Mein zuletzt auf dieser Webseite veröffentlichter Beitrag beschäftigt sich mit den Lehren des amerikanischen Psychologen Jeff VanVonderen, der durch seine Bücher und eine im März veranstaltete Konferenz falsche humanistisch-psychologische Vorstellungen verbreitet hat, die auch als Waffe gegen bibeltreue Familien und Gemeinden eingesetzt werden können. Das Heikle und Traurige dabei ist, daß dieser Mann von der Konferenz für Gemeindegründung (KfG) eingeladen wurde und seine Bücher von Wilfried Plock verlegt werden.

Wilfried Plock ist vielen deutschsprachigen Christen als bibeltreuer Buchautor und Leiter der KfG bekannt. Umso bedauerlicher ist es, daß er mit VanVonderen einen Buchautor empfiehlt und verlegt, der falsche und schädliche Lehren verbreitet, wie unsere Leser aus dem notiert&kommentiert-Beitrag und besser noch aus der ausführlichen Studie im PDF-Format ersehen können. Ich habe diesen Beitrag übrigens Bruder Plock zur Durchsicht und Stellungnahme vorgelegt, aber er hat darauf verzichtet, ihn vor der Veröffentlichung lesen, und bisher keine Stellung dazu genommen.

Als ich die Recherche zu VanVonderen und seinen Büchern aufnahm, wurde mir rasch klar, daß ich die gefährlichen Aussagen dieser Bücher klar aufdecken und widerlegen müßte. Das ist für mich eine Gewissensfrage. Ich finde es wichtig, daß die Kinder Gottes gerade in der heutigen Endzeit mit ihren vielerlei Irreführungen gewarnt werden, wenn ihnen falsche Lehren verkündet werden.

Auf der anderen Seite möchte ich nicht den Eindruck erwecken, gegen Brüder wie Wilfried Plock zu kämpfen, die ja eigentlich auch dem Herrn dienen, und die ich keinesfalls als Verführer oder Irrlehrer betrachten will. Aber gerade solche Brüder können einigen Schaden anrichten, wenn sie die Lehren von echten Verführern empfehlen oder verbreiten helfen.

Die Geschwister vertrauen darauf, daß das, was Bruder XY empfiehlt, auf jeden Fall in Ordnung sein muß. Und wenn es nicht so ist? Wenn er sich in seinem geistlichen Urteil getäuscht hat? Dann ist er keinesfalls ein Feind oder ein „Irrlehrer“, aber der Irrtum muß doch oftmals richtiggestellt werden, damit die Gemeinde bzw. der Einzelne nicht Schaden nimmt.

Dieses Spannungsfeld begegnete mir in ähnlicher Form schon bei manchen Brüdern, die ich in meinem Buch Zerstörerisches Wachstum erwähnen mußte, und auch bei meiner kritischen Stellungnahme zu den ultradispensationalistischen Lehren von Norbert Lieth. Bei solchen heiklen Aufklärungsdiensten bestärkt mich das Vorbild des Apostels Paulus, der dem Apostel Petrus mutig und entschieden, aber auch liebevoll und ohne Polemik entgegentrat, als dieser in Gefahr war, wieder zu judaistischen Irrtümern zurückzukehren.

Als aber Petrus nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, denn er war im Unrecht. Bevor nämlich etliche von Jakobus kamen, aß er mit den Heiden; als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, weil er die aus der Beschneidung fürchtete. Und auch die übrigen Juden heuchelten mit ihm, sodaß selbst Barnabas von ihrer Heuchelei mit fortgerissen wurde. Als ich aber sah, daß sie nicht richtig wandelten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Petrus vor allen: Wenn du, der du ein Jude bist, heidnisch lebst und nicht jüdisch, was zwingst du die Heiden, jüdisch zu leben? (Gal 2,11-14)

Wenn ein Bruder, auch ein verdienstvoller Diener mit bibeltreuen Überzeugungen, falsche Lehren verbreitet, dann ist es um der irregeführten Gläubigen willen berechtigt und auch notwendig, solchen Irrtümern öffentlich entgegenzutreten und die biblische Lehre zu verteidigen. Das ist meine Gewissensüberzeugung, und aus dieser Überzeugung heraus habe ich auch in diesem Fall gehandelt.

