Zeitgeschichtliche Entwicklungen aus biblischer Perspektive gedeutet
Rudolf Ebertshäuser
Dieser Beitrag ist der Versuch einer Einschätzung der gegenwärtigen Entwicklungen in Mitteleuropa und der ganzen Welt auf der Grundlage der Aussagen der Heiligen Schrift. Ein solcher Versuch ist auf der einen Seite heraufordernd, weil ich mir sehr bewußt bin, daß eine solche biblische Deutung der Zeitereignisse immer auf Annahmen und Beobachtungen beruht, die der menschlichen Unvollkommenheit unterworfen sind. Auf der anderen Seite ist es doch wichtig, daß wir gläubige Kinder Gottes die Zeichen der Zeit erkennen und geistlich beurteilen, damit wir die richtige Stellung zu den gegenwärtigen Weltentwicklungen einnehmen. So sollte dieser Beitrag als eine Anregung zum eigenständigen Nachdenken und Prüfen verstanden werden.
Endzeitliche Entwicklungen –
die Herrschaft des Antichristen wird vorbereitet
Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; habt acht, erschreckt nicht; denn dies alles muß geschehen; aber es ist noch nicht das Ende. Denn ein Heidenvolk wird sich gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden hier und dort Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben geschehen. Dies alles ist der Anfang der Wehen. (Mt 24,6-8)
Unser Herr Jesus Christus lehrt in Matthäus 24 Seine Jünger, was die Zeichen Seiner Wiederkunft und des Endes der Weltzeit sind (Mt 24,3). Er zeigt ihnen in einem prophetischen Überblick in den Versen 4 bis 14 zunächst, was die Kennzeichen der vor-antichristlichen Zeiten sind, um dann in den Versen 14 bis 31 die Zeit der großen Drangsal für Jakob zu schildern.
Der erste Abschnitt umfaßt all die Jahrhunderte seit der Apostelzeit und nennt Kennzeichen, die über diese ganze Zeit verteilt auftraten, die sich aber heute, gegen Ende dieser letzten Tage, immer mehr zuspitzen. Unser Herr gebraucht dafür das sehr sprechende Bild von den Wehen einer Frau, die anfangs eher schwach und in größeren Abständen auftreten, um dann immer stärker zu werden und immer schneller nacheinander aufzutreten – bis hin zu dem brachialen Höhepunkt der Preßwehen, die zur eigentlichen Geburt führen.
So können wir feststellen, daß alle die hier genannten Kennzeichen immer wieder in den vergangenen Zeiten auftraten, daß sie sich aber seit dem 20. Jahrhundert deutlich häufen und zunehmend schwere Folgen haben. Zu den Gerichten Gottes, die gegen Ende der Endzeit massiver werden, gehören neben Kriegen – wir erleben seit Februar 2022 einen heißen Krieg in Europa – auch Hungersnöte, Erdbeben sowie auch Seuchen, heimtückische Krankheiten, die sich schnell und weit ausbreiten.
Ja, alle diese Dinge sind, im Licht der Bibel gesehen, göttliche Gerichte; der heilige, allmächtige Gott sendet sie als warnende Botschaften über die immer gesetzloser werdende Welt, um die Völker noch zur Umkehr zu mahnen, und das gilt in diesem Sinn auch für die Corona-Pandemie. Wohl dem, der ganz auf Christus vertraut! „Habt aber acht auf euch selbst, daß eure Herzen nicht beschwert werden durch Rausch und Trunkenheit und Sorgen des Lebens, und jener Tag unversehens über euch kommt! (…) Darum wacht jederzeit und bittet, daß ihr gewürdigt werdet, diesem allem zu entfliehen, was geschehen soll, und vor dem Sohn des Menschen zu stehen!“ (Lk 21,34-36).
Wir leben in der vor-antichristlichen Zeit
Wahrhaftig, in unseren Zeiten können wir das Wort Gottes aus dem Epheserbrief gut nachvollziehen: „die Tage sind böse“ (Eph 5,16). Sie sind deshalb böse, weil wir in der fortgeschrittenen Endzeit leben, in einer Zeit, da die Masse der Menschen und insbesondere auch die Regierenden sich immer offener gegen den lebendigen Gott, den Schöpfer und Herrscher der Welt, und gegen Seine Ordnungen auflehnen.
