Die Computertechnik mit ihrer Dynamik und ihren vielen Möglichkeiten zum Gebrauch und Mißbrauch erfordert von uns Kindern Gottes, daß wir uns mit ihr geistlich auseinandersetzen und eine begründete, bewußte Stellung zu ihr finden. Wir brauchen im Umgang mit ihr eine geistliche Gesinnung, Wachsamkeit, Disziplin und klare Grenzen. Wir dürfen und sollen die Vorteile der digitalen Helfer in bezug auf unsere berufliche Arbeit und unseren Dienst im Reich Gottes nutzen; aber wir müssen aufpassen, daß die verführerischen Seiten dieser Medien nicht unser Fleisch ansprechen und uns gefangennehmen, uns lähmen und beflecken, so daß unsere Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus dadurch Schaden leidet.
Die verführerische Wirkung der Bilder
Gerade die Eigenschaft des Computers als Bild-Medium bringt für ein Kind Gottes viele zweischneidige und gefährliche Möglichkeiten mit sich, auf die er bewußt verzichten sollte, wenn er die Gemeinschaft mit seinem Herrn und Erretter nicht gefährden will. Auch hier gibt es sicherlich harmlose und schöne Nutzungswege, etwa wenn man sich die Fotos aus dem letzten Familienurlaub noch einmal ansehen will. Aber die meisten Bilder, die von der gottlosen Welt für unsere Bildschirme angeboten werden, sollte ein bewußter Christ ganz bewußt nicht nutzen bzw. anschauen. Hier sollte uns das Gebet des Psalmisten leiten: „Halte meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen“ (Ps 119,37).
Bilder haben eine starke Wirkung auf unsere Seele
Wichtig ist der vielfach bewiesene Umstand, daß wir gegenüber Bild-Impulsen nicht dieselbe emotionale und verstandesmäßige Distanz und Urteilsfähigkeit aufbringen können wie gegenüber Wort-Impulsen. Ein Bild (erst recht ein Film als bewegte Bilder-Folge) erweckt den Anschein, wir seien unmittelbar der Wirklichkeit ausgesetzt; es erscheint wahr und unwiderlegbar, obwohl es die Realität raffiniert verfälschen kann. Ein Bild wirkt wesentlich stärker auf unsere Emotionen ein und beeinflußt von daher unsere Reaktionen auf eine unkontrollierbare Weise, die der Manipulation, der täuschenden Beeinflussung Tür und Tor öffnet. Das Wort dagegen appelliert zuerst an unseren Verstand und wird erst darüber gegebenenfalls in Emotionen umgesetzt.
Deshalb kann man durch entsprechend ausgewählte und verfälschte Bilder heute enorm viel erreichen und Menschen raffiniert manipulieren. Das sehen wir deutlich an der symbolischen Kraft von Kriegsbildern, die die Menschen mehr für oder gegen einen Krieg beeinflussen als alle Worte, welche an den Verstand appellieren. Wir sehen es aber auch in den manipulierenden Appellen, die die Werbung mithilfe von Bildern auf uns zielt, um uns zum Konsum zu bewegen.
Diese emotionale, unbewußte Wirkmacht des Bildes wird von den digitalen Medien immer schamloser und bewußter ausgenutzt. Die Journalisten und Medienmacher sind sich dieser Wirkung nur allzusehr bewußt und setzen sie skrupellos für ihre Zwecke ein. Die Welt macht dieses Spiel nur zu gerne mit; sie läßt sich über die Bilder aufreizen und amüsieren und nimmt es achselzuckend in Kauf, manipuliert zu werden. Wir gläubige Christen aber müssen uns dieser unterschwelligen Wirkmacht sehr bewußt sein und müssen uns ganz bewußt gegen sie verschließen. Wie kennzeichnet der Prophet Jesaja den Gottesfürchtigen?
