In Seiner großen Gnade und Barmherzigkeit hat Gott uns sündigen, verkehrten Menschen einen Weg zur Vergebung unserer Sünden und zu einem neuen Leben eröffnet – durch den Glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes, der für unsere Schuld stellvertretend am Kreuz starb. Dort trug der Herr Jesus, das Lamm Gottes, auch alle Schuld der Menschen in bezug auf ihr Verhältnis als Mann und Frau untereinander.
 
 
 
 

In Christus ist alles neu geworden

 

Jeder sündige Mensch, der zur Herzensumkehr kommt, an Jesus Christus glaubt und Ihn als seinen Herrn und Erretter annimmt, wird durch das Blut Jesu Christi reingewaschen von allen seinen Sünden und losgekauft aus Tod und Gericht. Aufgrund des vollkommenen Sühnopfers Jesu Christi hat er nun Vergebung der Sünden, Gerechtigkeit vor Gott und ewiges Leben. Er ist nun aus einem gefallenen, rebellischen, geistlich toten Geschöpf zu einem begnadigten und geliebten Kind Gottes geworden, von neuem geboren durch den Geist Gottes, der nun in ihm wohnt und ihn leitet. In Christus, durch die neu geschenkte Gemeinschaft mit dem auferstandenen und erhöhten Herrn, ist er zu einer neuen Schöpfung geworden. „Das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!“ (2Kor 5,17).

Diese grundlegende Erneuerung des Lebens bei einem wiedergeborenen Christen hat Auswirkungen auf buchstäblich alle Bereiche des Lebens. Durch das Leben aus Gott, durch den innewohnenden Heiligen Geist werden alte, sündige Haltungen und Lebensgewohnheiten verändert; es geschieht Buße, d.h. Gesinnungswandlung, Herzensumkehr von verkehrten Wegen. Gottes Geist bewirkt das, was die Sündennatur des Menschen nie vermochte – das Kind Gottes wird willens und fähig, den guten, wohlgefälligen und vollkommenen Willen Gottes zu tun (vgl. Röm 12,1-2).

Wenn wir Kinder Gottes werden, dann erkennen wir den ewigen, allmächtigen Gott, wie Er in Wahrheit ist. Wir sehen mit geöffneten geistlichen Augen Seine vollkommene Liebe und Güte, Seine Weisheit und erhabene Herrlichkeit, Seine Macht und Autorität. Wir anerkennen nun, was wir früher immer verleugnet hatten: daß ER vollkommen ist, daß alle Seine Wege, Ordnungen und Gebote gut und vollkommen sind und es ebenso unerläßlich wie heilsam für uns ist, von nun an von ganzem Herzen Sein Wort und Seinen Willen zu erfüllen – so rasch wie möglich, so vollständig wie möglich. Was auch immer dieser wunderbare, gütige, weise Gott für uns vorgesehen und festgesetzt haben mag – es ist das Beste, ja, das einzig Gute und Richtige für uns!

So sollte jede gläubige Frau eifrig im Wort Gottes forschen, was es über ihren Weg und Wandel sagt, um diese Anweisungen auch wirklich auszuleben. Sie sollte im Licht des Wortes Gottes ihre frühere Haltung zu ihrem Frausein, zu ihrem Verhalten Männern gegenüber, zu Ehe und Familie überprüfen und verändern und alles ablegen, was nicht der Schrift entspricht und vom Wort Gottes als Sünde aufgedeckt wird (dasselbe gilt natürlich entsprechend für den gläubigen Mann!). Durch die Wirkung des Wortes wird dann ihre Herzenseinstellung und ihr Leben immer mehr umgestaltet nach dem Willen und Wohlgefallen ihres Gottes und Herrn. Dazu möchten wir Anregungen geben, indem wir jetzt einige wichtige Aussagen des Neuen Testaments über das Leben der Frau in Christus betrachten.

 
 
 
 

Die Gleichwertigkeit der Frau vor Gott in Christus

 

Was die Stellung vor Gott angeht, so macht das Neue Testament sehr deutlich, daß es hier keinen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt. Beide sind um den gleichen Preis des kostbaren Blutes Jesu Christi erkauft; sie haben gleichen, ungeschmälerten Anteil an der Erlösung, am ewigen Leben, an den Segnungen in Christus. „Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus“ (Gal 3,28; vgl. 1Pt 3,7). Männer und Frauen haben durch Christus den gleichen Zugang zu Gott; ihre Stellung in Christus unterscheidet sich in nichts.

Das unterstreicht auch der Apostel Petrus, wenn er die Männer ermahnt, ihren Frauen Ehre (od. Achtung, Wertschätzung) zu erweisen, „weil ihr ja gemeinsam Erben der Gnade des Lebens seid“ (1Pt 3,7). Die gläubigen Frauen sind völlig gleichberechtigte Erben der Gnade des Lebens in Christus; jede Geringschätzung und willkürliche, verächtliche Behandlung der Frau durch den Mann betrübt den Herrn, so daß der Apostel zu seiner Ermahnung hinzufügt: „damit eure Gebete nicht verhindert werden“.

Gottes Liebe und Gnade, Gottes Verheißungen und Segnungen in Christus gelten der gläubigen Frau in genau demselben Maß wie dem Mann. Die Frauen in Christus haben denselben durch das Blut Jesu Christi ermöglichten freien Zugang zum Gnadenthron Gottes; sie haben dieselben Vorrechte der persönlichen Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus, dieselbe priesterliche Berufung, dem Herrn in persönlicher Anbetung und Fürbitte, in Loblied und Danksagung zu dienen. Es ist sehr wichtig, daß im geistlichen Leben in der Ehe wie in der Gemeinde diese von Christus geschenkte und durch Sein Blut erworbene geistliche Würde der Frau von den Männern geachtet wird.

