N. T. Wright, ehemals Bischof der Anglikanischen Kirche von Durham, Professor für Neues Testament an der Universität von St. Andrews in Schottland, ist ein bekannter und profilierter Theologe, der als Vordenker der missional-emergenten Bewegung auch zahlreiche junge Evangelikale fasziniert.
Seine Lehren widersprechen in zentralen Punkten allem, was bibeltreue Gläubige über Jahrhunderte als wahr erkannt haben. Er deutet die Aussagen der Bibel um zu einem Mythos, bei dem die zentralen Aussagen der Bibel verfälscht werden: das vollkommene, stellvertretende Sühnopfer Jesu Christi, die Erlösung durch Sein Blut, die Rechtfertigung des Sünders durch Glauben, das kommende Gericht und das wörtliche Friedensreich des Messias. Seine raffiniert-intellektuelle Theologie, die im Kern liberal ist, aber orthodox-konservative Aussagen einbezieht, ist ideal geeignet, unklar bekehrte junge Menschen aus dem evangelikalen Lager zur Abkehr vom biblischen Glauben zu verführen.
Daß Wright nunmehr von führenden evangelikalen Ausbildungsstätten und Theologen in die Schweiz eingeladen wurde, ist im Grunde ein Skandal. Träger der Studientage am 25. und 27. Januar ist ein Zusammenschluß mehrerer theologischer Einrichtungen: die Arbeitsgemeinschaft für biblisch erneuerte Theologie (AfbeT), das Theologisches Seminar St. Chrischona (TSC) und die Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel (STH). Daß die AfbeT ziemlich vorbehaltlos hinter Wrights Verführungslehren steht, ist aus den Äußerungen dieses Theologenverbandes zu entnehmen. Daß das Seminar St. Chrischona dafür offen ist, kann angesichts der weitgehenden Öffnung des Chrischona-Werkes für missionale und emergente Lehren nicht verwundern.
Daß aber die einstmals als bibeltreu bekannte STH Basel hier mitmacht, ist ein alarmierendes und trauriges Signal dafür, daß auch diese renommierte Einrichtung leider von einem klaren bibeltreuen Standpunkt abgedriftet ist. Auch wenn die Verantwortlichen der STH anscheinend auch eine „kritische Auseinandersetzung“ mit Wright anstreben, ist es doch unverantwortlich, sich am öffentlichen Auftritt eines solchen intellektuellen Verführers zu beteiligen.
Sein Auftreten wird zweifellos den emergenten Verführungszirkeln manche junge Leute zuführen, die sich von den theologischen Spitzfindigkeiten und der Menschenweisheit dieses Mannes blenden lassen. Wie werden sich die Verantwortlichen einmal vor dem Herrn rechtfertigen wegen des Anstoßes zur Sünde, den sie vielen dort Studierenden gegeben haben? Bezeichnend ist übrigens, daß das missional-emergent geprägte Institut für Gemeindebau und Weltmission (IGW) sich an den Studientagen beteiligt und sie zur Aus- und Weiterbildung nutzt.
Rudolf Ebertshäuser das-wort-der-wahrheit.de 27. 1. 2014