Auf der diesjährigen Weltpfingstkonferenz in Stockholm wurden die seit vielen Jahren auf verschiedenen Ebenen gepflegten Beziehungen der weltweiten Pfingstbewegung zum Ökumenischen Weltrat der Kirchen öffentlich demonstriert. Erstmals sprach der Generalsekretär des ÖKR, Olav Fykse Tveit aus Genf, vor den 1.700 Delegierten aus 74 Nationen. Laut idea-Meldung rief er die Pfingstler „zu einer engeren Zusammenarbeit mit der ökumenischen Bewegung auf. Biblisch gesehen seien alle Christen Glieder am Leib Christi; sie brauchten einander. Daher gelte es, Vorbehalte zu überwinden“.
Der irreführende Geist, der die Pfingstbewegung prägt und lenkt und der sie in zahlreiche Irrlehren und unbiblische Praktiken geführt hat, treibt sie auch mehr und mehr dazu, die Beziehung zu den abgefallenen Großkirchen zu suchen. Seit vielen Jahren wird der „Dialog“ mit der römisch-katholischen Kirche gepflegt, und auch die Kontakte zu den vom Glauben abgefallenen, das biblische Christuszeugnis verleugnenden Kirchen, die im Ökumenischen Rat der Kirchen zusammengeschlossen sind, hat schon eine lange Tradition. Auf der Webseite des ÖKR heißt es dazu:
Die Entstehung der National Association of Evangelicals in den USA und der World Evangelical Fellowship (jetzt World Evangelical Alliance, Weltweite Evangelische Allianz) in den 1940er Jahren, das Glaubenszeugnis der lateinamerikanischen Pfingstkirchen, die dem ÖRK beigetreten sind, und insbesondere die Pionierarbeit des Pfingstlers David du Plessis haben dazu geführt, dass die Pfingstbewegung sich in begrenztem Maße für ökumenische Kontakte geöffnet hat.
Seit 1972 stehen die Pfingstler im Dialog mit dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen der römisch-katholischen Kirche. Seit 1993 sind sie auf der jährlichen Konferenz der Sekretäre und Sekretärinnen der weltweiten christlichen Gemeinschaften vertreten. 1995 begann der internationale Dialog zwischen den Pfingstkirchen und dem Reformierten Weltbund, und im Rahmen der 1998 von der ÖRK-Vollversammlung in Harare gebilligten Gemeinsamen Beratungsgruppe findet ein Dialog zwischen den Pfingstkirchen und dem Rat statt. Des Weiteren traten die Pfingstkirchen 2005 in einen neuen Dialog mit Mitgliedern des Lutherischen Weltbundes ein.
Die wahre Einheit der Gläubigen im Leib des Christus umfaßt nur die wahrhaft wiedergeborenen Kinder Gottes – nicht die Millionen und Abermillionen ungläubigen Namenschristen aus der katholischen Kirche und den protestantischen Großkirchen. Sie sind draußen, sie sind verloren, sie haben kein Heil, weil sie keinen biblischen Glauben haben. Mit ihnen zusammenzuarbeiten ist ein klarer Verstoß gegen das Gebot in
2Kor 6,14: „Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen!“.
Doch sehr viele der irregeführten Pfingstanhänger sind ja selbst, so müssen wir befürchten, keine wiedergeborenen Glieder am Leib des Christus. Obwohl wir keineswegs pauschal jedem Pfingstanhänger als Scheingläubigen bezeichnen wollen – es gibt gewiß eine ganze Anzahl echter Gotteskinder unter ihnen – müssen wir doch feststellen, daß die dort vertretenen Irrlehren und die Verzerrung des Evangeliums (das „volle Evangelium“ vieler Pfingstler inklusive Heilung und Wohlstand ist ein falsches Evangelium!) doch viele zu falschen Bekehrungen verleitet hat.
Die Vertreter der Pfingstbewegung führen immer wieder an, wie schnell sie wachsen und wie viele Millionen Anhänger sie haben. In einer idea-Statistik werden allen Pfingstlern und Charismatikern zusammen etwa 614 Millionen Mitglieder zugeschrieben. Bezeichnend ist, daß ihr rasantes Wachstum vor allem in Südamerika und Afrika stattfindet – Gebieten, wo der Okkultismus und Spiritismus sehr einflußreich ist und Scheinbekehrungen durch Visionen und Träume sehr leicht ausgelöst werden können. Ähnliches gilt für die ganz auf okkulten Methoden aufgebauten „größten Kirche der Welt“, Yonggi Chos über 800.000 Mitglieder umfassende Yoido Full Gospel Church (die den pfingstlerischen Assemblies of God angeschlossen ist).
Für den gläubigen Christen, der seine Bibel in bezug auf die Endzeit liest und daran die Entwicklungen prüft, ist das gewaltige Zahlenwachstum der Pfingstler kein Beweis dafür, daß sie eine von Gott gesegnete Bewegung wären – im Gegenteil. Der Herr selbst hat Seine Gemeinde als die „kleine Herde“ bezeichnet und betont, daß nur wenige den Weg zum Heil finden – so gerne wir es uns anders wünschen würden. Gerade in der Endzeit ist alles, was groß ist und schnell wächst, auf der Seite des Antichristen und der Hure Babylon, „der Großen“. Dagegen heißt es von der treuen Gemeinde in der Endzeit, prophetisch in Philadelphia vorgebildet: „du hast eine kleine Kraft“.
Von daher verwundert es auch nicht, daß der widergöttliche Verführungsgeist, der in dieser Bewegung wirkt, sie immer näher zu den Hauptsäulen der Hure Babylon treibt, und das sind heute weltweit die römische Kirche und der ÖRK. Wenn die Pfingstler wirklich aus dem Geist Gottes wären, wie sie so vollmundig behaupten, dann würde dieser Geist sie außerhalb des Lagers führen, wo sie als kleine Zeugenschar die Schmach Christi tragen würden (Hebr 13,13). Aber wir wollen diese Entwicklungen umso mehr als Ansporn nehmen, unserem Herrn in der biblischen Absonderung nachzufolgen, die Ihn ehrt.
Quellen:
idea spektrum 36/2010, S. 12
http://www.oikoumene.org/de/mitgliedskirchen/kirchenfamilien/pfingstkirchen.html
Rudolf Ebertshäuser das-wort-der-wahrheit.de 11. 9. 2010