Warum toben die Heiden und ersinnen die Völker Nichtiges? Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Fürsten verabreden sich gegen den HERRN und gegen seinen Gesalbten: »Laßt uns ihre Bande zerreißen und ihre Fesseln von uns werfen!« (Ps 2,1-3)
Ohne es zu wissen, treibt die Menschheit dem letzten, schrecklichen Gipfelpunkt ihrer Sünde entgegen, der weltweiten, alle Völker umfassenden Diktatur eines faszinierenden Menschen, der beansprucht, Herr und Retter der Menschheit zu sein. Er wird sich als falscher Erlöser, als falscher Christus ausgeben.
Diese Diktatur dieses „Menschen der Sünde“, des „Gesetzlosen“ muß kommen; der ewige Gott hat sie in Seiner Allwissenheit schon vor etwa 2.000 Jahren vorausgesagt (vgl. 2. Thessalonicher 2). Dieser gerissene Machtmensch, der sich selbst zu Gott erklärt und Anbetung verlangt (2Thess 2,4), wird alle Völker der Welt unter seinen verführerischen Bann bringen, aber auch unter eine brutale Steuerung und Unterwerfung des gesamten Lebens, wie sie nie zuvor vorkam (lies dazu Offenbarung 13). Hitler, Stalin und Mao sind nur Vorläufer dieses Diktators, die ahnen lassen, was dann auf die Menschen zukommt.
Wenn er herrscht, wird niemand mehr kaufen oder verkaufen können, ohne ein Zeichen der Ergebung auf seiner rechten Hand oder seiner Stirn zu haben, das „Malzeichen des Tieres“. Das scheint vorauszusetzen, daß es in jener Schreckensherrschaft kein Bargeld mehr gibt, über das der Einzelne verfügen könnte, wahrscheinlich auch kein Privateigentum mehr. Die Staatsgewalt wird dann so mächtig sein, daß sie das Privatleben jedes Einzelnen weitestgehend überwachen und kontrollieren kann. Es wird eine perfekte Diktatur sein, mit einem „Übermenschen“ an der Spitze, der an Schläue und Grausamkeit seinesgleichen sucht.
Der antichristliche Weltherrscher wird die Auflehnung gegen Gottes Ordnungen, gegen Gottes Wort auf die Spitze treiben und sich selbst zu Gott erklären. Er wird sich ganz dem Satan zur Verfügung stellen (Offb 13,1-8) und sich der Dienste falscher Propheten bedienen, die falsche Wunderzeichen tun (2Thess 2,9-12; Offb 13,13-14). Das hängt auch damit zusammen, daß er sich als Gegen-Christus und damit auch als trügerischer Retter und Erlöser ausgibt, der den Menschen scheinbar Frieden und Sicherheit vor dem Chaos bringt (vgl. 1Thess 5,3). Er wird sich als Freund und Helfer der Menschen ausgeben, und zugleich versklavt er die Massen auf schlimmste und heimtückischste Weise.
Er wird unerhörte Lästerungen gegen Gott und gegen den Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, aussprechen (Offb 13,5; Dan 7,25 u. 11,36). Er wird alle, die dann an Jesus Christus glauben werden, brutal verfolgen. Die Menschen werden dem „Tier“ mit fanatischer, religiöser Verblendung anhängen und von ihm verzaubert sein; diese Macht weiß die Menschen sehr gut zu beeinflussen und zu steuern. Sie wendet raffinierten Betrug und listige Verführung an.
Heute leben wir noch nicht in den Tagen des Antichristen, aber wir eilen rasch auf diesen Gipfelpunkt der Gesetzlosigkeit und Auflehnung der Menschheit zu. Wir leben heute in den letzten Tagen der Endzeit, kurz vor dem Kommen Jesu Christi, kurz vor dem Auftreten des Antichristen. Wir als Gemeinde erwarten jederzeit unsere Entrückung zum Herrn. Wenn dies geschehen ist, werden sich alle Türen für den antichristlichen Weltherrscher öffnen.
In unserer „vor-antichristlichen“ Zeit erleben wir, wie alle von der Bibel vorhergesagten Endzeitentwicklungen sich mehr und mehr erfüllen. Es ist die Zeit der „Wehen“ (Mt 24,8), die immer stärker werden und das eigentliche Ende vorbereiten. Das bedeutet auch: Wir müssen erwarten, daß Elemente des antichristlichen Betruges und der Diktatur sich schon heute immer mehr zeigen.
