Wir haben immer wieder darüber berichtet, daß vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden endzeitlichen Entwicklungen auch eine verstärkte Dialogbereitschaft zwischen der verführerischen falschprophetischen Pfingst- und Charismatischen Bewegung und der mindestens ebenso verführerischen römisch-katholischen Kirche stattfindet. Das natürliche Bindeglied zwischen diesen beiden einflußreichen Strömungen der Christenheit, die jeweils mehrere hundert Millionen Anhänger weltweit für sich reklamieren, ist die katholische charismatische „Erneuerungsbewegung“, die seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts römische Katholiken unter den Einfluß des charismatischen Irrgeistes brachte.
 
Die Erfahrung, daß heiligenverehrende Katholiken ebenso in Zungen reden und „Wunderheilungen“ vollbringen wie sie, hat viele ursprünglich protestantisch geprägte Charismatiker dazu verleitet, sich für die römische Frömmigkeit und die falsche römische Kirche zu öffnen. Nachdem biblische Lehre in diesen Kreisen ohnehin kaum vermittelt und wenig beachtet wird, hat es der Widersacher im Lauf der Zeit geschafft, eine laufend engere ökumenische Annäherung der beiden Lager zu bewirken. Das wurde u.a. eindrucksvoll in der Bewegung „Miteinander für Europa“ deutlich, bei der extremcharismatische Gruppen Seite an Seite mit marienanbetenden Nonnen und Aktivisten der „Focolare“-Bewegung standen.
 
Nun haben zwei Ereignisse der letzten Zeit schlaglichtartig deutlich gemacht, wie weit diese Entwicklungen schon vorangeschritten sind. Wir wollen sie dokumentieren und einiges dazu anmerken:

 
 
Papst Franziskus richtet Einheitsappell an Extremcharismatiker

 
Papst Franziskus hat am 21. Januar 2014 in einer Videobotschaft an eine Konferenz von charismatischen Leitern der Kenneth Copeland Ministries seine Sehnsucht nach Einheit aller Christen zum Ausdruck gebracht. Diese Botschaft die einiges Aufsehen erregt hat, wird im folgenden ausführlicher dokumentiert.

 
 
Der raffinierte Appell des Papstes zur „Einheit“ und „Brüderlichkeit“

 
Der Papst sprach die Pfingstler als „Liebe Brüder und Schwestern“ an. Er wolle zu ihnen von Herzen sprechen, mit der „einfachen Sprache des Herzens“. „Ich grüße Sie mit einem freudigen Gruß, weil es mich freut, daß Sie zusammengekommen sind, um Jesus Christus als den einzigen Herrn anzubeten und den Vater zu bitten, damit Sie den Geist empfangen. das freut mich weil wir sehen können, daß der Herr überall auf der Welt am Wirken ist.“

Der Papst wirkt in dem Video so schlicht und treuherzig und einfältig, als könnte er kein Wässerchen trüben. Er bemüht sich offenkundig, seinem Namenspatron möglichst ähnlich zu sehen. Dabei dürfen wir nie vergessen, daß er ein  hochintelligenter, hervorragend geschulter JESUIT ist, für den nach seinem Eid alle Täuschung, List und Gewalt nicht nur erlaubt, sondern sogar geboten ist, im die Interessen der römischen Kirche zu fördern.
 
Geschickt vereinnahmt der Papst die Pfingstler, mit denen er tatsächlich darin eins ist, daß beide einen falschen Jesus anbeten und nicht den biblischen Herrn. Franziskus sprach dann von seiner Sehnsucht, weil sie als Brüder geschieden und getrennt seien wie viele Ehepaare heutzutage. „Wir sind getrennt, weil die Sünde uns getrennt hat, unser aller Sünde. Die Mißverständnisse in der Geschichte… Es war eine lange Straße von Sünden, an denen wir alle Anteil hatten. Wer ist daran schuld? Wir alle haben daran Schuld. Wir alle sind Sünder. Es gibt nur einen Gerechten, den Herrn. Ich habe Sehnsucht danach, daß diese Trennung endet und uns Gemeinschaft gegeben wird; ich habe Sehnsucht nach der Umarmung…“
 
Das ist eine raffinierte Demutsgeste, die viele ungefestigte Christen beeindruckt und gefangennimmt. Angesichts solcher Reue gerät die Frage nach der biblischen Wahrheit, die einmal der Grund für den Protest der Protestanten war, völlig aus dem Blick. War die Reformation, war das Ringen um biblische Wahrheit wirklich nur ein „Mißverständnis“? Hat Luther gesündigt, als er rief: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“? Doch alle nüchternen biblischen Argumente werden von einer süßlichen, falschen „Liebe“ weggespült. Warum nicht alles Vergangene vergessen und sich „aussöhnen“? Daß dies Verrat am biblischen Evangelium und an dem wahren Herrn Jesus Christus wäre, daran denkt offenkundig heute kaum noch jemand im protestantischen Lager.
 
