Der Lobpreismusiker Martin Pepper (60) ist vielen Christen bekannt; schon seit vielen Jahren gehört er zu den prägenden Gestalten der deutschsprachigen Lobpreis-Szene. Der gebürtige Katholik wurde durch die Jesus-People-Bewegung neu mit dem christlichen Glauben konfrontiert und studierte an charismatisch geprägten Ausbildungsstätten Musik und Theologie. 1981 wurde er Pastor des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden. 1987 gründete er die pfingstlerische Freikirche „Gospelgemeinde Berlin“; seit 2000 widmet er sich vollzeitlich der Musik. Nun wurde bekannt, daß er nach vielen Jahren freikirchlichen Engagements in die liberal-ökumenische Evangelische Kirche übergetreten ist.

Dazu schreibt IdeaSpektrum in einem Porträt folgendes:

Ein überzeugter Freikirchler durch und durch? Nein. „Die Gottesdienste evangelischer Kirchen besuche ich schon seit Jahren mit innerem Gewinn.“ Was ihm dort gefällt: „Die theologische Denkweite und Weltoffenheit. Hier sieht man die Welt nicht nur als problematisches Missionsfeld, sondern als bewahrens- und erforschenswerte Schöpfung Gottes.“ Sein eigenes Glaubensverständnis sei über die Jahre erweitert worden.

Was Pepper hier beschönigend als „Erweiterung“ darstellt, beinhaltet aus biblischer Sicht eine erschreckende Abkehr von dem einfachen Glauben an Gottes Wort. Daß ihm die lioberaltheologischen Predigten landeskirchlicher Pfarrer jetzt so zusagen, hängt damit zusammen, daß Pepper wie so manche desillusionierte Pfingstler den Glauben an die völlige Inspiration und Irrtumslosigkeit der Bibel preisgegeben hat. Er ist von den schwärmerischen Irrtümern der Charismatik in die intellektualistischen Irrlehren der Bibelkritik verfallen und damit weiter von dem wahren Herrn Jesus Christus weggedriftet als je zuvor.

In einem von der verführerischen „neuen Spiritualität“ geprägten Internet-Magazin äußert er seine neu gewonnenen bibelkritischen Gedanken ganz offen:

Biblische Wahrheit darf nicht blind zum höchsten Maßstab werden. Nur Jesus Christus selbst kann eine solche „letzte Wahrheit“ über Gott sein. Von ihm ausgehend muss man in der Bibel forschen, differenzieren und gewichten. Wer die Völkervernichtung der ersten Bücher, die Unterwerfungsphantasien der Feinde in den Psalmen, patriarchalische Herrschaftssysteme mit an den Rand gedrängten Frauen, das Zerschmettern der Kleinkinder Babylons an den Felsen und das Feuer vom Himmel über die Verächter des Glaubens gut findet, der mag vielleicht an „biblischer Wahrheit“ festhalten, aber Jesus-gemäß ist das nicht. (…) Krankmachend finde ich auch eine Fixierung auf den Buchstaben bzw. eine bestimmte Lesart der Bibel. Es gibt darin keinen Raum für andere Abwägungen, für eine wertfreie Entfaltung des Denkens, für Experiment und Spiel.

Hier lästert Pepper ganz im Geist der glaubenszerstörenden Bibelkritik gegen Gottes inspiriertes Wort. Für ihn ist Gott offenkundig nur ein Gott der Liebe und nicht ein Gott des Gerichts. Damit wird aber alles verfälscht und das biblische Evangelium umgekehrt. Hier zeigt sich, wie erschreckend blind Menschen werden können, wenn sie sich vom einfältigen, lauteren Glauben an Gottes Wort abkehren. Pepper glaubt nicht mehr an den heiligen, ehrfurchtgebietenden Gott der Bibel, der nicht nur ein Gott der Liebe ist, sondern auch ein Gott des Gerichts. Er spricht Gott das Recht ab, die Gottlosen zu richten und ihnen das Leben, das ER ihnen gab, auch wieder wegzunehmen, wenn sie es mißbrauchen.

Peppers „neuer“ Gott ist der falsche Gott der Liberaltheologen, der angeblich nur Liebe und Barmherzigkeit ist und alle annimmt ohne Buße und Bekehrung zu dem Herrn Jesus Christus. Wenn er behauptet, daß große Teile des Alten Testaments nicht „Jesus-gemäß“ seien, dann zeigt das, daß er einem humanistisch gefälschten andersartigen „Jesus“ anhängt, denn der wahre Herr Jesus Christus hat sich immer wieder zur wörtlichen Inspiration des gesamten Alten Testaments bekannt und ebenso das Gericht über die Gottlosen gepredigt wie die Begnadigung derer, die Buße tun.

Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. (Mt 5,17-18)

Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, du wirst bis zum Totenreich hinabgeworfen werden! Denn wenn in Sodom die Wundertaten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, es würde noch heutzutage stehen. Doch ich sage euch: Es wird dem Land Sodom erträglicher gehen am Tag des Gerichts als dir! (Mt 11,23-24)

Wer aber einem der Kleinen, die an mich glauben, Anstoß [zur Sünde] gibt, für den wäre es besser, daß ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde. Und wenn deine Hand für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab! Es ist besser für dich, daß du als Krüppel in das Leben eingehst, als daß du beide Hände hast und in die Hölle fährst, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. (Mk 9,42-44)

Es waren aber zur selben Zeit etliche eingetroffen, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, daß diese Galiläer größere Sünder gewesen sind als alle anderen Galiläer, weil sie so etwas erlitten haben? Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen! (Lk 13,1-3)

Heute reden viele Verführer in einseitiger Weise von einem „Gott der Liebe“, der niemals irgendjemanden verurteilen und richten würde. Das ist nicht der biblische christliche Glaube, sondern eine Fälschung des humanistischen Zeitgeistes. Dasselbe gilt für die dreiste Lästerung der biblischen Ordnungen für Mann und Frau. Dieser Mann ist ganz offenkundig vom biblischen Glauben abgefallen, und es ist zu befürchten, daß er diesen biblischen Glauben nie wirklich annahm.

Es verwundert angesichts dieser „Erweiterung“ des Glaubens nicht, daß Pepper in einem anderen Artikel im Magazin PRO seine Sympathie für die römische Mystik äußert und den irreführenden Spruch des katholischen Theologen Karl Rahner anführt: „Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein oder er wird nicht sein“. Pepper bekennt nicht überraschend: „Mystik im Sinne von innerer, lebendiger Gotteserfahrung hat mich in meinem Christsein von Anfang an begleitet“. Das verwundert nicht, ist doch die Charismatik ihrem Wesen nach der katholischen und auch der heidnischen Mystik sehr nahe verwandt; sie haben u.a. Visionen, falsche innere Stimmen und trügerische Wunder, Erlebnisse und Empfindungen gemeinsam.

Pepper sagt von seiner Spielart des mystischen „Glaubens“: „Es muß etwas sein, das wir fühlen, das mit unserem Innersten in lebendiger Resonanz steht“. Doch der biblische Glaube gründet sich nicht auf Gefühle und mystische „Resonanzen“, sondern auf das Wort Gottes. Bezeichnenderweise hat eines seiner neuen Lieder den Titel „Eins mit dir sein“ – eine klassische Formulierung der heidnisch-katholischen Mystik.

Diesen schlimmen Irrweg von einem schwärmerischem, vom charismatischen Verführungsgeist verzerrten Buchstabenglauben hin zu Liberaltheologie und Mystik kann man leider immer wieder bei Charismatikern beobachten; wer hat unter anderem die Entstehung der emergenten Bewegung stark beeinflußt.

Ihr aber, Geliebte, da ihr dies im Voraus wißt, so hütet euch, daß ihr nicht durch die Verführung der Frevler mit fortgerissen werdet und euren eigenen festen Stand verliert! Wachst dagegen in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus! Ihm sei die Ehre, sowohl jetzt als auch bis zum Tag der Ewigkeit! Amen. (2Pt 3,17-18)

 

 

Quellen:

Klaus Röseler: „Evangelisch mit Rückenwind“, in: IdeaSpektrum 7-2019, S. 44.

https://mindo-magazin.de/martin-pepper-glaube-braucht-den-mut-des-aufbegehrens/

„Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein“ Interview mit Martin Pepper, in: PRO – Christliches Medienmagazin, 5-2018, S. 46-47.

 

 

Zu diesem Thema können Sie auf unserer Webseite lesen:

Meditation und Mystik für Christen? Die „neue Spiritualität“ verführt die Evangelikalen (überarbeitete Fassung)

Die „Emerging Church“: Postmoderne Evangelikale auf der Suche nach neuen Wegen

 

 

 

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