 
 
 
 

Der besondere Auftrag und Aufgabenbereich der christlichen Frau
in Ehe und Familie

 

Für das Leben hier auf der Erde gibt das Neue Testament den Frauen denselben göttlichen Auftrag, den wir schon im Schöpfungsbericht des Alten Testaments geoffenbart gesehen haben: Ihr Aufgabenbereich, soweit sie verheiratet ist, liegt in erster Linie in der Familie, in der Sorge um ihren Mann und die Kinder.

„(…) daß sich die alten Frauen gleicherweise so verhalten sollen, wie es Heiligen geziemt, daß sie nicht verleumderisch sein sollen, nicht vielem Weingenuß ergeben, sondern solche, die das Gute lehren, damit sie die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben, besonnen zu sein, keusch, häuslich, gütig, und sich ihren Männern unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird.“ (Tit 2,3-5)

Hier wird deutlich, daß die im Alten Testament geoffenbarte Schöpfungsordnung Gottes in Christus nicht aufgehoben ist, sondern im Gegenteil zur vollen Entfaltung gebracht und auf höhere Weise verwirklicht wird, als dies im Alten Testament möglich war. Die Frau in Christus ist ebenfalls berufen, die Gehilfin ihres Mannes zu sein und in der Familie Liebe zu üben, für den Mann und die Kinder zu sorgen und sich zur Ehre Gottes um die Angelegenheiten des Hauses zu kümmern.

Die Anweisungen für jüngere Ehefrauen beginnen damit, daß sie ihre Ehemänner und Kinder lieben sollen (wobei hier das griechische phileo gebraucht wird, das den Akzent etwas mehr auf liebevolle Zuneigung und Freundlichkeit legt). Solche Liebe ist im Alltag von Ehe und Familie nicht selbstverständlich. Der Ehemann und die Kinder mögen manchesmal an der Frau schuldig werden, sie enttäuschen, sich anders entwickeln als erhofft – dennoch sollte die Frau ihnen Liebe erweisen. Das muß sie sich immer wieder neu von Gott schenken lassen, Vergebung üben, Geduld bewahren. Praktizierte Liebe untereinander ist eine der schönsten Segnungen eines christlichen Heimes.

So ist es auch eine wichtige Berufung der gläubigen Frau, ihrem Ehemann eine geistliche Hilfe und ein Gegenüber zu sein, das ihn unterstützt und ergänzt, so daß er dem Herrn dienen kann in Familie, Beruf und Gemeinde. Welch ein Segen ist es, wenn ein gläubiger Mann eine solche Frau zur Seite hat, die treu für ihn betet, die ihn ermutigt und bestärkt, dem Herrn nachzufolgen, die ihren Platz der Unterordnung und Gehilfenschaft bewußt und willig einnimmt!

Dadurch kann eine Frau den geistlichen Dienst ihres Mannes entscheidend unterstützen und hat dann vor Gott auch Anteil am Lohn des Mannes (vgl. Spr 31,23.31). Der Herr sieht allen Verzicht, alles Lastentragen, das damit verbunden ist, einem von Gott berufenen Ehemann den Rücken für seinen Dienst freizuhalten und ihm die Zeit zu geben, die er für den Herrn braucht. Eine solche geistlich gesinnte Ehefrau wird auch in ihrem geistlichen und familiären Leben den besonderen Segen des Herrn erfahren.

Umgekehrt ist es eine große Verantwortung für die Ehefrau, wenn sie durch eigensüchtige Ansprüche an diesseitige Selbstverwirklichung oder Wohlleben, durch fleischliche Gesinnung oder Auflehnung gegen die Hauptschaft des Mannes ihren Mann dem Herrn zu entziehen sucht und seinen Dienst und sein geistliches Wachstum hemmt. Das geschieht manchmal durch eine scheingeistliche Anspruchshaltung und durch Kritisieren und Nörgeln am Mann. Manche Frauen halten sich für den „geistlicheren“ Partner und versuchen ihren Mann zu gängeln oder in Minderwertigkeit zu halten.

Die Frau verstößt gegen die Liebe wie gegen die Unterordnung, wenn sie sich über ihren Mann stellt und ihn von oben herab kritisiert. Dagegen ist eine liebevolle, sanfte Ermahnung, ein geistlich aufrichtiger Hinweis auf Fehlentwicklungen oder Sünden beim Mann, die die Ehefrau als sein Gegenüber ja am deutlichsten bemerkt, ein wichtiger geistlicher Dienst, den ein geistlich gesinnter Ehemann ebenso schätzen wird wie allen demütig gegebenen Rat.

Ein geistlicher Ehemann wird bestrebt sein, die gemeinsamen Angelegenheiten mit seiner Frau zu besprechen und möglichst vor dem Herrn mit ihr eines Sinnes zu werden, anstatt alles nur alleine entscheiden zu wollen. So wird eine wirklich geistlich gesinnte Ehefrau einen großen positiven Einfluß auf ihren Mann und in ihrer Familie haben, gerade weil sie darauf verzichtet, ihn einzufordern oder mit fleischlichen Mitteln durchzusetzen.

Wir sehen auch in Tit 3,5 an dem Begriff „häuslich“: Das Heim ist der gottgegebene Schwerpunkt des Dienstes der christlichen Frau, zumindest bis die Kinder in die Selbstständigkeit entlassen werden. Dieser Dienstplatz hat vor Gott Würde und Gewicht; er ist keinesfalls unwichtig und beschränkt, wie das die meisten Ungläubigen heutzutage meinen. Er ist der Platz des Segens und der geistlichen (nicht fleischlichen) Lebenserfüllung für jüngere Ehefrauen, egal was die Welt sagt! Die bekannten Aussagen von Sprüche 31 zeigen Gottes Wertschätzung für den Dienst einer tugendhaften, gottesfürchtigen Frau.

