In den USA ist ein Mißbrauchsskandal von erschreckenden Dimensionen offenbar geworden, in den zahlreiche Kleriker der römischen Kirche verwickelt sind – von einfachen Priestern bis zu Erzbischöfen und Kardinälen. Immer wieder kamen schon in den Jahrzehnten zuvor Fälle von Mißbrauch minderjähriger und erwachsener Katholiken durch Priester und höhere Kleriker ans Licht, aber was nun offenbar wird, ist ein unheimliches Geflecht von sexuellem Mißbrauch, hauptsächlich homosexueller Natur, der alle bisherigen Dimensionen sprengt und tiefere Einblicke in die ansonsten hinter einer respektablen religiösen Fassade verborgene Verderbnis der katholischen Kirche eröffnet.

 

Zu den Fakten des Skandals

 

Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten bisher zutage getretenen Fakten:

 

1. Am 14. August veröffentlichte ein Schwurgericht (Grand Jury) des US-Bundesstaates Pennsylvania einen 884 Seiten starken Bericht, dessen Abfassung zwei Jahre dauerte, und in dem viele Untersuchungen zu einzelnen Mißbrauchsfällen aus den letzten 70 Jahren gebündelt wurden. Der Bericht listet 301 Kleriker und Laienmitarbeiter in sechs Diözesen des Staates auf, gegen die glaubhafte Anschuldigungen von sexuellem Mißbrauch erhoben wurden. Allein in der Erzdiözese Pittsburgh fanden sich 99 Beschuldigte. Die Zahl der Opfer beträgt mindestens 1.000, vermutlich noch weitaus mehr.

Der Bericht enthüllt, daß es über den ganzen Bundesstaat verteilt Fälle von Priestern oder anderen kirchlichen Mitarbeitern gab, die unter Ausnutzung ihrer Autoritäts- und Vertrauensstellung minderjährige Kinder, vielfach heranwachsende Jugendliche, ganz überwiegend männlichen Geschlechts, sexuell mißbrauchten.

Die Opfer waren vielfach Ministranten. Die Täter hatten sich in einzelnen Fällen zu regelrechten pädophilen Ringen organisiert und schoben sich gegenseitig Opfer zu. Es wurden auch „Partys“ mit Alkohol und Haschisch gefeiert, um die Jugendlichen zu verführen, organisiert von Priestern der römischen Kirche. Zum Teil gab es regelrechte Vergewaltigungen und gotteslästerliche Szenen, deren Schilderung wir unseren Lesern ersparen wollen.

 

2. Neben der erschreckenden Zahl von Tätern und Opfern deckt der Bericht der Grand Jury aber auch auf, daß über Jahrzehnte zahllose verantwortliche Leiter in der römischen Kirche solche „Raubtier-Priester“ bewußt und systematisch deckten und vor der Strafverfolgung schützten. Das betrifft zahlreiche Kleriker, die inzwischen zum Teil zu Bischöfen, Erzbischöfen und Kardinälen aufgestiegen sind.

Diese Wölfe im Schafsgewand bezichtigten jugendliche Opfer oftmals der Lüge und böser Absichten, wenn sie sich meldeten; sie unterdrückten Beweise und bezahlten in vielen Fällen den Opfern und ihren Angehörigen Schweigegelder, anstatt die Verbrechen der Polizei zu melden. Die Schweigegeldabkommen enthielten Strafandrohungen für den Fall, daß die Betroffenen ihre Fälle öffentlich machten.

Der Bericht der Grand Jury stellt fest: „Alle Opfer wurden in jedem Teil des Staates beiseitegeschoben von Kirchenführern, denen es am wichtigsten war, die mißbrauchenden Täter und ihre Institution zu schützen. Die Hauptsache war, einen Skandal zu vermeiden, nicht den Kindern zu helfen. Priester vergewaltigten kleine Jungen, und die Gottesmänner, die für sie verantwortlich waren, unternahmen nicht nur nichts, sie verbargen das alles“ (https://pittsburgh.cbslocal.com/2018/08/14/pennsylvania-diocese-sex-abuse-grand-jury-report-released/ – Übers. RE).

