Am 20. Juni 2024 beginnt in der Münchner Olympiahalle eine großangelegte ökumenisch-charismatische Veranstaltung: „UNUM24 – Eins Sein Konferenz“. Die Veranstalter haben mit der Olympiahalle einen sehr großen Rahmen gewählt und erwarten offenkundig Massen von katholischen, charismatischen und evangelikalen Christen, die ein Zeichen für die große Einheit setzen sollen, die allen Beteiligten offenkundig sehr wichtig ist.

Nach dem Vorbild großer charismatischer Konferenzen (man wird ein wenig an Volkhart Spitzers großes „Erweckungs“-Event im Berliner Olympiastadion 1981 erinnert, das dann einige Nummern kleiner ausfiel als geplant) ziehen die Veranstalter alle Register, um mit bekannten „Lobpreis“-Bands und hochrangigen Sprechern die Besucher mitzureißen und für die große Einheit aller Weltchristen zu gewinnen.

So finden sich im Programm der vier Tage tägliche Lobpreiszeiten (u.a. mit „Lobpreis“-Bands von Bethel Music, Hillsong, der Outbreakband, ICF München, Urban Life Worship und den „O-Bros“), aber auch Ansprachen von Bill Johnson, dem bekannten Pastor der Bethel Church in Redding, einer der weltweit einflußreichsten extremcharismatischen Gemeinden, sowie von Johannes Hartl, dem bekannten charismatischen Katholiken, der mit seinem Gebetshaus in Augsburg und den MEHR-Konferenzen tausende von Christen erreicht. Aber auch der eher evangelikale Bischof Yasser Eric hält eine Ansprache, und am Sonntag kann man eine katholische Messe mit dem römischen Bischof Heinrich Timmerevers erleben. Den Abschluß macht eine Predigt des evangelischen Landesbischofs von Sachsen, Tobias Bilz.

Daneben gibt es noch ein Gemisch von Beiträgen anderer Leute, so der Initiatoren Fadi Krikor und Gerhard Kehl. Kehl, ein pfingstlerischer Pastor der „Alpen Church“ in Kempten, die zum „Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden“ gehört, hat mit seiner „Jordan-Stiftung“ das Event wesentlich mit organisiert. Zuvor organsierte er andere charismatische Groß-Events wie „The Call Deutschland“, „Calling All Nations“, „Awakening Europe“, „Miteinander für Europa“ oder „Global Outreach Day“. Krikor ist in verschiedenen charismatisch-ökumenischen Initiativen engagiert, u.a. ist er Leiter des ökumenischen Werkes „Father’s House for all Nations“ und des ebenfalls ökumenisch ausgerichteten „Treffens von Verantwortlichen“ (TvV) und Mitglied der Leitung von „Deutschland betet“. Er gehört auch dem „Christlichen Convent Deutschland“ (CCD) und anderen nationalen und internationalen Netzwerken an.

Diese Konferenz ist ein weiteres Symptom für die zunehmende ökumenische Verführung und Verblendung unter den deutschen wie auch weltweiten Charismatikern, Evangelikalen und liberaltheologischen evangelischen Kirchenchristen. Beständig wird das Mantra wiederholt, daß man nur durch eine umfassende Einheit aller irgendwie christlich orientierten Kirchen und Gruppierungen vor der Welt ein Zeugnis sein könne. Zu Unrecht berufen sich diese Leute auf die Worte des Herrn Jesus in Johannes 17. Dort spricht der Herr von den wahren Kindern Gottes, die eine Neugeburt aus dem Geist erlebt haben und das echte Evangelium verkünden und leben. Nur solche können wahrhaft im Geist eins sein.

Die wachsende ökumenische Weltbewegung aber ist eine raffinierte Verführung des Teufels, der eine unbiblische, widergöttliche Einheit aller möglichen Gruppen schmieden möchte, die dem Namen nach christlich sind, aber allesamt von verschiedenen Irrlehren und falschgeistigen Einflüssen geprägt sind: die römische Kirche mit ihrem falschen Evangelium der Errettung durch Werke und Sakramente, die liberaltheologisch geprägten evangelischen Kirchen und Freikirchen, die einen falschen Jesus verkündigen, der aus ihrer Sicht nicht von einer Jungfrau geboren ist, nicht am Kreuz für uns starb und nicht wahrhaft auferstanden ist. Zu dieser ökumenischen Allianz stoßen seit längerer Zeit verschiedene charismatische Gruppierungen, die ebenfalls einen falschen mystischen „Jesus“ verkünden und von vielfältigen irrgeistigen Einflüssen verführt sind, u.a. von der unbiblischen „Zeichen und Wunder“-Bewegung, der auch die Bethel Church angehört, und von den widergöttlichen Geisteswirkungen der „Toronto-Erweckung“.