Die Bühne wird vorbereitet für den letzten Akt dieser gegenwärtigen bösen Weltzeit. Ein großer Teil des Volkes Israel ist wieder in seinem Land, und der dritte Tempel wird in Jerusalem vorbereitet; in der EU sehen wir die Vorformen des dann wieder auftretenden neurömischen Reiches, in den Vereinten Nationen die Keimform einer künftigen Weltregierung, an deren Spitze sich einmal der antichristliche Weltherrscher setzen wird. Für uns Gläubige gibt es keinen Grund, deshalb zu verzagen – unser Herr Jesus ist Sieger, und Er kommt bald, um Seine Gemeinde zu sich zu holen!
Wir können die Zeitereignisse – auch die seit Februar 2020 herrschende Corona-Krise – nur dann geistlich richtig beurteilen, wenn wie sie in den Rahmen dieser von Gottes Wort vorhergesagten Endzeitentwicklungen einordnen. Deshalb wollen wir ausführlicher die Ausprägung des Zeitgeistes und der politischen Bestrebungen in unserer Zeit untersuchen.
Humanismus und Globalismus
als Motoren antichristlicher Entwicklungen
Die Kernländer des vorhergesagten neuen römischen Reiches, die jahrhundertelang unter dem Einfluß einer gewissen Gottesfurcht und Anerkennung biblischer Ordnungen lebten, haben sich in den letzten Jahrzehnten immer offener von Gott und Christus sowie von den Geboten und Ordnungen der Bibel losgesagt und sich einem aggressiven Humanismus zugewandt, der vielfach von marxistischen, genderpolitischen und öko-religiösen Einflüssen geprägt ist.[1]
Heute hängen die politisch und gesellschaftlich bestimmenden Eliten des Westens der Ideologie des „Globalismus“ an, der „Eine-Welt-Politik“, die eine „Neue Weltordnung“ anstrebt.[2] Das wird von führenden Politikern und Vordenkern ganz offen ausgesprochen. Biblisch gesehen ist das im Grunde nichts anderes als eine Verwirklichung der Prophetie aus Psalm 2. Wenn wir im folgenden gewisse politische Entwicklungen der Welt behandeln, dann nur, weil sie uns als Erfüllung des prophetischen Wortes erscheinen und wir die Zeichen der Zeit beachten sollen (vgl. Mt 16,3; 1Chr 12,33).
Die Weltveränderungsideologie der Globalisten
Unter „Globalismus“ verstehe ich die Ideologie und die entsprechende politische Strömung, die davon überzeugt ist, daß sich die Probleme der Welt nur durch weltweite Zusammenarbeit aller Nationen und letztlich durch die Aufrichtung einer starken Weltregierung lösen lassen.[3] Dafür müßten die klassischen Nationalstaaten zugunsten regionaler Staatenbündnisse und internationaler Politik aufgelöst werden, so daß am Ende eine einheitliche weltweite Gemeinschaft mit einer „Weltinnenpolitik“ („Global Governance“) entsteht.
Der Globalismus muß geistlich als erneuter Versuch der sündigen Menschen gesehen werden, sich zusammenzuschließen, um gegen Gott aufzubegehren und ihre eigene Selbstverwirklichung und Selbstvergottung zu betreiben (vgl. 2Thess 2,4). Objektiv ist diese Strömung als eine geistige und politische Vorbereitung der antichristlichen Weltherrschaft einzuordnen (wobei auch andere weltliche Strömungen dazu mitwirken).
Die Ideologie des Öko-Sozialismus und der „Great Reset“
Globalistisches Gedankengut gibt es auch in einer „konservativ“ geprägten, das Privateigentum betonenden Spielart. Doch heute haben sich die führenden Globalisten mit einer eher links-grün ausgerichteten Ideologie verbündet. Man fordert nun die Einführung eines staatlich gelenkten öko-sozialistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems. In dieser „schönen neuen Welt“ gibt es nur noch eingeschränkten privaten Konsum, kaum oder kein Privateigentum für das „Fußvolk“ sowie kein Bargeld mehr. Dazu ist eine einschneidende Wende erforderlich, die auch als „Great Reset“ bezeichnet wird.
Diese hochfliegenden Pläne sollen zu einer besseren Menschheit führen; sie sind eng mit der Ideologie des „Transhumanismus“ verbunden, die eine Evolution eines „Supermenschen“ durch Verknüpfung des Menschen mit Computertechnik, künstlicher Intelligenz, Gentechnik und Hi-Tec-Vorrichtungen anstrebt.[4] Dieser „Supermensch“ soll dank der modernsten Technik auch Krankheit und Tod überwinden können und mithilfe von Supercomputern geradezu allwissend und allmächtig werden – eine gotteslästerliche Wahnvorstellung.
