern wissen, weshalb sie diese Ordnung einhalten. Leider ist es manchmal so, daß die Ehemänner ihren Frauen das Tragen der Kopfbedeckung eher noch erschweren und diese Frage wegwischen, anstatt sie von der Bibel her zu studieren und ihre Ehefrauen zur Einhaltung von Gottes Ordnungen zu ermutigen.
Doch der Mann ist das Haupt der Frau, und jeder gläubige Mann wird einmal vor dem Herrn Jesus Christus an Seinem Preisrichterstuhl Rechenschaft geben müssen, wie er seine Frau geistlich angeleitet hat, auch in dieser Frage. Wenn wir Männer unserer Verantwortung als Haupt in Ehe und Gemeinde wirklich nachkommen, dann machen wir es unseren Frauen viel leichter, ihrerseits ihre gottgewollte Stellung einzunehmen. Wir sollten auch regelmäßig für unsere Frauen beten und sie immer wieder ermutigen, gegen den Zeitgeiststrom zu schwimmen und ein Zeugnis für Gott zu sein.
Die Kopfbedeckung in der örtlichen Gemeinde
Viele gläubige Frauen werden, wenn sie die Kopfbedeckung für sich persönlich annehmen und praktizieren wollen, zunächst in einem Umfeld sein, in dem dies niemand mehr oder kaum noch jemand tut. Da kostet es doppelten Mut, dem Wort Gottes gehorsam zu sein – aber unser Herr gibt dazu Kraft und Gnade.
Das hat auch meine liebe Frau erfahren, als sie vor vielen Jahren die Ordnung der Kopfbedeckung aus Gottes Wort für sich erkannte und dann einige Zeit die einzige Frau in unserer damaligen Gemeinde war, die ihr Haupt bedeckte. Sie tat es, um dem Herrn zu gefallen und dem Wort gehorsam zu sein, nicht um Menschen zu gefallen, und der Herr hat sie gesegnet.
Es ist m.E. nach dem oben ausgelegten Sinn insbesondere von 1. Korinther 11,10 wegen des Zeugnisses vor den Engeln am folgerichtigsten und erstrebenswert, wenn die Frauen ihre Kopfbedeckung in allen Gemeindeversammlungen durchgehend tragen, nicht nur während der Gebetszeiten, sondern gerade auch während der Wortverkündigung und ebenso auch auf Bibelkonferenzen, in Gebets- und Hauskreisen wie auch bei der Familienandacht und ähnlichen Gelegenheiten. Da wird der Herr jede einzelne Schwester auch führen, wenn sie auf Ihn hört.
Doch in der Gemeinde haben eigentlich auch die Ältesten und Verkündiger des Wortes eine Verantwortung vor Gott, für die Ordnungen Gottes einzustehen, auch wenn dies unpopulär ist, und sich für ihre Verwirklichung einzusetzen. Wenn sie dieser Verantwortung nicht nachkommen, können nur die einzelnen Schwestern ihre Sicht des Wortes bezeugen und ausleben.
Wenn verantwortliche Brüder in einem Kreis oder einer Gemeinde neu zur Erkenntnis gekommen sind, daß die Kopfbedeckung eine heute noch gültige biblische Ordnung ist, bedarf es gewiß vieler Geduld und Weisheit, intensiven Gebets und biblischer Lehre, um die Frauen von der Bedeutung und dem Wert dieser Ordnung zu überzeugen und sie für die Kopfbedeckung zu gewinnen. Dabei kann Hast, Druck und Zwang nur schaden; das Vorbild einzelner Schwestern kann dagegen viel Gutes bewirken.
Nur wenige Gemeinden sind heute noch auf dem geistlichen Stand, daß die Kopfbedeckung Teil der selbstverständlichen Gemeindeordnung ist und von allen Schwestern aus Überzeugung getragen wird. Doch der Segen Gottes wird solchen Gemeinden gewiß nicht fehlen, wenn sie an diesen Ordnungen festhalten.