Ein von einer geistlich gesinnten Frau gestaltetes christliches Heim kann ein wichtiger Ort des Segens für viele sein. Es ist eine Quelle geistlicher Stärkung, der Wärme und Geborgenheit für den Mann und die Kinder; es ist aber auch eine Quelle der Erquickung für andere Gläubige, wenn sie zu Besuch kommen und erbauliche Gemeinschaft, Trost und Ermunterung erfahren; es ist ein wichtiges evangelistisches Zeugnis in einer Welt voll zerrütteter Ehen und kalter Zwei-Vollverdiener-Haushalte. Hier kann manchem ungläubigen Kind der Same des Evangeliums ins Herz gepflanzt werden; manche ungläubige Frau kann hier zum Herrn finden.

Ganz besonders möchte ich unsere Mütter dazu ermutigen, die ihnen von Gott gegebene Aufgabe der Versorgung und Erziehung ihrer Kinder wertzuschätzen und ernst zu nehmen. Diese Aufgabe ist gerade heute nicht leicht; sie fordert oft die ganze Kraft einer Frau. Vor allem erfordert sie hingegebene, sich verschenkende Agape-Liebe, die nichts vom anderen erwartet, sondern um des Herrn willen gibt und segnet, Lasten trägt und Mühen willig auf sich nimmt (vgl. 1Kor 13,4-7).

Es ist so wichtig, daß gläubige Mütter gerade heute die Kindererziehung als bedeutsamen geistlichen Dienst verstehen, der vor Gott sehr kostbar ist. Durch ihren alltäglichen engen Umgang mit den Kindern können gläubige Mütter viel dazu mitwirken, daß der Same des Wortes Gottes in ihre Kinder eingepflanzt wird und schließlich auch aufgeht. Eine gottesfürchtige, liebende Mutter ist sicherlich einer der wichtigsten Antriebe für Kinder, den Herrn zu suchen und Ihm auch treu nachzufolgen. Wie viele gesegnete Diener Gottes bezeugen, daß sie entscheidende Impulse für ihr geistliches Leben ihren Müttern verdanken!

Auch so alltägliche Dinge wie Kochen, Tisch decken, Kinder wickeln und Putzen sind Dienst für den Herrn, sind geistliche, geheiligte Tätigkeiten, wenn die christliche Mutter sie bewußt für den Herrn tut. Und gerade der sicher nicht leichte Alltag christlicher Hausfrauen und Mütter bietet so viele Möglichkeiten, ein Zeugnis für den Herrn zu geben und andere Menschen mit dem Evangelium zu erreichen.

Wie wichtig ist es hier, diesen Dienst bewußt vom Herrn anzunehmen und sich auch von Ihm die nötige Gnade und Kraft dafür schenken zu lassen – jeden Tag neu! Wie wichtig ist es, das Herz vor der Verführung der Welt zu verschließen, die den Frauen einflüstert, daß sie so schnell wie möglich die Kinder weggeben und wieder in den Beruf gehen soll! Die Anwesenheit der Mutter zuhause ist für die Kinder – auch für Jugendliche! – so wichtig, gibt so viel Geborgenheit und Segen, daß es ein schwerer Fehler wäre, ohne Not das Haus zu verlassen.

Für ältere Frauen, bei denen die familiären Pflichten weniger geworden sind, eröffnen sich daneben eine ganze Reihe von Gott wohlgefälligen Diensten im diakonischen Bereich (wie u.a. 1Tim 5,9-10 zeigt), in der Seelsorge und Unterweisung jüngerer Frauen wie auch im evangelistischen Zeugnis.

Die gute Schöpfungsordnung Gottes sollte auch bei der Entscheidung über die Berufsausbildung und Berufstätigkeit gläubiger Frauen bedacht werden. Die heute so verfemte Bevorzugung pflegerischer oder erzieherischer Berufe für Mädchen hat sicher seinen guten Grund. Dennoch ist der biblische Rahmen für die Berufswahl um einiges weiter, wie etwa die Tätigkeiten der Frau aus Sprüche 31 und das Beispiel der Purpurhändlerin Lydia (vgl. Apg 16,11-15) zeigen.

Hier sollten Eltern wie betroffene Mädchen ernstlich um Gottes Führung bitten. In jedem Fall sollten gläubige Frauen die Wahl ausgesprochener Männerberufe oder das Streben nach Karriere- und Führungspositionen meiden und immer bedenken, daß der angestrebte Beruf kein Hindernis für ein späteres Leben als Hausfrau und Mutter bilden sollte.

(…)

 

Der Wandel der Frau als Zeugnis für Christus

 

Jeder Gläubige ist ja berufen, durch sein ganzes Leben ein Zeuge für den Herrn Jesus Christus zu sein. Dieses Zeugnis besteht zum einen in Worten, in einem geistgeleiteten, klaren Bekenntnis zu Jesus Christus vor ungläubigen Menschen in unserem Lebensumfeld. Ein wichtiger Bereich des Zeugnisses für den Herrn ist aber auch unser Wandel, unser ganz praktisches Verhalten im Alltag. Tit 2,4-5 nennt einige Eigenschaften, durch die gläubige Frauen ein gutes Zeugnis für Christus vor ihrer Umgebung ablegen können. Gott möchte, daß sie das als junge Frauen von den älteren Schwestern lernen, die diese Eigenschaften natürlich selbst auch haben sollten:

1. die Frauen sollen besonnen (oder tugendhaft, züchtig, verständig) sein. Hier geht es vor allem darum, bewußt das Wort Gottes im Alltag auszuleben, selbstbeherrscht statt launisch und emotional labil zu sein, ein zuchtvolles, vom Geist Gottes und den Geboten der Schrift geprägtes Verhalten an den Tag zu legen. Besonnenheit ist eine geistliche, vom Geist Gottes gewirkte Haltung, die im Gegensatz steht zum Sich-Gehenlassen, zum Sich-Beherrschenlassen von Gefühlen und Aggressionen, Ängsten oder Sorgen.