Die verbrecherischen Priester durften oft jahrelang nach den ersten Meldungen von Mißbrauch weiter in ihrer Gemeinde wirken und wurden zumeist nur in eine andere Diözese versetzt, wenn die Beschuldigungen zuviel Staub aufgewirbelt hatten – natürlich ohne daß die „Schafe“ in der neuen Diözese darüber aufgeklärt wurden, was für ein Wolf ihr neuer „Hirte“ eigentlich war. In ihren Zentralen führten die Kirchenleiter jedoch peinlich genau Buch über die Mißbrauchsfälle und die Maßnahmen zu ihrer Vertuschung; solche geheimen Unterlagen waren der Grand Jury für ihre Untersuchung auf Anforderung ausgeliefert worden.

 

3. Eine weitere Enthüllung betrifft die höchsten Eliten der römischen Kirche in den USA. Es geht um den emeritierten Erzbischof von Washington, D.C., Ex-Kardinal Theodore McCarrick. Dieser prominente Würdenträger der römischen Kirche war jahrzehntelang sehr aktiv, u.a. ab 2007 als Berater des Center for Strategic and International Studies sowie als fundraiser der römischen Kirche. McCarrick gelang eine rasante Karriere in der römischen Hierarchie. 2000 wurde er zum Erzbischof von Washington ernannt, 2001 zum Kardinal; er gehörte zu dem Wahlgremium, das 2005 Papst Benedikt XVI. wählte. Er reiste im Auftrag des Vatikan in der Welt umher, redete auf Tagungen und Prominentenbegräbnissen.

Doch in all den Jahren hatte der Kirchenmann sich an jungen Männern in seinem Verantwortungsbereich vergangen. 1994 schrieb ein Priester einen Brief an einen Bischof und meldete, daß McCarrick ihm gegenüber eine geschlechtliche Verfehlung beging. 2005 bis 2007 zahlte die Diözese Metuchen und die Erzdiözese Newark Schweigegelder an zwei Priester, die ihm Mißbrauch vorgeworfen hatten. 2006 ging McCarrick mit 75 Jahren in den Ruhestand als Erzbischof und nahm seinen Wohnsitz in Gebäuden, die Priesterseminare beherbergten.

Später kamen Beschwerden wegen Verführung von Studenten in diesen Priesterseminaren auf. Bereits im Jahr 2000 gab es erste Warnungen von Kirchenleuten in bezug auf die homosexuellen Übergriffe McCarricks beim Vatikan; dennoch wurde er immer wieder befördert und die Anschuldigungen wurden zumeist ignoriert. Vorübergehend schien er eine Anweisung von Papst Benedikt XVI. erhalten zu haben, die ihn zur Zurückgezogenheit verpflichtete, doch Papst Franziskus machte ihn trotz Warnungen zu seinem Berater und hob die Einschränkungen auf.

 

4. Die höchste Ebene der schockartigen Enthüllungen wurde erreicht, als der frühere päpstliche Nuntius (Gesandte) in Washington, Erzbischof Carlo Maria Viganò, am 25. August 2018 einen 11seitigen Brief veröffentlichte, in dem er den Papst Franziskus selbst sowie hochrangige Mitarbeiter der römischen Kurie beschuldigte, trotz zahlreicher schriftlicher Warnungen McCarrick bewußt und wissentlich gedeckt und gefördert zu haben. Diese Beschuldigungen wurden von einigen anderen ranghohen Leuten in der römischen Kirche als wahr bestätigt, während andere sie zurückwiesen.

 

5. Für die Katholische Kirche in Deutschland wurde im September 2018 eine ähnliche Untersuchung veröffentlicht. Im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz hatte eine akademische Forschungsgruppe Fälle von Mißbrauch an Kindern und Jugendlichen zwischen 1946 und 2014 untersucht. Die Ergebnisse sind ähnlich schlimm wie in den USA, wobei die verwendete Untersuchungsmethode keinen so exakten Zugriff auf die Unterlagen der Kirche erlaubte und die wirklichen Zahlen höchstwahrscheinlich höher liegen, abgesehen von der recht großen Zahl von Fällen, die nie aktenkundig wurden. Dennoch stellt die Untersuchung fest, daß mindestens 3.677 Minderjährige zum Opfer sexueller Vergehen in der Kirche wurden; die Zahl der Täter wurde mit 1.670 beziffert. Mehr als die Hälfte der Opfer waren zum Tatzeitpunkt 13 Jahre oder darunter; in etwa jedem sechsten Fall war es zu unterschiedlichen Formen von Vergewaltigung gekommen. 969 Opfer (26,4 Prozent) waren Ministranten.