Der Papst erwähnt dann die Brüder Josephs, die in Ägypten ihren verloren geglaubten Bruder wiederfanden, der sie umarmte. Geschickt spielt er mit den sentimentalen Gefühlen seines protestantischen Publikums, indem er treuherzig erklärt: „Wir müssen uns als Brüder begegnen. Und wir müssen gemeinsam weinen wie Joseph. Diese Tränen werden uns vereinen, die Tränen der Liebe.“ Keine Rede davon, daß die Anhänger des falschen römischen „Evangeliums“ eben keine „Brüder“, keine wirklich wiedergeborenen Kinder Gottes sind, sondern unechte Christen. Keine Rede davon, daß zwischen Licht und Finsternis, zwischen Christus und Belial, zwischen der heidnischen Sakramentenreligion Roms und dem wahren Glauben keine Gemeinschaft bestehen kann (vgl. 2Kor 6,14-18).
 
Der mächtige Papst umgarnt seine Hörer dann mit dem Appell schlichter Brüderlichkeit – eine Geste, die in der Regel gut ankommt und die er meisterhaft beherrscht: „Ich spreche zu Ihnen als ein Bruder, und ich spreche ganz einfach zu Ihnen. Mit Freude und Sehnsucht. Lassen Sie die Sehnsucht wachsen, denn das wird uns anspornen, einander zu finden, einander zu umarmen – und gemeinsam Jesus Christus anzubeten als den einzigen Herrn der Geschichte.“
 
Zum Abschluß brachte der Papst noch eine weitere publikumswirksamen Geste an: „Ich bitte Sie auch um einen Gefallen. Bitte beten Sie für mich, denn ich brauche Ihre Gebete. Ich werde für Sie beten, das tue ich; aber ich brauche Ihre Gebete. Und lassen Sie uns zu dem Herrn beten, daß er uns alle vereint. Gehen wir voran, wir sind Brüder! Lassen Sie uns gegenseitig geistlich umarmen, und lassen wir den Herrn das Werk vollenden, das er begonnen hat. Das ist ein Wunder, das Wunder des Einswerdens hat begonnen. Und ein berühmter italienischer Schriftsteller, Manzoni, hat in einem Roman einen Satz geschrieben (…): ‚Ich habe nie den Herrn ein Wunder anfangen sehen, ohne daß er es gut zu Ende gebracht hätte!‘ Er wird dieses Wunder der Einheit vollenden. Ich bitte Sie mich zu segnen, und ich segne Sie. Von Bruder zu Bruder umarme ich Sie. Danke.“ (Übersetzung RE nach dem Originalvideo und engl. Untertiteln)
 
Der ganze Saal mit einer großen Menge charismatischer Leiter applaudierte der Botschaft des Papstes begeistert; die Prediger eines falschen Wohlstandsevangeliums und trügerischen Wunderwirker waren offenkundig geschmeichelt davon, daß der große Papst sie solchermaßen anerkannte und ehrte. Die verführerische Botschaft der Vereinigung stieß auf keinerlei Protest; der falsche Geist hat die Charismatiker schon soweit im Griff, daß sie nicht mehr für die Wahrheit der Bibel und das echte Evangelium einstehen; in ihrer geistlichen Trunkenheit können sie raffinierten Betrug nicht mehr von der göttlichen Wahrheit unterscheiden.

 
 
Der raffinierte Vermittler und Brückenbauer: Bischof Palmer

 
Der geschickt auftretende Vermittler dieser Geste des Papstes war der evangelikal-charismatische Bischof Anthony Palmer, der Ökumenebeauftragte der Gemeinschaft Evangelikal-Episkopaler Kirchen (CEEC), der an der Konferenz persönlich teilnahm. Palmer erzählte zunächst, daß er früh als junger charismatischer Christ schon von Kenneth Copelands „Wort des Glaubens“-Lehren geprägt wurde und eine Zeitlang in Südafrika für die Kenneth Copeland Ministries arbeitete; er nennt Copeland einen seiner geistlichen Väter und bekennt, daß er seit langem von Copeland mit finanziert wird. Später arbeitete er für die katholisch-charismatische Erneuerung in Italien. Er nennt auch Bergoglio/Franziskus seinen „geistlichen Vater“; er war während seiner Arbeit für die katholische charismatische Gemeindeerneuerung in Lateinamerika mehrfach mit ihm zusammengetroffen und unterhält seither freundschaftliche Beziehungen mit ihm.
 