Hier gibt Gottes Wort ein wichtiges Gegengewicht zu der natürlichen Gefühlsbetontheit und Gefühlsorientierung, die für manche Frauen eine geistliche Gefahr bilden kann. Unter den Bedingungen des Sündenfalls kann diese Eigenschaft nämlich sehr leicht in Reizbarkeit und Gefühlsschwankungen, gefühlsmäßige Beeinflußbarkeit oder umgekehrt das Ausüben von emotionalem Druck und Manipulation gegenüber anderen ausarten. Eine Frau in Christus stellt auch ihr Gefühlsleben unter die Herrschaft und Leitung des Heiligen Geistes.

Die Betonung der Besonnenheit bezieht sich aber auch auf das geistliche Leben der Frau. Die Erfahrung zeigt, daß Frauen, wenn sie nicht fest in Christus, in der Gnade, im Wort gegründet sind, manchmal dazu neigen, in einseitige, übersteigerte, unbiblische Frömmigkeit zu verfallen. Solche fleischlich-falsche Glaubensverzerrung kann sich in Fanatismus und Neigung zu unbiblischen Lehren äußern, in Überhebung über ihre Männer und scheinbar „geistlichem“ Druck auf andere, und allgemein in einer Anfälligkeit für Irrlehren und schwärmerische Verführung. Deshalb ist die geistliche Nüchternheit und Besonnenheit sehr wichtig für das gesunde Glaubensleben einer Frau.

2. die Frauen sollen keusch (oder rein, heilig) sein, d.h. sittlich rein in Gedanken, Worten und Taten. Als ein Kind Gottes darf die christliche Frau erkennen, daß Gottes Wille für sie ihre Heiligung ist (1Pt 1,14-16; 1Th 4,3; 1Kor 6,9-20; 1Tim 2,15). Sie wird, sofern sie ledig ist, alle fleischlich-sündigen Verhaltensweisen Männern gegenüber ablegen und jede sündige, unzüchtige Beziehung aus ihrem alten Leben abbrechen. Sie darf aus der Bibel erkennen, daß die wichtigste Beziehung in ihrem Leben nunmehr die Liebesbeziehung zu ihrem Herrn und Erlöser Jesus Christus ist, dem sie als eine keusche Jungfrau verlobt ist (2Kor 11,2). Seinem Willen soll sich in ihrem neuen Leben alles unterordnen.

Dazu gehört Schamhaftigkeit, Anstand und Zurückhaltung im Umgang mit dem anderen Geschlecht (vgl. Eph 5,3-4; 1Tim 2,9; 1Pt 3,2; Tit 2,5). Was bedeutet das in praktischen Leben? Das muß jede Frau im Letzten nach ihrem geistlichen Urteil und Gewissen vor Gott entscheiden. Weil aber das geistliche Urteil mancher gläubigen Frauen durch viele Einflüsse der Welt getrübt zu sein scheint, seien mir hier einige Hinweise erlaubt. Falsche Vertraulichkeit und Distanzlosigkeit Männern gegenüber, „Begrüßungsküßchen“ und zweideutige Bemerkungen, verführerisches, schamloses Verhalten sollte eine Frau, die für ihren Herrn lebt, konsequent vermeiden.

Sie sollte weder enganliegende, figurbetonte Kleidung tragen (wozu die meisten heutigen Frauenhosen gehören) noch entblößende Kleidung wie kurze, kniefreie oder hoch geschlitzte Röcke, durchsichtige Kleidungsstücke und was sonst sich noch die Mode der sündigen Welt ausdenkt, um Männer zu verleiten. Es sollte einer gläubigen Frau bewußt sein, daß sie durch Betonung und Entblößung ihrer Körperformen Männern einen Anstoß und Verführung zur Sünde bereitet, die ja bei der Augenlust und begehrlichen Blicken beginnt (1Joh 2,16; Mt 5,27-29).

Eine gottesfürchtige, gläubige Frau wird auch das Tragen von Männerkleidung vermeiden, das ihrem Gott ein Greuel ist (vgl. 5Mo 22,5). Sie wird stattdessen danach trachten, ihr Frausein nach Gottes Schöpfungsordnung durch züchtige und weibliche Kleidung zu bezeugen, und das geschieht in unserer Kultur am besten und klarsten durch anständige Röcke oder Kleider. Sie wird alles vermeiden, was die Aufmerksamkeit in unguter Weise auf sie lenken könnte und danach trachten, in Verhalten und Kleidung den Herrn zu ehren, der sie mit Seinem teuren Blut erlöst hat.

Die ledige Frau, die sich einen Mann wünscht (und das ist ja in Gottes Schöpfungsordnung das Normale) sollte diese wichtige Frage, wie alle anderen Fragen ihres Lebens, ganz und gar in die Hand ihres Vaters im Himmel und ihres Herrn und Erlösers legen. Gott hat einen vollkommenen Plan und Willen für das Leben jeder Frau, die Sein Kind ist.

