Der „Bund Freier Evangelischer Gemeinden“ beschloß auf seinem diesjährigen Bundestag mit großer Mehrheit (437 von 573 Stimmen) auf Antrag der Bundesleitung, daß Gemeinden auf Wunsch auch Pastorinnen einstellen können. Damit gipfelt eine seit Jahren geführte interne Debatte in dem voraussehbaren Sieg derer, die die Fesseln der biblischen Lehre in bezug auf die Frauenfrage schon lange abschütteln wollten.

Das Festhalten an biblischen Grundsätzen in dieser Frage paßte nicht mehr zu dem Kurs der Freikirche, die schon seit Jahrzehnten ihre einst biblischen Grundsätze immer mehr verwässert hat und den Irrweg des ökumenisch-liberal-charismatischen modernen Evangelikalismus eingeschlagen hat. Es ist ja interessant, daß meines Wissens die „Willow-Creek-Bewegung“ es zur Voraussetzung für eine Mitgliedschaft macht, daß eine Gemeinde für die Ordination von Frauen im Lehr- und Leitungsamt eintritt. Der Bruch mit den klaren Grundsätzen der Bibel wird so zur Grundlage für das Mitschwimmen in der Gemeindewachstumswelle.

Die Minderheit der Gegner einer Frauenordination in den FEGs stellte mit Recht fest, daß es im Kern um die Frage gehe, ob Aussagen der Bibel auch heute noch gelten oder als überholt verstanden werden sollten. Sie befürchten eine fortschreitende Aushöhlung der Bibel, und sehen ganz realistisch voraus, daß einer der nächsten Schritte auf diesem Weg der Abkehr vom Wort Gottes die Segnung von Homosexuellen sein wird.

Doch die Entwicklungen des Abfalls von Gott und Seinen Ordnungen sind auch in der FEG nicht mehr aufzuhalten. Die bibelkritischen Führer der FEG warben dafür, man solle die unterschiedlichen auf der Bibel gründenden Einschätzungen zur Pastorinnenfrage tolerieren. Aber die Ordination von Frauen für Lehr- und Leitungsämter gründet sich in keiner Weise auf die Bibel, sondern auf eine bibelkritische Verdrehung und Auflösung der klaren Aussagen der Heiligen Schrift.

Die Aussage der Bibel zu dieser Frage sind heute noch so klar und eindeutig wie vor 2.000 Jahren: „Eine Frau soll in der Stille lernen, in aller Unterordnung. Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren, auch nicht, daß sie über den Mann herrscht, sondern sie soll sich still verhalten“ (1Tim 2,11-12). Die Anpassung der Gemeinden an den Weltgeist ist nur möglich, wenn man Gottes ewige Wahrheit verleugnet.

Die wenigen noch bibeltreuen Gläubigen in den FEGs müssen irgenwann die Konsequenzen ziehen und diese unbiblische Freikirche verlassen. Wenn der Sauerteig von Bibelkritik, Ökumene und Charismatik einmal in eine Organisation eingedrungen ist und sich dort eingenistet hat, dann bleibt nur noch die Trennung und Absonderung für die treuen Christen, wenn sie nicht mit durchsäuert werden wollen. Hoffentlich öffnet dieser offene Bruch der FEGs mit biblischen Ordnungen noch manchen die Augen!

 
 
Quelle: idea spektrum 38/2010
 
 
Rudolf Ebertshäuser    das-wort-der-wahrheit.de    2. 10. 2010
 
 
 

Dazu können Sie auf dieser Webseite herunterladen:

Der biblische Weg für die gläubige Frau

 
 
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