Ich spreche das so offen an, weil mich gelegentlich Leser meiner Webseite angeschrieben haben und mich fragten, weshalb ich in seltenen Fällen auch solche eigentlich bibeltreuen Brüder kritisch erwähne. Natürlich ist mir bewußt, daß solche Beiträge vordergründig „den Frieden stören“. Aber dort wo Verführung und falsche Lehre im Spiel ist, darf man nicht um eines faulen Friedens willen schweigen.

Ich habe erlebt, welchen geistlichen Schaden Verführung anrichten kann – bei mir selbst, als ich noch in der Charismatik war, aber auch bei anderen, gerade bei jungen und geistlich ungefestigten Gläubigen. Vor Verführung und Irrtümern nicht zu warnen und sie nicht biblisch zu widerlegen bedeutet eine Pflichtverletzung für alle Gemeindeältesten und lehrenden Brüder. Sie müssen die biblische Wahrheit verteidigen und den Irrtümern entgegentreten, um zu verhindern, daß kostbare, vom Herrn erkaufte Gotteskinder Schaden erleiden.

Geliebte, da es mir ein großes Anliegen ist, euch von dem gemeinsamen Heil zu schreiben, hielt ich es für notwendig, euch mit der Ermahnung zu schreiben, daß ihr für den Glauben kämpft, der den Heiligen ein für alle Mal überliefert worden ist. (Jud 1,3)

Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; bleibe beständig dabei! Denn wenn du dies tust, wirst du sowohl dich selbst retten als auch die, welche auf dich hören. (1Tim 4,16)

Daher bezeuge ich dir ernstlich vor dem Angesicht Gottes und des Herrn Jesus Christus, der Lebendige und Tote richten wird, um seiner Erscheinung und seines Reiches willen: Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung! Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden. (2Tim 4,1-4)

Unabhängig von dem hier angesprochenen Fall beobachte ich mit Sorge, daß viel zu viele Brüder und auch ganze Werke, die vor Jahrzehnten einmal entschieden bibeltreu anfingen, im Laufe der Jahre immer weiter in Richtung des modernen Evangelikalismus mit seinen Verführungen abgedriftet sind. Ein Beispiel ist da die FTH (früher FTA) Gießen, aber auch die ehemalige Allianz-Bibelschule Wiedenest. Viele kleine Kompromisse führen allmählich zu einer Aufweichung der biblischen Standpunkte, und irgendwann öffnet man sich für die Irrtümer der modernen Evangelikalen und nimmt erst einige, dann immer mehr ihrer falschen Standpunkte ein.

In der biblischen Aufklärungsarbeit ging es früher vorwiegend um relativ weit von „uns“ entfernte Verführungsströmungen wie die liberale Theologie, die Ökumene oder die Pfingst- und Charismatische Bewegung. Später drangen alle diese Irrtümer in die Kreise der Evangelischen Allianz, zu dem „modernen Evangelikalen“, vor, und man mußte irgendwann vor der Allianz als einer verführerischen Kraft warnen. Heute aber sehen wir, daß dieselben Irrtümer, in geschickter Tarnung und Aufmachung, schon in früher bibeltreue, außerhalb der Allianz stehende Kreise eindringen und man hiervor warnen muß.

Solche Warnungen werden von einigen Führern und auch vielen Geschwistern an der „Basis“ als „Nestbeschmutzung“ abgelehnt; man zieht es vor, den Sauerteig unbiblischer Irrtümer zuzudecken, wobei er sich dann umso besser ausbreiten kann. Der Schutz einer unbiblischen „Einheit“ und gewisser Führer, die auf falsche Wege gekommen sind, ist manchen wichtiger als der Schutz der Kinder Gottes vor gefährlichen Irrtümern. Diese falsche Haltung ist z.B. in gewissen Kreisen der „Brüderbewegung“ offenbar geworden, als es darum ging, auf mein Buch Zerstörerisches Wachstum zu antworten.

