Ein Youtube-Video des Papstes Franziskus sorgt für Aufregung und Diskussionen. Darin bekennt sich das Oberhaupt der römischen Kirche recht eindeutig dazu, daß die verschiedenen Religionen nur unterschiedliche Wege zu demselben Gott seien.
Das als Aufruf zum Gebet für das Gelingen des Dialogs zwischen den Religionen aufgemachte Video zeigt zu den Hintergrundäußerungen des Papstes vier Vertreter von Weltreligionen, die ihren jeweiligen Glauben bekennen – eine Buddhistin, einen muslimischen Imam, einen jüdischen Rabbi und einen katholischen Priester. Später sagen sie alle: „Ich glaube an die Liebe“. Und der Papst erklärt, es gebe eine Gewißheit, an der alle festhielten: „Wir sind alle Kinder Gottes“. Zum Schluß halten die vier Religionsvertreter jeder ein Symbol seines Glaubens zusammen in das Bild.
Mit diesem Video macht der Papst offen Werbung für den von der römischen Kirche vorangetriebenen Dialog zwischen den Weltreligionen. Sein betrügerisches Bekenntnis „Wir sind alle Kinder Gottes“ macht deutlich, daß Rom bei diesem Dialog auf die Irrlehre zurückgreift, daß Gott der Vater aller Menschen sei und daß es viele Wege zu Gott gebe.
Dieses sehr offenherzige Papstvideo hat andererseits den katholisch-charismatischen Theologen Dr. Johannes Hartl nervös gemacht, der sich bemüht, evangelikale Christen für die Gemeinschaft mit der römischen Kirche zu gewinnen. In seinem Kommentar versuchte Hartl darzustellen, weshalb das Video scheinbar das nicht sage, was es ganz offensichtlich und eindeutig aussagt. Hartl betonte, der Papst habe sich mehrfach für das biblische Evangelium ausgesprochen, daß nur der Glaube an Jesus Christus rette; das Video sei mißverständlich.
Doch das ist ein untauglicher Versuch, Franziskus als „Evangelikalen“ hinzustellen. Die verführerische Dialektik der römischen Kirche erlaubt es deren Vertretern, je nach Bedarf die eine oder andere „Wahrheit“ zu bekennen und zu betonen, so wie es ihre irreführenden Strategien erfordern. Nein, der Video hat den Papst entlarvt; bei allen „evangelikalen“ Lippenbekenntnissen arbeitet er genauso entschieden am der Entstehung einer babylonischen Welteinheitsreligion unter römischer Führung wie seine Vorgänger.
Quelle: Biblisch glauben – denken – leben 110 / März 2016
Rudolf Ebertshäuser das-wort-der-wahrheit.de 21. 5. 2016