Einer dieser fragwürdigen „top leader“, die Warren gerne für sich einspannt (und umgekehrt, für die er sich einspannen läßt), ist Tony Blair, ehemals Premierminister von Großbritannien, der vom Anglikanismus zum Katholizismus konvertierte und nach seiner politischen Karriere nun die Vision hat, auf religiöser Ebene zum Weltfrieden beizutragen.
Wie der Guardian berichtete, möchte Blair seine letztlich antichristlichen Bestrebungen zur Zusammenarbeit zwischen den Religionen massiv nach Kanada und die USA ausweiten. Dazu arbeitet er eng mit Rick Warren zusammen. Warren lud den rührigen Politiker Blair im März 2011 zu einem Forum mit dem Titel Peace in a Globalized Society (Friede in einer globalisierten Gesellschaft) in seine Mega-Gemeinde Saddleback Church ein. In ihren Beiträgen auf dem Forum betonten Warren und Blair nach einem Bericht von Roger Oakland, daß in Zukunft der einzige Weg zum globalen Frieden auf dem Planeten Erde darin bestehe, daß alle Religionen zusammenarbeiten und gemeinsam Gutes tun.
Das ist genau die Auffassung von der Einheit der Weltreligionen, die auch die katholische Kirche vertritt, die den Friedensgebeten in Assisi zugrundeliegt und die in die antichristliche Welteinheitsreligion der Hure Babylon einmünden wird. An diesen Zielen ist auch Warrens PEACE-Plan ausgerichtet, der ausdrücklich die Zusammenarbeit mit „Menschen des Friedens“ aus anderen Religionen befürwortet. Warren und Blair sehen ihre Initiativen auch im Zusammenhang mit den Milleniumszielen der Vereinten Nationen, die eine Art antichristliches Programm zur Höherentwicklung der Menschheit sind – antichristlich, weil sie auf der Vorstellung beruhen, der sündige Mensch könne ohne Christus Frieden und Gerechtigkeit auf der Erde bewirken.
Wie verführerisch die Arbeit der Saddleback-Gemeinde ist, zeigt auch ihre „apologetische“ Wochenend-Konferenz im Jahr 2010. Unter den eingeladenen Sprechern waren:
* Philip Yancey, populärer evangelikaler Autor und Herausgeber der einflußreichen Zeitschrift Christianity Today. Yancey gehört zu den vielen Befürwortern einer mystischen „neuen Spiritualität“. In seinem Buch über Gebet Prayer: Does it make any Difference erwähnt er zustimmend verführerische Mystiker wie Thomas Merton, Henri Nouwen, Richard Rohr, Theresa von Avila, Meister Eckhart, aber auch Lehrer der Emerging Church wie Walter Brueggemann und Phyllis Tickle.
* Scot McKnight, ehemals Professor für Religionswissenschaft, ist ein prominenter Vordenker der vom biblischen Glauben abgefallenen Emerging-Church-Bewegung, der bekannte: „Als Theologe habe ich jahrelang die Bewegung studiert und mit ihren wichtigen Führern Austausch gepflegt – mehr noch, ich sehe mich als Teil dieser Bewegung oder dieses ‚Gesprächs’ und freue mich darüber.“
* Peter Kreeft ist ein prominenter Philosophieprofessor, der sich schon als junger Mann von seinem reformierten Glauben abkehrte und in die katholische Kirche eintrat. Er gehört zu den aktivsten und fähigsten Propagandisten der römischen Kirche in Amerika und verteidigt eifrig das falsche Evangelium Roms, die Sakramente und die Marienverehrung. Auch er wirbt für die meditative Mystik der „neuen Spiritualität“ und für die Vereinigung aller Religionen auf der Basis der Marienverehrung (vgl. dazu den Artikel „Rick Warren’s ‚Apologetics’ Weekend Should Apologize for Representing ‚Another Gospel’“ von Lighthouse Trails).
Was für eine „Verteidigung des Glaubens“ ist gemeint, wenn solche Feinde des biblischen Glaubens und raffinierten Verführer eingeladen werden? Doch diese Wahl zeigt nur, daß Warren weiter auf dem unbiblischen Kurs der Ökumene und Religionsvermischung fährt, und den gesunden biblischen Glauben zerstören hilft.
Umso bedenklicher ist die Tatsache, daß John Piper, der auch hierzulande recht beliebte Verkündiger eines charismatisch gefärbten Calvinismus und eines „christlichen Hedonismus“, Ende dieses Monats eine regionale „Desiring God“-Konferenz in der Saddleback-Gemeinde in Lake Forest abhält. Damit wird deutlich, daß Pipers Einladung von Rick Warren, im Herbst letzten Jahres auf seiner nationalen Desiring God-Konferenz zu sprechen, keine entschuldbare Verirrung war (Warren konnte damals nicht persönlich anwesend sein, aber sein Beitrag wurde per Video eingebracht).
Ähnliche Unterstützung bekam Warren von dem Charismatiker Chuck Smith, Leiter der „Calvary Chapel“-Bewegung. Noch vor einigen Jahren hatte Smith vor Warrens „Leben mit Vision“-Lehre gewarnt; nun aber setzte er Warren auf das Podium bei einer Evangelisationskampagne, begrüßte ihn als „seinen Freund“ und bat ihn, das Eröffnungsgebet zu sprechen. Warren hat einflußreiche Freunde, die ihm immer weitere Türen öffnen – diejenigen aber, die vor solcher Unterstützung warnen und die Wahrheit über Warrens verderblichen Kurs sagen, werden als engstirnige Spalter und Verleumder angegriffen und aufgefordert, zu schweigen. Sind diejenigen schuldig, die sich für den Schutz der Schafe einsetzen, oder diejenigen, die Türen der Schafhürde für die Wölfe öffnen?
Denn ihr wißt ja genau, daß der Tag des Herrn so kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie nämlich sagen werden: »Friede und Sicherheit«, dann wird sie das Verderben plötzlich überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen. Ihr aber, Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb überfallen könnte; ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht an noch der Finsternis. So laßt uns auch nicht schlafen wie die anderen, sondern laßt uns wachen und nüchtern sein! (1Thess 5,2-6)
Quellen:
http://www.guardian.co.uk/politics/2010/mar/14/tony-blair-faith-foundation-america
http://distomos.blogspot.com/2011/03/tony-blair-trifft-rick-warren.html
http://www.lighthousetrailsresearch.com/blog/?p=5393
Rudolf Ebertshäuser das-wort-der-wahrheit.de 6. 4. 2011
Dazu können Sie auf dieser Webseite herunterladen:
„Leben mit Vision“ und „Willow Creek“-Welle: Gemeindewachstum oder Gemeindeverführung?