Es ist eigentlich ein Ruf der Liebe Gottes, wenn gewisse unbiblische Fehlentwicklungen aufgedeckt werden; es könnte eigentlich für betroffenen Brüder oder Werke eine Hilfe sein, ein Aufruf, sich zu besinnen und umzukehren, bevor das Abweichen vom bibeltreuen Standpunkt zu weit fortgeschritten ist. Wenn die Verantwortlichen nämlich hartnäckig an Irrtümern festhalten, gibt der Herr oftmals solche Diener oder Werke in immer schlimmere Irrtümer dahin. Die Entwicklung etwa eines Thomas Schirrmacher oder eines Wim Ouweneel sollten uns da eine ernste Warnung sein.

All den Geschwistern, denen der Vormarsch der Verführungen Sorge und Not bereitet, kann ich nur ans Herz legen, viel und ernstlich für die bibeltreuen Christen weltweit und besonders im deutschsprachigen Raum zu beten, besonders auch für die verantwortlichen Brüder, die Leiter von Werken und die Bibellehrer und Verkündiger.

Wir brauchen dringend eine Erweckung unter den Gläubigen, ein Aufwachen und eine Herzensumkehr, weil wir die erste Liebe zu Christus weithin verloren haben und in vielem lau geworden sind. Wir dürfen und sollen bitten, daß Gott sich noch erbarmt und um Seines Namens willen die wenigen bibeltreuen Gläubigen stärkt, und daß Er noch manche Gläubigen aus den irregeführten Kreisen der Allianz, der Charismatiker und modernen Evangelikalen aufweckt und auf den schmalen Weg der Nachfolge Jesu Christi führt.

 

 

Mein kommendes Buch Paßt euch nicht der Welt an!

 

Zur Zeit bin ich damit beschäftigt, mein nächstes Buch fertigzuschreiben, das sich mit dem wichtigen Thema der Weltliebe und Anpassung an die Welt beschäftigt. Es soll den Titel tragen: Paßt euch nicht der Welt an! und irgendwann im Sommer erscheinen (ich werde auf dieser Webseite darüber informieren, wenn es erschienen ist).

Beim Schreiben ist mir wieder bewußt geworden, wie stark wir Gläubige des 21. Jahrhunderts gefährdet sind, uns in der einen oder anderen Weise an diese Weltzeit und den Zeitgeist anzupassen. Ein wichtiger Bestandteil meines Buches wird eine Darstellung der heute im Westen wirksamen Zeitgeisteinflüsse sein, die allesamt Früchte der 68er-Kulturrevolution sind.

In dieser Kulturrevolution habe ich selbst etwa 15 Jahre lang als Antiautoritärer, als Marxist und später als esoterischer Suchender teilgenommen. (Dazu habe ich einiges in meinem Glaubenszeugnis Von Karl Marx zu Jesus Christus geschrieben.) Nach meiner Bekehrung im Jahr 1983 habe ich irgendwann begonnen, mich mit den Strömungen dieses 68er-Zeitgeistes aus christlicher Sicht zu beschäftigen. Mein jetziges Buch ist die Frucht jahrelanger Beschäftigung mit diesem Thema.

Alle 68er-Geisteseinflüsse, wie etwa Humanismus und Feminismus, der Geist der Auflehnung und Gesetzlosigkeit, Unzucht und die Rock- und Popkultur, haben auch eine teils hintergründige, teils offene Wirkung auf die Gläubigen, und es ist wichtig, daß wir diese fremden Geistesströmungen biblisch durchschauen und ihnen widerstehen.

Das ist besonders für die jüngere Generation schwierig, die gar nichts anderes mehr kennt als das Gedankengut und die Werte der 68er. Mein Buch will da eine Hilfe sein, sich von unbiblischen und schädlichen Zeitgeisteinflüssen zu befreien, damit wir dem Herrn Jesus heute wirksam dienen können. Ich hoffe sehr, daß es auch von vielen jüngeren Christen gelesen wird und ihnen zum Segen sein kann.

 

(Aktualisiert am 20. 5. 2018)