Wenn Gottes Plan einen Ehepartner für die Frau vorgesehen hat, dann wird Gott selbst dafür sorgen, daß sie den von Ihm bestimmten Ehepartner findet. Alles menschliche Drängen und Drähteziehen ist hier nur schädlich und entehrt den Herrn. Es entspricht nicht den Linien der Bibel, wenn zunehmend junge Frauen die Initiative ergreifen und um Männer werben statt umgekehrt. Gesegnet ist die Frau Gottes, die in dieser Sache sich ganz dem Herrn anvertraut und auf Ihn warten kann!

Es ist eine schlimme Entwicklung der heutigen Zeit, daß manche junge christliche Frauen heute ein „Ausprobieren“ von Beziehungen vor der Ehe für normal und richtig halten. Unverbindliche „Freundschaften“ werden geschlossen, in denen es vor der Ehe (und oft ohne ernste Absicht und Möglichkeit zu einer Ehe) zu einer viel zu engen und weitgehenden gefühlsmäßigen Bindung und manchmal sogar zu geschlechtlichen Annäherungen kommt. Das ist eine ernste Sünde, auch wenn es nicht bis „zum Äußersten“ geht!

Die Schrift nennt das klar „Unzucht“ (oder „Hurerei“) und mahnt gläubige junge Männer wie Frauen: „Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, daß ihr euch der Unzucht enthaltet; daß es jeder von euch versteht, sein eigenes Gefäß in Heiligung und Ehrbarkeit in Besitz zu nehmen, nicht mit leidenschaftlicher Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen“ (1Th 4,3-5).

Wir lesen auch: „Flieht die Unzucht! Jede Sünde, die ein Mensch [sonst] begeht, ist außerhalb des Leibes; wer aber Unzucht verübt, sündigt an seinem eigenen Leib. Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und daß ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören!“ (1Kor 6,18-20; vgl. auch Eph 5,3-14; 1Kor 5,1-13; Kol 3,5-8; Gal 5,19).

Solche Unzucht beginnt ja nicht erst bei der vollendeten Tat des vorehelichen Geschlechtsverkehrs; sie beginnt, wie die Bibel lehrt, schon bei begehrlichen Blicken und Gedanken (vgl. u.a. Mt 5,28; Eph 5,3-14; Hiob 31,1; Spr 5; Spr 6,25). Wird so etwas geduldet oder noch vorangetrieben, dann ist die biblische Keuschheit und Reinheit schon verletzt und der Heilige Geist betrübt (Eph 4,30). Meist hat der junge Mensch dann auch nicht die Kraft, sich vor schwereren Sünden zu bewahren. Zumindest geht der große Segen verloren, den Gott darauf gelegt hat, wenn ein junger Mann und eine junge Frau in Christus in wahrhafter Keuschheit und Reinheit, unbefleckt von vorherigen „Liebesaffären“, in den Bund der Ehe eingehen.

Eine dem Herrn hingegebene junge Frau wird auch sehr darum beten und darauf achten, einen gottesfürchtigen, geistlich gesinnten Ehemann zu bekommen, der seinerseits dem Herrn mit Ernst und Hingabe dient. Sie wird nüchtern prüfen, ob ihr zukünftiger Mann nicht bloß fromme Lippenbekenntnisse abgibt und in Wahrheit lau und weltförmig lebt. Sie wird auch alles tun, damit die Anfänge einer solchen Beziehung und die Verlobungszeit in Keuschheit und echter geistlicher Vorbereitung auf die Ehezeit ablaufen. Wohl der Frau, die in diesen Dingen ihrem Herrn vertraut und Seine Wege geht!

3. die jungen Frauen sollen häuslich sein, d.h. daß sie sich gewissenhaft und treu um die Angelegenheiten des Hauses und der Familie kümmern. Diese heute so mit Ablehnung und Verachtung der Welt überschüttete Eigenschaft der Frau ist gerade in dieser Zeit ein wichtiges Zeugnis für Gott.

Die liebevolle Fürsorge für die Familie und die warmherzige Gestaltung eines Heimes kennen die gottfernen Menschen immer weniger. Wir haben selbst erlebt, wie die ungläubigen Teenager-Klassenkameradinnen einer unserer Töchter mit Verwunderung und Sehnsucht zur Kenntnis nahmen, daß unsere Kinder jeden Mittag von der Mutter ein warmes Essen auf den Tisch gestellt bekamen, wo sie sich mittags oft in der Stadt etwas zum Essen kaufen mußten, weil die Mutter „selbstverständlich“ berufstätig ist.

4. schließlich sollen die Frauen gütig sein, d.h. eine gütige, freundliche und sanftmütige Herzenshaltung haben, die das Gute für ihre Umgebung will, aber auch in der Praxis Güte weitergeben durch gute Werke an ihren Nächsten. Das fängt beim Ehemann und den Kindern an. Durch ganz praktisch erwiesene Liebe und Güte an Mann und Kindern kann und soll eine gläubige Frau für ihre Familie ein Segen sein.

Es ist wichtig, daß gläubige Frauen sich davor bewahren, zänkisch und bitter zu werden, scharfzüngig und verletzend gegenüber ihren Nächsten. Im Alten Testament finden wir Hinweise darauf, welche Not eine zänkische Frau für ihre Umgebung sein kann (vgl. Spr 21,9.19). Auch Verleumdung und Klatsch gehören zu den geistlichen Gefahren, bei denen gläubige Frauen wachsam sein müssen (vgl. 1Tim 3,11; 1Tim 5,13; Tit 2,3).

