In der vom Altpietistischen Gemeinschaftsverband getragenen Tagungsstätte „Schönblick“ fand vom 26. bis 28. Oktober 2012 eine bemerkenswerte Tagung unter dem Motto „Teilen ist Leben. Armut – Glaube – Gerechtigkeit“ statt. Die Veranstalter waren das Gästezentrum „Schönblick“ (vertreten durch Geschäftsführer Martin Scheuermann), das Kinderhilfswerk „Compassion“ Deutschland (vertreten durch Direktor Steve Volke), Willow Creek Deutschland (vertreten durch Geschäftsführer Karl-Heinz Zimmer), die Micha-Initiative der Deutschen Evangelischen Allianz (vertreten durch den Vorsitzenden Rolf Zwick), sowie das Marburger Bildungs- und Studienzentrum (vertreten durch den Studienleiter des Studienganges „Gesellschaftstransformation“, Dr. Tobias Faix).

Unterstützend wirkten noch rund 20 Kooperationspartner mit, darunter die Deutsche Evangelische Allianz, die Evangelische Nachrichtenagentur idea, die „Arbeitsgemeinschaft Evangelikale Missionen“ und „World Vision“.
 
Es ist auffällig, daß heutzutage immer öfter das falsche „Soziale Evangelium“ unter den Evangelikalen verkündet wird. Statt in der Mission und Gemeindearbeit nach außen alle Kräfte auf die Verkündigung des Evangeliums und die Errettung verlorener Sünder zu konzentrieren, wird behauptet, die Gemeinde müsse sich gleichrangig oder gar vorrangig um die Verbesserung der sozialen Verhältnisse der Armen bemühen und sich dabei gesellschaftspolitisch im Sinne einer weltweiten „Gesellschaftstransformation“ engagieren.

Christen müßten für „soziale Gerechtigkeit“ in den armen Ländern eintreten, für fairen Welthandel, Ökologie („Bewahrung der Schöpfung“), gegen politische Unterdrückung und Benachteiligung der Länder der „Dritten Welt“ (oder nach neuerem Sprachgebrauch: der „Zweidrittelwelt“).
 
Genau diese falsche Lehre, die früher hauptsächlich durch die liberalen Großkirchen und den „Ökumenischen Rat der Kirchen“ verbreitet worden war, war auch auf diesem „Armutskongreß“ zu hören. Man hatte mit Caesar Molebatsi (südafrikanischer Theologe und ehemaliger Präsident des weltweiten CVJM) und mit der Lateinamerikanerin Ruth Padilla DeBorst, Tochter des bekannten Linksevangelikalen Rene Padilla, zwei prominente Vertreter dieser Irrlehren aus der „Dritten Welt“ eingeladen. Aus Deutschland kam diese Botschaft vom sozialpolitischen Engagement u.a. von Hans Georg Filker, Leiter der Stadtmission Berlin, und von Dr. Tobias Faix, einem bekannten Sprecher der Emerging Church und Leiter des emergenten „Studiengangs Gesellschaftstransformation“ am MBS Marburg.
 
 
Rudolf Ebertshäuser   das-wort-der-wahrheit.de    23. 1. 2013
 
 
Zu diesem Beitrag können Sie auf unserer Webseite lesen:
 
Die falschen Reichgotteslehren und der Ruf nach weltveränderndem Engagement der Kirche
 
Die angebliche Verpflichtung der Gemeinde zum „prophetischen“ sozialpolitischen Engagement

 

 

Weiterführende Literatur:

 

Rudolf Ebertshäuser: Zerstörerisches Wachstum. Wie falsche Missionslehren und verweltlichte Gemeindebewegungen die Evangelikalen unterwandern. Steffisburg (Edition Nehemia) 3. Aufl. 2015; gebunden, 544 S.

Rudolf Ebertshäuser: Aufbruch in ein neues Christsein? Emerging Church – Der Irrweg der postmodernen Evangelikalen. Steffisburg (Edition Nehemia) 2008, Taschenbuch, 256 S.

Rudolf Ebertshäuser: Soll die Gemeinde die Welt verändern? Das „Soziale Evangelium“ erobert die Evangelikalen. Steffisburg (Edition Nehemia) 2014, Taschenbuch, 276 S.

 

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