Dieser Ideologie hängen heute nicht nur einige Utopisten an, sondern viele Mächtige der Welt, u.a. auch eine Gruppe milliardenschwerer Unternehmer wie Bill Gates, Jeff Bezos oder Mark Zuckerberg, die den immer mächtiger werdenden Internetkonzernen vorstehen bzw. mit ihnen verbunden sind. Zu den einflußreichsten Motoren des Globalismus gehört das „Weltwirtschaftsforum“ (World Economic Forum – WEF), in dem etwa 1.000 große Weltkonzerne, Banken und Wirtschaftsexperten zusammengeschlossen sind, die jährlich in Davos mit den mächtigsten Politikern und gesellschaftlich wichtigen Medienvertretern über die künftige Gestaltung der Welt beraten. Viele heutige regierende Politiker sind eng mit diesem Forum verbunden.
Das ganze politisch-gesellschaftliche Programm der jetzigen Machthaber, ihre Utopie des „Great Reset“, einer „Neuen Weltordnung“ und einer weltweiten Staatengemeinschaft mit starker Weltregierung, ist vom biblisch-christlichen Standpunkt aus gesehen vermessen und widergöttlich. Der sündige, von Gott entfremdete Mensch versucht, durch weltweit koordiniertes Vorgehen eine utopische „neue Welt“ zu schaffen, die angeblich das Paradies auf Erden sein wird. Ähnlich wie der Kommunismus würde dieses „Paradies“ aber nur einer kleinen Elite traumhafte Möglichkeiten bieten, während die große Masse in sklavenähnlicher Abhängigkeit ihr Dasein fristen müßte.
Dieser „Globalismus“ ist Rebellion gegen Gott (vgl. Ps 2,2b: „die Fürsten verabreden sich gegen den HERRN und gegen seinen Gesalbten“), denn Gott selbst hat die Menschen in einzelne Nationen aufgeteilt, als sie mit dem Turmbau von Babel schon einmal versuchten, sich vereint gegen Gott aufzulehnen (vgl. 1Mo 11,1-9). Im Licht der Bibel können wir deutlich erkennen, daß diese Politik des „Globalismus“ und der „Neuen Weltordnung“ objektiv (ohne daß sich seine Befürworter dessen bewußt sein müßten) auf die Errichtung der Weltherrschaft eines antichristlichen Diktators zuläuft und diese vorbereitet.
Manche besorgte Christen schrecken vor solchen Gedanken zurück, weil sie von gewissen weltlich-konservativen Denkern geteilt und von linken Medienvertretern als „Verschwörungstheorie“ eingeordnet werden. Man wird heute rasch in eine „rechtsradikale“ Ecke gestellt, wenn man die progressiv-humanistischen Gedankengebäude kritisch hinterfragt und aus biblischer Sicht ablehnt (Ähnliches geschieht in der Genderfrage). Bibeltreue Gläubige lehnen jedoch den weltlichen Rechtsradikalismus genauso ab wie den heute vorherrschenden grün-marxistischen Zeitgeist und alle anderen weltlichen politischen Strömungen. Wir nehmen die Bibel als unseren Maßstab und beurteilen die Entwicklungen dieser Welt im Licht des prophetischen Wortes.
Und so halten wir nun fest an dem völlig gewissen prophetischen Wort, und ihr tut gut daran, darauf zu achten als auf ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. (2Pt 1,19)
Zwangsbeglückung des Volkes: Autoritärer Staat und „Green New Deal“
Wir erleben heute immer eindrücklicher, daß die humanistisch und globalistisch ausgerichteten Mächtigen dieser Erde weltweit bestimmte politische Ziele festlegen, die sie mit Konsequenz und Härte auch durchsetzen, unabhängig davon, ob das den Bedürfnissen der von ihnen regierten Völker entspricht oder deren Wille ist.
Ganz ähnlich wie der aggressive Humanismus der französischen Revolutionäre oder des Marxismus-Leninismus sind sie davon überzeugt, daß man das uneinsichtige Fußvolk nötigenfalls auch zu seinem „Glück“ bzw. zur Annahme des notwendigen Fortschritts zwingen müsse, wozu auch der Einsatz von Desinformation und Propaganda, psychologischer Manipulation und gesellschaftlichen Druckmitteln gehört.