Wer in Gerechtigkeit wandelt und aufrichtig redet; wer es verschmäht, durch Bedrückung Gewinn zu machen; wer sich mit seinen Händen wehrt, ein Bestechungsgeschenk anzunehmen; wer seine Ohren verstopft, um nicht von Blutvergießen zu hören; wer seine Augen verschließt, um Böses nicht mit anzusehen – der wird auf Höhen wohnen, Felsenfesten sind seine Burg; sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser versiegt nie. Deine Augen werden den König in seiner Schönheit schauen; du wirst das Land erweitert sehen. (Jes 33,15-17)
Wenn wir den König in Seiner Herrlichkeit sehen wollen, dann sollten wir unsere Augen bewußt vor dem Bösen verschließen, das diese Welt uns anbietet. Wenn wir mit unseren Augen willentlich Böses, Verkehrtes oder Unreines ansehen, gerade auch in Form von Videos oder erdachten Kino- oder Fernsehfilmen, dann weckt das Gesehene böse Impulse und Begierden in uns, und wir werden befleckt und öffnen uns für das Böse. Wenn wir in solchen Bildern Menschen in unzüchtiger Kleidung, bei Flirts und bösen Taten, bei Ehebruch und Lüge und Betrug zuschauen, dann wird unser Herz dadurch vergiftet und zum Bösen beeinflußt, zur Nachahmung verführt.
Wenn wir Böses anschauen, werden wir zu bösem Tun verleitet
Das Schauen steht sehr oft am Anfang unserer Sünden; das war schon bei Eva, unserer Stammutter, so:
Und die Frau SAH, daß von dem Baum gut zu essen wäre, und daß er eine LUST FÜR DIE AUGEN und ein BEGEHRENSWERTER Baum wäre, weil er weise macht; und sie nahm von seiner Frucht und aß… (1Mo 3,6)
Das Schauen stand auch am Anfang von Davids schrecklicher Sünde:
Und es geschah, als David zur Abendzeit von seinem Lager aufstand und auf dem Dach des königlichen Hauses umherwandelte, da SAH er vom Dach aus eine Frau sich baden, und die Frau war von SEHR SCHÖNEM AUSSEHEN. (2Sam 11,2)
Wenn man sich einmal dieser bösen Augenlust geöffnet hat, dann nimmt sie uns gefangen und wird unersättlich: „Totenreich und Abgrund sind unersättlich; ebenso unersättlich sind auch die Augen der Menschen“ (Spr 27,20). Deshalb gibt es Videosucht, Fernsehsucht, Internetsucht. „Das Auge sieht sich nicht satt, und das Ohr hört nie genug“ (Pred 1,8).
Gott tadelt im Propheten Hesekiel die abtrünnigen Israeliten, deren Augen „ihren Götzen nachhurten“ (Hes 6,9); sie begingen mit ihren Augen Hurerei, indem sie Götzen anschauten – und solche Bilder, die zu Götzen werden können, bietet uns das Internet in Massen an. Deshalb hütete sich ein Hiob davor, daß sein Herz seinen Augen nachwandelte (Hi 31,7), und er schloß einen Bund mit seinen Augen, daß er ja nicht begehrlich auf eine Jungfrau blickte (Hi 31,1).
Als gläubige Kinder Gottes sollten wir unsere Augen unbeirrbar auf den Herrn Jesus Christus gerichtet haben, der unser geliebter Herr und unser gnädiger Erlöser ist; dann werden wir vor Bösem bewahrt:
Ich habe den HERRN allezeit vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht. (Ps 16,8)
Denn deine Gnade ist mir vor Augen, und ich wandle in deiner Wahrheit. (Ps 26,3)
Er führte mich auch heraus in die Weite; er befreite mich, denn er hatte Wohlgefallen an mir. Der HERR hat mir vergolten nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände hat er mich belohnt; denn ich habe die Wege des HERRN bewahrt und bin nicht abgefallen von meinem Gott, sondern alle seine Verordnungen hatte ich vor Augen und stieß seine Satzungen nicht von mir, und ich hielt es ganz mit ihm und hütete mich vor meiner Sünde. (Ps 18,20-24)
Wenn wir auf den Herrn schauen, dann bleibt unser Auge lauter, und wir können uns Seiner Gemeinschaft erfreuen. Wenn wir es aber zulassen, daß unser Auge durch böse Bilder verdorben wird, dann ist unser ganzes geistliches Leben beeinträchtigt:
Das Auge ist die Leuchte des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. Wenn aber dein Auge verdorben ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein! (Mt 6,22-23)
So wollen wir unsere Augen nicht trüben und ablenken lassen durch den Schmutz dieser Welt, in den uns das Internet hineinlocken möchte, sondern unsere geistlichen Augen hinwenden zu unserem erhöhten und verherrlichten Herrn, der als himmlischer Hoherpriester für uns eintritt, um uns unbefleckt durch diese böse Zeit zu bringen:
Da wir nun eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, so laßt uns jede Last ablegen und die Sünde, die uns so leicht umstrickt, und laßt uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt, indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens… (Hebr 12,1-2)
Wenn das Bild das Wort erschlägt:
Mangel an Lesefähigkeit und Nachdenken über das Bibelwort
Eine sehr bedenkliche Frucht der digitalen Medienüberflutung heute besteht in der Tatsache, daß die Lesebereitschaft, aber auch die Lesefähigkeit heutiger Christen immer weiter zurückgeht. Viele junge Menschen können einen Text nur noch mit Mühe sinnentsprechend lesen oder aus einem schriftlichen Text den Inhalt und den Sinn herausarbeiten. Aber auch manche Ältere werden zunehmend lesemüde und ziehen den einfacheren Bilderkonsum dem Studium des gedruckten Wortes vor.
