In den letzten Wochen und Monaten war die Auseinandersetzung um die provokativen Äußerungen des Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz Dr. Michael Diener zum Umgang der Evangelikalen mit praktizierenden Homosexuellen ein beherrschendes Thema unter den evangelikalen Christen. Wir wollen die wichtigsten Stationen dieses Konflikts beschreiben und eine Deutung aus bibeltreuer Sicht versuchen.

 
Der Vorstoß von Diener in der Frage homosexueller Gemeindemitarbeiter

Diener hatte in einem Interview mit der weltlichen Zeitung Die Welt den Evangelikalen ein rückständiges, überenges Verhalten gegenüber Menschen vorgeworfen, die Homosexualität auslebten und die doch auch ein Recht haben sollten, in evangelikalen Gemeinden Dienst zu tun – nach dem Vorbild der Evangelischen Kirche, die ihren Pfarrern fast überall das Zusammenleben in homosexuellen Partnerschaften gestattet. Hier Auszüge aus dem Artikel in DIE WELT ONLINE vom 14. Dezember 2015:

Der Mann hat das Zeug, einen Glaubenskampf zu beenden. Er heißt Michael Diener und ist Chef der deutschen Evangelikalen und Pietisten. Also derjenigen, die seit Jahrzehnten in Grabenkriegen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stecken. Wegen Homosexualität, Politik und Mission. Diener fordert ein neues Denken – über Homosexualität, Politik und Mission. Und über Selbstgerechtigkeit. (…)

Für den Umgang mit Schwulen und Lesben fordert Diener etwas, was Christen oft machen müssen: Spannungen aushalten. Also sagt er im Gespräch mit der „Welt“ erstens: „Ich vermag aus der Heiligen Schrift nicht herauszulesen, dass es einen Auftrag an die Kirche zur Segnung homosexueller Beziehungen und deren Gleichstellung mit der Ehe von Mann und Frau gäbe.“ Das ist eindeutig: Für die in fast allen evangelischen Landeskirchen praktizierten Segnungs- oder Trauungsgottesdienste bei Homosexuellen sieht er keinen Anhaltspunkt in der Bibel. Da sei er „klassisch konservativ“.

Zweitens aber sagt er: „Als Pfarrer habe ich gelernt, anzuerkennen, dass Menschen bei dieser Frage die Bibel anders lesen. Diese Brüder und Schwestern sind mir genauso wichtig wie diejenigen, die meine Meinung teilen.“ Und das gelte auch „für Pfarrerinnen und Pfarrer, die ihre Homosexualität geistlich für sich geklärt haben und sich von Gott nicht zur Aufgabe dieser Prägung aufgefordert sehen“. Damit entzieht sich Diener dem evangelikalen Kampf gegen Homo-Ehen in Pfarrhäusern. „Da bin ich aus tiefster Überzeugung plural“, fügt er hinzu und merkt an, wie manche Fromme das finden: „Das macht meiner Bewegung Probleme.“
http://www.welt.de/politik/deutschland/article149946122/Chef-der-Evangelikalen-will-Homo-Verdammung-stoppen.html

Erkennbar versuchte Diener mit diesem Interview, den bibelkritischen Aufweichungsprozeß und die liberale Neuausrichtung der Allianz mit seinen Äußerungen zu beschleunigen. Er versteht sich als ein Brückenbauer zu den liberal-ökumenischen Kreisen und sieht sich seit seiner Aufnahme in die Synode der EKD wohl vermehrt in der Pflicht, verbliebene konservative Orientierungen unter den Evangelikalen aufzubrechen, um die Annäherung der Allianz an die Ökumene zu beschleunigen. (Vgl. unsere Meldungen Wem dient Dr. Diener? Der undurchsichtige Kurs des Allianzvorsitzenden sowie Die falsche „Jesus-Revolution“: Das Buch, mit dem Allianzchef Diener konservative Evangelikale umpolen möchte). In einem Interview mit der Zeitschrift PRO erläuterte Diener seine Stellung noch etwas genauer:

Auf die Frage, ob praktizierende Homosexuelle in einer evangelikalen Gemeinde Mitglied oder auch Mitarbeiter sein könnten, antwortete Diener, der im Hauptamt Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes ist, in PRO: „Wenn Menschen diese Frage für sich geistlich geklärt haben, und der Meinung sind, daß die biblischen Aussagen über Homosexualität ihre Lebenssituation nicht treffen, dann sollten wir es möglich machen, daß sie bei uns angenommen sind, daß sie bei uns auch mitarbeiten können. Ich habe aber im Kontext der Gemeinschaftsbewegung auch gesagt, daß ich der Überzeugung bin, daß dies bei uns nicht immer umsetzbar ist. Aber mein Wunsch wäre es. Unsere evangelikalen Gemeinden sind an dieser Stelle nicht soweit. Und viele würden sagen, sie dürfen auch nicht soweit kommen. Meine Meinung ist: Wir sollten so weit kommen, daß wir ein anderes Ergebnis aus der Schrift an dieser Stelle nicht gemeindetrennend auffassen.“

Wir sehen hier die raffinierte Dialektik, die schon immer den Bibelkritikern eigen war und mit der man Verdrehungen der Bibel und schlimme Irrlehren verharmlost und akzeptabel macht: „Eigentlich sagt die Bibel ja etwas Entgegengesetztes, aber wenn mein Dialogpartner die Bibel ganz anders auffaßt und das Gegenteil von dem behauptet, was geschrieben steht, dann will ich das doch auch akzeptieren und stehen lassen“. Mit dieser falschen Toleranz wird letztlich die Autorität von Gottes Wort völlig untergraben, und die solchermaßen geduldeten Irrlehren können sich wie ein Sauerteig weiter ausbreiten.

Die Bibel sagt so eindeutig und klar, daß praktizierte Homosexualität Sünde ist, daß es schon eine dreiste Verdrehung der Schrift braucht, um so etwas zu rechtfertigen. Die liberaltheologisch geprägte EKD zeigt an dieser Frage mit am offensten ihren Abfall vom biblischen Glauben. Daß Diener so etwas tolerieren und unter den Evangelikalen salonfähig machen möchte, macht deutlich, wo er selbst steht. Im Grunde hat er die Bibel als höchste Autorität für Lehre und Glauben schon längst verworfen, und an seinen Äußerungen kommt dies überdeutlich zum Vorschein, trotz aller „frommen“ Lippenbekenntnisse zur Bibel.

Für solche Äußerungen müßte Dr. Diener theoretisch aus der DEA ausgeschlossen werden; stattdessen haben sich der Hauptvorstand der Allianz wie auch die Führung des Gnadauer Verbandes erst einmal mit ihm grundsätzlich solidarisch erklärt. Allerdings haben auch manche Stimmen in der Allianz und im Gnadauer Verband sich kritisch geäußert. Diener hat vielleicht den konservativen Widerstand in diesen Fragen unterschätzt. Nach den Auseinandersetzungen entschuldigte sich Diener formal dafür, daß er mit seinen Äußerungen Konflikte ausgelöst hatte, und erinnerte daran, daß er Ende 2016 von seinem Amt als Allianz-Vorsitzender zurücktreten werde.
 

Der Gnadauer Verband, dessen Präses er ist, hat inzwischen Beschlüsse zur Mitarbeit von Homosexuellen gefaßt, die Diener nicht gefallen können. Am 19. Februar gab die Mitgliederversammlung dieses Dachverbandes landeskirchlicher Gemeinschaften in der EKD eine Erklärung heraus, in der sie feststellen: „Weil die Lebensform eines Menschen immer ‚mit-spricht‘ und ‚mit-verkündigt‘, berufen wir Menschen, die in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben, weder in den Verkündigungsdienst noch in Leitungsaufgaben.“ (IdeaSpektrum 8/2016, S. 8). Andererseits betonte die Stellungnahme, man wolle solche Kräfte, die dazu einen anderen Standpunkt haben, tolerieren und auf sie hören. Darin offenbart sich eben die bibelkritische Dialektik, mit der Dr. Diener den liberalen Kurs der EKD rechtfertigte. Damit bleibt der Einfluß solcher Irrlehren ungebrochen, und es ist zu erwarten, daß Gnadau in dieser Frage in einigen Jahren umkippt.
 