Später wurde Palmer (der inzwischen bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen ist) Priester und danach Bischof einer charismatisch-anglikanisch geprägten Kirche, behielt aber die engen Kontakte sowohl zu Copeland wie auch zur römischen Kirche bei. Er bekannte: „Als meine Frau [eine Italienerin mit katholischen Wurzeln] erkannte, daß sie katholisch und charismatisch und evangelikal und pfingstlich sein könne, und daß dies in der katholischen Kirche absolut anerkannt sei, sagte sie, sie würde gerne von neuem Wurzeln in der katholischen Tradition schlagen. Und das tat sie.“
 
Palmer kündigte die Videobotschaft des Papstes als „etwas wirklich Besonderes und Historisches“ an. Der Papst habe ihn zu sich eingeladen, und dann habe sich spontan der Gedanke einer per Smartphone aufgezeichneten Videobotschaft entwickelt. Palmer bezeichnete die katholisch-charismatische Erneuerung und die Charismatische Bewegung unter dem Applaus der anwesenden Charismatiker als „die Hoffnung der Kirche“. Er stellte fest, daß es etwas Historisches sei, daß dieser Papst Franziskus sie als Charismatiker als Brüder und Schwestern anerkenne und zu ihnen spreche. Palmer appellierte an die Pfingstler, sich wieder mit der katholischen Kirche zu vereinigen, auf der Grundlage der „Gemeinsamem Erklärung zur Rechtfertigungslehre“. Kein Wort davon, daß diese von Liberaltheologen verfaßte Erklärung die Grundlagen der Reformation preisgab; Palmer war voll Lobes für sie und beanstandete, daß keine evangelikalen Gemeinschaft sie bisher unterschrieben habe. Das müsse in Ordnung gebracht werden.
 
Der Bischof fuhr dann fort und stellte eine ausgesprochen verführerische Suggestivfrage: „Brüder und Schwestern, Luthers Protest ist vorüber. Gilt das auch für Ihren Protest? (…) Wenn es keinen Protest mehr gibt, weshalb kann es dann noch eine protestantische Kirche geben? Vielleicht sind wir jetzt alle wieder Katholiken.“ Er behauptete, daß die katholische Kirche nun dasselbe Evangelium predige wie die protestantische. Er kündigte einen „Versöhnungsdienst im Geist des Elija“ an, der die Väter mit den Söhnen und die Söhne mit den Vätern versöhnen würde, und forderte: „Wir müssen ebensoviel Mittel und Energie für den Dienst der Versöhnung [zwischen den Kirchen] aufwenden wie für den Dienst der Evangelisation.“ Die Zustimmung und der Applaus der Konferenzbesucher zeigten, daß diese Botschaft von den versammelten charismatischen Leitern wohlgefällig aufgenommen wurde.

 
 
Die geschmeichelten Pfingstler bekennen sich als Anhänger des Papstes

 
Die Videobotschaft des Papstes selbst wurde erst recht von den Konferenzteilnehmern mit anhaltendem stehendem Beifall aufgenommen, und sie beteten längere Zeit auf typisch charismatische Weise in „Zungen“ für Franziskus. Anschließend sprach Copeland ein Grußwort an den Papst, das von Palmer mit seinem Handy aufgezeichnet wurde. Der Irrlehrer Copeland, der viele Jahrzehnte magische Glaubenslehren und das falsche Wohlstandsevangelium verkündigt hat, kommentierte die Papstbotschaft mit den Worten: „Der Himmel ist begeistert darüber.“ Der alternde Wohlstandsprediger war sichtlich überwältigt von der Ehre, eine Botschaft des Papstes empfangen zu haben, und sagte unter anderem:

„Mein lieber [sehr geehrter] Herr [orig. My dear Sir]. Wir danken Ihnen so vom Grunde unserer Herzen. Alle diese Leiter vertreten buchstäblich Zehntausende von Leuten, die Sie lieben, die glauben, daß Gott mit Ihnen ist. In Antwort auf Ihre Bitte haben wir gerade gebetet – für Sie und mit Ihnen, und das taten wir im Geist. Und wir glauben, daß wir empfangen haben (…) Unser Verlangen, mein [sehr geehrter] Herr, gemeinsam mit Ihnen, findet sich im 4. Kapitel des Epheserbriefes: „… bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Maß der vollen Größe des Christus“. Danke, [sehr geehrter] Herr, wir segnen Sie. Wir nehmen Ihren Segen an; er ist sehr, sehr wichtig für uns. Und wir segnen Sie mit unserem ganzen Herzen, wir segnen Sie mit unserer ganzen Seele, wir segnen Sie mit aller unserer Macht [!] und wir danken Ihnen [sehr geehrter] Herr – wir danken Gott für Sie. Und so proklamieren wir alle miteinander: [Das ganze Leiterpublikum ruft diese „Segnung“ mit ihrem Verständnis von Wortmagie dem Papst zu und erhebt dabei die Hände in charismatischen „Segensgesten“] Seien Sie gesegnet! Seien Sie gesegnet! Amen! Amen! Amen!“ (Übersetzung RE nach dem engl. Originalvideo)

