Rudi Holzhauer, Verführungsprinzipien. Wuppertal (Artos-Verlag) Neuausgabe 2016. Pb., 450 S.

 

Rudi Holzhauer war ein gläubiger Pietist, der schon in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts Kontakt mit der Pfingstbewegung bekam und dann viele Jahre hindurch in den verschiedensten schwärmerischen Kreisen verkehrte. Aufgrund von vielen notvolle Erfahrungen mit den dort wirkenden Verführungsgeistern und aufgrund eines vertieften Studiums der Bibel fand dieser Bruder schließlich durch Gottes Gnade aus diesen Verstrickungen heraus. Er verfaßte in den 80er Jahren mehrere aufklärende Broschüren über verschiedene Aspekte der schwarmgeistigen Verführung, die damals noch im Bibelbund veröffentlicht wurden und vielen (auch dem Schreiber dieser Buchbesprechung) zum Segen dienten.

Das vorliegende Buch ist eine Zusammenstellung einiger wichtiger Schriften Rudi Holzhauers und gibt geistliche Orientierung über viele Bereiche, zu denen es kaum biblisch gesunde Aufklärung in deutscher Sprache gibt. Im 1. Kapitel beschäftigt sich Holzhauer mit der „christlichen“ Mystik, einer im Grunde heidnischen Verführungsströmung, die vor allem in der katholischen Kirche starken Rückhalt fand und die die „Vereinigung mit der Gottheit“ und ekstatische spirituelle Erlebnisse durch Versenkung und Meditation verspricht. Holzhauer schildert im 2. Kapitel die verschiedenen Spielarten solcher „Erleuchtung aus dunklem Hintergrund“, gibt lehrreiche geschichtliche Darstellungen von Mystikern und falschen Propheten sowie allerlei „Erleuchteten“ (u.a. auch Theresa v. Avila, J. Böhme, Ignatius v. Loyola, F. C. Oetinger, J. F. Oberlin, Michael Hahn, J. Chr. Blumhardt, Madame de Guyon, J. Lorber, I. Swedenborg).

Im 3. Kapitel „Der betrügerische Exorzismus“ geht es um die in der Charismatik und manchen anderen Kreisen praktizierte Dämonenaustreibung. Aus reicher und leidvoller eigener Erfahrung zeigt Holzhauer, daß diese Spielart von „Seelsorge“ auf unbiblischen Voraussetzungen beruht, indem sie behauptet, ein Kind Gottes könne besessen bzw. von Dämonen bewohnt sein, und daß der Versuch einer „Austreibung“ letztlich nur zu spiritistischen Belastung sowohl der „Befreier“ wie auch der Opfer solcher Praktiken führt.

Im 4. Kapitel behandelt Holzhauer das Thema „Okkultreligiosität und seelische Erkrankungen“. Er zeigt, daß gewisse psychische Erkrankungen im christlichen Bereich oftmals ihre Wurzel in okkulten Belastungen und Praktiken unter „frommem“ Vorzeichen haben, die aus schwarmgeistiger Verführung herrühren. Er warnt auch vor dem Eindringen der weltlichen Psychologie (besonders der von C. G. Jung) in christliche „Seelsorge“. Das 5. Kapitel, „Verführungsprinzipien“, versucht die Gefahren dämonischer Irreführung in der Endzeit noch einmal tiefer zu beleuchten und auf die Taktiken des Widersachers bei der Irreführung der Gläubigen Licht zu werfen.

Holzhauers Buch ist eine wertvolle Quelle der geistlichen Warnung und Aufklärung, vor allem für Christen, die Kontakt mit schwarmgeistigen Gruppen haben oder einmal in sie verstrickt wurden, aber auch für gefestigte Gläubige, die sich über die Endzeitverführung orientieren wollen. Von seinem Gegenstand her ist es nicht unbedingt Lektüre für Jungbekehrte. Auch wenn man manche Einzelfragen etwas anders sehen mag, findet man darin kaum zugängliche Fakteninformationen, tiefe Einsichten, klaren Durchblick über geistliche Zusammenhänge und daneben auch das ernste persönliche Zeugnis eines Betroffenen, der die Abgründe der endzeitlichen Verführungsgeister persönlich durchlebt und durchlitten hat und durch Gottes Barmherzigkeit davon kuriert wurde, und dem es ein erkennbares Anliegen ist, anderen solche Erfahrungen zu ersparen und Verstrickten den Weg zur Befreiung zu zeigen.

Das Buch war in einer Auflage im Kommissionsverlag der St. Johannis-Druckerei erschienen und wurde dann 2000 vom IABC-Verlag Wuppertal wieder aufgelegt. Inzwischen ist es im Artos-Verlag neu aufgelegt worden. Es kann unter folgender Anschrift bestellt werden:

 
 
 

Rudolf Ebertshäuser  November 2009  das-wort-der-wahrheit.de

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