Demgegenüber heißt es von der tugendhaften Frau in bezug auf ihren Mann: „Sie erweist ihm Gutes und nichts Böses alle Tage ihres Lebens“ (Spr 31,12). Auch Bedürftigen gegenüber erweist sie Güte: „Sie tut ihre Hand dem Unglücklichen auf und reicht ihre Hände dem Armen“ (V. 20). Das kann nachbarliche Hilfe umfassen, Fürsorge für verwahrloste Kinder, für ältere Menschen oder Kranke in ihrer Umgebung. Es kann Offenheit für ein Gespräch mit Menschen in Not bedeuten oder materielle Hilfe für Arme.

Im Grunde gibt es auch heute in unserer Wohlstandsgesellschaft sehr viele Möglichkeiten für christliche Frauen, ihren Herrn durch gute Werke zu ehren und Ihm zu dienen. Wenn eine christliche Frau diese Eigenschaften aufweist, wird sie ein kraftvolles Zeugnis für Gottes Gnade in einer verdorbenen Welt sein und im Wohlgefallen und Segen Gottes wandeln.

 
 
 

 

Die Unterordnung der Frau unter den Mann

 

In ihrem Verhältnis zum Ehemann betont die Schrift sehr deutlich die Unterordnung der Ehefrau unter ihren Mann als eine wichtige Grundhaltung in ihrem Wandel. Unterordnung bedeutet nicht Minderwertigkeit, sondern bewußte Anerkenntnis von Gottes Lebensordnungen und bewußtes Sich-Unterstellen unter die gottgegebene Führungsstellung des Ehemannes (auch des ungläubigen!).

Das biblische Gebot der Unterordnung der Frau besagt nicht, daß der Mann besser oder bei Gott größer und wichtiger sei als die Frau, auch nicht, daß er klüger oder befähigter als die Frau sei. Gott hat dem Mann den Auftrag gegeben, die Autorität in der Familie auszuüben; das ist eine objektiv gültige göttliche Ordnung, die eine gläubige Frau bewußt anerkennen soll.

Diese Unterordnung bedeutet, daß die Frau in allen Angelegenheiten der Familie durchaus sich mit dem Mann besprechen und ihre Gesichtspunkte darlegen kann, daß sie aber dem Mann die letzte Entscheidung überläßt, ohne auf ihn emotionalen oder sonstigen Druck auszuüben – in dem Vertrauen, daß der Herr die Entscheidungen des Mannes richtig lenken wird.

Das gilt bei einem gläubigen Ehemann auch für viele Angelegenheiten ihres geistlichen Lebens, wobei es hier einen persönlichen Bereich der Beziehung zum Herrn gibt, wo die Frau auch eigene Gewissensentscheidungen treffen muß, die der Mann respektieren sollte. In allem gilt für die Unterordnung der Frau unter den Mann, ähnlich wie bei der Obrigkeit, die Grenze, daß kein Mann seine Frau zwingen darf, gegen Gottes Gebote zu sündigen. Hier gilt dann: „Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg 5,29). Ein geistlich gesinnter Ehemann wird nie Zwang ausüben oder über den Glauben seiner Frau zu herrschen suchen (vgl. 2Kor 1,24; 1Th 2,6-8; 1Pt 5,1-3).

Wenn eine gläubige Frau einen ungläubigen Ehemann hat, dann wird die Frage der Unterordnung für sie nach der Bibel ein ganz entscheidender Faktor dafür sein, ob sie ihren Mann für Christus gewinnen kann oder nicht: „Gleicherweise sollen auch die Frauen sich ihren eigenen Männern unterordnen, damit, wenn auch etliche dem Wort nicht glauben, sie durch den Wandel der Frauen ohne Wort gewonnen werden, wenn sie euren in Furcht reinen Wandel ansehen“ (1Pt 3,1-2).

Unterordnung bedeutet in der Bibel nicht ein nur widerwilliges, äußerliches Sich-Fügen unter aufgezwungene Autorität. Wenn eine gläubige Frau von Herzen anerkennt, daß die Autorität ihres Mannes von Christus kommt und letztlich ihr Herr dahintersteht, dann wird sie sich dem Mann bewußt und willig unterordnen, „von ganzem Herzen als dem Herrn“. Sie wird dem Mann tatsächlich Ehrfurcht und Respekt erweisen, wie es Eph 5,33 sagt.

Wenn die Unterordnung in dieser geistlichen Herzenshaltung geschieht, dann wird die Frau auch erleben, daß ihr Herr sie in der Unterordnung reichlich segnet. Sie wird den Beistand und Frieden des Christus erfahren und immer wieder feststellen, daß der Herr ihren Mann weise leitet, das Richtige zu entscheiden und zu ihrem Besten zu handeln.

Wenn ihr die Unterordnung zunächst vielleicht wie ein schweres Joch erscheint, dann darf die gläubige Frau auf den blicken, der Dienen und Unterordnung auf vollkommene Weise vorgelebt hat und ihren großen Wert vor Gott bezeugt hat: auf unseren Herrn Jesus Christus, der sich in allem vollkommen dem Vater unterordnete und zum Knecht aller wurde. In Christus sind Dienst und Unterordnung nichts Herabwürdigendes, keine zerstörerische Last, sondern im Grunde ein Vorrecht. Die Frau kann damit Gott ehren und darf zugleich erfahren, daß die willige und bewußte Unterordnung unter den Mann ihr Geborgenheit, Schutz und geistliche Vollmacht in ihrem Dienst für den Herrn gibt.

Und doch – angesichts des immer stärkeren Einflusses des Zeitgeistes unter den Gläubigen muß eine Frau heute schon kräftig gegen den Strom schwimmen, wenn sie die biblischen Aussagen zur Unterordnung noch ernst nimmt und auslebt. Und es gehört Selbstverleugnung dazu, wie zu jeder echten Christusnachfolge.