Die Erfahrung zeigt, daß die farbigen, oft bewegten „reiz-intensiven“ Bild-Impulse in unserem Denken leicht die „reizärmeren“ Wort-Impulse aus dem Lesen von Büchern überlagern, sodaß aus Büchern Gelerntes z.B. durch ein danach gesehenes Video oder ein Computerspiel beinahe wie ausgelöscht wird. Die Folge ist, daß in der jüngeren, durch digitale Medien geprägten Generation die Zeit, die mit Bücherlesen zugebracht wird, erschreckend abnimmt und die frei gewordene Zeit mit dem passiven Ansehen bewegter Bilder oder in der Fantasy-Welt von Computerspielen zugebracht wird.
Auch die Fähigkeit zum selbständigen Nachdenken und zur nüchternen, distanzierten Überprüfung von Aussagen wird immer mehr beeinträchtigt. Dadurch werden die Menschen besser manipulierbar; man kann ihnen mit einem kurzen, emotional aufgemachtem Text und gefälschten Bildern alle möglichen Botschaften einflößen, ohne daß sie das durchschauen könnten. Gleichzeitig wird die dringend wichtige innere Stille und Sammlung, die wir brauchen, um das Bibelwort tiefer zu verstehen und in uns wirken zu lassen, von der digitalen Überflutung mit Informationen und Reizen immer mehr bedroht.
Das ist für die Gemeinde Jesu Christi eine sehr beunruhigende Entwicklung, die uns zum bewußten Gegensteuern veranlassen sollte. Das geistliche Leben der Kinder Gottes ist stark davon abhängig, daß sie bereit und in der Lage sind, sich intensiv mit der Bibel zu beschäftigen, sie ausgiebig zu lesen und auch bewußt und tiefgründig über sie nachzudenken. Ein geistliches Leben ohne das Buch der Bücher ist eigentlich nicht denkbar. Auch andere Bücher gehören zu einem solchen geistlichen Leben dazu, etwa Bibelauslegungen, ermunternde Bücher über Christusnachfolge, aber auch warnende Bücher, die heutige Irreführungen bloßstellen.
Eine jüngere Generation, die hauptsächlich Zeit mit ihrem Smartphone, mit Facebook und Youtube vergeudet und nicht mehr bereit und fähig ist, die Bibel als Buch tiefgehend aufzunehmen und geistliche Bücher überhaupt wahrzunehmen, wäre den heutigen Endzeitverführungen ziemlich schutzlos ausgesetzt. Vieles deutet darauf hin, daß der Widersacher genau solch eine Entwicklung ansteuert, und wir müssen aktiv werden, um dem entgegenzuwirken.
Digitale Bilder schaden unserem geistlichen Leben genauso wie das Fernsehen
In vielen Aspekten sind zahlreiche über den PC abspielbare DVD- und Internetangebote im Bereich von Unterhaltung und Video sehr ähnlich wie das schon lange existierende Fernsehen (wobei auch Fernsehsender z.T. schon über das Internet zu empfangen sind). Das sehr bedenkenswerte Urteil des amerikanischen Bibellehrers Willam MacDonald über das Fernsehen kann daher auch auf diese digitalen Angebote übertragen werden:
»Wende meine Augen davon ab, das Eitle zu betrachten.« Psalm 119,37. Dieser Vers ist besonders zutreffend, wenn man ihn auf das Fernsehen anwendet. Die meisten Programme im Fernsehen sind nämlich eitel, dumm und nichtig. Sie zeichnen eine Welt, die es gar nicht gibt, und ein Leben, das von unserer Wirklichkeit weit entfernt ist.