Bezeichnend war, daß Diözesanpriester mit 1.429 Personen den weitaus größten Teil der Täter ausmachten.  Drei Viertel aller Betroffenen standen mit den Beschuldigten in einer kirchlichen oder seelsorgerischen Beziehung. Überwiegend trug der Mißbrauch homosexuellen Charakter; die Betroffenen waren zu mehr als 62 Prozent männlich. Auch die Reaktion der Kirchenleitungen ähnelt der in den USA. Nur in einem Drittel der Fälle wurde ein kirchenrechtliches Verfahren eingeleitet; von den 566 Verfahren endeten 154 ohne Sanktion, in 103 Fällen gab es nur eine Ermahnung. Nur bei 7,3 Prozent der Beschuldigten hatten kirchliche Leiter selbst die Strafverfolgungsbehörden eingeschaltet. Auch in Deutschland wurden zahlreiche Täter einfach in nichtsahnende neue Kirchenbezirke weiterversetzt, nachdem ihre Verbrechen gemeldet worden waren.

 

Verunsicherung und Empörung unter dem Kirchenvolk

Dieser vielverästelte Skandal hat große Beunruhigung und Empörung in den Reihen des katholischen  „Laienvolks“ ausgelöst. Viele Katholiken fragen sich, welchen Priestern sie ihre Kinder noch anvertrauen können. Es ist ziemlich offensichtlich, daß das jetzt zutage getretene Netzwerk von Mißbrauchsfällen nur die Spitze eines Eisbergs darstellt. Nach den Befunden aus Pennsylvania muß man davon ausgehen, daß solche Greuel überall stattfanden, stattfinden oder stattfinden können.

Besonders unter konservativer gesinnten Katholiken werden zunehmend Rufe nach Konsequenzen laut, sogar nach dem „Rücktritt des Papstes“. Verunsicherte Menschen schreiben Briefe an die Priester und Bischöfe ihres Bistums. Die Kleriker reagieren teils mit Dementis und Beteuerungen, von alledem nichts gewußt zu haben, teils auch mit Zerknirschung und Aufrufen, jetzt für die angefochtene römische Kirche zu beten.

Manche konservative Katholiken sehen das Übel im „neuen Kurs“ des 2. Vatikanischen Konzils und erhoffen sich eine „konservative Erneuerung“. Sie sehen nicht, daß die Übel dieser Kirche zutiefst in ihren Fundamenten verankert sind und nicht durch Reformen beseitigt werden können.

 

Die Bibel wirft Licht auf diesen Skandal

Aus biblischer Sicht müssen wir ganz andere Konsequenzen aus dieser schmutzigen Affäre ziehen. Gottes prophetisches Wort im Buch der Offenbarung bezeichnet die abgefallene, mit der Welt verbündete römische Kirche als HURE BABYLON, und die gottgegebenen Worte, mit der dieses Kirchensystem beschrieben werden, sind es wert, hier angeführt zu werden:

Und einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, kam und redete mit mir und sprach zu mir: Komm!, ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an den vielen Wassern sitzt, mit der die Könige der Erde Unzucht (od. Hurerei) getrieben haben, und von deren Wein der Unzucht (od. Hurerei) die, welche die Erde bewohnen, trunken geworden sind. Und er brachte mich im Geist in eine Wüste.

Und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das voll Namen der Lästerung war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte. Und die Frau war gekleidet in Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen; und sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll von Greueln und der Unreinheit ihrer Unzucht (od. Hurerei), und auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben: Geheimnis (gr. mysterion), Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde.

Und ich sah die Frau berauscht vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu; und ich verwunderte mich sehr, als ich sie sah. Und der Engel sprach zu mir: Warum verwunderst du dich? Ich will dir das Geheimnis der Frau sagen und des Tieres, das sie trägt, das die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat. Das Tier, das du gesehen hast, war und ist nicht mehr, und es wird aus dem Abgrund heraufkommen und ins Verderben laufen; und die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens von Grundlegung der Welt an, werden sich verwundern, wenn sie das Tier sehen, das war und nicht ist und doch ist. Hier ist der Verstand [nötig], der Weisheit hat! Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt. (Offb 17,1-9)

