Nachdem die liberal-bibelkritische Evangelische Kirche in Deutschland in ihrer Stellung zur Homosexualität die biblischen Ordnungen und Gebote offen für null und nichtig erklärt hat, beginnt nun auch in den „evangelikalen“ Freikirchen der Richtungswechsel hin zur Gesetzlosigkeit. Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) debattierte über das Thema auf der Bundesratstagung der Freikirche in Kassel am 29. – 31. Mai.

IdeaSpektrum meldet: „Wie dort bekannt wurde, haben 100 von insgesamt 877 Geistlichen des Bundes im Dienst und Ruhestand in einer Erklärung unter dem Motto ‚Unser Ja zu Gottes Ebenbild als Mann und Frau‘ festgehalten, daß praktizierte Homosexualität in der Heiligen Schrift stets als Sünde bezeichnet werde. Christen mit homosexuellen Neigungen werden aufgefordert, sexuell enthaltsam zu leben. (…)

Auslöser für die Debatte war ein Offener Brief des Präsidiums vom Februar 2013. Darin hatte sich das Leitungsgremium der Freikirche für die ehrenamtliche Mitarbeit homosexuell lebender Mitglieder in der Gemeinde ausgesprochen, aber praktizierte Homosexualität unter Geistlichen abgelehnt. Dies hatte nach Worten des Präsidenten, Hartmut Riemenschneider, zu zahlreichen Rückmeldungen geführt. In einem Antrag forderte die über 300 Mitglieder zählende Baptistengemeinde Stadtoldendorf (bei Hildesheim) festzuhalten, daß „Homosexualität nach Maßgabe des Wortes Gottes Sünde ist“.

Der Antrag wurde nach einem Beschluß der Delegierten nicht zur Abstimmung zugelassen. Es stehe einem Gemeindebund nicht zu, darüber zu entscheiden, was Sünde sei, hieß es zur Begründung. Jede Gemeinde müsse für sich diese Frage beantworten. (…) Drei bekannte Pastoren der Freikirche berichteten über ihre Erfahrungen im Umgang mit homosexuellen Christen. Der Leiter der Biblisch-Theologischen Akademie Wiedenest, Horst Afflerbach (Bergneustadt), erklärte, daß das Evangelium Kategorien wie liberal oder konservativ sprenge. Nötig sei, auch Homosexuellen die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes zu vermitteln.

Pastor Heinrich-Christian Rust (Braunschweig), der in der mit über 1.000 Mitgliedern größten Baptistengemeinde der Freikirche tätig ist, meinte, das Thema Homosexualität könne man nicht nur theoretisch mit der aufgeschlagenen Bibel behandeln. Wenn Sexualität zur Schöpfung gehöre, sei zu fragen, wie man von homosexuellen Christen erwarten könne, enthaltsam zu leben. In seiner Gemeinde gebe es kein Regelwerk zum Umgang mit Homosexuellen. Der Pastor der Baptistengemeinde Berlin-Schöneberg, Michael Noß, erklärte, daß seine über 600 Mitglieder zählende Gemeinde unter dem Motto ‚Bei Gott sind alle willkommen. Alle.‘ arbeite. Dies habe dazu geführt, daß viele Homosexuelle sich der Gemeinde angeschlossen hätten. Auch in der Gemeindeleitung arbeite ein Homosexueller mit.

In der Aussprache wurde deutlich, daß es unter den 570 Delegierten eine große Bandbreite an Überzeugungen gibt. Sie reichte vom Wunsch, homosexuelle Paare zu segnen, bis zur strikten Abgrenzung von homosexuellen Praktiken.“ Soweit die Idea-Meldung. Hier zeigt sich in erschreckender Weise, wie die Abkehr von der Bibel als verbindlicher Norm schlimme Früchte bringt. Es wird auch die postmodern-emergente Unterwanderung des Baptistenbundes deutlich; der Abfall vom Glauben ist im vollen Gange. (Quelle: IdeaSpektrum 23/2014, S. 9)

 

Rudolf Ebertshäuser   das-wort-der-wahrheit.de   5. 6. 2014
 

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