In diesem Sinn betreibt die globalistische Elite eine Auflösung der bisher in den meisten westlichen Ländern vorherrschenden demokratischen Prinzipien und Grundrechte. Diese haben, auch wenn sie durch die Sündhaftigkeit des Menschen nie vollkommen oder Gottes Maßstäben entsprechend praktiziert wurden, den Völkern im Westen ein hohes Maß an Freiheit und Wohlstand gesichert. Das wurde auch durch die privatwirtschaftliche Ordnung dieser Länder bewirkt, die nun ebenfalls angegriffen wird.
Natürlich wird das Multi-Milliardenvermögen der beteiligten Großbanken, Kapitalfonds und Internetkonzerne unangetastet bleiben und noch zunehmen. Sie arbeiten zusammen mit internationalen Gremien wie den Vereinten Nationen, mit entsprechend gesinnten Regierungen, mit akademischen Instituten und Denkfabriken und nicht zuletzt mit den etablierten internationalen Medien, um ihre Agenda (ihre Zielvorstellungen) voranzutreiben.
Zur gegenwärtigen Agenda der globalistischen Eliten gehört der weltweite Aktivismus gegen eine angeblich bevorstehende Klimakatastrophe und andere „Umweltkatastrophen“, die als menschengemacht dargestellt werden. Unterstützt von fragwürdigen „wissenschaftlichen Prognosen“, werden schreckenerregende Weltuntergangsszenarien verkündet. Um die angebliche Katastrophe abzuwenden, müsse man die weltweite Wirtschaft herunterfahren und völlig umkrempeln. Das gehe nicht ohne starke staatliche Steuerung und Zwangsmaßnahmen.
Seit Jahren gibt es eine intensive weltweite Propagandakampagne, die diese angebliche Gefahr in den schwärzesten Farben ausmalt. Zur „Rettung des Planeten“ werden radikale Einschnitte verlangt. Letztlich läuft das wahrscheinlich auf einen Verlust großer Teile der Industriekapazität und auch des gesellschaftlichen Wohlstandes in vielen Ländern hinaus, was Arbeitslosigkeit im großen Umfang, sozialen Niedergang und entsprechende Unruhen hervorrufen wird. So etwas ist ohne diktatorische Regierungsformen kaum zu bewältigen.
Das beinhaltet auch Verknappung von Rohstoffen und Waren und Einschnitte im persönlichen Konsum der normalen Leute, gezielte Verteuerung von Autoverkehr und Energieverbrauch, Reisebeschränkungen usw. Das Ganze wird als „Green New Deal“ verkauft und soll angeblich den Übergang in eine schöne, „klimaneutrale“ neue Welt eröffnen. Aus dieser Weltsicht ist es auch logisch, das Bevölkerungswachstum drastisch zu reduzieren, was viele Ideologen dieser Bewegung auch fordern – je weniger Menschen, desto besser für die Umwelt.
Es mag durchaus sein, daß viele Befürworter dieser grünen Rettungsbewegung ernstlich von ihrem Anliegen überzeugt sind. Auf jeden Fall sind sie vielfach von einem fanatischen Eifer getrieben, und sie glauben, daß der dringende Zweck, den Weltuntergang zu verhindern, fast alle Mittel rechtfertige. Die apokalyptischen Angstszenarien und die verheißene „Erlösung“ tragen durchaus religiöse Züge. Doch hier handelt es sich um eine widergöttliche falsche Religiosität.
Die Bibel lehrt ganz klar, daß Gott das „Klima“ bestimmt und nicht der Mensch (vgl. u.a. Hi 36,26-32; 37,1-18; Ps 135,7; Jes 5,6; Jer 10,12-16). Wenn es zunehmende Umweltkatastrophen gibt, dann sind diese nicht durch unseren CO2-Ausstoß verursacht, sondern durch die immer dreistere Sünde und Gottlosigkeit der Menschen, die immer ernstere Gerichte Gottes hervorruft! Eigentlich müßten die Menschen Buße tun über ihrem gottlosen, ausschweifenden Lebenswandel und den allmächtigen Schöpfergott suchen, doch im Gegenteil meinen sie, aus eigener Kraft eine bessere Welt schaffen zu können.