Der biblische Weg für eine christliche Frau ist der Weg der Kreuzesnachfolge und setzt voraus, daß die christliche Frau ihr Fleisch, ihr Selbstleben als gekreuzigt betrachtet und bewußt in den Tod gibt (vgl. Mt 16,24-26; Gal 5,22-25; Röm 6,1-13). Aber der Segen und die Frucht eines solchen biblischen Lebenswandels bleiben auch heute noch dieselben: Gehorsamswege bringen geistliche Kraft und großen Frieden, eine tiefe Gemeinschaft mit Christus und Segensspuren im Leben von anderen mit sich.

 
 
 

Die innere Herzenshaltung der christlichen Frau

 

Bei alledem geht es Gott um mehr. Es geht Ihm um die innere Hingabe und lautere Liebe der erlösten Frauen zu Ihm selbst – nicht nur um äußerlichen Gehorsam gegen Seine Gebote, sondern um Lauterkeit des Herzens vor Ihm. Das macht uns 1Pt 3,3-6 deutlich:

„Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein, Haarflechten und Anlegen von Goldgeschmeide oder Kleidung, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist. Denn so haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten, wie Sarah dem Abraham gehorchte und ihn ‚Herr’ nannte. Deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr Gutes tut und euch keinerlei Furcht einjagen laßt.“

Zunächst wird hier eine Schwäche der weiblichen Natur angesprochen – das Bedürfnis, sich zu schmücken und in falscher Weise mit Äußerlichkeiten beschäftigt zu sein. Es ist vielleicht eine grundsätzliche Gefahr für die christliche Frau, daß sie sich zu sehr mit äußeren Dingen beschäftigt statt mit dem geistlich Wesentlichen (vgl. Martha und Maria, Lk 10,38-42). Äußerlicher Schmuck hat eigentlich damit zu tun, daß man Menschen gefallen und sich in ein vorteilhafteres Licht setzen möchte. Gottes Wertmaßstäbe sind hier ganz anders als die der Menschen (vgl. 1Sam 16,7; Gal 1,10; Jes 3,16-24).

Die Bibelstelle 1Pt 3,3-6 zeigt uns, daß Gott nicht der äußerliche Schmuck wohlgefällt, sondern etwas ganz anderes – der innerliche Schmuck eines keuschen, Gott ergebenen Herzens, das in Stille auf Gott vertraut und sich in Sanftmut unter seine Führung und mächtige Hand fügt, anstatt gegen Gott aufzubegehren und seine Sache in die eigene Hand zu nehmen, wie das die Ungläubigen tun. In einer solchen Haltung liegt nicht nur etwas Kostbares vor Gott, sondern eine Art geistlicher Adel (das deutet der Name der Frau Abrahams an: Sarah bedeutet „Fürstin“).

Gott sucht auch heute noch Frauen, die von ganzem Herzen danach streben, ihrem Gott zu gefallen, die der Herzenslauterkeit und ungeteilten Hingabe an ihren Herrn nachjagen statt der Selbstverwirklichung und Anerkennung der Welt, die bestrebt sind, in Keuschheit und Zucht, in Stille und Sanftmut für Gott zu leben und in Selbstverleugnung auch heute noch den Weg der Unterordnung unter den Mann bejahen – nicht aus angeblicher „Gesetzlichkeit“, nicht widerwillig und einer bloßen Tradition folgend, sondern bewußt und freiwillig, aus Liebe zu ihrem Erlöser und zur Ehre Gottes.

 
 
 

Das große Geheimnis:
Mann und Frau – Christus und die Gemeinde

 

Als letzten Punkt in diesem Abschnitt wollen wir die Aussagen des Wortes Gottes über den tieferen Sinn von Gottes geistlicher Eheordnung im Neuen Testament behandeln, wie er uns in Epheser 5,22-33 geoffenbart wird.

„22 Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem Herrn; 23 denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist; und er ist der Retter des Leibes. 24 Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem. 25 Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, 26 damit er sie heilige, und sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort; 27 damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich ist, so daß sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas ähnliches habe, sondern daß sie heilig und tadellos sei. 28 Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. 29 Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie der Herr die Gemeinde. 30 Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. 31 Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. 32 Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde. 33 Doch auch ihr, jeder von euch liebe seine Frau wie sich selbst; die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht!“

Diesen so reichhaltigen Abschnitt können wir leider hier nicht ausführlich auslegen. Im Rahmen unseres Themas wollen wir uns auf einige wichtige Aussagen beschränken. Der Epheserbrief gibt ja insgesamt so tiefschürfende Einblicke in Gottes Ratschlüsse, besonders was das Geheimnis der Gemeinde betrifft. In diesen Versen finden wir eine tiefe geistliche Wahrheit geoffenbart, die uns sehr helfen kann, Gottes Ordnungen über Mann und Frau in der Familie wie in der Gemeinde besser zu verstehen und bewußter zu befolgen.

Am Anfang steht wiederum das Gebot an die gläubigen Frauen, sich ihren Ehemännern unterzuordnen (wir finden dieses Gebot insgesamt fünfmal im NT). Doch hier wird es mit dem wichtigen Zusatz versehen „als dem Herrn“, d.h. wenn sie dem Mann gehorchen, dann gehorchen sie auch dem Herrn, der ihn als ihr Haupt eingesetzt hat. Und dann kommt die geistliche Begründung: „denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist. (…) Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem“ (V. 23-24).