Dabei ist es aber ganz entscheidend, daß die göttlichen Ordnungen in der Frauenfrage immer wieder von Gottes Wort und der biblischen Lehre her den nachkommenden Gemeindemitgliedern, Männern und Frauen, vermittelt werden und sie nicht als bloße Tradition und Sitte weitergegeben werden – sonst kann es ganz leicht dazu kommen, daß eine neue Generation diese plötzlich ablegt und verläßt.
Das Vorrecht, in der heutigen gesetzlosen Zeit ein Zeugnis für Christus abzulegen
Wir möchten zum Abschluß noch einmal alle gläubigen Frauen ermutigen, die Ordnung der Kopfbedeckung nicht widerwillig und seufzend, sondern bewußt, aktiv und überzeugt zu praktizieren. Wenn wir das Ganze unter geistlichen Gesichtspunkten betrachten, ist es ein Vorrecht, angesichts der heutigen Gesetzlosigkeit auch unter Christen das Zeichen der Kopfbedeckung zu tragen.
Wenn von Christus erlöste Frauen dieses Zeichen bewußt vor den Engeln tragen, dann verherrlichen sie Christus und die weisen Schöpfungsordnungen Gottes durch ein starkes Zeugnis. Sie machen die rebellischen gefallenen Engel zuschanden und erfreuen die heiligen Engel und Gott. Sie zeigen vor Gott und der unsichtbaren Welt, daß sie die Autorität des Christus und die abgeleitete Autoritätsstellung des Mannes bewußt anerkennen. Sie geben ein Signal ab, daß nicht alle Christen sich der allgemeinen Auflösung von Gottes Wort und Ordnungen ergeben haben. Dadurch wird ganz konkret Gott verherrlicht und der Widersacher zuschanden gemacht!
Zugleich bezeugen sie sinnbildlich auch, daß die örtliche Gemeinde, in der sie dieses Zeichen tragen, sich dem Christus unterordnet und Sein Wort bewahrt in einer Zeit, wo so viele Christen Gottes Wort aufgelöst haben. Damit bringen sie Segen und geistliche Kraft auf diese Gemeinde und stärken die dienenden Brüder. Wie sehr brauchen wir ein solches Zeugnis in der heutigen Zeit! Wie sehr brauchen wir einsichtige, in Christus fest gegründete, im Geist starke gläubige Frauen, die dem Feminismus und der Gesetzlosigkeit abgesagt haben und auch andere Schwestern ermutigen, für Gottes Ordnungen einzutreten und sie auch durch das Zeichen der Kopfbedeckung zu bekräftigen!
Laßt uns zur Verherrlichung des Herrn leben!
Wir wollen die Frage der Kopfbedeckung nicht isoliert sehen, sondern im Gesamtzusammenhang unserer Berufung als einzelne Christen und als Gemeinde. Wir wollen die Erinnerung an die biblischen Ordnungen zur Frauenfrage zum Anlaß nehmen, insgesamt bewußter gegen den verführerischen Strom des Zeitgeistes zu leben.
Unser Herr Jesus hat uns für sich erlöst und zu Seinem kostbaren Eigentum erkauft. Ihm sollte unser ganzes Leben geweiht sein. Wir wollen ernstlich darum bitten, daß in unserem persönlichen Leben und in unseren Gemeinden der lähmende Einfluß des Fleisches und der Welt mehr und mehr überwunden wird.
Wir wollen gemeinsam, Männer und Frauen, Jung und Alt, danach streben, daß der Herr Jesus unser Leben immer mehr in Seine Hand bekommt und ausfüllt. Wir wollen mitten in dieser dem Untergang und Zorngericht entgegengehenden Welt bewußt für unseren Herrn und Erlöser leben und ihn verherrlichen mit unserem ganzen Leben.