Natürlich gibt es in unserer Gesellschaft Mißbrauch und Raubbau an der Natur, was durch sinnvolle Politik eingedämmt werden sollte. Wir Christen treten selbstverständlich für einen vernünftigen, schonenden Umgang mit der Erde und ihren Ressourcen ein. Die heutige Umweltbewegung wird aber großenteils von einer heidnisch-religiösen Verehrung der „Mutter Erde“ bzw. der „Mutter Natur“ inspiriert. Die global inszenierte „Klimaschutzbewegung“ dient im Endeffekt dazu, der antichristlichen „Neuen Weltordnung“ und der Installierung einer Weltregierung Vorschub zu leisten.
Humanismus und Gender-Ideologie bedeuten Auflehnung gegen Gott
Zur Agenda der globalistischen Elite gehört auch die Auflösung der gottgegebenen Ordnungen in der Gesellschaft, besonders von Ehe und Familie. Zu diesem Zweck wurde schon vor Jahrzehnten weltweit die Berufstätigkeit auch junger Mütter, ein liberales Scheidungsrecht und das „Recht“ auf Abtreibung gefördert. Heute geht man noch viel weiter; wir erleben eine weltweit koordinierte Aufwertung der Homosexualität, die Förderung von „Homo-Ehen“, die aktive Propagierung der „Transsexualität“ und die Gender-Ideologie von der frei wählbaren „geschlechtlichen Orientierung“.
Mit dieser entschlossen und unnachgiebig von oben nach unten durchgesetzten „neuen Moral“ werden die Gebote und die grundlegende Schöpfungsordnung Gottes verleugnet; der Mensch wird vergottet und zum Maß aller Dinge gemacht, und Gottes Regierung über den Menschen wird offen angegriffen. Dazu gehört auch die Erleichterung des „selbstbestimmten Sterbens“ mit ärztlicher Hilfe und das Adoptionsrecht für alle Arten von „Partnerschaften“.
Alle diese gottlosen und gesetzlosen Entwicklungen bringen zunehmende Gerichte Gottes über diese Welt, die von Ihm nichts wissen will und Seinen Geboten immer frecher zuwiderhandelt. „Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen!“ (Jes 5,20). Heute geschieht nicht nur durch einzelne Aktivisten, sondern vonseiten einer gottlos und antichristlich gesinnten Obrigkeit, und das ist eine sehr ernste Entwicklung.
Die endzeitliche Gesetzlosigkeit schreitet voran; die Welt wird vorbereitet auf das Auftreten des antichristlichen Weltherrschers, und sie erntet dafür Gericht. Gott nimmt die Weisheit von den Herrschenden weg (vgl. Jes 3,1-13; 1Kor 1,19-21); Er läßt zu, daß der im Westen jahrzehntelang gewährte Wohlstand und die guten Ordnungen immer mehr verfallen, weil die Menschen Ihm den Rücken gekehrt haben.
Gott läßt es auch zu, daß die meisten früher christlich geprägten Völker des Westens nunmehr Regierungen haben, die fest entschlossen der Ideologie des Globalismus und der Neuen Weltordnung folgen und die Agenda der vor-antichristlichen Auflehnung gegen Gott vorantreiben, ganz gleich, wie die Interessenlage der Völker aussieht, denen sie eigentlich dienen sollten. Die Regierungen verlassen immer mehr die ihnen eigentlich zugedachte Rolle als Sachwalter der Interessen der Völker, die sie wählen, sie haben sich stattdessen der Verwirklichung der humanistisch-globalistischen Agenda verschrieben.
Gerade im ehemals „christlichen“ Westen nimmt der Staat heute mehr und mehr eine neue Rolle als „Retter“ und „Erlöser“ von angeblichen tödlichen Bedrohungen an (was wir auch an der Corona-Politik sehen, siehe nächstes Kapitel). Er fordert dafür aber auch eine komplette Unterwerfung und Loyalität gegenüber seiner „Rettungsmission“. Das ist geistlich gesehen eine Vorbereitung für die falsche „Erlöserrolle“ des antichristlichen Weltherrschers, der auch als ein „Anstatt-Christus“, ein trügerischer Retter und Heilsbringer auftreten wird.
Heute handeln die meisten Staaten zunehmend nach einem ähnlichen Muster wie die kommunistischen Diktaturen im 20. Jahrhundert. Wie diese setzen sie für ihre „gerechte Sache“ ohne große Skrupel politische Druckmittel, Täuschung und Propaganda ein. So werden viele ehemals relativ demokratisch geprägte Länder immer mehr zu autoritär handelnden Staaten, in denen abweichende Meinungen gebrandmarkt und mit gesellschaftlicher Ächtung und Bestrafung beantwortet werden.