Es ist ein Zeichen der sich zuspitzenden Endzeit, daß diese falschen Strömungen, die einen großen Teil der äußerlichen Weltchristenheit ausmachen, sich immer mehr annähern und immer intensiver auf eine unbiblische „Einheit“ hinarbeiten, welche die biblische Wahrheit ausklammert und verfälscht und sich stattdessen vielfach auf mystische und ekstatische Erlebnisse wie gemeinsamen „Lobpreis“, charismatische „Geisteserfahrungen“ oder katholische mystische Übungen beruft. Die katholische Kirche kann diese Dinge sehr gut benutzen und einbeziehen, weil sie selbst ja eine reiche mystische und esoterische Tradition hat.

An dieser unbiblischen Vermischung wirken auch einige moderne Evangelikale mit, wie ein Blick in den Träger- und Unterstützerkreis der Konferenz UNUM24 zeigt. Dort finden sich neben sehr charismatisch ausgerichteten Leitern (wie z.B. Juri Friesen, Urban Life Church; Walter Heidenreich, FCJG Lüdenscheid; Ulrike Lesch, Schule der Erweckung; Jean-Christof Nadon, Jesus Haus Netzwerk Allgäu; Tobias Teichen, ICF München; Ash Thorpe, YWAM Germany) und katholischen Unterstützern (Dr. Johannes Hartl; Pater Johannes Rothärmel, Orden der Passionisten; Pfarrei St. Anton Kempten, Dekan Bernhard Hesse; Loretto Gemeinschaft) auch einige evangelikale Leiter (Dr. Dominik Klenk, Fontis Verlag; Matthias Kunick, CVJM München; Bernd Oettinghaus, Ev. Allianz Frankfurt; Gerhard Proß, Miteinander für Europa). Auch Dr. Yassir Eric wird dem evangelikalen Spektrum zugeordnet.

Es ist traurig, daß auch in München sicherlich eine ganze Anzahl von aufrichtig suchenden jungen Evangelikalen und Charismatikern durch begeisternde Reden, schöne Gemeinschafterlebnisse und esoterische „Gotteserfahrungen“ dazu verführt werden, sich immer mehr auf die große falsche Einheit der Ökumene einzulassen, eine Einheit, die letztlich in die große Welteinheitskirche münden wird, welche die Bibel im Buch der Offenbarung enthüllt als die Hure Babylon:

Und einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, kam und redete mit mir und sprach zu mir: Komm!, ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an den vielen Wassern sitzt, mit der die Könige der Erde Unzucht (od. Hurerei) getrieben haben, und von deren Wein der Unzucht die, welche die Erde bewohnen, trunken geworden sind.  Und er brachte mich im Geist in eine Wüste. Und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das voll Namen der Lästerung war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte.

Und die Frau war gekleidet in Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen; und sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll von Greueln und der Unreinheit ihrer Unzucht, und auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben: Geheimnis, Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde. Und ich sah die Frau berauscht vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu; und ich verwunderte mich sehr, als ich sie sah. (Offb 17,1-6)

Und danach lesen wir den bemerkenswerten Aufruf:

Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt! Denn ihre Sünden reichen bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht. (Offb 18,4-5)

Es scheint also, daß es Gläubige geben wird, die sich verführen lassen, Teil der großen Hurenkirche zu sein, und der Herr ruft sie ausdrücklich auf, sich von Babylon abzusondern. Wir aber, die wir von Gottes Wort gewarnt sind, sollten das schon heute tun:

Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen? Wie stimmt der Tempel Gottes mit Götzenbildern überein? Denn ihr seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: »Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein«. Darum geht hinaus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an! Und ich will euch aufnehmen, und ich will euch ein Vater sein, und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige. (1Kor 6,14-18)

 

Quelle: https://www.unum24.de/

 

 

Zu diesem Thema können Sie Ausführlicheres lesen in unserer ESRA-Schrift: Ökumene. Wohin führt die Einheit aller Namenschristen?

 

 

 

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