Wir wollen auch unser Gemeindeleben bewußt nach Seinen Geboten und Ordnungen ausrichten, damit der Herr in unserer Mitte sein kann und geehrt wird, bis Er wiederkommt!
Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat, als gute Haushalter der mannigfaltigen Gnade Gottes: Wenn jemand redet, so [rede er es] als Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, so [tue er es] aus der Kraft, die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht wird durch Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. (1Pt 4,10-11)
Hinweise auf weiterführende Literatur
Campbell, R. K.: The Church of the Living God. Sunbury, PA (Believer’s Bookshelf) 3. Aufl. 1985
Campbell, R. K.: Headship and Head-Covering According to Scripture. Sunbury, PA (Believer’s Bookshelf) 2. Aufl. 1990
Daniel, Roger P.: Als Mann und Frau schuf er sie … Dillenburg (Christliche Verlagsgesellschaft) 1993
Ebertshäuser, Rudolf: Als Frau zur Ehre Gottes leben. Steffisburg (Edition Nehemia) 3. Aufl. 2014
Ebertshäuser, Rudolf: Paßt euch nicht der Welt an! Ermutigung zu einem entschiedenen Leben für Christus im Widerstand gegen den Zeitgeist. Steffisburg (Edition Nehemia) 2018
Gaebelein, Arno C.: Kommentar zur Bibel. Dillenburg (Christliche Verlagsgesellschaft) 2014
Gourlay, Norman J.: Gemeindesymbole für heute. Oerlinghausen (Betanien) 1993
Hunter, Jack: 1. Korintherbrief. Bd. 7 in der Reihe „Was die Bibel lehrt“. Dillenburg (Christliche Verlagsgesellschaft) 1993
MacDonald, William: Kommentar zum Neuen Testament. Bielefeld (Christliche Literaturverbreitung) 2013
Steinmeister, Andreas: Spielt keine Rolle? Die Geschlechterordnung – eine kulturelle Konstruktion oder Absicht des Schöpfers? Lychen (Daniel) 2017
Steinmeister, Andreas: Unbequem? Gottes Plan für Mann und Frau. Hückeswagen (Christliche Schriftenverbreitung) 1991
Dieser Text erscheint in seiner überarbeiteten Fassung auch als Broschüre im ESRA-Schriftendienst. Veröffentlicht auf der Webseite www.das-wort-der-wahrheit.de Juli 2020
© Rudolf Ebertshäuser 2020
[1] Zum Einfluß des Zeitgeistes und besonders des Feminismus auf gläubige Frauen vgl. mein Buch Paßt euch nicht der Welt an! Ermutigung zu einem entschiedenen Leben für Christus im Widerstand gegen den Zeitgeist. (Steffisburg: Edition Nehemia 2018), bes. S. 114-123; 147-186.
[2] Näheres zu Gottes Gedanken über den gläubigen Mann findet der Leser in meinem Buch: Als Mann zur Ehre Gottes leben. Eine Ermutigung zu biblischem Mannsein (Steffisburg: Edition Nehemia 3. Aufl. 2015).
[3] Gottes Gedanken über die gläubige Frau sind ausführlicher dargestellt in meinem Buch: Als Frau zur Ehre Gottes leben. Eine Ermutigung zu biblischem Frausein. (Steffisburg: Edition Nehemia 2. Aufl. 2014).
[4] Wir verweisen darauf, daß die von uns vertretene Sicht über die Kopfbedeckung von einer ganzen Reihe bibeltreuer Ausleger genauso oder sehr ähnlich gelehrt wird; wir möchten hier nur erwähnen: William MacDonald, Kommentar zum NT; Arno C. Gaebelein, Kommentar zur Bibel; Jack Hunter: 1. Korintherbrief, „Was die Bibel lehrt“; Norman J. Gourlay, Gemeindesymbole für heute; R. K. Campbell: The Church of the Living God; R. K. Campbell: Headship and Head-Covering According to Scripture. Nähere Angaben dazu in den Literaturhinweisen am Schluß dieser Schrift.