Demokratische Grundrechte wie die Religions- und Versammlungsfreiheit, die Meinungsfreiheit, der Schutz der Familie und der Erziehungsrechte der Eltern, die Freiheit der Berufsausübung und des wirtschaftlichen Handelns, werden erst schleichend und dann immer offener ausgehöhlt und außer Kraft gesetzt, und Elemente einer diktatorischen Regierung treten immer deutlicher zutage. Kein Wunder, daß das kommunistische China für viele dieser Ideologen eine Vorbildrolle einnimmt.
Dazu gehört auch die Durchsetzung einer inoffiziellen, aber nicht weniger wirksamen Zensur abweichender Meinungen. Diese Zensur und Unterdrückung nicht genehmer Überzeugungen und Meinungsäußerungen wird heute noch nicht so sehr durch den Staat verwirklicht, sondern durch die ideologisch gleichgerichteten und weitgehend staatstragenden Medien.
„Fortschrittlich“ eingestellte Journalisten schweigen Informationen und Meinungen tot, die für die „progressive Sache“ und die ihr verpflichteten Regierung schädlich zu sein scheinen oder überziehen sie mit Polemik; diese Agitprop-Strategie ist wirksamer als jede staatliche Unterdrückung. Auch die globalen Internetkonzerne wirken aktiv und energisch an solcher „progressiver“ Zensur mit (Löschung von Beiträgen und Konten bei Facebook, Twitter, YouTube usw.).
Dabei wollen wir auch beachten, daß diese Entwicklungen nicht überall gleich massiv sind und es immer noch auch Gegentrends gibt. Noch kann der Fürst dieser Welt sein Diktaturprogramm nicht durchdrücken; nicht zuletzt die betende Gemeinde ist hier ein Hindernis, das zurückhält.
Unsere Antwort als Kinder Gottes auf die Weltentwicklungen
Als gläubige Christen kämpfen wir keine politischen Kämpfe um „mehr Demokratie“. Wir wissen auch, daß „Menschenrechte“ und „Grundrechte“ der weltlichen Politik entspringen. Und doch dürfen uns die Vorbereitungen auf einen angeblich „heilbringenden“ autoritären Weltstaat nicht gleichgültig lassen. Weil wir als Gemeinde dasjenige sind, was die antichristlichen Entwicklungen noch aufhält (nach 2Thess 2,6-7), dürfen wir auch darum beten, daß diese Entwicklungen noch aufgehalten werden und wir noch Freiraum haben für die Ausbreitung des Evangeliums und „ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit“ (1Tim 2,2).
Es ist aber auch sehr wichtig für uns, daß wir uns nicht, wie das im Ersten Weltkrieg und unter dem Nationalsozialismus und Kommunismus vielfach geschah, von antichristlichen Staaten verführen und vor deren Karren spannen lassen. Im Gegenteil müssen wir lernen, gegenüber den Übergriffen solcher Staaten demütig und friedlich, aber entschieden Widerstand zu leisten.
Grundsätzlich sind wir als Fremdlinge und vorübergehende Wanderer in dieser Welt nicht berufen, uns in politische Aktionen und Versuche zur „Weltverbesserung“ zu stürzen. Wir wissen aus dem Wort Gottes, daß diese Welt zum Niedergang und baldigen Gericht Gottes bestimmt ist. Alle Schritte zu weiterer Gesetzlosigkeit und Auflehnung gegen Gott und Seine Ordnungen bringen den Gerichtstag des Herrn näher, von dem geschrieben steht:
Die jetzigen Himmel aber und die Erde werden durch dasselbe Wort aufgespart und für das Feuer bewahrt bis zum Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen. Dieses eine aber sollt ihr nicht übersehen, Geliebte, daß ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag! Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, daß jemand verlorengehe, sondern daß jedermann Raum zur Buße habe. Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht; dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen. (2Pt 3,7-10)
Sie sind ein Anzeichen des gerechten Gerichtes Gottes, daß ihr des Reiches Gottes würdig geachtet werdet, für das ihr auch leidet; wie es denn gerecht ist vor Gott, daß er denen, die euch bedrängen, mit Bedrängnis vergilt, euch aber, die ihr bedrängt werdet, mit Ruhe gemeinsam mit uns, bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht, in flammendem Feuer, wenn er Vergeltung üben wird an denen, die Gott nicht anerkennen, und an denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorsam sind. Diese werden Strafe erleiden, ewiges Verderben, vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Kraft, an jenem Tag, wenn Er kommen wird, um verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert in denen, die glauben … (2Thess 1,5-10)
Wir sollen in dieser zerfallenden Welt mit aller uns zur Verfügung stehenden Kraft das Evangelium bezeugen, die Rettungsbotschaft von unserem Herrn Jesus Christus, dem Sohn des lebendigen Gottes, der als wahrer Mensch auf die Erde kam, um am Kreuz unsere Schuld auf sich zu nehmen und stellvertretend für uns das Zorngericht Gottes zu erleiden, sodaß nun jeder, der an Ihn glaubt, freigekauft ist aus dem Verderben und Vergebung der Sünden und ewiges Leben geschenkt bekommt. Diese Botschaft sind wir den Menschen um uns herum schuldig.