 
Öffentlicher Widerspruch von einem prominenten Evangelikalen

Ungewöhnlich für den zumeist auf äußerliche Harmonie und Beschönigung von Konflikten bedachten Stil der Evangelikalen war die Reaktion des ehemaligen ProChrist-Vorsitzenden Ulrich Parzany auf Dieners Äußerungen. Er nahm diese zum Anlaß, um mit relativ deutlichen Worten die Aufweichung biblischer Maßstäbe durch Diener zu verurteilen. U.a. sagte Parzany in seinem Offenen Brief an Dr. Diener vom 16. 12. 2015:

 
Die Bibel wurde schon immer von anderen auch anders verstanden. Das ist doch eine Banalität. Was soll die Berufung auf die Heilige Schrift, wenn Du sie der Beliebigkeit subjektiver Sichten auslieferst? Ich dachte immer, die Gemeinschaftsbewegung und die freien Werke wären deshalb in der Kirche, daß sie dort gegen Irrlehre und Gleichgültigkeit die Wahrheit der Heiligen Schrift bekennen und leben.

Ich habe Dir nicht zu Deiner Wahl in den Rat der EKD gratuliert, weil ich befürchtete, daß Du dort allzu sehr vereinnahmt wirst. Aber daß Du so schnell nach der Wahl öffentlich die eigenen Leute wegen ihrer angeblichen Abschottung kritisierst – „Sie leben wie hinter einer unsichtbaren Mauer.“ – und die EKD-Linie lobst, überrascht mich doch. Geht es wirklich nur um verschiedene Frömmigkeitsformen, in denen wir jeweils sozialisiert wurden? Sind es nicht doch theologische Wahrheitsfragen, um die gerungen werden muß?

Ich frage mit vielen anderen: Wo geht unser Weg hin? Ich frage das auch, weil ich mit der Initiative „Zeit zum Aufstehen“ die Hoffnung verbunden sah, daß deutschlandweit eine gemeinsame Widerstandsbewegung gegen die Irrlehren in den evangelischen Kirchen entstehen könnte. Nun aber nehme ich mehr Beschwichtigung und Anpassung als Aufstehen, Bekenntnis und Widerstand wahr. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der die EKD aus Anlaß des Reformationsjubiläums die Grundlagen des evangelischen Glaubens demontiert.
http://www.idea.de/spektrum/detail/grosse-kontroverse-in-der-evangelikalen-bewegung-93125.html

 
 Parzany ging noch einen Schritt weiter und schlug die Bildung einer neuen Bekenntnisbewegung vor, die sich deutlich gegen falsche Lehren und bibelkritische Einflüsse unter den Evangelikalen wehren soll. Tatsächlich bildete sich am 23. Januar 2016 in Kassel das „Netzwerk Bibel und Bekenntnis“ bei einer Veranstaltung, an der 65 konservative Evangelikale aus Landes-und Freikirchen teilnahmen.
 
 Zum Sprecher des Netzwerkes Bibel und Bekenntnis wurde Ulrich Parzany bestimmt. Er wird unterstützt von einer neunköpfigen Fortsetzungsgruppe, der evangelikale Führungsfiguren angehören, wie z.B. der Rektor des Albrecht-Bengel-Hauses, Rolf Sons (Tübingen), der ehemalige Allianzvorsitzende und jetzige Professor an der Freien Theologischen Hochschule Gießen, Rolf Hille (Heilbronn), der Vorsitzende der Konferenz Bekennender Gemeinschaften, Pfarrer Ulrich Rüß (Hamburg), der Vorsitzende des Westfälischen Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Dirk Scheuermann (Velbert), der mecklenburgische Pastor Johannes Holmer (Bülow) und Schwester Heidi Butzkamm vom Diakonissenmutterhaus Aidlingen.