Hier wird uns gezeigt, daß in Gottes Ratschluß ein direkter Zusammenhang besteht zwischen der Unterordnung der Frau unter ihr Haupt, den Mann, und der Unterordnung der Gemeinde unter ihr Haupt, den Herrn Jesus Christus. Beide Beziehungen entsprechen einander – der Mann ist die Entsprechung des Christus, die Frau ist die Entsprechung der Gemeinde. So wie die Gemeinde sich in allem dem Christus unterordnen soll, so soll es auch die Frau in bezug auf ihren Mann.

Dieser Zusammenhang wird ab Vers 30 noch weiter erhellt: „Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde“. Das bedeutet: Als Gott Mann und Frau erschuf, da bildete Er bereits zeichenhaft die Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde im Verhältnis von Mann und Frau ab!

Gott wollte nicht, daß Sein Sohn allein sei; er wollte Ihm eine Gefährtin, eine Gehilfin machen – die Gemeinde. Dazu mußte Christus für uns den Tod erleiden, der durch Adams tiefen Schlaf angedeutet wird. Die Gemeinde wurde aus Christus gebildet; Seine durchstochene Seite ist es, aus der sie genommen wurde. Sie sollte von Seinem Fleisch und Gebein sein, so wie wir alle in Christus Söhne Gottes sind und Ihm einmal gleichgestaltet sein werden. Er hat sich unlösbar mit ihr verbunden; sie ist Sein Leib.

So bildet also Gottes Eheordnung das Verhältnis von Christus und der Gemeinde ab! Das ist wahrhaftig ein großes Geheimnis. Wenn wir es bedenken, dann erkennen wir, wie schön und herrlich der Weg der Unterordnung für eine geistlich gesinnte Frau sein darf.

So wie der Mann berufen ist, die fürsorgliche Liebe und sanftmütige Führung des Christus gegenüber der Gemeinde in seiner Beziehung zu seiner Ehefrau darzustellen und auszuleben, so ist die Frau berufen, die Hingabe und die gehorsame Unterordnung der Gemeinde unter Christus in ihrem Verhältnis zu ihrem Ehemann darzustellen und auszuleben.

Beide, Mann und Frau, können so mit ihrem Lebenswandel Christus verherrlichen und Seine Herrschaft, Sein Herr-Sein groß machen, indem sie ihre jeweils zugewiesene Rolle bewußt einnehmen und für sich annehmen. Die christliche Frau, die sich ihrem Mann unterordnet, ehrt damit ihren Herrn und Erlöser und macht Seine Autorität groß.

Sie gibt vor den Mächten und Gewalten der Engelwelt, denen Gott durch die Gemeinde seine mannigfaltige Weisheit bekanntmachen will (vgl. Eph 3,10), ein kräftiges und herrliches Zeugnis von der Kraft der Erlösung in Christus, die aus rebellischen, ungehorsamen Geschöpfen Kinder gemacht hat, die in freiwilligem Gehorsam zur Ehre Gottes leben.

Gott hat der christlichen Frau die Rolle der Stille und Unterordnung übertragen, um in der Gemeinde Christus zu ehren und Seine Autorität zu verherrlichen, so wie Er aus demselben Grund dem Mann die Rolle des Hauptes anvertraut hat. Beide sollen leben zur Verherrlichung Gottes und Seines Christus – welch ein wunderbarer Weg! Welch eine kostbare Berufung für solche, die Er aus dem Schmutz der Sünde und aus dem Abgrund der Auflehnung gegen Gott errettet hat! Das gesegnete Zusammenleben des christlichen Mannes mit der christlichen Frau als Haupt und Gehilfin wird zu einem gelebten Sinnbild von Gottes Ratschluß in Christus mit der Gemeinde.

Diesen Grundsatz Gottes sollten alle gläubigen Frauen und Männer immer wieder überdenken und in ihren Herzen bewegen (vgl. Lk 2,19), dann werden sie Kraft empfangen, dieser gesetzlosen, gottlosen Welt freudig Gottes Liebe, Weisheit und Erlösermacht zu bezeugen, anstatt aus selbstsüchtigen Gründen diese Berufung zu verfehlen und Gott mit einem ungeistlichen Eheleben Unehre zu machen.

Ich möchte deshalb alle gläubigen Frauen und Mädchen ermutigen, ganz neu das Wort Gottes zu erforschen und darüber nachzusinnen, was es über Gottes Auftrag an sie sagt. Wir konnten hier ja nur einige wenige Andeutungen geben. Gott hat ihnen einen kostbaren, wichtigen Auftrag gegeben, wie sie in dieser gottfeindlichen Welt Ihn verherrlichen und Ihm dienen können.

Es kostet Mut und Selbstverleugnung, sich angesichts des Drucks von seiten der Welt und der weltförmigen Christen heute noch zu diesem Auftrag, zu Gottes Berufung für die Frau zu stellen und sie auszuleben. Aber es liegt ein großer Segen darin, nicht nur für das persönliche Leben der gläubigen Frauen, sondern auch für ihre Männer und Kinder, für die Gemeinde, in die Gott sie gestellt hat.

 
 
 
Dieser Beitrag ist ein gekürzter Auszug aus der ausführlicheren Schrift von Rudolf Ebertshäuser Der biblische Weg für die gläubige Frau
 
 

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Bücher von Rudolf Ebertshäuser über Mann und Frau aus biblischer Sicht

Als Mann zur Ehre Gottes leben. Eine Ermutigung zu biblischem Mannsein. Edition Nehemia Steffisburg  3. Auflage 2015, Paperback, 187 S.

Als Frau zur Ehre Gottes leben. Eine Ermutigung zu biblischem Frausein. Edition Nehemia Steffisburg  2. Aufl. 2014, Paperback, 224 S.

 

 

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