Wenn womöglich um uns herum allmählich immer schlimmere chaotische Zustände ausbrechen und die Menschen verzagt sind oder sich auflehnen, sollen wir ein Zeugnis sein durch gelebte Liebe und Hilfsbereitschaft, durch ruhige Glaubenszuversicht. Wir warten auf den wiederkommenden Herrn, der uns aus dieser gerichtsreifen Welt herausretten wird, bevor die Wogen des Zornes Gottes über ihr zusammenschlagen. Unser Herr und Heiland wird uns auch durch alle Krisen und Bedrängnisse hindurchbringen, die noch auf uns zukommen werden. Wir haben eine herrliche Hoffnung! Wir haben einen wunderbaren Herrn, der mit uns ist und uns nie im Stich läßt! Er wird uns in dieser bösen Zeit bewahren und uns zu Seiner Zeit in die Himmelsherrlichkeit einführen. Ihm sei die Ehre in Ewigkeit!
Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen; sie nimmt uns in Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit, indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus, der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun. (Tit 2,11-14)
Dieser Beitrag ist ein bearbeiteter Auszug aus der ESRA-Schrift Die Corona-Krise aus endzeitlich-biblischer Sicht. Versuch einer Beurteilung.
Veröffentlicht auf http://das-wort-der-wahrheit.de am 6. Juli 2022 © Rudolf Ebertshäuser
[1] Eine tiefere Untersuchung des neomarxistisch-humanistischen Zeitgeistes und seiner Auswirkungen auf die gläubige Gemeinde gibt mein Buch Paßt euch nicht der Welt an!
[2] Der Begriff der „Neuen Weltordnung“ wurde von führenden Politikern wie Woodrow Wilson und Winston Churchill wie auch später von George H. W. Bush und Michail Gorbatschow benutzt; er beinhaltete bei vielen politischen Denkern die Errichtung einer Weltregierung, die die zerstörerischen Konflikte zwischen den Nationen endgültig überwinden sollte. Der Bankier und Präsidentenberater James Warburg sagte 1950: „Wir werden eine Weltregierung haben, ob wir es wollen oder nicht. Die Frage ist nur, ob eine Weltregierung durch freiwillige Zustimmung oder gewaltsame Machteroberung zustandekommt [Übers. RE; engl.: is achieved by consent or conquest].“ Inzwischen wird die kritische Benutzung des Begriffs als „Verschwörungstheorie“ abgestempelt, aber aus biblischer Sicht geht es hier um die Vorbereitung der antichristlichen Weltherrschaft. Vgl. Wikipedia engl. „New World Order (conspiracy theory)“ und “New world order (politics)”.
[3] Auch der Begriff „Globalismus“ hat einen „neutralen“, politikwissenschaftlichen Ursprung, aber sein kritischer Gebrauch wird heute z.T. als „Verschwörungstheorie“ abgestempelt. Vgl. Wikipedia engl. „Globalism“. Unter „Ideologie“ verstehe ich eine kämpferisch vertretene Weltanschauung.
[4] Vgl. dazu die interessante Arbeit von Daniel Wiener: Transhumanismus. Der moderne Turmbau zu Babel – Traum oder Wirklichkeit? Ohne sie bewußt zu erwähnen, propagiert Klaus Schwab vom Weltwirtschaftsforum die Agenda des Transhumanismus in seinem Buch Die vierte industrielle Revolution.