Die Frau (die römische Kirche), die auf dem Tier (dem römischen Reich sitzt) und in der Stadt mit den sieben Hügeln (Bergen) residiert – sehr viele Ausleger der Bibel haben darin ein deutliches prophetisches Bild für die katholische Kirche seit ihrem Bündnis mit dem römischen Reich gesehen. Daß sie „Hure“ genannt wird, hat einen geistlichen Sinn. „Hurerei“ (porneia) ist aber auch die biblische Sammelbezeichnung für alle Arten von geschlechtlichen Verfehlungen, vor allem ist vorehelicher Geschlechtsverkehr gemeint, aber auch homosexuelle Geschlechtsbeziehungen fallen darunter. Hurerei betreiben ist aber euch ein geistliches Bild von dem Götzendienst, in den das Volk Gottes schon im alten Bund verfiel.

Unter „Hure“ versteht die Schrift im übertragenen Sinn oftmals das abtrünnig gewordene Gottesvolk (so schon von Israel). Hier einige biblische Beispiele:

Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, du wirst dich zu deinen Vätern legen, und dieses Volk wird aufstehen und den fremden Göttern des Landes nachhuren, in dessen Mitte es hineinkommt; und es wird mich verlassen und meinen Bund brechen, den ich mit ihm gemacht habe. (5Mo 31,16)

Denn vor langer Zeit habe ich dein Joch zerbrochen und deine Bande zerrissen; aber du hast gesagt: »Ich will nicht dienen!« Ja, du hast dich auf allen hohen Hügeln und unter allen grünen Bäumen als Hure hingestreckt! (Jer 2,20)

Darum will ich auch deine Säume über dein Angesicht hochziehen, damit man deine Schande sieht, deine Ehebrüche, dein Wiehern und deine schändliche Hurerei; auf den Hügeln und im Feld habe ich deine Greuel gesehen. Wehe dir, Jerusalem! Willst du denn nicht rein werden? Wie lange geht es noch [so]? (Jer 13,26-27)

Du aber hast dich auf deine Schönheit verlassen und auf deine Berühmtheit hin gehurt und hast deine Hurerei über jeden ausgegossen, der vorüberging; er bekam sie. (Hes 16,15)

Die römische Kirche wird von Gottes Wort nicht nur der Hurerei (d.h. der Abtrünnigkeit gegen Christus und des Götzendienstes) bezichtigt, sondern auch aller möglichen Greuel, d.h. widergöttlicher, perverser, boshafter Handlungen, die Gott besonders haßt. Und ihr Name wird Mysterion (Geheimnis) genannt.

Das ist ein deutlicher Hinweis auf die von Babel herrührenden heidnischen Mysterienreligionen, die später das römische Reich überfluteten und deren Vertreter dann die frühkatholische Kirche eindrangen und sie zu einer christlich getarnten Spielart der dämonischen Mysterienkulte machten, die es zuhauf gab und denen große Teile der Bevölkerung zur Zeit der Entstehung des Christentums anhingen (z. B. Isis-, Dionysus-, Eleusis-, Mithras-, Kybele-, Bacchuskult, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Mysterienkult).

Aus den Mysterienkulten hat die römische Kirche viele der Bibel völlig widersprechende Riten und Lehren übernommen, so unter anderem:

* das System einer besonderen, über die Laien erhobenen klerikalen  Priesterschaft, die als Mittler zwischen Gott und den einfachen Menschen angesehen wurden;

* den zölibatären (erzwungen ehelosen) Charakter dieser Priesterschaft; dies entspricht keineswegs der Lehre des Neuen Testaments (vgl. 1Tim 4,1-3), sondern den mystischen Lehren okkulter Religionen;

* das System der Sakramente, also magisch wirksamer Symbolhandlungen, die angeblich dem Laien das Heil verleihen, wenn sie von einem eingeweihten Priester gespendet werden;

* die Taufe als magisch wirksames Ritual, das Menschen angeblich die ewige Errettung schenke, ohne Buße und Glauben an Christus (später Säuglingsbesprengung);

* die Eucharistie als Mittel zur Sündenvergebung; die römische Eucharistie hat mit dem biblischen Herrenmahl nichts gemein, sondern ist ein heidnisches wiederholtes Opfer des „Christus“ durch die Priester; die Anbetung des falschen „Christus“ in der Oblate ist biblisch gesehen Götzendienst, wie die Reformatoren zu recht feststellten; die magisch wirksame Sündenvergebung ist eine Verführungslehre.