Das Fernsehen stiehlt uns wertvolle Zeit. Die Zuschauer vergeuden Stunden vor dem Apparat, die unwiederbringlich verloren sind. Im Allgemeinen kann man sagen, daß das Fernsehen bei Christen auch eine Nachlässigkeit im Bibellesen bewirkt hat; die Stimme Gottes wird einfach ausgeschaltet, und die geistliche Temperatur des Fernsehzuschauers sinkt ab, ohne daß er es überhaupt merkt.
Die schädlichen Auswirkungen des Fernsehens auf Kinder sind wohlbekannt. Ihre moralische Grundeinstellung wird verdorben, weil auf dem Bildschirm Gewalt und Sex verherrlicht werden und Pornografie auf schamlose Weise in der Öffentlichkeit gezeigt wird. Die Kinder leiden auch in Bezug auf ihre intellektuellen Fähigkeiten, sie haben keine Zeit und keine Lust mehr zu lesen oder zu schreiben. Ihre Wertvorstellungen werden von dem bestimmt, was sie auf dem Bildschirm sehen, und ihr ganzes Denken wird von einer antichristlichen Propaganda geprägt.
Die Witze, die dabei aus der Röhre kommen, sind unsauber, und die Drehbücher stecken voller zweideutiger Anspielungen. Und die Fernsehwerbung ist nicht nur dumm, sondern wirkt sich auch moralisch zerstörerisch aus. Es scheint wirklich so, als ob kein Produkt mehr verkauft werden könnte, ohne daß eine ganze Schar zweifelhafter Damen der Filmbranche dabei beträchtliche Teile ihrer Anatomie zur Schau stellt und all ihre Körpersprache einsetzt, um die Lust am Kaufen anzuregen.
In vielen Familien hat das Fernsehen den Zusammenbruch der Kommunikation untereinander bewirkt. Eltern und Kinder sind so gefangen genommen von den Sendungen, und die Gespräche, die überhaupt noch stattfinden, sind leer und inhaltslos geworden. Auf dem Gebiet der musikalischen Unterhaltung sind die Texte oft höchst bedenklich. Sie verherrlichen die körperliche Lust, behandeln Ehebruch und Homosexualität als gleichberechtigte Lebensformen und machen den gewalttätig auftretenden Mann zum absoluten Helden.
Wenn man hier einwendet, daß es doch auch inhaltlich gute, informative Sendungen im Fernsehen gibt, dann ist meine Antwort darauf, daß sie nur wie eine Zuckerschicht sind, unter der sich doch eine giftige Pille versteckt. Es ist eine schlichte Tatsache, daß sich die Wirkung des Fernsehens unter dem Strich zerstörerisch auf die geistliche Lebenskraft auswirkt.
Mir fällt dazu die Geschichte von einem Christen ein, der einen Fernsehapparat zur Lieferung frei Haus bestellt hatte. Als er den Lieferwagen vorfahren sah, bemerkte er auch den großen Werbespruch darauf: »Das Fernsehen bringt Ihnen die ganze Welt ins Wohnzimmer.« Das war ihm Aussage genug. Er ließ den Apparat sofort wieder zurückgehen. Niemand, der vor dem Fernsehschirm klebt, kann in dieser Zeit Großes für Gott vollbringen. Das Fernsehen ist eine der Hauptursachen für den geistlichen Niedergang unserer Tage.
William MacDonald, Licht für den Weg (Bielefeld: CLV 7. Aufl. 2013), Andacht vom 4. Oktober
Der Wesensgegensatz von WORT und BILD
Für unser geistliches Urteil als Christen ist der Umstand ausschlaggebend, daß unser Gott sich durch das WORT offenbart und durch das WORT zu uns und zu allen Menschen redet, während der Satan, der verführerische Fürst dieser Welt, sich von alters her durch das BILD an die Menschen wendet, um sie in den Götzendienst zu ziehen. Deshalb gab es ja das Bilderverbot im Gottesdienst Israels (vgl. 2Mo 20,4-5; 5Mo 4,16-19); das griechische Wort für „Götzen“ im Neuen Testament bedeutet eigentlich „Bilder“ (gr. eidolon = „Idol“, Götze).