Das Netzwerk veröffentlichte eine Stellungnahme, in der man sich für ein deutlicheres Bekenntnis zu biblischen Überzeugungen aussprach. Dabei beziehen sich die Unterzeichner bewußt auch auf den Aufruf „Zeit zum Aufstehen, Ein Impuls für die Zukunft der Kirchen“, den sie um eine Abgrenzung von bestimmten Irrlehren ergänzen möchten. Aus dieser Stellungnahme seien einige Auszüge wiedergegeben:

 
* „Wir bekennen uns zur göttlichen Inspiration der Heiligen Schrift, ihrer völligen Zuverlässigkeit und höchsten Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung“. (Glaubensbasis der Evangelischen Allianz)
* Wir stehen dafür ein, daß die rettende Botschaft von Jesus Christus allen Menschen gilt, den Juden zuerst. (Römer 1,16)
* Wir widersprechen der falschen Lehre, es gäbe auch andere Wege zum Heil.
* Wir widersprechen der falschen Lehre, daß Menschen durch die Taufe ohne den Glauben an Jesus Christus gerettet werden. (Markus 16,16)
* Wir stehen dazu, daß gemäß der Offenbarung Gottes der Mensch zum Ebenbild Gottes geschaffen wurde und daß die Polarität und Gemeinschaft von Mann und Frau zu dieser Ebenbildlichkeit gehört, wie Jesus Christus es ausdrücklich bestätigt hat. (1.Mose 1,26-28; Matthäus 19,4-6)
* Wir widersprechen der falschen Lehre, gleichgeschlechtliche Beziehungen entsprächen dem Willen Gottes und dürften von den Kirchen gesegnet werden.
 
Wir sind uns einig, daß im Gegensatz zum postmodernen Denken das Bekenntnis zu Jesus Christus und der Lehre der Apostel mit logischer und theologischer Notwendigkeit die Verwerfung falscher Lehren einschließt. So widersprechen wir Ansichten wie zum Beispiel:
 
* Man müsse für zentrale biblische Wahrheiten eintreten, doch gleichzeitig seien gegensätzliche Verständnisse und Lesarten der Bibel zu akzeptieren.
* Es sei dem Anliegen einer geistlichen Erneuerung der Kirche nicht zuträglich, wenn Mißstände offen kritisiert werden. Ein „Ruf zur Mitte“ dürfe nicht ergänzt werden durch die Verwerfung von Irrlehre.
* Biblisch orientierte Gemeinden hätten ein Toleranzproblem und müßten sich für Pluralität in Lehrfragen öffnen. Sie müßten auch solche Mitchristen akzeptieren, die in Sünde leben und die diese Sünde gegen Gottes Willen rechtfertigen.
* Weil Jesus ein „Liebhaber“ und kein „Rechthaber“ gewesen sei, dürfe es auch keinen offenen, energischen Streit um die Wahrheit geben, wie er aber bei Jesus, bei den Aposteln, bei den Reformatoren und den Vätern der Barmer Erklärung stattfand.

Wir fordern die zuständigen Gremien des Gnadauer Verbandes und der Deutschen Evangelischen Allianz auf, zu diesen Irritationen klärend Stellung zu beziehen und bitten um gemeinsame Gespräche. Wir fordern die evangelikalen und pietistischen Verbände und die Bekenntnisgemeinschaften auf, das Reformationsjubiläum 2017 für Veranstaltungen zu nutzen, bei denen die reformatorischen Prinzipien „Allein Christus, Allein die Schrift, Allein die Gnade, Allein der Glaube“ öffentlich bekannt werden und zugleich benannt wird, wo diese reformatorische Basis verloren zu gehen droht. Wir erklären uns bereit, bei diesen Veranstaltungen inhaltlich und organisatorisch mitzuwirken.
http://www.idea.de/thema-des-tages/artikel/keine-spaltung-der-evangelikalen-bewegung-83659.html
 

 
Die von den Sprechern des Netzwerkes erwähnten falschen Lehren werden samt und sonders von der liberalen Evangelischen Kirche in Deutschland vertreten. Allerdings werden sie auch von zahlreichen Evangelikalen aus der Allianz zumindest teilweise akzeptiert oder jedenfalls nicht öffentlich kritisiert. Ein Zweck der Erklärung ist offenkundig, das Bündnis „Zeit zum Aufstehen“ hier zu einer klareren Stellungnahme zu veranlassen, was aber führende Leute aus dieser verführerischen Initiative ablehnen (vgl. unseren Artikel: „Zeit zum Aufstehen“: Der irreführende „Ruf zur Mitte“).
 