 

Die Verderbnis dieser Kirche ist unreformierbar

Aus all diesen Gründen ist es aussichtslos, wenn manche Katholiken meinen, sie könnten die nunmehr offen zutage getretene Verderbnis der Kirche (die manche nunmehr ganz offen eingestehen) wieder abwenden oder heilen. Der Schaden liegt zu tief.

Die aufgedeckten Greuel geben im übrigen dem Verdacht Nahrung, den einige Kritiker der Kirche hegen, auch wenn Beweise dafür kaum zu erbringen sind – daß nämlich in dieser Kirche auch noch andere Elemente der heidnischen Mysterien wirksam sind, die nicht offen zutage treten; dazu gehören eine Hierarchie von „Eingeweihten“, die in immer mehr okkulte und satanische Greuel eingeführt werden und bösartige Rituale verüben, bis hin zum obersten Eingeweihten, und auch geheime rituelle Orgien, in denen alle moralischen Einschränkungen fallen, weil die „Erleuchteten“ und „Eingeweihten“ sich über den moralischen Gesetzen stehend wähnen.

Die aufgedeckten Fälle von vorwiegend homosexuellem Mißbrauch von Kindern und Jugendlichen bestätigen nur, daß die römische Kirche wirklich zu Recht von der Bibel als „Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde“ bezeichnet wird. Es ist auch bedenkenswert, daß im Judasbrief prophetisch gewarnt wird vor zügellosen Irrlehrern, die in die Gemeinde eindringen und dabei die Sünden Sodoms begehen:

Es haben sich nämlich etliche Menschen unbemerkt eingeschlichen, die schon längst zu diesem Gericht aufgeschrieben worden sind, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Zügellosigkeit verkehren und Gott, den einzigen Herrscher, und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen. (…) wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie diese die Unzucht bis zum Äußersten trieben und anderem Fleisch nachgingen, nun als warnendes Beispiel dastehen, indem sie die Strafe eines ewigen Feuers zu erleiden haben. Trotzdem beflecken auch diese in gleicher Weise mit ihren Träumereien das Fleisch, verachten die Herrschaft und lästern Mächte. (Jud 1,4-8)

Diese Mißbrauchsfälle sind keine bedauerlichen Randerscheinungen oder gelegentlichen Ausrutscher. Sie erweisen sich im Licht der Bibel als Teil eines widergöttlichen, heidnischen und okkulten Systems, das Überhebung und Geringschätzung für das „einfache Kirchenvolk“ züchtet. Offenkundig wähnen sich die „eingeweihten Kleriker“ berechtigt, zynisch und willkürlich mit ihren untergebenen „Laien“ umzugehen und an ihnen ihre Begierden zu befriedigen. Das betrifft sicherlich nicht jeden römischen Priester, aber die Verderbnis geht mit Sicherheit viel weiter, als es juristische Ermittlungen je zutage fördern können.

Die Bibel zeigt uns, daß es innerhalb dieser zutiefst antichristlichen Kirchensystems kein Heil geben kann, ganz im Gegensatz zu der selbstherrlichen Behauptung Roms, daß es außerhalb der römischen Kirche kein Heil geben könne. Diese Kirche ist geistlich gesehen bis ins Mark verdorben. Sie ist nicht die Christus geweihte heilige wahre Gemeinde, die Braut des Christus, sondern eine von Christus abtrünnige scheinchristliche, in Wahrheit heidnische Einrichtung, eben Babylon, die Hure.

Mit dieser biblischen Kennzeichnung möchten wir in keiner Weise aufrichtige katholische „Laien“ abwerten oder verletzen. Sie trifft das religiöse System des Katholizismus und der Kirche, nicht die einzelnen Menschen, die aufrichtig nach der Wahrheit und dem Heil suchen. Doch sie müssen erkennen, daß sie an der falschen Stelle suchen und von der römischen Hierarchie getäuscht werden.

 

Die Errettung ist allein in Christus und im Glauben an Ihn

Das Heil gibt es überhaupt nicht durch die Kirche, sondern durch den persönlichen Glauben an den herrlichen, strahlend reinen, heiligen Sohn Gottes, Jesus Christus, den Gekreuzigten und Auferstandenen, den Retter, der für uns alle am Kreuz auf Golgatha litt und starb, damit sündige Menschen durch Umkehr und Glauben an Ihn Vergebung ihrer Schuld und ewiges Leben finden können (vgl. unsere Schrift Der Weg zur Errettung).

Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht — aus Gnade seid ihr errettet! —und hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus, damit er in den kommenden Weltzeiten den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erweise in Christus Jesus. Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. (Eph 2,4-9)

Jetzt aber ist außerhalb des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes offenbar gemacht worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird, nämlich die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus, die zu allen und auf alle [kommt], die glauben. Denn es ist kein Unterschied; denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten, sodaß sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist. (Röm 3,21-24)

Wir können in diesen Tagen nur beten, daß viele verunsicherte und enttäuschte Anhänger der katholischen Kirche erkennen, daß ihr Heil nur in Christus selbst zu finden ist, daß sie die widerbiblische römische Religion verlassen und sich zu dem wahren Herrn und Retter Jesus Christus bekehren.

Nur durch den Glauben an Christus selbst und die biblische Rettungsbotschaft der Apostel, nur durch die von Gott geschenkte Neugeburt aus dem Geist, die durch den Glauben kommt und nicht durch Sakramente, können sie wahrhaft in das Reich Gottes und den Himmel eingehen. Mögen sie in ihrer Enttäuschung und Verunsicherung auf den Aufruf aus dem Buch der Offenbarung hören:

Und er rief kraftvoll mit lauter Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine Behausung der Dämonen geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhaßten Vögel. Denn von dem Glutwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von ihrer gewaltigen Üppigkeit reich geworden.

Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt! Denn ihre Sünden reichen bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht. (Offb 18,2-5)

Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst! (Offb 22,17)

 

 

Quellen:

https://triblive.com/local/westmoreland/13973314-74/grand-jury-names-20-greensburg-priests-99-from-pittsburgh-in-catholic-sex

http://www.philly.com/philly/news/catholic-priests-child-pornography-pittsburgh-diocese-pennsylvania-grand-jury-sex-abuse-report-20180815.html?arc404=true

https://www.catholicnewsagency.com/news/pennsylvania-grand-jury-report-details-decades-of-clerical-abuse-allegations-33047

https://www.catholicnewsagency.com/news/benedict-vigan-francis-and-mccarrick-where-things-stand-on-nuncios-allegations-42199

https://www.catholicnewsagency.com/news/whats-next-for-cardinal-mccarrick-how-the-church-addresses-sex-abuse-allegations-95223

https://www.catholicnewsagency.com/news/dinardo-calls-for-conclusive-answers-to-questions-raised-by-vigans-testimony-72496

https://www.catholicnewsagency.com/news/former-nunciature-official-vigano-said-the-truth-38319

https://www.catholicnewsagency.com/news/ex-nuncio-accuses-pope-francis-of-failing-to-act-on-mccarricks-abuse-reports-81797

https://www.catholicnewsagency.com/news/new-allegations-surface-regarding-archbishop-mccarrick-and-newark-priests-50523

https://www.catholicnewsagency.com/news/new-allegations-surface-regarding-archbishop-mccarrick-and-newark-priests-50523

https://www.catholicnewsagency.com/news/what-do-you-want-to-know-the-catholic-reaction-to-bishops-and-sexual-abuse-94438

„USA: Viele Laien haben Vertrauen in die Kirche verloren“ http://kath.net/news/64921

„Ist es Zeit für Papst Franziskus zurückzutreten?“ http://kath.net/news/64988

„Neue, schwere Vorwürfe gegenüber Papst Franziskus“ http://kath.net/news/64916

https://en.wikipedia.org/wiki/Theodore_McCarrick

https://www.zeit.de/2018/38/sexueller-missbrauch-bischoefe-kirche-studie/komplettansicht

 

Ebertshäuser, Rudolf: Ökumene – Wohin führt die Einheit aller Namenschristen? Leonberg (Esra-Schriftendienst) 5. Aufl. 2018

Hunt, Dave: Die Frau und das Tier. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der römischen Kirche. Bielefeld (Christliche Literaturverbreitung) 1995

 

 

 

Veröffentlicht auf Das-Wort-der-Wahrheit.de    7. September 2018  / Aktualisierung 1. Oktober 2018    © Rudolf Ebertshäuser 2018

 

Print Friendly, PDF & Email