Für uns ist im Hinblick auf das Fernsehen und die digitale Bildwelt bedeutsam, daß wir im Buch der Offenbarung lesen, wie der Satan die Menschen durch ein sprechendes Bild verführt:
Und es übt alle Vollmacht des ersten Tieres aus vor dessen Augen und bringt die Erde und die auf ihr wohnen dazu, daß sie das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde. Und es tut große Zeichen, so daß es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabfallen läßt vor den Menschen. Und es verführt die, welche auf der Erde wohnen, durch die Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben sind, und es sagt denen, die auf der Erde wohnen, daß sie dem Tier, das die Wunde von dem Schwert hat und am Leben geblieben ist, ein Bild machen sollen. Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres einen Geist zu verleihen, so daß das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte, daß alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten. (Offb 13,12-15)
Jeder nüchterne Beobachter der heutigen Entwicklungen wird zugeben müssen, daß das Fernsehen und auch das Internet unter diesem Gesichtspunkt eine dunkle, problematische Seite hat und zumindest eine Vorform dieses „sprechenden Bildes“ darstellen könnte. Die digitale Revolution dürfte auf jeden Fall von dem Antichristen und seinen Vorläufern umfassend und geschickt ausgenutzt werden; das muß uns wachsam machen.
Von daher müssen wir heute ganz besonders der Augenlust, der unersättlichen Begierde der Augen widerstehen. Von unserem Fleisch her gelüsten unsere Augen nach bunten, wohlgestalteten, bewegten Impulsen, die uns verlocken, die uns die Sünde als harmlos und begehrenswert vorstellen sollen, und diese stellen uns die digitalen Medien in Fülle zur Verfügung.
Wir wollen uns nochmals das wichtige Wort aus Psalm 119 in Erinnerung rufen: „Halte meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen; belebe mich in deinen Wegen!“ (Ps 119,37). Unser Herr ermahnt uns, unsere Augen, wenn nötig, auch rücksichtslos in Zucht zu halten: „Und wenn dein Auge für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Es ist besser für dich, daß du einäugig in das Leben eingehst, als daß du zwei Augen hast und in das höllische Feuer geworfen wirst“ (Mt 18,9).
Geistliche Disziplin im Umgang mit den digitalen Medien
Die Ausbreitung der digitalen Medien stellt uns vor die Aufgabe, ihnen Grenzen zu setzen und ganz bewußt ihren vielfältigen Verlockungen zu widerstehen, um nur das zu nutzen, was zu Ehre des Herrn wirklich nützlich ist. „Es ist mir alles erlaubt – aber es ist nicht alles nützlich! Es ist mir alles erlaubt – aber es erbaut nicht alles!“ (1Kor 10,23). „Alles ist mir erlaubt – aber nicht alles ist nützlich! Alles ist mir erlaubt – aber ich will mich von nichts beherrschen lassen!“ (1Kor 6,12). Wir dürfen uns niemals vom Internet und seinen lockenden Angeboten beherrschen lassen. Was unser geistliches Leben schädigt, das müssen wir entschlossen meiden und zurückweisen.
Die digitalen Medien mit ihrem verführerischen Angebot machen uns die Notwendigkeit deutlich, besonders über unserem Geist und unserem Denken zu wachen. Wir sollten darauf achten, daß unser Denken unter der Zucht des Heiligen Geistes bleibt und sich nicht zerstreuen und beschmutzen läßt von den vielen schlechten Impulsen, die es auf digitalem Weg zu erreichen suchen.
Mein Sohn, achte auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden! Laß sie nie von deinen Augen weichen, bewahre sie im Innersten deines Herzens! Denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem ganzen Leib. Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus. (Spr 4,20-23)
Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und daß ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören! (1Kor 6,19-20)
Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes zur Vollendung der Heiligkeit in Gottesfurcht! (2Kor 7,1)
Wir haben den Heiligen Geist empfangen, der Seinem Wesen nach ein Geist der Kraft, der Liebe und der Zucht oder Besonnenheit ist (2Tim 1,7). Der Geist Gottes wirkt in uns Selbstbeherrschung (Gal 5,22), klares, nüchternes Denken in biblischen Linien, Enthaltsamkeit von allem Bösen: „Haltet euch fern von dem Bösen in jeglicher Gestalt!“ (1Thess 5,22). Wenn wir das beachten, können wir die Computertechnik benutzen, ohne daß sie uns schadet.
Bearbeiteter Auszug aus dem Buch desselben Verfassers: Als Christ in der Welt des Internets. Hilfen zum geistlichen Umgang mit Smartphones, sozialen Netzwerken und anderen digitalen Medien. Steffisburg: Edition Nehemia 2. Aufl. 2015
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