Im Rahmen der Allianz ist keine wirkliche Bibeltreue möglich

Viele konservative Evangelikale setzen nun weitreichende Hoffnungen auf die neue Bewegung und träumen davon, daß die Allianz dadurch in ein biblischeres Fahrwasser gelenkt werden könnte; andere erhoffen sich, daß dieses Forum der Anfang einer neuen, konservativ-bibeltreuen Gegen-Allianz sein könnte.

Doch aus bibeltreuer Sicht sind solche Hoffnungen nicht begründet. Es ist gewiß positiv und anerkennenswert, daß Ulrich Parzany sich den verführerischen liberalen Vorstößen Dr. Dieners widersetzt hat und einige deutliche, biblisch begründete Worte dazu gefunden hat. Andererseits hat Parzany auch betont, daß er seine Initiative nicht als Gegenbewegung zur DEA versteht und nicht an eine Trennung von dem liberalen Flügel der Allianz denkt. Auch von dem Bündnis „Zeit zum Aufstehen“, das auch liberale Sprecher wie Dr. Diener mit umfaßt, haben sich die Vertreter des Netzwerkes bisher nicht distanziert.
 

 
Offenkundig beabsichtigen Parzany und seine Mitstreiter durch ihre Initiative eher, dem konservativen Flügel der Allianz mehr taktisches Gewicht und Beachtung zu verschaffen, ohne die biblisch gebotene Absonderung von den Irrlehrern in der DEA zu vollziehen. In dieser Beziehung sind Parzany und seine Mitstreiter eben auch im klassischen evangelikalen Denken gefangen, das die Einheit und Zusammenarbeit auch mit Vertretern von Verführungslehren befürwortet und die biblische Lehre vom Sauerteig und der nötigen Trennung von böser Lehre und böser Praxis verworfen hat.

Ja, auch in der Allianz sind eben handfeste Irrlehrer und Irrlehren am Wirken, nicht nur in der EKD! Die bibelkritisch-liberaltheologisch gefärbten Überzeugungen Dr. Dieners werden ja von einem großen Teil der Allianzmitglieder durchaus geteilt, wie zahlreiche evangelikale Stimmen beweisen, die den Aussagen seines Interviews zustimmen und ihn als weitsichtigen Brückenbauer verteidigen.

Auch die immer massiveren ökumenischen Bestrebungen zum Dialog und der Zusammenarbeit mit der römischen Kirche sind Irrlehren und verführen die Christen. Hier erfolgt aber bezeichnenderweise keine Abgrenzung durch die Sprecher des „Netzwerkes“. Parzany selbst hat sich ja in der ökumenischen Verführungsbewegung „Miteinander für Europa“ engagiert.

Dazu kommen die Irrlehrer von der Gemeindewachstumsbewegung und der Emerging Church mit ihren ökumenisch-bibelkritischen Missionskonzepten (Missio Dei, Kontextualisierung), auf die ich in meinem Buch Zerstörerisches Wachstum hingewiesen habe; auch hierzu findet man keine klärende Aussage in der Stellungnahme des Netzwerkes. Nicht zu vergessen die Irrlehren der Pfingst- und Charismatische Bewegung, die durch hochrangige Vertreter inzwischen auch im Hauptvorstand der DEA repräsentiert sind. Diesbezüglich hört man nichts von Parzany und dem Netzwerk; Parzany selbst ist ja bei „Pro Christ“ immer für eine Zusammenarbeit mit Pfingstlern und Charismatikern eingetreten.

Biblisch gesehen gibt es deshalb nur eine Antwort auf die bibelkritischen Vorstöße in der Allianz, und das ist die klare Absonderung von diesem unbiblischen, irreführenden Bündnis, die Trennung von allen Gemeinden und Gemeindeverbänden, die noch in der Allianz sind oder mit ihr zusammenarbeiten. Insofern Parzanys ist Initiative problematisch, weil sie manche biblisch gesinnten Kräfte noch in der Allianz binden und davon abhalten kann, die eigentlich fälligen Konsequenzen zu ziehen.

Weicht! weicht! Geht hinaus von dort! Rührt nichts Unreines an! Geht hinaus aus ihrer Mitte! Reinigt euch, die ihr die Geräte des HERRN tragt! (Jes 52,11)

Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt! (Offb 18,4)
 
 

das-wort-der-wahrheit.de    Rudolf Ebertshäuser    21. 3. 2016
 
Print Friendly, PDF & Email