In diesem Ereignis, das künftig vielleicht noch öfters in ähnlicher Form stattfinden könnte, wird die zunehmende ökumenische Verführung offenbar; der Umarmungstaktik der römischen Kirche entspricht eine von falschen Geistern irregeleitete Haltung bei führenden Vertretern der Pfingst- und Charismatische Bewegung, die immer entschiedener in das Fahrwasser der großen babylonischen Welteinheitskirche steuern. Auch ein weiterer Vorfall belegt diese Entwicklungen.

 
 
Extremcharismatischer Pastor tritt zur Katholischen Kirche über

 
Ein bekannter charismatischer Pastor aus der extremen „Wort des Glaubens“-Richtung ist überraschend in die römisch-katholische Kirche übergetreten. Ulf Ekman (geb. 1950) besuchte von 1981-1982 die Bibelschule der „Wort-des-Glaubens“-Bewegung von Kenneth Hagin in Tulsa, USA, und gründete anschließend 1983 in Uppsala, Schweden, die private Stiftung Das Wort des Lebens. Ekman war Pastor der von ihm gegründeten „Wort des Lebens“-Gemeinde, die heute ca. 3.000 Mitglieder hat.
 
Im März 2013 informierte Ekman die Gemeinde, daß er nach 30 Jahren als Pastor zurücktreten würde. Im März 2014 gab er bekannt, daß er und seine Frau Birgitta zur römisch-katholischen Glauben konvertieren, nach „einem Prozeß von vielen Jahren des Gebets und Nachdenkens“. Durch intensive Kontakte mit Katholiken, vor allem den katholischen Charismatikern, entdeckte Ulf und seine Frau Birgitta die „lebendige Spiritualität“ unter Katholiken. „Wir haben große Liebe für Jesus und eine gesunde Theologie gesehen, die in der Bibel und dem klassischen Dogma gegründet ist“, so Ekman. Ferner erlebte Ekman den „Reichtum des sakramentalen Lebens“ und erkannte die „Logik, eine solide Struktur einer Priesterschaft“ zu haben, um den Glauben an die nächste Generation weiterzugeben. Dies führte dazu, daß Ekman, seine „protestantischen Vorurteile“ aufgab. „Wir mußten den katholischen Glauben besser kennenlernen. Dies führte uns zu der Einsicht, daß es tatsächlich Jesus Christus war, der uns zu dem Schritt führte, eins mit der katholischen Kirche zu werden“, so Ekman.
 
Wir sehen hier die unterschwellige Verwandtschaft zwischen dem mystischen Katholizismus und der ebenfalls in gewisser Weise mystischen Charismatik am Wirken. Beides sind gefährliche Verführungslehren: „Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden“ (1Tim 4,1). Die Verwandtschaft der beiden Strömungen falscher Frömmigkeit brachte auch schon früher prominente Charismatiker wie etwa Kim Kollins dazu, sich der römischen Kirche zuzuwenden.
 
 
Quellen: „Papst grüßt Pfingstler: Das Wunder der Einheit hat schon begonnen“ in: kath.net vom 27. Februar 2014 (http://www.kath.net/news/45060)
http://distomos.blogspot.de/2014/02/papst-franziskus-wendet-sich-mit.html
„Schweden: Bekannter Charismatiker wird Katholik“, in: …bis es scheidet zwischen Seele und Geist; http://distomos.blogspot.de/2014/03/schweden-bekannter-charismatiker-wird.html
Video der Copeland-Konferenz http://www.youtube.com/watch?v=pK_ChnMVqR8&src_vid=b5TwrG8B3ME&feature=iv&annotation_id=annotation_1787172621#t=1s
http://kennethcopelandministries.org/2014/02/watch-pope-francis-message-calling-for-unity-in-the-body-of-christ/

 

Rudolf Ebertshäuser   das-wort-der-wahrheit.de   27. 3. 2014

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